HI! 'wink' :-D
Falls ihr euch wundert, warum ihr mich nicht schon früher bemerkt habt, oder warum ich einen solch merkwürdigen Namen auf diesem Forum habe; ich habe bisher nur „Herr der Ringe" FFs geschrieben. (In meinem Profile erklärt sich mein Name von selbst.)
Doch jetzt habe ich mich endlich dazu durchgerungen, auch mal eine FF über „Harry Potter" zu kreieren. Spätestens nach dem 6. Band wird man ja fast dazu gezwungen, sich so seine Gedanken zu machen, nicht wahr? ;-) J. K. Rowling gibt uns so viele neue Rätsel auf, da bleibt einem gar nichts anderes übrig, als nach möglichen Lösungen zu suchen. 'g'
Und hier ist meine Variante! Ich denke, sie ist recht realistisch, aber ich lasse mich auch gerne durch konstruktive Kritik überzeugen! ;-) Schreibt mir einfach ein Review, wie ihr's findet! PLEASE! 'bettel'
Summary:
Was
meinte Professor Dumbledore mit seinen verzweifelten, unvollendeten
Sätzen wie „Lass es aufhören! Lass es aufhören…"
als der Zaubertrank, nachdem Harry und er den Horkrux gefunden
hatten, seine Kehle hinunterrann? Welche Gedanken gingen ihm durch
den Kopf, die ihn derartig quälten? Hier ist meine Antwort…
Lasst
euch verführen in die Gedankenwelt des großen Zauberers,
des einzigen, den ER je fürchtete…
Warnung: Diese Story trägt zu Recht das Genre Drama/Tragedy! Es ist wirklich sehr dramatisch und tragisch… 'snif' Wie soll es auch anders sein, wenn die Autorin es wagt, einen solch großartigen Zauberer für tot zu erklären! Nun… lest selbst!
Le mauvais œil – Der böse Blick
Sie standen nun vor dem steinernen Becken, aus dem dieses geheimnisvolle grünliche Licht drang. Der Horkrux lag unter der Flüssigkeit und um an ihn zu gelangen, müsste er den Zaubertrank trinken, egal welche Qualen er dadurch zu erleiden hatte. Kurz zuvor hatte er Harry seine Absichten erklärt. Dieser hatte wie erwartet geschockt und entsetzt, jedoch nicht verständnislos reagiert. Jetzt stand der 16-jährige Junge neben ihm, zitternd und nervös. Er selbst konnte ein mulmiges Gefühl, als er den ersten Kelch an seine Lippen führte, nicht verbergen. Ein letztes Mal blickte er in Harrys tiefgrüne Augen, in denen sich nackte Angst widerspiegelte, bevor er den Zaubertrank hinunterstürzte. Dann begann es…
Zuerst war es nur ein dunkler Schleier, der sich umbarmherzig um ihn wand und ihm somit jegliche Art von Sicht nahm. Dann teilte sich der Schatten in undeutliche Schemen. Langsam nahmen sie menschliche Gestalt an und Dumbledore schien es, als würde er die Gesichter kennen…
Immer wieder tauchte er den Kelch in die merkwürdige Flüssigkeit, versuchte seine Gedanken wieder in die Gegenwart zu lenken. Er schüttelte resigniert den Kopf und hob zum vierten Mal den goldenen Pokal an seinen Mund. Doch noch während seine Lippen nach weiteren Tropfen lechzten, erkannte er, was auf ihn zukommen würde und er stürzte vornüber gegen das Becken!
Lord Voldemort nützte die schlimmste Art und Weise, seine Opfer zu foltern. Er beschwor Erinnerungen aus der Vergangenheit herauf. Böse, quälende Erinnerungen, die jeder nur zu gern vergessen würde, aber nicht konnte. Zu fest hatte sich das Geschehene im Unterbewusstsein verankert, zu tiefe Narben hatte der Anblick ins Herz geschlagen…
„Ich will nicht… zwing mich nicht…", keuchte Dumbledore ängstlich.
Doch die drohenden Schatten kamen immer näher, umkreisten ihn und klagten leiderfüllt. Er kannte sie, nie konnte er sie vergessen.
Fenrir Greyback, Peter Pettigrew, Barty Crouch Junior, Romilda Vane, Frank und Alice Longbottom, Lilly und James… All die Seelen, die er durch seine Schuld an Voldemort verloren hatte.
