Vorwort - BITTE LESEN!

Diese FF ist ein Crossover mit Herr der Ringe und dem Silmarillion, kurz: Tolkiens Welt. Dabei halte ich mich an die Bücher und NICHT an die Filme!

Ich habe Tolkiens Bücher vorwiegend auf Englisch gelesen und nenne die Elben daher meistens Elfen. Nach einigen Versuchen, das in einer deutschen Ff umzustellen, habe ich aufgegeben und werde weiterhin Elfen schreiben. Ich entschuldige mich dafür, aber das ist immer noch besser, als ein paar mal Elben und ein paar mal Elfen zu haben.

Die Geschichte spielt nach dem 5. (!) Harry Potter Buch. Buch 6 und 7 werden nicht beachtet (ja, ich bin so. ich mag die letzten beiden Bücher nicht).

Ich verändere einige Sachen / Konzepte von Tolkien, um das ganze mit HP und meiner kranken Vorstellung in Einklang zu bringen. Anders ist das ganze ja auch schlecht möglich.

Ganz wichtig:
Diese Geschichte ist als humorvoll / parodistisch zu sehen, mit einem großen Zusatz Action und Plot. Sie ist nicht ernst gemeint oder soll "In Character" wirken. Sie ist lediglich als spaßbringender Zeitvertreib geschrieben und gedacht worden. Also bitte kein Beschwerden über das Verhalten der Charaktere – sowohl von Harry Potter als auch Tolkien Seite.

Und natürlich werden auch Leute, die Tolkiens Bücher nicht wie besessen verschlungen haben das Geschriebene verstehen können. Am Ende jedes Kapitels sind Notizen zu finden.

Und nun zum Geschehen!


Götter & Hexen

Prolog A – Mögen die Götter uns helfen...

Accepto damno ianuam claudere

Die Türe schließen, nachdem Schaden erlitten wurde.
(Im Sinne von: Nach Hilfe rufen, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt.)

- Lateinisches Sprichwort

Weit, weit entfernt von der Zaubererwelt, den Muggeln und allem, was die Zauberer wahrnehmen können, lag eine Insel.
Es war eine große Insel, angefüllt mit den unterschiedlichsten und fantastischsten Wesen und Pflanzen. Umgeben war die Insel von tosenden Wasserstrudeln, gefährlichen Riffen und Klippen und an manchen Stellen auch von hohen, unpassierbaren Bergen.

Im Herzen dieser Insel gab es mehr als nur seltene und farbenfrohe Tiere und Pflanzen. Im Herzen dieser Insel gab es Elfen.
Das waren keine Hauselfen, sondern die echten Elfen aus alten Zeiten, das Sternenvolk, die Erstgeborenen. Und diese Insel, Valinor, Land der Götter, war der Ort, an den sie sich zurück gezogen hatten, als sie Mittelerde und die Welt der Sterblichen verließen.

Zusammen mit den Elfen lebten noch andere Wesen dort; Wesen älter als die Welt selbst. Tatsächlich waren es Wesen, die maßgeblich an der Erschaffung der Welt beigetragen hatten – die Valar; die Götter.

König der Valar und mächtigster unter ihnen war Manwe, Herr der Adler, Herrscher der Lüfte. Der Himmel und die Luft waren seine Domäne und er konnte alles hören, was der Wind im zutrug. Sulimo nannten ihn die Elfen: Herr des Atems.
Seine Gemahlin und Königin war Varda, Herrin über das Licht und Erschafferin der Sterne, wofür die Elfen sie Elbereth nannten.
Zusammen konnten Manwe und Varda bis in jeden Winkel der Welt schauen, denn was Manwe nicht sah, erhellte Varda mit ihrem Licht und was Varda nicht hörte, flüsterte der Wind Manwe zu.

In der Zaubererwelt war es der erste Tag der Schulferien für alle Schüler Hogwarts. Ein desolater Harry Potter wurde zurück zu seinen Muggel Verwandten gebracht, während König Manwe und Königin Varda ein ernstes Gespräch in ihrem Palast auf dem höchsten Berg der Welt auf Valinor führten. Ein Gespräch, dass, wenn andere es überhört hätten, sehr wahrscheinlich ihre Göttlichkeit in Frage gerufen hätte.

