A/N: das ist meine erste Bis(s) FF und ich bitte euch einigermaßen gnädig zu sein…

Disclaimer: Mir gehören weder Edward noch Bella oder sonstige Charaktere aus „Twilight"

Prolog: Diagnose

„Es tut mir so Leid, Bella…", flüsterte Carlisle. Seine Worte trafen mich wie ein Schlag in den Bauch…Seine Diagnose war eindeutig…unwiderruflich und doch drang sie nicht bis zu meinem Herzen durch…Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, hatte nicht begriffen, was seine Worte bedeuteten…nun ja, eigentlich war es nur ein Wort…ein kleines Wort, das die Leben so vieler Menschen zerstört hatte…Krebs…Ich konnte nicht glauben dass das Leben nun auch mich zu diesem Schicksal verurteilen wollte…

Charlie, der neben mir saß, war in seinem Stuhl zusammengesackt und hatte das Gesicht in seinen Händen vergraben…Er schien sehr wohl realisiert zu haben, was das bedeutete….natürlich hatte er…seine Mutter – meine Großmutter – war an dem gleichen Krebs gestorben, der auch mich nun heimsuchte…Ich hatte Lungenkrebs…Bemerkt hatte ich nur ein schlimmer werdendes Stechen während dem Sportunterricht der letzten drei Monate, aber ich dachte mir schon lange nichts mehr dabei, wenn mein Körper mich im Sportunterricht mal wieder im Stich ließ…Als es dann aber, vor genau 5 Stunden und 26 Minuten, so schlimm geworden war, dass mein Lehrer darauf bestand, Charlie anzurufen und mich ins Krankenhaus zu fahren hatte auch ich nicht mehr sagen können, dass es normal war…Langsam fing ich an zu realisieren, was passiert war und mit der Erkenntnis kam die Angst. Ich hatte keine Ahnung von Krebs, obwohl meine Großmutter daran gestorben war…ich war zu jung gewesen damals….5 oder 6 Jahre…Ich schreckte aus meinen Gedanken, als Charlie sich regte.

„Welche Therapiemöglichkeit schlagen Sie vor, Dr. Cullen?", fragte er leise und sah aus trüben Augen zu Carlisle auf.

Ich konnte förmlich sehen, wie sich Carlisles ockerfarbene Augen verdunkelten…Ich sah die Hilflosigkeit in seinen Augen, die man bei einem Arzt nur dann zu sehen bekommt, wenn es keinen Ausweg mehr gibt…

Und dann sah Carlisle direkt in Charlies Augen. Er sprach leise, aber ich hörte ihn noch immer und ich war mir auch sicher dass mein Vater es tat… „Egal was wir tun, wir werden ihr Leben nicht retten können. Es würde ihren Tod nur herauszögern…"

Ich war mir sicher, dass das die schrecklichste Nachricht war die ein Vater bekommen konnte. Zu wissen, dass die eigene Tochter nur noch eine begrenzte Zeit hatte…und das diese Zeit vorbeigehen würde…Alles war vergänglich, am allermeisten aber das Leben selbst.

„Wie lange noch?", Charlies Stimme brach. Eine einzelne Träne fand ihren Weg über seine Wange. Ihn so gebrochen zu sehen, brachte mich fast um den Verstand…

Carlisle räusperte sich…Auch er rang um seine Fassung, das spürte ich. „Zwei Monate…Allerhöchstens drei."

Das war also die Zeit, die mir blieb….Zwei Monate…es war relativ…Vor einiger Zeit hätte ich noch gesagt, es wäre viel Zeit gewesen…Es wäre lange gewesen, um mich zu verabschieden, hätte Edward beschlossen mich zu beißen….aber das hatte er nicht…Edward befand sich wohl momentan irgendwo in Südamerika und versuchte Viktoria zu finden…

Ich stand auf, weil ich den Anblick meines Vaters nicht mehr ertragen konnte, der so gebrochen auf dem Stuhl vor Carlisles Schreibtisch stand, und ging langsam zu dem kleinen Fenster des Zimmers. Zwei Stockwerke unter mir wand sich eine der Hauptverkehrsstraßen. Der mit grauen Regenwolken bedeckte Himmel spiegelte meinen Schock und die Taubheit, die sich über mein Herz gelegt hatte wider.