„… möchte nicht… will aufhören…", stöhnte er. Doch derjenige, der ihn hätte erlösen können, kannte kein Erbarmen.
Plötzlich packte ihn etwas grob am Handgelenk! Er sah hinab und dort stand der 11-jährige Tom Riddle, der ungeduldig an ihm zerrte, um ihm endlich die vielen Zauberutensilien zu zeigen, die er ganz allein gekauft hatte.
Im nächsten Moment verwandelte sich die empfindsame, hübsche Gestalt des Jungen in das, was er heute war. Ein hochgewachsener, dürrer Mann mit einem Herz aus Stein. Sein Gesicht konnte man als solches nicht mehr erkennen. Er hatte Nüstern als Nase, wie eine Schlange und seine Augen glühten feuerrot. Lord Voldemort war entstanden!
Immer noch umklammerte er Dumbledores Handgelenk, jedoch war es nun ein eiserner, unnachgiebiger Griff. Er zog ihn mit sich, tief in die hinter ihm herrschende Dunkelheit.
„Nein… Ich will nicht… ich will nicht… lass mich los", wimmerte der Schulleiter.
Doch der Dunkle Lord erfüllte ihm diese Bitte nicht. Fest entschlossen zog er ihn hinter sich her, in Richtung der schlimmsten Erinnerungen Dumbledores. Die Schatten formten sich zu einem Wirbel und höhnisches Gelächter drang an sein Ohr.
„Lass es aufhören, lass es aufhören", stöhnte er. Vergebens.
Schließlich waren sie angekommen. Voldemort blieb abrupt stehen, drehte sich blitzschnell um und stieß Dumbledore nach vorne. Jetzt war der Blick frei.
Er sah seine ehemaligen Schüler, die sich letztendlich Lord Voldemort angeschlossen hatten: Fenrir Greyback, Barty Crouch Junior, Peter Pettigrew und etliche mehr. Peter… Hätte er diesem ängstlichen Jungen mehr Selbstbewusstsein gelehrt, hätte er sich vielleicht nicht dem Dunklen Lord unterworfen.
Doch schließlich hatten sie sich alle von ihm abgewandt. Sie wählten nicht den richtigen, sondern den leichten Weg. Ich will nicht den „falschen" sagen, denn wer entscheidet denn, was gut und was schlecht ist? Aber sicher ist, dass der richtige Weg oft schwer und steinig ist, der „falsche" jedoch verlockend eben. Wer würde da nicht in Versuchung geraten?
So ließen sich auch viele seiner Schüler verleiten und wandten sich von ihm ab. Dumbledores Ratschläge stießen auf taube Ohren, seine Richtungsweisungen auf blinde Augen. Letztendlich musste er ihnen nachsehen. Mit unverhohlener Wut, Missmut, Enttäuschung und ehrlichem Bedauern. Hatte er vielleicht zu früh aufgegeben?
Dumbledores Eingeweide krümmten sich, alte Wunden brachen innerlich auf. Er realisierte nicht, wie sich sein Mund weit öffnete und er schmerzerfüllt schrie. Das, was er hier klar und deutlich vor sich sah und sich abermals in sein Gedächtnis einbrannte, war die Wahrheit! Genau so war es damals geschehen! Und die Erkenntnis, dass es sich nicht um eine von Voldemort erdachte Illusion handelte, sondern um wirkliche Erinnerungen aus der Vergangenheit, war erschütternder als alles andere es je hätte sein können.
Plötzlich mischten sich andere Gesichter darunter: Romilda Vane, Frank und Alice Longbottom, Lilly und James… Alle Opfer des Bösen. Hätte er sie doch nur besser beschützt!
„Es ist alles meine Schuld, alles meine Schuld", schluchzte der Schulleiter bitterlich, „bitte lass es aufhören, ich weiß, dass ich Falsches getan habe, oh, bitte lass es aufhören und ich werde nie, nie mehr…"
Würgend brach er ab und blickte schreckensstarr auf die Bilder, die sich ihm boten.
Er sah Lilly und James, wie sie gemütlich mit ihrem kleinen Baby zu Abend aßen. Doch ein Schatten näherte sich ihrem Haus! Ein Schatten, der diesen Weg niemals hätte finden dürfen…
Die Haustür schwang auf und ein hochgewachsener Zauberer, in eine lange schwarze Kutte gekleidet, trat ein. „Voldemort", keuchte James und er und seine Frau sprangen wie elektrisiert auf. Schützend barg Lilly ihren kleinen Harry in den Armen. „Schnell, lauf!", schrie ihr Mann, „bring dich und das Kind in Sicherheit!"