„Er wird zu alt, um die Zauber aufrecht zu erhalten, meine Liebe.", sprach Manwe. Goldblondes Haar fiel seinen Rücken hinab und wehte im sanften Lufthauch, der ihn immer zu umgeben schien. Gekleidet war der König der Valar in eine einfache, weiße Leinenhose und Tunika.
Seine Frau Varda seufzte und fuhr mit einer Haar durch ihr matt-blondes Haar und sah mit ihren sanft leuchtenden, blassblauen Augen aus einem nahen Fenster.
„Ich weis, Manwe. Es ist nur noch eine Frage von Tagen, bevor sein Zauber so schwach ist, dass er die Herkunft des Jungen nicht mehr verbergen kann."

Beide Götter wussten um das Rätsel aufwerfende und wichtige Geheimnis um Harry Potters Blutlinie – wichtig, da sie dem Jungen viel Macht und Einfluss geben konnte; rätselaufwerfend, da keiner der Valar sich erklären konnte, wieso und woher Harry Potter an dieses Blut gelangt war. Denn seit Jahrhunderten hatte kein Elf mehr Valinor verlassen. Es war daher ein Rätsel, woher das Elfenblut in den Adern des Jungen kam.
Und dennoch war es da.

„Seine Familie wird ihn… besuchen wollen, sobald sie von ihm wissen.", seufzte Manwe mit schwerer Stimme. „Ich glaube, falls das passiert werde ich der erste Valar mit einem Magengeschwür." Auch Varda senkte seufzend ihr Gesicht und blickte weiterhin aus dem Fenster. Hinter ihren Schläfen pochten bereits die Anfänge einer Migräne, die nur freudig darauf warteten, ihre volle nervenraubende Macht auszubreiten.
Der Blick der beiden Götter war weder traurig noch fröhlich, am ehesten konnte man ihn wohl mit ‚genervt und gestresst' bezeichnen. Vielleicht sogar als ‚mit den Nerven, dem Latein und allem sonstigem absolut am Ende'.

Denn nicht nur, dass Harry Potter mächtiges Elfenblut hatte, nein. Dieses Blut musste auch noch zu einer alten und vor allem gefährlichen Elfenfamilie gehören. Zu der Elfenfamilie, die den Valar bis heute noch Kopfschmerzen und nervöse Neurosen bescherte.

„Wir werden ihnen nicht erlauben können, Valinor zu verlassen." Manwes Stimme wurde hart. „Er wird Valinor nicht verlassen. Und keiner seiner Söhne, Brüder, sonstige Verwandten, Diener oder Haustiere." Das letzte klang nach einem abwesend daher gesprochenem Zusatz. Aber Varda wusste, dass Manwe der Konfrontation mit dieser Elfenfamilie am liebsten aus dem Weg ging, und daher konsequent sogar die Haustiere vermied.
Sie waren praktisch unverbesserlich, allesamt neugierig, stur, ausdauernd und mit mehr Macht als nötig gesegnet, ganz zu schweigen davon, dass fast jeder dieser Elfen irgendwie mit dem Wahnsinn liebäugelte.
Ja, man konnte die Ähnlichkeiten mit dem jungen Potter erkennen, auch wenn das noch lange nicht klärte, woher der Junge das Elfenblut hatte.

Manwes Meinung nach konnten Dumbledore und Voldemort sich mit dem Jungen herumschlagen. Er hatte schließlich schon die restliche Familie am Hals – und das war mehr als genug für einen Götterkönig.

„Sie werden gehen wollen.", sprach Varda sanft. „Viele nennen sie noch heute wahnsinnig oder arrogant, aber Familie war ihnen immer wichtig, eigentlich wichtiger als alles andere."
Manwe seufzte. Seine Gattin hatte Recht. Sobald die Familie davon erfuhr, würden sie gehen wollen. Und der schlimmste von ihnen, der ‚Kopf' der Brut, dieser sture, bockige kleine Elf würde anfangen zu zetern. Und so wie er ihn kannte, würde er solange für Unruhe sorgen, bis er gehen durfte – oder aus dem heiligen Land rausgeschmissen wurde.
Das wäre nicht das erste Mal.

„Nein… Wer weis, was passieren könnte, wenn sie wieder frei in der Welt der Sterblichen umher laufen."
Die Königin lächelte müde. „Das wissen wir nicht, das stimmt. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, was passiert wenn sie hier bleiben sollen."
Manwe sah Varda genervt an. Diese Vorstellung kannte er auch; sie suchte seine Alpträume heim. Eines Tages würde dieser Elf mit seiner Familie das schaffen, was Manwes böser Zwilling nicht erreicht hatte: Ihn ins Grab zu befördern.
„Was schlägst du vor?", wollte der König von seiner Gemahlin wissen.