Ich registrierte nicht wie Charlie aus dem Zimmer ging, erst als Carlisle sich räusperte, holte er mich in die Wirklichkeit hinter meinen Gedanken zurück.

„Willst du es Edward am Telefon sagen?", fragte er leise.

Ich nickte. Er musste zurückkommen…Ohne Edward würde ich das nicht überstehen.

Carlisle hatte schon den Hörer seines Telefons in der Hand, seine Hand flog über die Tasten, als er die Handynummer seines Sohnes wählte.

Nach einer Weile legte er stirnrunzelnd wieder auf und wählte Emmets Nummer. Ich wusste, dass Emmet mit Edward gegangen war und auch Jasper war bei ihnen…

„Da stimmt irgendetwas ganz und gar nicht…", murmelte Carlisle, mehr zu sich selbst als zu mir.

„Was ist los?", meine Stimme war nur ein Krächzen und ich realisierte, dass ich seit mehr als 4 Stunden kein Sterbenswort gesprochen hatte…

„Ich weiß es nicht…Ich werde nachher noch mal probieren die drei anzurufen…Vielleicht sind sie nur irgendwo, wo die Verbindung schlecht ist…", spekulierte er.

Oder sie waren Viktoria gerade an den Kragen gegangen…was auch immer…Edward war anscheinend nicht zu sprechen…Ich hoffte nur, dass es ihm gut ging…

Ich drehte mich schließlich zu Carlisle um, der immer noch an seinem Schreibtisch stand.

„Was soll ich tun, Carlisle?"

Seine Augen hatten einen Ton angenommen, den ich so weder bei ihm noch bei Edward je gesehen hatte…Es war eine Mischung aus bronze und gold…ähnlich wie Edwards Haarfarbe und doch dunkler…

„Ich nehme an, du willst, dass Edward dich verwandelt…", fing er an.

„Das ist noch möglich?", fragte ich leise.

Er nickte. „Natürlich…Ich habe ihn damals auch vor einer Krankheit gerettet…Als eine von uns wirst du vollkommen gesund sein…"

Ich nickte. „Wenn er das tun wird…"

„Das wird er, Bella…Er liebt dich viel zu sehr, als dass er dich jemals sterben lassen könnte."

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich nickte.

„Alles wird gut, Bella.", er legte seine Hand auf meine Schulter und ich nickte, auch wenn ein kalter Stich der Angst mein Herz durchbohrte…Ich hatte Angst, es war nicht zu leugnen, ich, Bella Swan, hatte Angst um mein Leben, die Angst, die ich hätte haben sollen als ich Edward bat mich zu beißen, die Angst, auf die er zwei Jahre vergeblich gewartet hatte…

Carlisle begleitete mich zur Tür.

„Dein Vater wartet mit dem Auto auf dem Parkplatz, schaffst du es bis dort alleine?", fragte er, als er die Arzthelferin bemerkte, die auf ihn zukam, mehrere Karteien in der Hand.

Ich nickte und drehte mich nochmals zu ihm um. „Danke, Carlisle…", murmelte ich.

„Es tut mir Leid dass ich nicht mehr tun kann.", entgegnete er nur leise und senkte den Kopf.

Ich ging durch die langen Gänge, die mir schon so vertraut waren wie die der Schule, auf die ich jeden Tag ging…Ich beschloss nicht weiter auf diese Tatsache einzugehen, drückte den Knopf des Aufzuges und fuhr ins Erdgeschoss, wo ich auf die große Eingangstüre zusteuerte…in dem Moment, da ich die Halle durchquerte spürte ich einen brennenden Schmerz in meinem linken Lungenteil…Es war der gleiche Schmerz wie in Sport, nur heftiger. Unwillkürlich ging ich in die Knie und in dem Moment da mein Körper den Boden berührte, umhüllte mich Dunkelheit.