Titel: Lacrimae vitae
Genre: Romanze/Humor (also MS, was sonst???)
Rating: PG
Inhalt: Sarina und Amanda, zwei Junge Frauen aus unserer Welt, landen nach Unfällen in Zoos in Mittelerde und treffen prompt auf die Gefährten. (MS-Verarsche im Doppelpack)
Zusammenarbeit von JennyArwen und Grishhâk, wir übernehmen keine Verantwortung für bleibende Schäden! g

Kapitel 1

Völlig fertig und mit schmerzenden Gliedern rappelte Sarina sich auf und blinzelte. „Der Himmel, er ist verhüllt..."

Neben ihr stöhnte Amanda auf. „Wenn ich dieses Kamel erwische... wo bin ich?"Entsetzt sah sie sich um.

Sarina hielt sich den Kopf. „Die Giraffe muss mich am Kopf erwischt haben..."

Irritiert sah Amanda zu Sarina: „Hä? Wer bist du denn??"

„Ich? Moment! Wo kommst du her? Besucher dürfen nicht in den Giraffenstall!"Für sie Sarina an.

„Hä?" Amandas Antwort hätte einen Preis für Kreativität verdient.

Sarina starrte sie verwirrt an. „Aber... Wo ist denn der Giraffenstall?" fragte sie verdutzt, da ihr plötzlich das Fehlen der Gitterstäbe aufgefallen war.

„Welcher Giraffenstall?? Hier stehen die Kamele, wir haben doch gar keine Giraffen."Amanda rappelte sich auf und klopfte Gras und Erde von ihrer Kleidung. „Moment mal.."sie sah sich kritisch um. „Das ist nicht der Zoo..."

Sarina lag immer noch platt auf dem Boden und starrte sie an. „Kamele? Welche Kamele? In diesem Zoo gibt es keine..."Erst jetzt begriff sie, was Amanda gesagt hatte. Sie hielt inne. „Nicht der Zoo? Aber... Aber was dann?"

Amanda drehte sich im Kreis und betrachtete ihre Umgebung. „Keine, Ahnung, alles grüne Hügel, halt! Da hinten sind Leute!"Sie zog Sarina auf die Füße und zeigte Richtung Osten.

Sarina blickte verblüfft hinüber. „Was haben die denn für Klamotten an? Sind wir im falschen Film?"

Mit großen Augen sah Amanda zuerst Sarina an, dann wanderte ihr Blick an ihr selbst hoch und ein schriller Schrei verließ ihre Lippen. Mit Panik in den Augen blickte sie wieder auf Sarina. „Das ist nicht witzig! Wer bist du überhaupt?"Sie sprang Sarina an und warf sie auf den Boden.

Sarina kreischte. „Bist du wahnsinnig? Was soll das?!"Sie sprang wieder auf, holte aus und verpasste Amanda eine schallende Ohrfeige.

Entsetzt hielt sich Amanda die schmerzende Backe. „Wieso ich? Ich weiß nicht, wo ich bin, ich weiß nicht, was ich hier soll, ich weiß nur, dass du auch hier bist! Also musst du wissen, wo wir sind!!!"

„Ich? Ich hab keine Ahnung!"fauchte Sarina aufgebracht. „Wie wär's, wenn du deinen Verstand benutzt? Falls du welchen hast?"

„Was? Ich und kein Verstand? Bei dir pipts wohl? Aber da du doch so schlau bist, wo sind wir denn? Du müsstest es doch wissen!"Tränen stiegen Amanda in die Augen und sie musste sich arg zusammenreißen, um nicht noch einmal auf Sarina loszugehen.

Sarina funkelte sie an, wandte sich dann aber ab und blickte um sich. Bis zum Horizont sah sie nur grüne Hügel. Nirgendwo eine Stadt, nicht mal ein Haus. Sarina schluckte. „Ist denn hier niemand, den wir fragen könnten?"Sie sah wieder Amanda an. „Wie kommst du überhaupt hierher? Ich kann mich nicht erinnern, aber du, du musst es doch wissen!"

„Wie ich hier hergekommen bin?? Auf jeden Fall nicht freiwillig, ich weiß nur noch, dass mich dieses Scheiß Kamel getreten hat!"Amanda startete wieder einen Versuch, sich auf Sarina zu stürzen, wurde aber von kräftigen Händen festgehalten. Entsetzt drehte sie sich um und sah in azurblaue Augen, die sie mit unergründlichem Blick musterten.

