A/N: So, das ist eine (genehmigte) Übersetzung von Limes-ades Story „Where I belong". Mir hat die Geschichte wahnsinnig gut gefallen! Ich werde vermutlich je nachdem entweder jeden Freitag oder Sonntag ein neues Kapitel hochladen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinung zu der Geschichte in Form einer Review schreiben würdet, das versüßt mir meinen Tag. Viel Spaß beim lesen…
Hintergrund:
Es ist James und Lilys siebtes Schuljahr. Nach Lilys Anschuldigungen am See gegen Ende der ZAG-Prüfungen, nahm sich James ihre Worte den ganzen Sommer über zu Herzen. Er wurde reifer und gab ihr die Hälfte des sechsten Schuljahres mehr Raum. Nach den Weihnachtsferien des sechsten Schuljahres starteten sie eine vorsichtige Freundschaft. Diese Freundschaft setzte sich fort und wuchs das ganze Jahr und den Sommer über, sodass sie als das siebte Schuljahr begann enge Freunde waren. Etwa eine Woche nachdem das siebte Schuljahr begann, hatte James eine Freundin. Das hier spielt etwa einen Monat nachdem das siebte Jahr begann.
ORT: Gryffindor Gemeinschaftsraum
WOCHE FÜNF des 7ten Jahres
Normalerweise bin ich eine sehr geduldige Person.
Ich versuche verstehend und tolerant gegenüber den unteren Klassen zu sein. Ich schlage mich mit dauerndem Lärm im Gemeinschaftsraum, wenn ich versuche zu lernen. Mein Aufwand machte mich sogar zur Vertrauensschülerin, eine Ehre, der ich (meistens) gerecht werde. Aber es gibt eine Sache, die mir, mehr als alles andere, auf die Nerven geht. Heulen. Ich hasse Leute, die heulen. Ich habe es deswegen auch nie als Babysitter geschafft und kann heute noch nicht besonders gut mit den meisten Kindern um mich herum. Der Klang von Weinen ist in meinen Ohren wie Fingernägel auf einer Kreidetafel. Und diese Eigenschaft, normalerweise von drei Jahre alten, privilegierten Kindern demonstriert, war das einzige, was ich in den letzten zwanzig Minuten von James Freundin gehört habe.
James und Haley (seine Freundin) saßen gute 30 Fuß weg von mir und dennoch konnte ich ihre Stimme nahezu perfekt hören. Sie hörte sich wie ein bockiges Kind auf Helium an. Ich war normalerweise niemand, der sich einmischte. Ich kümmerte mich wirklich nicht darum, wer mit wem stritt oder wer mit wem ausging oder um irgendwelche anderen banalen Teenagerthemen. In meinen Augen konnte jeder mit wem auch immer er wollte ausgehen und ich scherte mich den Teufel darum.
Normalerweise.
Aber, oh mein Gott.
Ich habe gehofft, gewünscht und gebetet, dass sie und James Schluss machen würden und wenn es nur dafür wäre, dass ich ihre nervige Stimme nicht mehr im Gryffindorgemeinschaftsraum hören musste. In der zweiten Woche des Schuljahres haben Sirius und ich eine Wette geschlossen, wie lange die Beziehung halten würde. Ich persönlich war optimistisch und gab ihr eine ganze Woche. Sirius, der James´ Beziehungsgeschichte viel besser kannte als ich, überraschte und besorgte mich, indem er ihr einen ganzen Monat gab. Wir lagen natürlich beide falsch. Sirius hat immer noch versucht, das Geld von mir zu bekommen, indem er sagte, er hätte näher drangelegen (und, um fair zu sein, war das richtig. Aber das war nicht die Wette). Ich ignorierte ihn, was er mit erstaunlicher Gelassenheit hinnahm. Ich habe mich laut gewundert, wie lange James´ Beziehungen normalerweise hielten. Für die sieben Jahre, die wir zusammen zur Schule gegangen sind, wusste ich erschreckend wenig über James persönliches Leben. Laut Sirius, versuchte James immer so viel wie irgend möglich aus einer Beziehung herauszuholen und versuchte sie am Laufen zu halten, selbst wenn sie schon längst beendet sein müsste.
Diese hier hätte niemals gestartet werden dürfen.
