Anything it takes

Mal wieder eine neue Fic. Ich sage direkt zu Anfang, dass die die Story ziemlich AU ist und ich mir dessen auch völlig bewusst bin, aber lasst mir doch einfach meinen Spaß, ja? Und weißt mich bitte nicht ständig darauf hin. So nett es gemeint sein mag, es nervt. Sorry.

Disclaimer:
In meinem Profil.

Summary:
Es gibt
wohl nur zwei Dinge, die James Potter fehlen. ‚Ewiger Ruhm' wäre das eine. Lily Evans, das andere. Er ist fest entschlossen, beides zu bekommen. Und wenn er es gleichzeitig gewinnen kann – um so besser.


Eine gelungene Überraschung

Es war ein ziemlich normaler Tag im Spätseptember an einer eher anomalen Schule, irgendwo in den Weiten Nordschottlands, als sich der zugegebenermaßen etwas seltsame Schulleiter beim Abendessen erhob und sich durch ein Räuspern die mehr oder minder ungeteilte Aufmerksamkeit seiner nicht unbedingt sonderlich unschuldigen Schäfchen sicherte.

Denn, während die jüngeren Schüler sofort ihre Gespräche einstellten und aufmerksam zu Professor Dumbledore – dem etwas seltsamen Schulleiter – hinblickten, widmeten die Älteren ihm kaum einen Seitenblick.

Was immer Dumbledore zu verkünden hatte, es konnte nicht sonderlich wichtig sein, sonst wäre garantiert schon vorher etwas durchgesickert. Da konnten sie sich auf ihre Erfahrung verlassen. Es sickerte immer etwas durch, denn in der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei – oder so sagte man sich – hatten die Wände Ohren.

„Ich weiß, dass Sie alle meine Ankündigung für weniger wichtig bis völlig unspektakulär halten, aber ich kann Ihnen versprechen, dass dem heute einmal nicht so sein wird", begann Dumbledore nun also seine Rede und schaffte es damit, auch die älteren Schüler zum Zuhören zu bewegen.

„Ich denke, ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass uns ein ganz besonderes Jahr bevorsteht", fuhr er fort und konnte praktisch hören, wie sich mehrere hundert Ohren noch mehr spitzten, „denn, nach langem Überlegen, viel unnötigem Gerede und einer ganzen Menge bürokratischem Blödsinn, ist es nun beschlossene Sache, dass Hogwarts Veranstaltungsort eines ganz besonderen Turniers sein wird.

Ich denke mal, dass die Spitzfindigeren unter Ihnen so langsam eine Idee haben müssten, worauf ich hinaus möchte, denn dieses Turnier hat eine jahrhundertlange Geschichte, auf die ich hier allerdings nicht näher eingehen möchte. Ich glaube, es würde unseren Zeitrahmen dann doch sprengen."

Dumbledore lachte leise. Weniger wegen seines schwachen Witzchens, als wegen der Gesichter, die ihn – brennend vor Neugierde – ansahen. „Hat irgendjemand unter Ihnen vielleicht eine Ahnung, wovon ich spreche?", fragte er nun, sichtlich amüsiert.

Augenblicklich drehten sich alle Köpfe herum und jeder versuchte zu sehen, ob jemand sich meldete. Niemand tat es. Dumbledore nickte befriedigt. Er hatte sein Bestes versucht, die ganze Sache geheim zu halten und es sah ganz so aus, als hätte er das auch geschafft.

„Nun, da offensichtlich niemand eine Ahnung hat, werde ich Sie nicht mehr viel länger auf die Folter spannen", holte er sich also die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden – selbst der Lehrer, die bereits wussten, worum es ging – zurück, „ich bin stolz, Ihnen verkünden zu dürfen, dass Hogwarts dieses Jahr der Veranstaltungsort für das erste Trimagische Turnier seit einigen hundert Jahren sein wird."

