Autor: greyfin (greyfin@gmx.net)
Rating: PG-13 (Grad so...)
Type: Angst!, Hurt/Comfort, TCP
Anmerkung: Ursprünglich war die Story nur als Prolog für einen Mehrteiler gedacht, hat aber im Schreibprozess plötzlich ein Eigenleben entwickelt. Eine Hommage an B. Longyears "Enemy Papers". Für alle Durchhaltenden gibt's am Ende auch ne kleine Überraschung! Dies ist noch die 'unrevised' edition ohhne die von euch vorgeschlagenen Korrekturen. Die kommen zusammen mit der 'Hauptgeschichte' online, an der ich grad verzweifle...
"blah" = Dialog / offene Sprache; ~blah~ = gedanklicher Dialog; blah = unfokussierte Gedanken
Inhalt: Wüstentrekking in schlechter Gesellschaft.
Was tun, wenn man seinen persönlichen Dämon nicht loswird?
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an SG 1
gehören MGM/UA, World Gekko Corp. Und Double Secret Production.
Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit
Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu Lebenden und Toten
ist zufällig und nicht beabsichtigt. Der Charakter 'Bahar' gehört
mir mir mir ... wenngleich ein gewisser Schlangenkopf dazu eine
andere Meinung hätte - aber den seh ich jetzt nirgends, also
:-P
Der Dunst um seine Augen lichtete sich. Ein stechender Schmerz
in seinem Hinterkopf erinnerte ihn daran, dass er noch lebte. Er
zog die Hand zurück, die reflexartig nach der Quelle der Verletzung
getastet hatte. Das viele Rot an seinen Fingern tat keinen Beitrag
zur Linderung seines Schwindelgefühls. Noch etwas anderes an
seinem Kopf schien nicht zu stimmen, doch diese Ahnung lag jenseits
seiner Wahrnehmung.
Nach mehreren erfolglosen Ansätzen gelang es ihm schließlich
doch, sich aus dem Wrack zu befreien. Er blieb regungslos neben
den Trümmern des Gleiters liegen.
Später kehrte sein Bewusstsein zurück. Diese letzte Ohnmacht
hatte ihn jeglichen Zeitgefühls beraubt, es hätten Sekunden,
Minuten, Stunden sein können - eine schwindende Dämmerung
im Westen plädierte für letzteres. Die schleichende Kälte
hatte die Lebensgeister seines Körpers alarmiert.
Bewusstlos überlebst du keine Nacht in der Wüste, du
erfrierst - dieses Mantra war ihm von Kindesbeinen an eingetrichtert
worden. Also zwang er seine geradezu bizarr kooperativen Gliedmaßen
zu den drei notwendigen Prioritäten: Feuer, Wasser und mittelfristig
vor allem Medizin.
Die beiden ersten waren lösbar. Als Kind einfachster Herkunft
war er durchaus bewandert darin, Feuer zu machen oder in Trockengebieten
Feuchtigkeitsquellen zu finden: Aus umherliegenden toten Ästen
ließ sich schnell eine brauchbare Licht- und Wärmequelle
fabrizieren und er musste sich nicht einmal die Mühe machen,
nach Wurzeln zu graben, da in der Stille ein kleines Rinnsal hörbar
war.
Das Wasser half zwar, seine Wunden zu säubern, löste aber
noch nicht das letzte Problem:
Weder wusste er, ob sich Gewächse dieses Planeten als Heilpflanzen
heranziehen ließen (für seine zahlreichen Schnitte und
den angeschlagenen Kopf), noch war er im Stande, den Handreif zu
bedienen, den es immer für solche Zwecke benutzte.
Auf einen Schlag realisierte er, was die ganze Zeit seit der Bruchlandung
anders gewesen war:
Er bewegte sich. ER, Bahar, bewegte sich. Es war weg! ES war
nicht mehr da!
Tränen begannen über sein Gesicht zu rollen. Aus seiner
zugeschnürten Kehle drang ein klägliches Schluchzen, das
in schallendem, hysterischem Gelächter mündete. Nach so
endlos langer Zeit hörte er wieder sein eigenes Lachen, seine
eigene helle Stimme. Das verstärkte nur noch seinen Lachzwang.
Egal wie viel wertvolle Kraft er damit verschwendete, er konnte
nicht anders, als vor Freude zu Tanzen - nicht dass sein zerschundener
Körper dieses Vorhaben ungestraft ließ, doch der noch
anhaltende Schock des Absturzes ließ ihn nicht vor Schmerzen
ohnmächtig werden.
Tag 2
In der Oberfläche der trüben Pfütze - es stand außer
Frage diese Brühe als Tümpel' oder gar See'
zu bezeichnen - spiegelte sich ein dunkelhäutiges Gesicht.
Bahars Ebenbild musterte ihn teilnahmslos aus der Distanz, legte
den Kopf schief.
Es war kein herausragend liebreizendes Antlitz: Schmal, mit breiten
Lippen und einer Hakennase, die jeden Greifvogel vor Neid hätte
erblassen lassen. Er war hochgewachsen, von hagerer Gestalt. Deshalb
hatte er schon immer älter gewirkt, als er eigentlich war.