„Wir warten erst mal ab. Einige Tage haben wir noch, bis einer von ihnen etwas bemerkt." Varda schob eine ihrer Haarsträhnen hinter ihr Ohr. „Und danach können wir immer noch die Situation erklären und einen Kompromiss vorschlagen: Wir warten, wie sich die Situation des Jungen entwickelt und entscheiden dann, ob und wer zu ihm geht."
Der Herr der Adler sah seine Frau an und dachte über den Vorschlag nach.
Das könnte funktionieren…
Wen versuchte er da zu belügen, nein, das würde das Problem nur heraus schieben.

Manwe nickte. „Dann lass uns abwarten, Varda." Damit war er einverstanden. Hauptsache, er würde diesen bockigen kleinen Zeterelfen nicht so schnell wiedersehen müssen. Und wenn es auch nur ein paar Tage Aufschub waren.
Alles war besser als dieser nervtötende Elf.

Nicht alle Bewohner Valinors teilten Manwes und Vardas Meinung. Zwei Wesen insbesondere.

Das eine Wesen war ein Valar, der zweitmächtigste von Valinor, nur etwas schwächer als Manwe selbst. Lange schon war dieser Valar erbost darüber gewesen, wie seine göttlichen Brüder und Schwestern die Sterblichen vernachlässigten und ihre Zeit praktisch nur noch in Valinor verbrachten. Dieser eine Valar hatte die Sterblichen nicht vergessen und fest vor, sich in den Kampf der Zaubererwelt einzumischen. Ulmo, Gott der Musik und des Wassers, war vielleicht kein großer Krieger, aber er war alles andere als machtlos.

Das andere Wesen war ebenfalls ein Valar, von einer ganz besonderen Art von Kraft beseelt. Es war Namo, Gott des Todes, der Seelen und der Prophezeiungen. Seit der Geburt des kleinen Potter hatte Namo das Kind mit Interesse beobachtet und auch vorsichtig eingegriffen, als Lord Voldemort den jungen Harry hatte töten wollen. Das war ungewöhnlich für Namo, denn normalerweise mischte er sich am wenigsten in die Geschäfte von Sterblichen, Elfen und anderen Wesen ein.
Über die Jahre hatte sich Unmut in dem Valar breit gemacht; Unmut über die Behandlung Harrys. Und so langsam war der Herr des Todes der Meinung, dass es Zeit wurde, sich doch einmal richtig einzumischen.

Tulkas, ein anderer Valar und Gott des Kampfes, wusste von all diesen Plänen und Gesprächen. In einem Gespräch mit Irmo, Gott des Schlafes und der Träume, drückte er all diese Geschehnisse viel einfacher aus:
„Die Zaubererwelt wird sehr bald ganz tief in der Scheiße stecken."


Prolog B – ...oder lieber doch nicht.

Futue te ipsum et caballum tuum

Fick dich und das Pferd, auf dem du herein geritten kamst.

- Autor unbekannt

Es war der zweite Tag der Schulferien, als ein hagerer, nachdenklich dreinschauender Mann vor dem Haus der Familie Dursley stand und auf die Eingangstüre besagten Hauses starrte. Dort, in diesem Haus, das wusste der Mann, war der junge, fast sechzehnjährige Harry Potter untergebracht.

Und momentan dabei, in eine gefährliche Mischung aus Sorge, Wut, Angst und Rachegelüsten zu verfallen. Das, so viel wusste der Mann auch, war keine gute Sache und sollte verhindert werden. Er mochte den Jungen auf eine gewisse Art und Weise, aber das ließ ihn nicht dessen Abstammung vergessen. Rachegelüste und Wut waren eine besondere Gefahr für Harry Potter.
Nun gut, eigentlich nicht für Harry. Jedoch für die Leute um ihn herum, wenn der Junge nur ein klitzekleines Bisschen wie seine elfischen Verwandten war.

Der Mann seufzte und band sein langes, matt-schwarzes Haar in einem losen Pferdeschwanz zusammen. Er durfte das ganze nicht länger heraus zögern, sonst würde einer seiner göttlichen Geschwister seine Anwesenheit hier bemerken. Und Todesgott Namo war an diesem Tag wirklich nicht nach einer Auseinandersetzung mit Manwe zumute. Der Götterkönig war – Wortspiel beabsichtigt – zum Sterben langweilig.

Sicheren Schrittes machte sich Namo auf zur Haustür der Dursleys und klopfte an. Jetzt war etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn wenn er zu viel seiner göttlichen Kräfte benutzen würde, würde auch das auffallen.