Sarina, die vor Amanda zurückweichen wollte, fand sich plötzlich auf den Füßen eines sehr gutaussehenden Mannes wieder. Sie errötete, als dieser sie sanft von seinen Füßen schob und sie dann forschend betrachtete.

„Äh... Hallo!"Sprach Amanda den Mann vor ihr an. Von weitem hätte sie ihn auch für eine Frau halten können, denn seine blonden Haare reichten ihm bis zu seinen Hüften. Doch seine Gesichtszüge waren eindeutig männlich. Dann sah sie seine Ohren und schrie spitz auf, als sie deren Form bemerkte.

Sarina war mittlerweile in die Betrachtung des Mannes vor ihr vertieft. Sauber konnte man ihn nicht nennen, doch was ihn anziehend machte, waren seine sanften Augen, sein schulterlanges dunkles Haar, seine lässige Haltung... Eigentlich alles.
Als Sarina Amanda aufschreien hörte, zuckte sie zusammen und sah sich verwirrt um.

Langsam beruhigte sich Amandas Atmung wieder und es dämmerte ihr: Der Mann, der sie festhielt, war ein Elb! Fassungslos über ihre Erkenntnis fiel sie in Ohnmacht.

Sarina sah verblüfft zu, wie Amanda auf den Boden stürzte. Dann wandte sie sich mit einem Schulterzucken wieder dem Mann vor sich zu. „Wusstest du, dass du wunderschöne Augen hast?"
Die in der Tat wunderschönen Augen weiteten sich überrascht. „Findest du?"

Noch verblüffter als Sarina sah der Elb, der Amanda festgehalten hatte und der mit Namen Legolas hieß, auf die am Boden liegende Frau. Fragend sah er seine Gefährten an und sein Blick fokusierte sich auf Sarina. „Entschuldigt, doch was war das gerade?"

Sarina wandte sich etwas unwillig von dem Mann namens Aragorn und seinen wunderschönen Augen ab. „Ich weiß nicht."sagte sie mit gerunzelter Stirn. „Ich kenne sie eigentlich nicht, musst du wissen. Aber Mund-zu-Mund-Beatmung hilft bei so was immer! Versuch's einfach."
Ratlos sah Legolas sie an. „Was, Bitteschön, ist Mund-zu-Mund-Beatmung?"Fragte er sie nach kurzem Zögern.
Sarina fing an zu kichern. „Das weißt du nicht? Dann kannst du sie auch einfach küssen... Ist eh kein großer Unterschied, und im Märchen funktioniert's."Sie wandte sich zu Aragorn um. „Sollen wir ihm zeigen, wie küssen geht?"
Aragorn schien leicht verlegen, grinste aber. „Nun, warum nicht?"
In der nächsten Sekunde lag Sarina in seinen Armen, fühlte seine Lippen auf ihren und schwebte vor Glück auf Wolke sieben.

Verblüfft stand Legolas neben den beiden. Das war Mund-zu-Mund-Beatmung? Er kam sich doch recht seltsam vor, als er sich zu der am Boden liegenden Amanda beugte und seine Lippen die ihren berührten.
Schlagartig öffnete Amanda die Augen. Überrascht wollte Legolas aufstehen, doch Amanda erstickte diesen Versuch im Keim, indem sie ihn leidenschaftlich küsste. Und tatsächlich – Legolas erwiderte den Kuss!
Amanda gesellte sich zu Sarina auf die Wolke.

Es verging eine ganze Weile, bis Sarina sich entschied, von ihrer Wolke herabzusteigen. Sie löste sich von Aragorn und erwiderte seinen zärtlichen Blick liebevoll. „Ich hoffe doch, du hast keine Freundin."sagte sie mit einem frechen Augenaufschlag.
Aragorn schüttelte den Kopf. „Nicht mehr... Jetzt bin ich sogar ganz froh, dass Arwen gestern mit mir Schluss gemacht hat..."
Sarina war erstaunt. „Sie hat Schluss gemacht? Wie kann sie? Also, ich bin ihr dankbar, aber..."
Aragorn zuckte die Schultern. „Ich glaube, es hing damit zusammen, dass sie eigentlich lieber Glorfindel heiraten wollte... Aber bei dem Altersunterschied... Na ja, sie muss ja wissen, was sie tut. Und ich bin ihr natürlich auch dankbar."Sanft strich seine Hand über Sarinas Wange.