Warum hatte es sich ausgerechnet ihn ausgesucht?
Das hatte er sich quälende zwei Jahre lang immer wieder gefragt.
Doch fast genau so lang kannte er die Antwort auf seine Frage. Gerade
weil du nicht aus der Masse herausragst, auf den ersten Blick niemand
Verdacht schöpft.
Er hatte oft genug spüren müssen, welche
perverse Freude es empfand, sobald die Erkenntnis dieses Irrtums
den Opfern bewusst wurde. Sein Typ war der Schlimmste von allen
gewesen: Die meisten seiner Rasse hingen an ihren Körpern,
wie Einsiedlerkrebse an eingewohnten Schneckenhäusern.
Nicht aber diese: Sie scheuten sich nicht vor dem Wirtswechsel,
der doch den einzig verletzlichen Punkt in ihrem Lebenszyklus darstellte.
Jene, die wie es waren, banden sich nicht an Wirte eines
bestimmten Alters, Geschlechts oder Äußeren. Sie nahmen
jede Rolle an, taten alles notwendige, um den ihnen gestellten Auftrag
zu erfüllen - als Bluthunde anderer, mächtigerer.
Ashrak, so hatte er seinen Goa'uld immer bezeichnet. Da sich die erbärmliche Existenz dieses Wesens nur auf dessen Beruf - Berufung - beschränkte, schien ihm diese Anrede passender als jeder Name.
Unter Tränen verdrängte er die Erinnerungen
an die schändlichen Taten, die mit dem Titel einher gingen.
Das war nicht er gewesen, nicht er...
Noch vor Sonnenaufgang war er aufgebrochen. Die Ebene, in der sein Gleiter aufgeschlagen war, würde wenig Schutz vor dem brutalen Tageslicht bieten. An seinem Tagesziel am Fuß der Berge mutmaßte er essbare Vegetation und mit etwas Glück eine windgeschützte Nische, in der man die nächsten Nächte verbringen konnte.
Die ausgedorrten, aber immerhin vorhandenen Grasmatten zwischen
dem sandsteinfarbenen Geroll verhießen Gutes. Er würde
auch nicht mehr lange durchhalten können:
Das wenige Verwendbare, was er aus dem Gleiter geborgen hatte, schien
von Stunde zu Stunde an Gewicht zuzulegen. Wenn wenigstens etwas
Essbares dabei gewesen wäre ... nur diverse Waffen, Waffen
und Waffen, sowie Ortungsgeräte und Kommunikations-Equipment
...
Bahar gab sich nicht der Versuchung hin, über die Prioritätensetzung
seines Goa'uld Rückschlüsse auf dessen sogenannte Überlegenheit'
zu ziehen.
Der Druckverband um seine Seite hatte sich bereits deutlich rot
gefärbt. Er hatte mehr Glück als Verstand, dass die Wunde
noch nicht begonnen hatte, sich zu entzünden. Unabhängig
davon begann ein hämmernder Kopfschmerz sein Hirn zu umklammern.
Tag 3
Bahar schreckte hoch. Da war es schon wieder. Am vorherigen Tag
hatte er es als Einbildung seines angeschlagenen Schädels oder
knurrenden Magens abgetan, aber inzwischen war er sich sicher, beobachtet
zu werden. Ab und zu glaubte er fast, ein Flüstern zu hören.
Doch seine anderen Sinne konnten nichts Ungewöhnliches ausmachen,
also beschloss er, die Eingebungen zu ignorieren.
Er war überglücklich gewesen, den Fuß der Berge noch vor Sonnenuntergang erreicht zu haben. Wasser und Unterschlupf waren damit kein Problem mehr. Allerdings hatte sich immer noch keine Nahrungsquelle ergeben. Was hier einmal an Vegetation existierte, war bis zur Unkenntlichkeit verdorrt, tierisches Leben schien überhaupt nicht existent. Also keine Nahrung und keine Medizin.
Gesamtperspektive: Hier sitze ich nun, unter fremden Sternen,
in der Mitte von Nirgendwo und versuche seit Stunden, mich mit einem
nutzlosen Stück Metall um meiner Hand heile zu machen!
Die meisten Schrammen waren vernachlässigbar, aber ein tiefer
Schnitt erstreckte sich an seiner Seite vom Brustkorb bis zum Oberschenkel
- und der würde keine Anstalten machen, sich von allein zu
schließen. Wiederholt hatte er das kleine Behandlungsgerät
schon von sich weg in die Dunkelheit geworfen - nur um ihm gleich
darauf wieder nachzuhumpeln und verzweifelt nach dem Miststück
zu tasten.
Aber wenn es an die Bedienung technischer Apparate ging, war er
bisher schlichtweg überfordert gewesen, zumal man dergleichen
auf seiner Heimatwelt noch als Magie abtat - wie auch er selbst
es am Anfang seiner Zeit mit Ashrak getan hatte.