Das Gemurmel und Gewisper, das daraufhin die Große Halle erfüllte, sagte dem Schulleiter, dass ihm seine Überraschung gelungen war. Er ließ den Schülern einige Minuten, um das gerade gehörte eingehend zu besprechen, bevor er fort fuhr.

„Ja, ich kann durchaus verstehen, dass dies alles sehr aufregend für Sie ist, aber ich werde ein paar unter Ihnen wohl wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen müssen. Die Teilnahme ist, per Gesetz, nur volljährigen Schülern erlaubt."

Und wieder war an der Reaktion der Schüler sehr gut zu erkennen, was sie von dieser Regel hielten: Nichts bis überhaupt nichts. Nur die Siebt- und einige von den Sechstklässlern zeigten sich unberührt, waren sie doch schon siebzehn oder älter.

„Trotzdem denke ich, dass uns allen ein ereignisreiches Jahr bevorsteht. Und zu dem bevorstehenden Weihnachtsball sind alle Schüler ab der Vierten Klasse zugelassen. Für die anderen wird selbstverständlich ein Fest in den jeweiligen Gemeinschaftsräumen abgehalten."

Auch diese Ankündigung führte bei den unteren Klassen nicht gerade zu Begeisterungsstürmen, während die Älteren größtenteils erleichtert waren. Bei einem Ball wollten sie wirklich keine nervigen Erstklässler herumlaufen haben.

„Die potenziellen Champions aus unseren Partnerschulen Beauxbaton und Durmstrang werden in circa drei Wochen erwartet und dann werden weitere Ankündigungen gemacht. Bis dahin können Sie sich ja untereinander austauschen.

Ich bin mir sicher, ein Gutteil von Ihnen weiß, worum genau es sich bei einem Trimagischen Turnier handelt und wird denen, die es nicht so genau wissen, gerne alles erzählen. Nun denn, mir bleibt jetzt wohl nur noch, Ihnen allen eine angenehme Nacht zu wünschen."

Dumbledore lächelte und sah zu, wie seine ‚kleinen Schäfchen' aufstanden und angeregt diskutierend die Halle in Richtung der jeweiligen Gemeinschaftsräume verließen.


„Ein Trimagisches Turnier!", Sara Potter drehte sich mit strahlenden Augen zu ihren Freundinnen um, „hier in Hogwarts! Das wird genial!"

„Komm mal lieber wieder runter und erzähl Bertha und mir, worum genau es hier überhaupt geht", bemerkte Liliana Evans trocken, „anders als gewisse Leute haben wir nämlich leider keine Ahnung von irgendwelchen Sachen, die vor hunderten von Jahren in der Zaubererwelt mal stattgefunden haben. Nicht, dass wir eine Möglichkeit hätten, es zu wissen."

„Und, anders als gewisse Leute, haben wir auch keinen Zaubereiminister zum Vater", schaltete Emily Reynolds sich ein, „und jetzt erzähl uns bitte nicht, du hättest von nichts gewusst!"

„Habe ich nicht" verteidigte Sara sich augenblicklich, „er hat zwar manchmal so was angedeutet, aber ansonsten war das nichts… und James und Sirius wussten auch von nichts. Das garantiere ich euch!"

„Na, wenigstens etwas", bemerkte Emmy sarkastisch.

Gerade, als Sara noch etwas sagen konnte, schaltete Bertha Huber sich ein: „Was genau ist denn jetzt ein Trimagisches Turnier?"

Sie, als Muggelgeborene, hörte diesen Begriff, ebenso wie Lily, zum ersten Mal. Bei Emmy, einem Halbblut, war es ähnlich, aber Sara, die ja immerhin reinblütigem Zaubereradel entstammte, wusste ganz genau, was es war.

Ebenso Candice McDouglas, letzte im Bunde und ebenfalls ein Kind magischer Eltern, die sich jetzt zu Wort meldete: „Ein Trimagisches Turnier ist, wie der Name schon sagt, ein Turnier zwischen drei Zaubererschulen.