Kampfbereit stellte er sich mit gezücktem Zauberstab dem schwärzesten Magier aller Zeiten entgegen. Entschlossenheit stieg in ihm empor und ließ seine Hand ruhig werden. Er würde alles tun, um seine Familie zu retten! Doch bekam er keine Chance. Eine Sekunde später, eine unheimliche Stille herrschte zwischen den beiden, sirrte ein grüner Blitz auf ihn zu und in seinen Augen erlosch das Leben.
Dumbledore besaß keine Kraft mehr, um sich wenigstens auf seinen Knien zu halten. So kauerte er sich zu einer kleinen, schützenden Kugel zusammen und wimmerte: „Tu ihnen nicht weh, tu ihnen nicht weh, bitte, bitte, es ist meine Schuld, tu doch mir weh…"
Doch abermals wurde er nicht erhört und mit tränenden Augen musste er mit ansehen, wie auch Lilly tot zusammenbrach. Seine besten Freunde… ermordet von seinem ehemaligen Schüler…
Plötzlich wechselten die Bilder. Nebel kam auf und ließ die um ihn herrschende Leere gespenstisch wirken. Auf einen Schlag leuchtete seine Umgebung grell auf! Gleißendes, weißes Licht blendete ihn. Doch so gerne er seine Augen geschlossen hätte, er konnte es nicht. Unbarmherzig zwang ihn diese erschütternde Macht hinzusehen:
Harry, nicht viel älter als 16 Jahre, allein in einer Spirale aus Feuer! Er konnte seine Verzweiflung und Panik spüren. Er konnte fühlen, wie seine Narbe auf der Stirn brannte. Es schien, als würde sie jeden Moment aufbrechen! Glühende Messer bohrten sich in seine Stirn, heißer Schmerz schoss durch seinen gesamten Körper. Er stand in alles verzehrende Flammen!
Dumbledore spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Er konnte es nicht länger ertragen!
Er blickte in diese sagenhaft grünen Augen, die so sehr denen von Lilly glichen. Doch nun konnte man in ihnen puren Schmerz und unendliches Leid lesen. Plötzlich schimmerten sie in einem hellgrünen Licht und Dumbledore hörte einem Zischen gleich die zwei unverzeihlichen Worte: „Avada Kedavra!"
Der Schulleiter fiel qualvoll schreiend vornüber und hämmerte mit seinen Fäusten auf den Boden. „Bitte, bitte, bitte, nein… nicht das, nicht das, ich tu alles…"
Sein gemartertes Hirn wollte nicht wahrhaben, dass Harry immer noch neben ihm stand und ihm diesen schrecklichen Zaubertrank einflößte, wie er es ihm befohlen hatte.
Stattdessen nahm es jedes Detail des soeben Gesehenen auf und stürzte ihn somit in bodenlose Tiefen.
So würde auch sein letzter Schützling vom Dunklen Lord ermordet werden! Harry Potter, der Auserwählte, der Wichtigste überhaupt!
Dumbledore hatte sich nach jedem weiteren sinnlosen Tod einer seiner Schützlinge geschworen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Restlichen zu helfen. Er wollte sich mit jeder Faser seines Seins nur auf sie konzentrieren!
Sein eigenes Leben stellte er dadurch ungerührt in den Hintergrund. Deshalb hatte er sich nie viel Zeit für sich selbst genommen. Deshalb hatte er einer Frau nie die Chance gegeben, in sein Leben einzutreten.
Außerdem wollte er sie nicht durch sein großes Wissen in Gefahr bringen. Viele hätten nicht davor zurückgescheut, einen Nahestehenden zu foltern und somit Dumbledore zu erpressen.
Also hatte er eine eigene Liebe zu seinen Schützlingen entwickelt, immer darauf bedacht, ein nicht zu enges Band zu knüpfen.
Doch nun war auch diese dünne Verbindung zerrissen worden. Harry war tot! Sein letzter Schützling!
Diese Erkenntnis bohrte sich wie ein Dolch tief in sein ohnehin geschundenes Herz. Es schien, als würde jeder Zentimeter seiner Haut gefoltert werden.