Doch er hatte dazugelernt - schneller als ihm lieb war. Ironischerweise
war Ashrak es gewesen, das die Erziehungsarbeit auf diesem Gebiet
geleistet hatte, natürlich keineswegs bewusst. Aber es
schien sich nicht daran zu stören, dass Bahar (bedingt durch
seine militärische Ausbildung) sehr bewusst beobachtete, egal
ob es sich um die Funktion einer Waffe, des Chaapa'ei oder eben
jenes Geräts handelte, was ihn derzeit in den Wahnsinn trieb.
Er ließ einen Moment von seinen zwanghaften Anstrengungen
ab und verlegte sich darauf, die Stofffetzen seines Umhanges auszuwaschen,
die er zu Bandagen umfunktioniert hatte. Dies vertrieb aber nicht
die Ungeheuer, die seine kleine Erinnerungsschwelgerei geweckt hatte.
Tag 4
Das Flüstern wurde inzwischen stündlich lauter, bald schon
war er nicht mehr in der Lage, es zu ignorieren. Seine Kopfwunde
war viel zu schnell geheilt und die schwere Verletzung in seiner
Seite hatte ihn nicht verbluten lassen - hatte sich nicht einmal
entzündet. Er hatte sich selbst etwas vorgemacht:
Es war nicht tot.
Tag 5
Das unverwechselbare Aufglühen seiner Augen, mit dem sich Ashrak
zurückmeldete, überraschte ihn also nicht mehr, verminderte
aber nicht den Schock beim Anblick seines Spiegelbildes.
Es schien noch nicht in der Lage zu sein, seinen Körper zu
kontrollieren oder ihm Schmerzen zuzufügen - letzteres wäre
bei Bahars gesundheitlichem Zustand ohnehin ein aussichtsloses Unterfangen
gewesen.
Aber es kroch durch die Risse seines Bewusstseins zurück und
begann sich den Platz zurückzuerobern, den es schon seit so
vielen Jahren wie selbstverständlich besetzt hielt.
Tag 8
Obwohl der Tagesanbruch noch Stunden entfernt war, lag Bahar schon
wach - oder noch, je nach Betrachtungsweise. Er ließ die letzten
beiden Jahre und vergangenen Reisen Revue passieren und versuchte
die Sonnenaufgänge zu zählen, die er auf diese Weise erwartet
hatte:
Manchmal - wenn es noch ruhte, während er schon erwacht war
- hatte sich Ashraks Gewalt über seinen Körper gelockert.
Dann konnte er von ihm unbemerkt den Kopf drehen oder seine Hände
bewegen, sich in der Horizontalen in Richtung der Lichtquelle(n)
drehen. Aufstehen stand außer Frage, seit es einmal
dadurch aus seinem leichten Schlaf erwacht war und Bahars Ungehorsam
mit unendlichen Qualen bestraft hatte. Dennoch hatte er für
diese winzigen Momente der Freiheit gelebt. Eine zeitlang war es
der einzig dünne Faden gewesen, an dem sein Verstand hing.
Das schien auch Ashrak jetzt zu begreifen: ~*hämisch*~ Solltest
diese Idee festhalten - kommen später darauf zurück...
Hatte es seinem Wirt sonst kaum Beachtung geschenkt, nutze es
jetzt diese Schwäche aus, um ihm in die Voraussage seiner unvermeidlichen
Niederlage zu überbringen.
Das war der erste zusammenhängende Gedanke, den der widererstarkende
Symbiont äußerte - ob Ashrak diesen absichtlich mit Bahar
teilte oder einfach noch nicht die Kraft besaß, ihn geheim
zu halten, konnte er nicht bestimmen. Es war auch nicht wichtig:
Im Lichte dieser Entwicklungen beruhigte ihn die Tatsache, dass
er keinen Hunger mehr empfand.
Seine verquollenen Augen spendeten keine Tränen mehr, die ohnehin
schlaksige Gestalt war auf ein halbes Nichts abgemagert. Es würde
nicht mehr lange dauern, bis sich die Sache für sie beide Beteiligten
erledigt hatte.
Tag 9
Er zog sich ein weiteres Stück den Abhang hinauf. Sein Körper
gehorchte ihm nur widerwillig, aber er tat es - nicht durch die
Befehle des Ungeheuers, welches ihn bisher beherrscht hatte.
Aber dazu würde es nicht wieder kommen. Das war keine Prognose,
sondern ein Entschluss. Seine vergebliche Suche nach Nahrung hatte
Bahar inzwischen weit aus der Sichtweite seines Unterschlupfes geführt.
Auch die Intention seiner Kletterei hatte sich gewandelt: Er hatte
genug.
Als Soldat wusste er, wann der Krieg verloren war. Und wenn er wenigstens
ein Stück seiner Würde zurückgewinnen wollte, musste
er die letzte Schlacht für sich entscheiden.