Nicht lange nach Aragorn und Sarina unterbrachen auch Legolas und Amanda ihre traute Zweisamkeit. Doch keinem von beiden schien nach Sprechen zu sein. Schweigend lag Amanda in den Armen Legolas und verlor sich in seinen Augen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und gütigen Augen erwiderte er ihren Blick und hielt sie fest im Arm.
Ein Räuspern störte sie in ihrer Harmonie. Es kam etwa aus Hüfhöhe von einem doch sehr behaarten und recht lebendig wirkendem Gartenzwerg.
„Was ist denn, Gimli?"Kam es leicht genervt von Legolas.

Auch Sarina und Aragorn sagen sich unwillig zu dem Zwerg um, der zwischen den beiden Paaren stand und von einem zum anderen blickte.
Gimli räusperte sich ein weiteres Mal, dann erklärte er an Aragorn und Legolas gewandt: „Wir sind nicht hier um ein paar Mädchen aufzugabeln und das solltet ihr wissen. Also, können wir jetzt weiter?"
Sarinas Augen weiteten sich vor Zorn. „Ein paar Mädchen aufgabeln, ja? Da begegnet man seiner großen Liebe und der sagt ein paar Mädchen aufgabeln! Sinn für Romantik gleich null, was?"

Ebenfalls erbost riss sich Amanda von Legolas auf und hob einen am Boden liegenden Ast auf. Sie hob ihn hoch und....
...ließ ihn mit Wucht auf Gimlis Kopf sausen. Dieser stolperte und fiel auf den Boden. Legolas griff wieder nach Amanda und hielt sie davon ab, sich auf Gimli zu stürzen. „Leicht erregbar, was?"flüsterte er ihr amüsiert ins Ohr. Mit funkelnden Augen sah sie ihn an, doch er verstand es, ihrer Wut ein Ende zu setzen: Mund-zu-Mund-Beatmung!

Sarina prustete los, als sie Gimli zu Boden gehen sah. Aragorn neben ihr versuchte ziemlich erfolglos, das Lachen zu unterdrücken. Dann jedoch schlang er abermals die Arme um Sarina und zog sie an sich. „Lassen wir uns von ihm nicht stören."sagte er kichernd. „Hast du nicht das Gefühl, dass du gleich ohnmächtig werden wirst? Du brauchst Mund-zu-Mund-Beatmung..."
Sarina strich sich mit der Hand über die Stirn. „Du hast recht, mir ist ganz schwindlig..."Dann schmiegte sie sich an ihn und fühlte abermals seine weichen Lippen auf ihren.

Verärgert richtete sich Gimli wieder auf und sah, dass die beiden Pärchen wieder sehr innig miteinander beschäftigt waren. Dies ärgerte ihn doch sehr und so entschloss er sich, etwas zu unternehmen. Mit wucht trat er Legolas gegens Bein. Dieser schrie auf und ließ vor Schreck beinahe Amanda fallen. Doch gerade noch rechtzeitig hielt er diese wieder fest und er funkelte Gimli böse an. Dieser schien mit seinem Werk sehr zufrieden, doch Amanda stürzte sich diesmal ungehindert auf Gimli. Und sie war nicht allein. Auch Legolas stürzte sich auf den Zwerg und bereits nach wenigen Sekunden saßen Amanda und Legolas auf dem am Boden liegenden Zwerg und umarmten sich von neuem. Als sie ihre Mund-zu-Mund-Beatmung wieder aufnahmen, kam von Gimli nur noch ein genervtes Grollen.

Sarina und Aragorn unterbrachen ihren Kuss überrascht, als sie Legolas Aufschrei hörten. Verwirrt verfolgten sie Amandas und Legolas' Racheaktion, bis die beiden dazu übergingen, sich auf Gimli sitzend zu küssen.
Sarina verzog amüsiert das Gesicht. „Sieht so aus, als könnte Gimli bald eine Mund-zu-Mund-Beatmung gebrauchen..."
„Aber nicht von dir!"entgegnete Aragorn entsetzt.
Sarina starrte ihn an. „Von mir? Bist du wahnsinnig?!"fauchte sie. „Dieser Bart kratzt doch sicher wie verrückt – deiner ist süß, aber der von ihm..."
„Dann bin ich ja erleichtert."unterbrach Aragorn sie mit einem hinreißenden Lächeln, das sofort die Empörung von Sarinas Gesicht wischte. „Und du hast sowieso einen so guten Geschmack, dass Gimli gleich aufgeben kann."fügte er sanft hinzu, während er ihr mit der Hand durchs Haar strich.
Unterbrochen wurden sie vom Schimpfen Gimlis. „He, wollt ihr mir nicht mal helfen?"rief er zu den beiden hinüber.
„Damit du danach uns nervst?"fragte Sarina trocken. „Vergiss es. So bist du ganz gut aufgehoben."