Niemand- und ich meine wirklich NIEMAND- verstand wie sie zusammengekommen waren, mal ganz davon abgesehen, wie diese Beziehung einen ganzen Monat lang halten konnte. James war ein Witzbold. Er war so gut wie nie komplett ernst; er könnte und würde jede Situation nehmen und sie leichtherzig machen, aber er war auch leidenschaftlich, kämpferisch und besaß eine blinde Loyalität gegenüber seinen Freunden und seinen Vorstellungen. Egal, was sie getan hatten, er stand immer an ihrer Seite. Er würde alles, worum er sich sorgte, bis zu seinem Tode verteidigen. Haley, auf der anderen Seite, war eine verklemmte, pompöse Ravenclaw-Schlampe. Sie nahm alles viel zu ernst. Alles, einschließlich wie viel Sirup auf ihrer Waffel war, war eine Tu-es-richtig-oder-stirb-Situation. Und vermutet nicht, dass sie klug war, nur weil sie in Ravenclaw war. Oh nein, sie war weder Buch- noch Straßenschlau. Sie war nur anmaßend wie die Hölle. Sie war die Quelle des Schulklatsches und von dem ausgehend, bezweifle ich, dass sie je eine Freundschaft hatte, die länger als ein Jahr ging. Sie verbreitete überall Gerüchte und verriet die Geheimnisse anderer. Sie hatte keine Loyalitäten.
Ich hasste sie und war damit nicht alleine. Sirius hielt es kaum mehr als eine Minute in ihrer Nähe aus. Wir saßen normalerweise immer alle zum Mittag zusammen (Haustische hatten so gut wie aufgehört zu zählen, jetzt wo wir es bis zur siebten Klassen geschafft hatten), aber er konnte seine Beleidigungen nicht für sich behalten und spottete so vor und über sie. Sie war dadurch immer beleidigt und James war gezwungen sich auf ihre Seite zu stellen. Ziemlich schnell zogen Sirius, Remus und ich uns von ihnen auf die andere Seite des Tisches zurück. Und obwohl ich diese Situation hasste, so trug sie doch dazu bei, dass meine Freundschaft mit den anderen beiden Rumtreibern wuchs und dafür war ich definitiv dankbar. Während ich es wirklich liebte die Leute, die meine besten Freunde wurden und blieben, besser kennenzulernen, so vermisste ich James doch ( und ich bin sicher, das taten auch Sirius und Remus). Es gab auch keine wirklich andere Lösung, als dass James sie verließ. James würde nicht damit aufhören neben ihr zu sitzen und niemand anderes konnte es eine ganze Mittagspause neben ihr aushalten. Selbst Remus, der an jedem ein gutes Haar fand, hatte zugegeben, dass er nicht mit ihrer Persönlichkeit umgehen konnte. Ich persönlich denke, dass es deswegen war, weil sie immer versuchte intelligent zu klingen und Kommentare über Theorien, Bücher und Lektüre machte. Remus, der nicht pseudo-intelligent war, verstand auch, was sie von sich gab und wusste, dass das, was sie sagte, keinen Sinn ergab. Er versuchte einmal sie höflicherweise bei einem Kommentar über McGonagalls Lektüre zu korrigieren, als sie ihn anschrie, schnaubte und sagte, er sei ignorant. Das war das letzte Mal, dass er versuchte, sich mit ihr zu unterhalten.
Zusammengefasst hieß das also, dass jeder James schlampige Freundin hasste. Um ehrlich zu sein, kann ich immer noch nicht glauben, dass James sie nicht selbst hasst. Sie haben sich mehr gestritten als James und ich es taten, und das heißt etwas. Fast jede Nacht gehen sie in einen Schreikampf über. Normalerweise ging es um einen Scherz seinerseits, der sie beleidigte. Sie schien einfach nicht zu verstehen, dass es ein Spaß war und nicht erst gemeint gewesen ist. Gott, jeder, der James auch nur ein wenig kannte, verstand seinen Sinn für Humor, aber sie hatte nicht mal einen Schimmer davon. Ich denke manchmal sogar, dass sie ihn willentlich falschverstehen will, nur damit sie hört, wie er sich entschuldigt. Ich kann nicht verstehen, dass er ihr diese Befriedigung immer wieder geben kann. Es war immer sie, die falsch lag und es war immer er, der sich entschuldigte. Ich habe einmal mit ihm darüber gesprochen, aber er sagte mir, ich solle mich um meinen eigenen Kram kümmern. Und das tat ich dann auch (zumindest für ihn. Mein innerlicher Monolog war eine andere Sache).
Und so hielt ich meinen Mund und brodelte innerlich darüber, wenn ich die zwei immer wieder streiten sah. Dieses spezielle Mal war es extrem offensichtlich, dass Haley mit Krokodil tränen kämpfte, was mich in einem unerklärlichen, aber intensivem Weg gegenüber ihr verschärfte. Ich beobachtete die Szene, als Sirius kam und sich zu mir setzte. Ich lehnte mich zu ihm hinüber.