Er taumelte zur Klippe. Der Schwindel zwang ihn dazu, sich auf allen
Vieren der Kante zu nähern. Stück für Stück
tastete er sich an den Abgrund, ein Blick hinunter bestätigte,
dass die Höhe mehr als ausreichend sein würde. Er stellte
sich mühsam auf die Füße ... nur ein Schritt ...
ein Schritt und die Qualen der letzten Tage würden ihr Ende
finden. Es erhob nicht einmal Einspruch!
Eine groteske Premiere, sich gerade in diesem Moment erstmals einig
zu sein - bis Bahars Entscheidung durch einen Zweifel getrübt
wurde.
~Warum tust du es nicht endlich?!~
~Weil du es willst.~ erwiderte er mit der inneren Ruhe eines
Menschen, der gerade einen großen Schritt nach vorn gemacht
hatte - und trat von dem Abgrund zurück.
Er stolperte und fiel auf seine Knie. Der Schweiß des Aufstieges
ließ den feinen Staub an seinem Körper kleben, in den
Augen brennen. Deshalb schenkte er diesen auch keinen Glauben, als
sie die Horizontlinie fixierten.
Tag 10
Sein Blick streifte zum tausendsten Mal das verwaiste Heilungsgerät
in der Ecke.
Er war überrascht, es dann auf einmal in seiner Hand wiederzufinden.
Bahar spürte, wie auch Ashrak die Situation abschätze:
Der Mensch konnte seinen Körper steuern, aber nicht den Handreif.
Die Lage des Goa'uld war genau umgekehrt.
Wenngleich sich beide der potentiellen Möglichkeit bewusst
gewesen waren, gab es doch jetzt eine markante neue Variabel im
Entscheidungsprozess: Wenn das gestern am Horizont tatsächlich
ein Fluss gewesen war, ein breiter Strom mit bewachsenem Ufer, dann
musste es nicht in dieser Höhle enden.
Sie trafen eine wortlose Übereinkunft.
Dieser Zwischenfall würde nie statt gefunden haben.
Keiner der beiden würde auch nur mit einer Regung wieder darauf
eingehen.
Bahar ergriff den Handreif und sie brachten es hinter sich.
Tag 11
Von der großen Wunde an der Seite war trotz des Gerätes
eine hässliche Narbe geblieben, aber Bahar war weit über
den Punkt hinaus, an dem er sich um Ästhetik scherte. Sein
Körper funktionierte wieder im Rahmen der Grenzen, die ihm
die lange Fastenzeit auferlegt hatte.
Zur seiner großen Besorgnis war auch Ashrak zusehends erstarkt.
Es war präsent genug, um seine despotische Ader zumindest verbal
einzubringen:
~Peilgerät mitnehmen. Ich befehle es.~
~Wozu? Es ist sperrig und schwer. Genauso wie die Waffen. Und
hier gibt es nicht einmal ein Insekt, das mich angreifen könnte.
Was soll ich also damit orten? Deine Paranoia?~
Damit war das Thema für Bahar erledigt.
Er empfand es als äußert befriedigend, am längeren
Hebel zu sitzen.
Es forderte eben das Opfern mehrerer Reiseutensilien, wollte man
den beschwerlichen Marsch zum Fluss tatsächlich überstehen.
Alles Unnötige sollte zugunsten des Wasservorrates zurückgelassen
werden.
Wie eben auch das Peilgerät. Die Kommunikationskugel würde
das gleiche Schicksal ereilen.
Einzig das Heilungs-Artefakt, ein einfaches Messer und die leichte
goldene Handwaffe wanderten ins Reisegepäck - letzteres überhaupt
nur, um Ashrak entgegenzukommen. Es war eh der einzige, der damit
umzugehen verstand. Aber es war klein und leichter zu ertragen als
die zermürbende Tirade über menschlichen Leichtsinn, die
Ashrak sonst mit Sicherheit angestimmt hätte.
Trotz dieses Zugeständnisses wollte es einfach keine
Ruhe geben.
Schließlich riss Bahars Geduldsfaden:
~Glaubst du, ich habe nicht mitbekommen, wer den Gleiter abgeschossen
hat? Wozu brauchst du also Funk- und Peilgeräte? Du hast keine
Verbündeten mehr, die dich erhören könnten. Und da
sie sicher sind, dich erledigt zu haben, wird es auch keine Verfolger
geben.~
Bahar wartete vergeblich auf eine neuerliche Regung des Goa'uld,
also setzte seinen Monolog laut fort:
"Ich spürte doch deinen Zorn und deine Resignation, nachdem
sie dich verstoßen haben. Du warst bisher doch der Geschickteste
deiner Gilde. Und nun ist deine Macht ist zerronnen, weil andere
Ashrak dich verraten haben. Allein zu deren eigenem Vorteil. Was
für eine Demütigung."
Er empfand erstaunliche Genugtuung. Noch immer keine Antwort? Also
reizte er es noch ein Stück weiter:
"Und als du dann sogar die Macht über mich verloren hast,
hast du entdeckt, wie leer deine Existenz doch eigentlich ist. Deshalb
wolltest du sie vorgestern beenden."