Solch entsetzlichen Schmerz hatte er noch nie gefühlt und er schrie so laut, dass es von den Höhlenwänden widerhallte: „Ich will sterben! Ich will sterben! Lass es aufhören, lass es aufhören, ich will sterben!"
Nun war keine Bitte, kein Flehen mehr rauszuhören. Dumbledore war mit seinen Nerven am Ende. Jetzt überkam ihn die wilde Entschlossenheit und die gefahrvolle Wut.
Er wollte seinem Leben endlich ein Ende setzen! Mit diesem letzten Wunsch, von seinem bereits verblutenden Herzen, brüllte er aus vollem Halse: „TÖTE MICH!"
Sein Begehren schien schließlich tatsächlich erfüllt zu werden, denn die grausamen Bilder und Schatten, die grauenvolle Erinnerungen in ihm hervorgerufen hatten, verschwanden. Graue Schlieren tanzten um ihn herum, sein Geist war erschöpft.
Doch plötzlich nahm er den muffigen Geruch alten Steins wahr und er merkte, dass er auf dem Gesicht lag. Dann hörte er eine Stimme von der er geglaubt hatte, sie nie wieder hören zu dürfen. Harry! Unendliche Erleichterung durchströmte ihn. Also hatte ihm Lord Voldemort nicht auch noch seinen letzten Schützling genommen.
Im nächsten Moment wurde er von Harry auf den Rücken gedreht. Ängstliche Augen blickten ihm entgegen. Er schien ebensolche Qualen erlitten zu haben wie er selbst. Jedoch war es bei dem Jungen die Angst vor dem Ungewissen gewesen und bei ihm die Angst vor dem Vorhersehbaren. Dumbledore hatte gewusst was auf ihn zukommen würde, aber dennoch hatte das nicht seine Furcht gelindert.
Dann verspürte er ungeheuren Durst. Seine Kehle war ausgetrocknet und gereizt, wahrscheinlich durch das viele Schreien. „Wasser", krächzte er und Harry sprang sofort auf, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Irgendwann, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, perlten Wassertropfen seine Kehle hinab. Wohltuend und wunderbar erfrischend.
Das ersehnte Wasser zog ihn endgültig aus seiner Benommenheit und weckte seine Lebensgeister. Jedoch ahnte er, dass dieser Zustand nicht lange andauern würde. Er war geschwächt wie schon lange nicht mehr und innerlich gebrochen. Doch für den Moment durchströmte ihn neue Kraft und nur der Augenblick zählte!
Dumbledore stemmte sich hoch und griff nach seinem Zauberstab. Unverkennbar war Harry in Schwierigkeiten geraten. Schleimige, verwesende Wasserleichen wollten ihn packen und ihn hinab in die Tiefen des Schwarzen Sees ziehen!
„Nicht mit mir", dachte sich der Schulleiter und sprach die Zauberformel für einen schützenden Feuerring.
Harry sollte nicht die Schmach erleiden von einem Diener des Dunklen Lords ermordet zu werden. Er sollte in den letzten Momenten seines Lebens – wenn überhaupt – nur einem ihm angemessenen Gegner gegenüberstehen: Voldemort. Ansonsten wäre Harrys Würde beschmutzt und wenigstens die Aufgabe das zu verhindern, war er ihm schuldig.
Kurz darauf stiegen sie zusammen in das kleine Boot, das sie auch hergebracht hatte, und strebten bald dem Ausgang entgegen. Endlich traten sie hinaus an die frische Luft. Zwar herrschte hier draußen ebenfalls Nacht, aber es war eine natürliche Dunkelheit.
Befreit atmete Harry aus. Er hatte schon lange nicht mehr daran geglaubt, mit Dumbledore an seiner Seite wieder lebend aus der Höhle herauszukommen. Noch dazu mit dem Horkrux in der Tasche. Sie hatten ihr Ziel erreicht! Doch für welchen Preis?
Besorgt blickte er hinüber zu Dumbledore.
Für ihn schienen die Qualen noch kein Ende gefunden zu haben…
Fortsetzung
folgt…
Nachwort: Denkt an die Reviews, ja? Es genügt schon „gut" oder „schlecht"!
(Wobei ich mich über ausführlichere Varianten natürlich noch viel mehr freuen würde zwinker)
Liebe
Grüße,
eure
Liderphin