Hogwarts, Beauxbaton und Durmstrang. Jede Schule hat einen Champion, der an drei Prüfungen teilnimmt. Wer am besten abschneidet und nicht vorher stirbt, gewinnt ziemlich viel Geld und dazu noch ‚ewigen Ruhm', wie es heißt."

„Stirbt?", fragte Lily skeptisch. „Ja", kam es nonchalant von Sara, „sie haben es ja deshalb abgeschafft. Weil immer so viele abgekratzt sind. Unsinn, wenn du mich fragst. Ich meine, wenn man zu blöd dafür ist, sollte man nicht teilnehmen, oder?"

„Und du bist natürlich nicht zu blöd, was Schwesterherz?", schaltete sich eine neue Stimme in das Gespräch der fünf Siebtklässlerinnen ein.

James Potter, Saras älterer Bruder, stand lässig neben ihnen, zusammen mit Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew, seinen Freunden. Gemeinsam waren die vier auch unter dem Namen ‚Marauder' bekannt.

„Nein", erwiderte Sara schnippisch. Man konnte wohl getrost sagen, dass sie und James einander nicht gerade liebten, sondern eigentlich eher das Gegenteil. Trotzdem hielten die zwei im Zweifelsfall allerdings doch meistens zusammen, egal wie sehr sie normalerweise stritten – und streiten taten sie oft.

„Nimmst du teil?", bohrte er weiter nach und ließ Sara damit kaum eine Chance.

„Natürlich", erwiderte sie, auch wenn eigentlich alle die Unsicherheit in ihrer Stimme bemerkten.

James überging es und wandte sich an Lily: „Evans?" „Potter?", Lily verdrehte schon im Voraus die Augen.

Wenn man sagte, dass James und Sara einander nicht unbedingt liebten, dann konnte man getrost sagen, dass James und Lily nicht miteinander auskamen.

Naja, sie nicht mit ihm. Meistens zumindest nicht. Wenn er mal wieder nervte. Was er oft tat. Aber nicht immer. Nicht mehr.

Früher waren die beiden sich nämlich spinnefeind gewesen. Bis zu dem Tag, an dem James geschworen hatte, dass er sie eines Tages ‚kriegen' würde. Was immer das heißen mochte.

Seitdem war das ‚nicht leiden können' eher einseitig gewesen. Bis Lily dann irgendwann beschlossen hatte, dass es kindisch war und ihn akzeptierte. Wenn denn nett war. Und nicht nervte.

„Nimmst du teil?", formulierte James also seine Frage aus.

„Vielleicht", erwiderte sie vage, sofort auf der Hut.

„Angst?", er grinste.

„In deinen Träumen", antwortete sie und setzte, gerade als er den Mund zu einem Kommentar öffnete, hinzu: „Und nein, wir wollen nicht wissen, wovon genau du wirklich träumst. Wir können es uns denken."

James grinste ziemlich eindeutig, aber bevor er wirklich etwas sagen konnte, riss Sara das Gespräch wieder an sich: „Meldest DU dich denn an?"

„'Türlich", James nickte.

„Wir alle", setzte Sirius hinzu und deutete mit einer ausladenden Handbewegung an, dass er damit die gesamten Marauder meinte.

„Und ihr?", schaltete auch Remus sich ein.

„Mal sehen", kam es von Emmy.

„Nicht so entscheidungsfreudig!", wieder Sirius.

„Anders als ihr, überlege wir nun mal, bevor wir wichtige Entscheidungen treffen", schoss Candy zurück, „nicht, dass man so etwas bei euch erwarten würde."

„Oder könnte", setzte Lily hinzu, rollte noch einmal mit den Augen und drehte sich um, „kommt ihr?"

Ihre Freundinnen folgten ihr, die Marauder zurücklassend, den Korridor zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors entlang.

„Glaubt ihr sie nehmen teil?", erkundigte Remus sich, als sie weg waren.

„Evans sicher. Sara auch. Die anderen eher nicht", schätzte James die Situation – zugegebenermaßen ziemlich realistisch – ein.