~Naiv.~ Bahar grinste. Getroffene Hunde...
~Sah den Fluss. Wusste, du tust das genaue Gegenteil meiner Anordnung.
Ihr seid so berechenbar.~
Umgekehrte Psychologie. Punkt für Ashrak. Bahars Hirn war tags
zuvor am Abgrund zu betäubt gewesen, um eine solche Täuschung
zu durchschauen. Und Ashrak war hervorragend darin, sich zu verstellen.
Das war Teil seiner Berufung. Dennoch glaubte Bahar ihm nicht. Er
wollte es einfach nicht.
Tag 12
Dienst. Dienen. Das war der Antrieb gewesen, der ihn in den Militärdienst
getrieben hatte. Nicht dass er es in der kurzen Zeit bis zu ...
bis Ashrak ... weit gebracht hatte.
Er war kein großer Kriegsherr gewesen, kein General. Nur ein
einfacher Soldat, fast noch ein Kind. Befehle ausführen. Nichts
hinterfragen. Gehorchen eben. ~Gute Lehrjahre für deinen
Daseinszweck, Sklave.~
Bahar ignorierte Ashrak. Inzwischen war es ihm egal, wie viele seiner
Gedankengänge es mitschnitt oder kommentierte wie gerade eben.
Eine zeitlang hatte er mit dem Gedanken gespielt, sich Ashraks Ideen
aus dem Kopf zu schlagen - wortwörtlich - am besten mit einem
schönen spitzen Gegenstand. Er hatte jedoch schnell eingesehen,
dass es seinem körperlichen Zustand nicht zugute kommen würde.
Also gewöhnte er sich an die verbalen Dispute. Genauso wie
an die Monotonie außerhalb seines Kopfes:
Der chronische Wind sorgte für einen ewigen Bodendunst aus
weißem Sandstaub, der die Sicht begrenzte, nach Nichts roch
und nach Nichts schmeckte. Die feinen Partikel schienen problemlos
ihren Weg durch die Reste seines Umhangs zu finden, die er sich
um Kopf und Leib geschlungen hatte. Nun schmirgelten sie bei jeder
Bewegung an ihm wie Sandpapier.
Hinter ihm lag die Hügelkette mit der steil abfallenden Klippe,
vor ihm nur eine schier unendliche Ebene aus hellem Kies, Sand und
Geröll. Das gleichförmige Feld bot keinen Fixpunkt für
die Wanderung.
Er wusste nur, das sich irgendwo dort hinten - noch hinter dem Horizont
versteckt - ein breiter, grüner Fluss versteckte, den es zu
erreichen galt, bevor ...
Bevor was eigentlich?
Bevor er durchdrehte, weil ihm die Ausweglosigkeit seiner Lage bewusst
werden würde, sobald er stehen bliebe? Bevor er vor Schwäche
zusammenbrach? Oder bevor es ihn wieder kontrollierte?
Bahar klammerte sich noch immer die Hoffnung, Ashrak würde
seine schwere Verletzung nicht überstehen.
Es mochte große Regenerationskräfte besitzen, aber woher
sollte es die nehmen, wenn der Körper seines Wirts ihn nicht
mehr mit Energie versorgen konnte?
Es stellte sich also nur die Frage, wer als erster auf der Strecke
blieb. Bahar wusste, dass sich Ashrak nicht rücksichtslos bei
den schwindenden Reserven seines Wirtes bedienen konnte - aus einem
ganz pragmatischen Grund: Es brauchte immer noch seinen Körper
als Transportmittel.
Es brauchte seine Beine zum Gehen, seine Hände zum Greifen,
seine Lunge zum Atmen, seine Haut als Schutz vor dem Austrocknen.
Es war von ihm abhängig.
Und es meldete sich schon wieder zu Wort. Bahar schenkte
ihm keine Aufmerksamkeit, bis sich der Inhalt von Ashraks Andeutung
gesetzt hatte:
~Ich lasse dich frei.~
Tag 13
Hatte Ashrak das nur gesagt, um ihn zu quälen? Psychoterror
anstatt Disziplinierung durch Schmerz, jetzt, wo sich sein Körper
dessen Verfügungsgewalt entzog? Oder gar als groteske Form
der Motivation?
Sie kamen langsamer voran als geplant und Ashrak musste spüren,
wie sich die Kraft seines Wirtes neigte.
Bahar entschied sich für die Ansporn-Theorie. Er imitierte
die dunkle Stimme seines Goa'uld:
"Wenn du es schaffst, den Arsch unserer Heiligkeit hier raus
zu bringen, lassen wir dich gehen. Als Belohnung für deine
Dummheit, uns mitzuschleifen!" ... ... ... ~Ich habe es
nie nötig gehabt, von mir selbst in der Mehrzahl zu sprechen.
Wer seine Autorität so unterstreichen muss, ist ihrer nicht
wert.~
Die Bemerkung verfehlte nicht ihre Wirkung. Bahar war sprachlos.