Amanda und Legolas überhörten Gimli einfach und und küssten sich weiter. Als Legolas jedoch anfing, Amandas Mantel oder wie auch immer das, was sie anhatte, genannt wurde, auszuziehen, mischte sich Gandalf ein und zog die beiden von Gimli runter. „Wir müssen weiter, ihr könnt euch später immer noch amüsieren!" fuhr er Sarina, Aragorn, Amanda und Legolas an. Amanda wollte widersprechen, doch Gandalfs Blick belehrte sie eines Bessern. Murrend gingen sie und Legolas hinter Gandalf her, der sich von ihnen abgewandt hatte und zu den wartenden Hobbits und Boromir ging.

Sarina schnaubte. „Zum amüsieren ist immer der richtige Zeitpunkt!" brummte sie, allerdings so leise, dass Gandalf es nicht hörte.
Dann hakte sie sich bei Aragorn unter und gemeinsam folgten auch sie Gandalf.
Sarina ließ den Blick über die Hobbits schweifen. Der Anblick Gimlis hatte sie schon gewundert, doch diese vier ließen sie abermals verwirrt die Stirn runzeln. Waren das Menschen mit Wachstumsstörungen, oder was? Und warum trugen die alle so komische Kleider?
Dann begriff sie. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich an Aragorn wandte. „Sag mal, sind wir etwa in Mittelerde?"
Aragorn nickte. „Allerdings. Warum fragst du?"
Auf Sarinas Gesicht breitete sich ein Strahlen aus. „Nur so, aber es ist toll hier zu sein!"
Aragorn sah sie verwirrt an, fragte aber nicht weiter nach.

Amanda hörte, was Sarina gerade erkannt hatte und wandte sich an Legolas. „Stimmt das wirklich?"Er sah sie an. „Was stimmt wirklich?"„Na, dass wir in Mittelerde sind!"„Oh, ja, dass stimmt"antwortete er ihr. Amanda schrie erfreut auf und fiel Legolas um den Hals. Doch bevor er sich wieder der Mund-zu-Mund-Beatmung widmen konnte, hatte Gandalf Amanda gepackt und hielt sie zurück. „Nicht jetzt!"
Enttäuscht ließen Legolas und Amanda voneinander ab. Dann wanderte Amandas Blick zu Sarina. „Entschuldigung"murmelte sie ihr zu.

Sarina bekam von dem Gespräch neben sich erst mal gar nichts mit, da Aragorn sich zärtlich mit ihren Haaren beschäftigte. Als Amanda ihr allerdings die Entschuldigung zumurmelte, weckte das ihre Aufmerksamkeit. „Na also!"sagte sie, während sie sich zufrieden Amanda zuwandte. „Wenigstens hast du den Anstand, dich zu entschuldigen."Dann runzelte sie die Stirn. „Wofür eigentlich?"

Verwundert über Sarinas Antwort sah Amanda sie an. Doch dann besann Amanda sich auf ein genuscheltes „Ach, vergiss es."Und wandte sich wieder an legolas. „Gibt es eigentlich eine Frau Grünblatt?" fragte sie ihn mit einem verführerischen Augenaufschlag. Lächelnd sah er sie an. „Noch nicht. Aber das kann sich ja noch ändern."Schelmisch zwinkerte er ihr zu. Sie griff nach einer seiner Haarstränen, die über seine Schulter fiel und wickelte sie sich um den Finger. Aus halb geschlossenen Augen sah sie ihn an. „Wochen gehen wir jetzt eigentlich?"„Nach Moria." Antwortetet er. Sanft legte er seinen Arm um sie und sie folgten den anderen.