Eine Stimme donnerte durch das Haus, ein Poltern ertönte und die Türe wurden von einem… überaus übergewichtigem jungen Menschen geöffnet. Namo blinzelte und konnte es sich nicht verkneifen, das Todesdatum des Jungen zu lesen. Der Gott zog eine Augenbraue hoch. Würde der Junge sich nicht ändern oder kein Unfall geschehen, würde er in zwölf Jahren sterben.
„Was wollen Sie?" Unhöflich war der Bengel auch noch. Namo wusste ja, dass diese Familie nicht die beste war, aber er hatte zugegebenermaßen nicht genau auf sie geschaut. Er gab zu: Das war wegen Selbsttäuschung geschehen. Ohne Erlaubnis von Manwe hätte er nicht in die Familiensituation von Harry eingreifen dürfen und da war es besser gewesen, gar nicht erst zu viel über die Dursleys zu wissen.

„Ich bin Professor Flitwick und hier, um mit Harry über seine Qualifikation für den Leistungskurs zu sprechen.", antwortete Namo schließlich und sah das Gesicht des Jungen rot anlaufen. Sein Alias war so gewählt, dass man ihn zu Harry durchlassen würde, ohne dass der junge Zauberer zu paranoid wurde. Rein theoretisch konnte Professor Flitwick hier in Little Winging erscheinen. Auch wenn das sehr unwahrscheinlich war.

„Dad! Da ist einer der Freaks an der Tür!" Und mit diesen Worten polterte der Menschentroll – der junge Mensch, korrigierte Namo sich geistig, wieder hinein in die Wohnung. Geduldig wartete der Valar, bis eine ältere Variante des Jungen vor ihm stand und ihn abschätzig ansah.
„Was wollen Sie hier? Wir wollen Ihre Art hier nicht!"

Namo ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und lächelte. „Es geht um den Leistungskurs Ihres Neffen und die Qualifikation dafür. Ich muss mit ihm darüber reden." Bevor Dursley Senior antworten konnte, fügte Namo hinzu: „Sollten Sie mir den Zugang zu Ihrem Neffen verweigern, werde ich mich an das Ministerium wenden müssen, die das ganze dann werden untersuchen müssen. Sie werden uns beiden viel unangenehme Arbeit vermeiden, wenn Sie mich einfach für ein Stündchen in Ihr Haus lassen."

Man konnte geradezu sehen, wie die geistigen Zahnräder des fettleibigen Mannes sich drehten und arbeiteten. Schließlich grunzte der Mann. „Nun gut. Aber nur eine Stunde und dann sind Sie hier weg, verstanden!"
Namo lächelte. „Natürlich. Eine Stunde, versprochen." Mehr würde er hoffentlich nicht brauchen und falls doch – was sollte der Mensch schon gegen einen Valar ausrichten?

Während Dursley ihn hineinließ, die Tür schloss und zu Harry die Treppe hinauf brüllte, dass einer seiner Lehrer da wäre, las Namo auch Dursley Seniors Todesdatum. Der Gott blinzelte verwirrt. Als Todesgott konnte er das wahrscheinliche Todesdatum einer Person sehen, solange diese nicht im Einfluss einer anderen Gottheit stand. Auf Zufälle, Unfälle und dergleichen hatte Namo natürlich keinen Einfluss. Er war nicht Gott der Zeit oder des Chaos, lediglich Gott des Todes.

Aber das Todesdatums dieses Mannes war… verschwommen. Es verblasste immer so gerade eben, wenn er es genau sehen wollte. Dafür gab es nur einen Grund: Ein Wesen großer Macht hatte mit diesem Mann etwas vor oder bereits angestellt. Namo kniff seine Augen zusammen. Das gefiel ihm gar nicht. Erst recht nicht, da er seine vollen Kräfte nicht benutzen konnte um den Schutz zu durchbrechen.

„Professor Flitwick ist hier?", hagelte es auf einmal von oberhalb der Treppe und Fußgetrappel war zu hören. Namo grinste und sah Dursley an. „Er hat anscheinend nicht mit mir gerechnet. Ich gehe dann mal hoch." Der Mensch grunzte erneut und sah misstrauisch zu, wie Namo die Treppe hinauf stieg und dann in Harrys Zimmer verschwand.

Der schwarzhaarige junge Zauberer stockte sofort, als Namo das Zimmer betrat und zückte seinen Zauberstab. „Sie sind nicht Professor Flitwick."
Der Valar lächelte. „Nein, bin ich nicht." Mit einem Gedanken des Gottes schwang die Tür hinter ihm kraftvoll zu und Harrys Zauberstab segelt in seine Hand. „Aber ich will dir nichts böses tun, junger Harry."