Ashrak war bisher sehr einsilbig gewesen und wenn der Mensch überhaupt
mit einer Retourkutsche gerechnet hatte, dann eher in Form einer
kurzen, aber prägnanten Beleidigung - eine Erklärung war
das letzte, was er erwartet hätte.
Zudem war dies das erste Mal, dass so etwas Ähnliches wie Aufrichtigkeit
von seinem Mitbewohner' zu ihm herüberschwappte. Beängstigende
Vorstellung. Bahar war entsetzt: Es hatte doch wohl nicht
etwa Humor?
Tag 14
Ich lasse dich frei. Fast wäre er auf den Satz reingefallen,
weil er keine Hinterlist in der Rede Ashraks spürte. Aber bereits
die Tatsache, dass er es mit einem Goa'uld zu tun hatte ... ~Nicht
alle von uns spucken auf Loyalität. Du hast Durchhaltevermögen
- eine respektable Eigenschaft bei einem Sklaven, die Belohnung
verdient, nicht den Tod.~ Bahar schüttelte ungläubig
den Kopf.
~Ich glaube dir gern, dass du den Wirt wechseln wirst, sobald
du die Gelegenheit dazu hast.~
~Das werde ich tun.~ ~Und mich dabei töten.~ ~Nein.~
~Dann solltest du zukünftig gut auf deinen Rücken achten.~
~Wie könntest du mir gefährlich werden? Ich brauche mir
nicht die Mühe zu machen, dich zu töten. Du hast mein
Ehrenwort.~
Jetzt konnte er sich der Mensch beim besten Willen nicht mehr zurückhalten,
schüttete sich aus vor bitterem Lachen. ~Dein Ehrenwort?!
Was ist der Eid eines Goa'uld wert?~
Mit diesem kompromisslosen Schlusswort verließ ihre Unterhaltung
das Level abstrakter Sätze. Sie tauschten nur noch wenige (dafür
geladene) Emotionsfloskeln aus, bevor beide den Gesprächsversuch
aufgaben und zur üblichen Tagesordnung übergingen: Nämlich
den jeweils anderen zu ignorieren.
Tag 15
Er triumphierte innerlich: ~Ich weiß es.~
~Weißt was?~
~Warum du dir einen anderen Wirt suchen wirst.~
~Erleuchte mich.~ ~Meine Nähe widert dich an.~ Lachte es
jetzt etwa?
~Wenn es danach ginge, hätten wir euch von Vornherein nie
als unsere Gefäße erwählt.~
~Du weichst aus.~ stellte er fest. ~Der wahre Grund ist,
ich habe dich besiegt.~
Ashrak schmunzelte. ~Wir wissen beide, wie das hier ausgehen
wird.~
~Nein, das meine ich nicht. Damals an der Klippe. Von wegen berechenbar'!
Du wolltest tatsächlich sterben, aber ich habe uns den Tod
vorenthalten. Ich war stärker als du ... und diese Demütigung
sieht dich jeden Tag im Spiegel an. Das erträgst du nicht ...
besiegt von einem Sklaven.~
Wie erwartet würdigte Ashrak seine Rede keines Kommentars.
Bahar erhob sich von seiner Rast und setzte zielstrebig seinen Marsch
fort. "Du willst weg von mir, Goa'uld? Scheint, wir haben den
gleichen Weg."
Ashrak sah sich wieder einmal in der Widersprüchlichkeit der
Menschen bestätigt.
~Du gehst? Obwohl deines Endes durch mich so sicher?~
~Was sollte ich Zeit schinden? Sobald du kräftig genug bist,
wirst du mich eh dazu zwingen. Solange ich freien Willens bin, möchte
ich den Weg gern selbst gehen. Mein Lebenssinn hat sich erfüllt
... Magst du mich doch umbringen, ich werde noch aus meinem Grab
heraus über dich lachen! Deine Niederlage wird dich für
den Rest deines Lebens verfolgen! Deine Unsterblichkeit wird dein
Fluch werden.~
~*Lachen* Du bist wahrhaft würdiger als ich, den Titel Ashrak
zu tragen...~ Er ignorierte die Ironie der lapidaren Worte und
richtete seinen Fokus wieder auf den Weg vor ihm.
Er musste sich eingestehen, mit der Theatralik des letzten Satzes
über das Ziel hinausgeschossen zu sein, aber die kleine Einsicht
in die Gedankengänge des Goa'uld hatte ihm genau den Kraftschub
gegeben, der nötig war, um die letzte Wegstrecke zum Fluss
zu bewältigen.
Tag 16
Noch gewann er den Kampf um die Kontrolle seines Körpers, aber
nicht mehr lange. Er kämpfte auf verlorenem Posten, spürte,
wie Ashrak sich seiner wiederkehrenden Kraft bewusst wurde - und
jedes Quäntchen davon einsetzte, um seinen Widerstand mürbe
zu machen.
Deshalb empfand er es letztlich auch nicht als Sieg, endlich den
Fluss erreicht zu haben. Was immer seinen menschlichen Körper
stärken würde, war auch für es nur förderlich.
