Wähle den Weg
Wärmende Sonnenstrahlen erkämpften sich ihren Weg durch ein dichtes Blätterdach. Der Wald vor Konohas Toren und das Dorf selbst wurden von morgendlichen Nebelschwaden eingehüllt, die Natur verdeckt und übertönt.
Einzig und allein die verschwommenen Umrisse zweier schattenhafter Gestalten ließen sich bemerken, Rücken an Rücken auf einer Lichtung der Ruhe lauschend. So saßen die beiden Männer oft stundenlang da, einfach nur um die Nähe des jeweils anderen zu genießen.
Es war zur Tradition geworden, seit Beginn ihres gemeinsamen Unterrichts. Sie hatten sich nach Trainingskämpfen erschöpft nebeneinandergesetzt, über Fortschritte und mögliche Verbesserungstaktiken debattierend. Die einstige Kritik hatte sich zu Neckereien entwickelt.
Mal schwiegen sie, mal sprechen sie über die Geschehnisse der vergangenen Tage. Dabei konnten sie nicht immer die Bürden des Ninja-Daseins ablegen, doch heute war etwas anders. Heute mussten sie darüber reden, was geschehen würde.
Eine junge Stimme erklang, durchbrach die Stille.
„Wirst du mir sagen, was ich tun soll, Jiraiya-Sensei?"
Da war Neugier auf eine Antwort, aber auch Angst vor der Zukunft.
Es war wichtig, was sein langjähriger Freund und Mentor nun sagte. Ob gewollt oder nicht, ob bewusst oder nicht, die folgende Aussage bestimmte, wie er sich verhalten würde, doch der Ältere blieb lange stumm. Es schien, als war der Mann sich bewusst, wie viel Bedeutung seine Reaktion besaß, als ob er überlegen würde, was er sagen sollte, oder zumindest wie er es sagen sollte.
Ein trauriges Lächeln erschien im Gesicht seines Senseis.
„Wähle immer den Weg, der dir erlaubt, dein Bestes für dich selbst und andere zu geben."
„Aber welcher Weg ist das? Was ist das Beste? Was, wenn es heißt, ich oder die Anderen?"
Seine Stimme war immer lauter geworden, hatte sich bei den letzten Worten überschlagen. Es beschäftigte ihn stärker, als man erahnen konnte.
„Ich glaube an dich, Minato-kun."
Der blonde Shinobi blinzelte perplex.
„Arigatou Gozaimasu!"