Sarina hatte Legolas' Antwort mitgehört und wandte sich stirnrunzelnd an Aragorn. „Wir gehen nach Moria? Gibt's da nicht Orks?"
Aragorn zuckte die Schultern. „Es ist möglich, weißt du... Einige von Gimlis Verwandten sind dorthin gezogen und wir haben lange nichts mehr von ihnen gehört... Schon möglich, dass sie von Orks angegriffen wurden. Aber keine Sorge,"fügte er lächelnd hinzu. „Ich bin bei dir, dir passiert schon nichts..."
Sarina kicherte. „Das hatte ich auch nicht erwartet... Ich weiß ja, dass du mich beschützt."Sie drückte ihm einen raschen Kuss auf die Wange. „Allerdings sind mir Orks sogar lieber als Verwandte von Gimli."
Gimli, der vor ihnen ging, warf ihr einen vernichtenden Blick zu.

Amanda kicherte, als sie Sarinas Kommentar hörte und wandte sich wieder an Legolas: „Und du? Wirst du mich auch vor Gimlis Verwandten und Orks schützen?"Er legte beschützend seinen Arm um sie und antwortete: „Aber natürlich! Wenn ich da bin, brauchst du dich vor nichts und niemandem fürchten!"Amanda schmiegte sich an ihn und flüsterte, sodass nur er es hören konnte: „Mein Held!"
Weiter vorne verdrehte Gandalf genervt die Augen.

Schließlich hielt Gandalf das Geflirte hinter seinem Rücken nicht mehr aus. Er wandte sich um und funkelte beide Paare an. „Könntet ihr vielleicht mal mit diesem Gekichere aufhören?!"
Sarina, die er mit diesem Satz gerade von ihrer rosa Wolke herabgeholt hatte, nahm sich an Amanda ein Beispiel. Zornig bückte sie sich und hob einen dicken Stock auf. Gandalf jedoch warf ihr einen drohenden Blick zu und hob seinen Stab, der um einiges dicker war als Sarinas Stock. Gleich darauf klirrte es an ihrer Seite. Mit gezogenem Schwert funkelte Aragorn Gandalf warnend an. „Wag es nicht, meine Geliebte anzurühren!"
Gandalf musterte mit leicht sorgenvoller Miene erst den dicken Stock in Sarinas Hand, dann das Schwert in Aragorns. Dann schnaubte er leise, wandte sich ab und stapfte weiter.
Sarina ließ den Stock fallen und fiel Aragorn auf den Hals. „Du hast mich gerettet!"hauchte sie ihm ins Ohr. „Mein tapferer Held..."

Nach einer Ewigkeit, wie es Amanda schien, erreichten sie den See vor dem Eingang Morias. Angeekelt sah sie auf die trübe Brühe und als sie hörte, dass sie durch das Wasser am Rand waten mussten, sah sie Legolas mit großen Augen an. Dieser deutete ihren Blick absolut richtig und handelte, indem er sie hochhob und sie bis dorthin trug, wo eigentlich das Tor sein sollte. Als Dankeschön, bekam er von Amanda, die sich noch immer an ihn klammerte, obwohl, längst keine Gefahr mehr bestand, dass sie nass werden könnte, sollte sie sich hinstellen, einen langen Kuss. Leider trat Gimli just in diesem Moment gegen Legolas Schienbein. Dieser erschrak und ließ Amanda fallen. Sie kreischte erschrocken auf, als sie auf den Boden plumpste. Wütend schnappte sie sich Gimli und warf ihn in den See. Prustend kroch er wieder an Land, doch bevor sie ihn wieder zurückwerfen konnte, wurde sie von Boromir unterbrochen „Schreck das Wasser nicht auf!"
Irritiert sah sie ihn an, doch sie gehorchte und ließ Gimli an Land.

Auch Sarina gefiel die Vorstellung, durchs Wasser zu waten, überhaupt nicht. Aber sie biss die Zähne zusammen und setzte die Füße ins Wasser. Doch plötzlich fühlte sie etwas kaltes, eklig feuchtes an ihrem Bein entlang streichen. Kreischend sprang sie zurück und klammerte sich an Aragorn. Dieser griff sofort nach ihr und hob sie hoch. „Kein Grund zur Sorge", flüsterte er der zitternden Sarina ins Ohr. „Ich bin ja bei dir..."
Damit trug er sie den anderen hinterher.
Sarina klammerte sich immer noch zitternd an ihn und versteckte den Kopf an seiner Brust, wenn auch hauptsächlich, damit er nicht aufhörte, ihr beruhigend durchs Haar zu streichen.
Als sie das Tor erreichten, zitterte Sarina jedoch wirklich, da sie kalte Füße hatte. Aragorn bemerkte das sehr rasch. Vorsichtig setzte er sie ab, breitete seinen Mantel auf dem Boden aus, damit sie sich darauf setzen konnte, und begann, ihr die Füße zu massieren.
Bald wurde Sarina wärmer, und amüsiert beobachtete sie, wie Gimli von Amanda im See versenkt wurde. Was sie ein wenig ärgerte, war Boromirs Unterbrechung. Das war wirklich besser als jede Fernsehsendung...