Erst schienen sie sich geirrt zu haben, auch die Bäume an den
Ufern des Stromes waren nur noch die Skelette ihrer selbst. An Land
gab es kein Leben mehr.
Doch das Wasser schillerte in allen denkbaren Blau- und Grüntönen.
Undurchsichtige Vorhänge aus Algen trieben in den seichten
Uferregionen - der Beginn einer Nahrungskette...
Und tatsächlich existierte auch höheres Leben auf dieser
Welt. Bahar war es mit seinem Messer gelungen, mehrere schwarze,
aalartige Kreaturen zu erlegen. Sie schienen im Schutz der Tanggürtel
zu hausen und sich gelegentlich an der Oberfläche sonnen -
einen Angriff von Land natürlich nicht erwartend. Nun brutzelte
ein halbes Dutzend von ihnen an Grillspießchen. ~Was, wenn
du uns vergiftest?~
Bahar konnte nicht anders, als sich über Ashraks Abscheu zu
amüsieren. Die erste Mahlzeit seit über zwei Wochen und
der Goa'uld wies sie kategorisch zurück - Bahar durchschaute
den gerechtfertigt klingenden Einwand als reinen Ekel.
Aber da es noch immer eindeutig der Mensch war, der seinen Körper
kontrollierte, konnte der Gott nichts tun, außer sich in sein
Schicksal zu ergeben - und es bereuen, seine sinnliche Wahrnehmung
bereits wieder an die Geschmacksknospen seines Wirtes angekoppelt
zu haben.
~Du isst nichts, was aussieht wie du selbst?~ Bahar erhielt
keine Antwort.
Er griente süffisant, bevor er gierig das nächste Stück
hinunterschlang.
Tag 19
"Du verstehst es immer noch nicht, oder? Ein Sklave ist nicht
frei."
~Ein Diener ist es auch nicht~
"Doch."
~Einfalt, dein Name ist Mensch.~
Körperlich gestärkt vom Vortag musste sich Bahar nun mit
dem Unvermeidlichen auseinandersetzen:
Er hatte den Fluss erreicht - sie hatten den Fluss erreicht
und genau darin bestand das Problem. Jetzt, da die Frage des Überlebens
geklärt war, sah die Perspektive weit weniger rosig aus.
Es stand inzwischen außer Frage, dass Ashrak früher oder
später seine alte Stärke wiederlangen würde und damit
auch die Kontrolle über Bahar. So absurd es klang: Mit seinem
Tod würde er leben können, aber was, wenn Ashraks sadistische
Natur sich dazu entschließen sollte, ihn weiter als Wirt zu
misshandeln?
Nach seinen Kraftmarsch durch das Ödland empfand Bahar einen
Selbstmord als Rückschritt, unehrenhaft.
Kapitulation lag ihm nicht mehr. Also hatte er sich entschlossen,
mit psychologischer Kriegsführung in die Offensive zu gehen.
Um dem noch eins draufzusetzen, formulierte er seine Äußerungen
Ashrak gegenüber fast nur noch laut - einfach, weil es eine
Fähigkeit war, die er dem Goa'uld (noch) voraus hatte:
~*Seufzen* ... "Ein Diener ist frei, da er sich seinen
Herren wählen kann. Ich bin Soldat geworden, um meiner Familie
zu dienen, sie zu schützen. Das macht mich freier, als du je
sein wirst." Verstanden?~
~Interessante Theorie. Was macht dich freier als mich, wenn ich
hingehen und befehlen kann, wem es mir beliebt, wenn ich mir dich
- wie jeden Menschen - zu eigen machen kann und ewig lebe?~
"Du hast nur dich. Das macht dich zu deinem eigenen Sklaven.
Von diesem Herren wirst du nie loskommen. Euer ganzes Volk ist Sklave
seiner Begierden. Deshalb bekämpft ihr euch gegenseitig bis
aufs Blut. Ihr habt die Gewalt zur Kunst entwickelt."
~Das einzige Handwerk, worin ihr uns voraus seid.~ Bahar
überging den Einwand.
"Wer nicht nur für sich lebt, sondern für andere,
der befreit sich von sich selbst. Und wenn mehrere das tun, dann
hast du auch jemanden, der für dich lebt - der dir dient, so
wie du ihm. Jeder für sich ist ein Untertan, aber zusammen
ist man frei."
Diesmal war es Ashraks Rückantwort, die auf taube Ohren stieß.
Bahar war über seinem letzten Gedanken vor Erschöpfung
eingenickt und ließ es allein mit dem Feuer zurück.
Ashrak widerstrebte es zutiefst, nicht das letzte Wort behalten
zu haben.
Also überschwemmte es Bahars Unterbewusstsein mit einer Welle
von Wut und Frustration, um ihn wieder zu wecken. Seiner ersehnten
Nachtruhe beraubt, weigerte sich der Mensch, die Rücksichtslosigkeit
des Goa'uld auch noch zu belohnen - gar mit einer Fortsetzung der
Diskussion.