„Hi Sirius.", begrüßte ich ihn, „Weißt du, worum der hier geht?"
„Wenn ich richtig liege, hat er ihr gesagt, dass sie heute hübsch aussieht.", Ich starrte ihn für eine Sekunde an, aber er korrigierte sich nicht.
„Sie schreit ihn deswegen an?"
„Jap. Anscheinend heißt das, das gestern nicht hübsch war?", Meine Augenbrauen hoben sich. Heiliger Mist. „Ist das ein Mädchen-Code oder so was?"
„Nein. Das ist Psycho-Terror. Sirius, komm schon. Du bist sein bester Freund. Rede mit ihm und bring ihn dazu, sie zu verlassen."
„ Ich kann nicht, Lily. Ich habe es einmal versucht und er hat mir fast den Kopf abgerissen. Wir mischen uns nicht in das Liebesleben voneinander ein. Das ist im vierten Jahr so entschieden worden. Wir bleiben unterstützend."
„ So gut wie diese Idee auch klingt, meinst Du nicht, dass verzweifelte Zeiten besondere Mittel erfordern?"
„Ich würde nicht wissen, wie ich ihn stoppen sollte. Er tendiert dazu, genau das Gegenteil von dem zu machen, was ich sage, nur um mich zu ärgern. Ich denke, wir müssen das hier ausstehen. Warum kannst Du nicht mit ihm reden?", fragte er. Ich sank en wenig in meinen Sessel zurück, ein bisschen peinlich berührt von meiner wahren Antwort.
„ Ich möchte nicht dazwischenfunken. Wenn das von seinem besten Freund kommt, würde er denken, es ist ein Ratschlag. Wenn es von einem Mädchen kommt, würde er denken, ich habe dabei einen Hintergedanken oder so etwas.", Sirius wollte mich unterbrechen, aber ich beeilte mich einfach weiterzureden. "Und ich will nicht ununterstützend sein. Unsere Freundschaft ist viel neuer als eure. Wenn Du mit ihm redest, gibt es eine geringere Chance, dass er sauer wird.", Sirius rollte mit den Augen.
„Lahme Ausreden."
„Du kannst mich nicht beschuldigen lahme Ausreden zu haben, wenn deine auf ein Versprechen aus dem vierten Schuljahr zurückgeht."
„Ein Versprechen ist ein Versprechen, Lily! Wir können sie nicht brechen, nur weil sie alt sind. Das unterstreicht nur ihre Stärke!", ich war gerade dabei, ihm zu antworten, als er schon weitersprach. „ Aber in der Endkonsequenz ist es sowieso egal. Egal, was wir sagen, er wird sie sowieso bald verlassen. Ich meine ernsthaft, wie lange kann er noch mit ihr zusammenbleiben? James wird krank von ihr werden; er muss einfach."
„James wird was tun?", wenn man vom Teufel sprach. Sirius und ich hatten uns in unsere Konversation hineingesteigert und das Ende ihres Kampfes verpasst. Aber der Beweis war da: Haley war nicht mehr zu sehen und James ging zu Sirius und mir. Er ließ sich in den Sessel neben mir falle, während er seine Frage wiederholte: „ James wird was tun?"
„ Hi James, wie geht es dir?", versuchte ich seine Frage zu umgehen. Er gab mir einen demonstrativen Blick, bevor sein Gesicht in Müdigkeit und Geschafftheit fiel.
„Ich kann einfach nicht gewinnen.", sagte er frustriert und traurig.
„ Lass dich ablenken.", schlug ich vor. Ich wollte nicht über Haley sprechen oder ihn von ihr sprechen hören." Was ist mit einem Schachspiel? Oder einem Ausflug zur Küche?"
„Nein, ich sollte ihr lieber nachgehen. Sie ist wahrscheinlich schon auf dem halben Weg zum See."
„Krone, vielleicht solltest Du sie ein bisschen Dampf ablassen lassen.", sagte Sirius.
„Nein, ich sollte mich entschuldigen."
„Für was? Was genau hast Du falsch gemacht?", fragte Sirius harscher als er wollte.
„Ich habe sie beleidigt. Sie ist meine Freundin und es ist mein Job sie sich begehrt und nicht verletzt fühlen zu lassen.", damit stand er auf und mein Magen kribbelte auf diese nicht ganz unangenehme Weise. Als er ging, um sich wieder mit ihr zu versöhnen, spürte ich die schiere Unfairness, die die meisten anständigen Männer traf, die daran glaubten und Mädchen hatten, die das nicht schätzten.