Der Zaubererjüngling war erstarrt, als Namo ohne Worte, Gesten oder Zauberstab Magie eingesetzt hatte. Vorsichtig wich der Grünäugige nun einen Schritt zurück. „Wer sind Sie und was wollen Sie?"
Namo seufzte. Nun kam der schwere Teil. Heutzutage glaubten die meisten Menschen einfach nicht an die alten Valar. Was alles nur die Schuld von diesen Jungspunden Jesus und seinem Halbbruder Mohammed war. Und Orome natürlich. Wenn der Gott der Jagd seinen Schwanz in der Hose und Manwe seinen Verstand behalten hätte, gäbe es heutzutage kein Christentum, geschweige denn den Islam.

Den nächsten Halbgott, den Orome zeugte, würde Namo persönlich stehlen, mit den mächtigsten Machtbindungszaubern belegen, die ihm zur Verfügung standen, und danach einem Schafbauern in Neuseeland zur Aufzucht geben. Noch mal machte er den ganzen Weltreligionsmist nicht mit.
Vor allem, da er meistens übergangen wurde. Selbst Tulkas tauchte irgendwo als Heiliger oder Engel auf, aber niemand wollte den Todesgott haben. Das war beleidigend.

Namo besann sich wieder auf Harry. „Ich möchte dir helfen, Harry, und dir einiges erklären. Ich verspreche dir, dich nicht zu verletzten. Wenn du mir versprichst, keine Dummheiten anzustellen, gebe ich dir deinen Zauberstab zurück."
Der Junge überlegte kurz und nickte dann. Namo öffnete seine Hand und der Stab schwebte zurück in Harrys Hände. „Sehr schön, das freut mich. Nun zur Vorstellung – ich bin Namo. Und das mag jetzt etwas komisch für dich klingen, aber ich bin ein Valar."

„Ein Walla? Ist das so eine Art Spezialist-Zauberer für stablose Magie?" Harry legte seinen Kopf schief und sah Namo aufmerksam an.
Der seufzte. „Es heißt Wah-lar, und nein. Ein Valar ist ein göttliches Wesen."
Harry stutzte, stockte und verschränkte dann seine Arme. „Ja klar. Und Voldemort will nur spielen. Wer sind Sie wirklich?"
Namo lächelte nur. Mit dieser Reaktion hatte er gerechnet. „Ich bin Namo, ein Valar. Gott des Todes, der Seelen und der Prophezeiungen. Und der Grund, dass du lebst. Ich war derjenige, der den Todesfluch von dir abwandte, junger Harry."

Harry starrte Namo entgeistert an. Seine Augen weiteten sich. Nach einigen stillen Augenblicken meinte er: „Versteh ich das richtig? Ich habe damals überlebt, weil der Gott des Todes höchstpersönlich beschlossen hat ‚Oh, den einen Jungen lassen wir mal am Leben, sein Gesicht gefällt mir?'."
Namo blinzelte. „Ähm, nein und ja. Ich war damals aufgrund deiner… einzigartigen Herkunft auf dich aufmerksam geworden und hatte deine Familie beobachtet. Und dann… nun ja, du warst wirklich ein nettes Kerlchen. Manchmal hätte ich schwören können, dass du mich bemerken konntest, als ich in Godric's Hollow vorbei kam."

Harry Potter starrte weiter Namo an. Die Worte des Gottes wurden in seinem Gehirn verarbeitet. Vorsichtig trat der Jugendliche an den Todesgott heran und beäugte ihn kritisch. Namo lächelte und ließ einen Teil seiner Illusionszauber abfallen. In Harrys Augen würde er angefangen haben dunkelblau zu schimmern und tiefschwarze Augen ohne Pupillen bekommen haben.

Der junge Zauberer stockte, legte seinen Kopf schief und sah Namo direkt in die Augen. „Gott des Todes, der Seelen und der Prophezeiungen, eh?"
Zu spät wurde Namo klar, dass er einem peredhel mit Elfenblut dieser einen Familie vielleicht mit mehr Vorsicht hätte begegnen sollen. Es gab schließlich einen guten Grund, warum selbst Manwe um diese Familie herum auf Eierschalen ging.

Namo öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen – den jungen Zauberer zu beruhigen – doch da war es schon zu spät.

Mit einem finsterem Grinsen hatte Harry Potter da bereits Namo, dem Gott des Todes, einen Kinnhaken verpasst.
Draußen vorm Fenster fiel Ulmo vor Lachen vom Baum.


Kleine Erklärungen für alle, die nicht wie besessen Tolkien gelesen haben:

Peredhel – Halbelf (oftmals Titel von Elrond: Elrond Peredhel, da er teils Mensch war)