Daher beließ er es bei einer einfachen Frage:
~Warum suchst du überhaupt das Gespräch mit mir?~
~Um dir deine Bestimmung als mein Gefäß bewusst zu
machen.~
~Du glaubst das nicht einmal selbst. Warum also sollte ich?~
Kurzes Schweigen.
~Selbst ein solch beschränktes Wesen wie du ist ein besserer
Gesprächspartner als diese Einöde.~
Ob Bahar das noch gehört hatte, oder er bereits vorher weggetreten
war, konnte Ashrak nicht genau ausmachen - es sollte ihm eigentlich
auch egal sein...
Es widerstand dem Drang, seinen Wirt noch einmal hochzujagen.
Tag 24
~Wohin jetzt...~ Sie wussten, dass sie nur dem Wasser stromabwärts
zu folgen brauchten und dadurch früher oder später auf
einen der Hafen-Orte am Meer stoßen würden.
Doch nun hatte er Fluss plötzlich die Entscheidung getroffen,
sich zu gabeln.
"Seit wann ist das meine Entscheidung?" antwortete Bahar
merklich erschüttert. "Weißt es etwa nicht, oh Ashrak,
allwissender, göttlicher Vollstrecker?"
Damit hatte er sich wiedereinmal zu weit aus dem Fenster gelehnt,
denn sein Goa'uld war inzwischen wieder stark genug, um das Erdreisten
seines Wirtes mit unangenehmen Schmerzen zu beantworten.
...hätte ich wohl nicht sagen sollen. stellte er verbissen
fest. Überhebliche Zustimmung seitens Ashrak.
Tag 27
~Bald da ... drei Tagesmärsche ... vier höchstens,
müssen wir noch gehen bis zum Meer.~
"'Wir'? Seit wann hast du Füße?"
Der obligatorische Schmerzstoß, den er für dieses Aufbegehren
zu erwarten hatte, blieb erschreckender Weise aus. Seine Heiligkeit
schien auch müde zu werden.
Schon vor einigen Tagen waren erste Zeichen von Zivilisation aufgetaucht:
Eine verlassende Hütte hier, ein paar Bootsanlegepfosten da.
Dies war ein vollständig von den Goa'uld kontrollierter Planet,
sobald eine Siedlung erreicht war, würde es nur eine Frage
von Zeit und Einfallsreichtum sein, sich bis zum Chaapa'ei durchzuschlagen.
Wie es danach weitergehen würde? Soviel Vorlauf hatte die Planung
noch nicht.
Notierend, dass der Goa'uld sich nicht zu seinen Überlegungen
äußerte, formulierte Bahar sie nochmals als konkrete
Frage: ~Und dann, Ashrak?~
~Du solltest inzwischen wissen, dass ich nicht nur einen Titel, sondern auch einen Namen habe... also fang endlich an, ihn zu benutzen!~ Seltsam, wie wenig Wut in dieser Aussage mitschwang - allenfalls Pikiertheit. War es tatsächlich möglich, es zu kränken? Sein Verstand wollte diese Absurdität nicht begreifen, aber dennoch begriff er, dass sich in den letzten Wochen wohl mehr verändert hatte, als ihm bisher bewusst war.
"Wir haben wohl alle beide noch einen langen Weg vor uns ..."
flüsterte er, mehr zu sich selbst.
Und an sein Gegenüber gerichtet: ~Ich wiederhole: Und dann?~
~?~ Es war in den letzten Tagen wieder merklich einsilbig
geworden.
~Wenn wir zurück sind...~
~Ich halte mein Wort, lasse dich frei.~ Der Goa'uld schien es
erst zu meinen, Bahar spürte die Aufrichtigkeit.
~Ich denke, das kann ich nicht zulassen.~ Bahar glaubte nicht,
was er gerade von sich gegeben hatte.
Nur Ashrak reagierte noch überraschter:
~Willst du mich denn nicht loswerden?~
~Doch, liebend gerne ... aber der Preis ist mir zu hoch. Jemand
anders müsste meinen Platz einnehmen - kenne niemanden, der
dies freiwillig täte - du wirst also wieder jemanden zwingen.
Gibt es einen ehrenvolleren Dienst, als dich eben davon abzuhalten?
Wir werden also zusammen bleiben müssen. Du und ich. Für
immer aneinandergekettet.~
~Habe ich da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden?~
Er lächelte über seinen Symbionten.
Sein Mund verbreiterte sich zu einem wissenden Grinsen:
"Als ob du deine Entscheidung nicht längst getroffen hättest,
Selmak."
Heißt es nicht, bekehrte Sünder sind
die glühendsten Eiferer einer Sache?
(Apostelgeschichte IX; 1-22)
Nachwort: Hatte ich erwähnt, dass die Geschichte vor
2400 Jahren spielt? *g* Deshalb taucht auch nirgends ein Zat auf
(das Bahar sicher eher mitgenommen hätte, als die goldene Handwaffe).
Wie oben erwähnt war dies anfangs als Prolog für eine
SG-1-Zeitreise-Story gedacht, die grad in Arbeit ist.