Während sich sieben der Gefährten und die zwei jungen Frauen köstlich amüsierten, selbst wenn sie es wie Boromir nicht zugeben konnten und Gimli wütend grummelte, verzweifelte Gandalf an der Tür. Er stand da und sah aus, was würde er etwas suchen. Wenn Amanda sich nicht täuschte, murmelte er etwas wie „irgendwo hab ich doch den Zettel.. ach, wo hab ich den nur hingetan.. dabei wusste ich doch, dass ich ihn brauchen würde..."
Amanda musste schmunzeln und ging zu Sarina. „Wie wärs, wolln wir unserem Weisen aus dem Westenland mal etwas unter die Arme greifen?" Spitzbübisch zwinkerte sie Sarina zu, der Streit, den die beiden hatten, als sie in Mittelerde ankamen, schien völlig vergessen.

Sarina kicherte entzückt. „Das ist eine gute Idee..."Sie neigte sich zu Aragorn und gab ihm einen Dankeskuss auf die Stirn. „Meine Füße sind wieder warm, Liebling."
„Das freut mich zu hören."erwiderte er zärtlich. „Aber was habt ihr eigentlich vor?"
„Wart's ab!"Sarina lachte, erhob sich und trat zu Gandalf. „Was dagegen, wenn wir dir helfen, mein Bester?"
„Helfen?" wiederholte er verblüfft. „Was meinst du – Fasst mich nicht an!"Er zuckte zurück.
Sarina starrte ihn verwirrt an, dann wandte sie sich an Aragorn. „Was hat der?"
„Er meint, ihr wollt ihm helfen, den Zettel zu suchen, auf den er das Passwort geschrieben hat."übersetzte dieser. Mit unschuldigem Blinzeln fügte er hinzu: „Ich muss wohl nicht dazu sagen, dass ich das für recht unwahrscheinlich halte, oder?"
Sarina betrachtete den immer weiter vor ihr und Amanda zurückweichenden Gandalf ein paar Sekunden kopfschüttelnd, dann wandte sie sich an Amanda. „Weißt du das Wort noch? Es klang doch so ähnlich wie Melone, oder?"

„Mellon" korrigierte Amanda. „Das weiß jetzt aber wirklich jeder!" Wie von Zauberhand öffnete sich bei Amandas Worten die Tür und alle, außer den beiden Mädchen, die gelangweilt da standen, Gimli, der noch immer das Wasser aus seinem Bart wrang und Legolas, der auf dem Weg zu Amanda war, sahen erstaunt auf die Öffnung.
Amanda drehte sich langsam zu Legolas um, doch bevor dieser sie erreichen konnte, kam ein schuppiger Arm aus dem Wasser und griff nach seinem Bein. Legolas schrie auf, als er durch die Luft geschleudert wurde, doch glücklicherweise behielt Amanda einen Klaren Kopf und griff nach dem nächstbesten Gegenstand, der ihr in die Hände kam und warf ihn auf das Monster, dass langsam auftauchte.
Das lies tatsächlich Legolas los und er konnte zum Rand schwimmen. Amanda half ihm auf, doch die beiden wurden von Boromir umgerannt. Als Amanda sich wieder aufrichtete, erkannte sie den Grund der soeben ausgebrochenen Panik und identifizierte nebenbei auch den Gegenstand, mit dessen Hilfe sie Legolas gerettet hatte: Frodo.

Sarina stieß ein ersticktes Kreischen aus, als sie das Monster sah, dass sich aus dem Wasser erhob. So furchterregend hatte sie es sich nicht vorgestellt. Aragorn war mit wenigen Schritten bei ihr und zog sie beruhigend in die Arme. Gleich darauf war allerdings Gimli zwischen ihnen aufgetaucht und stieß Sarina zur Seite. „Weg da!"fauchte er sie an. „Aragorn, wir brauchen dich jetzt!"
Sarina starrte Gimli einen Moment an, hin und hergerissen zwischen Wut und Panik, dann jedoch gelang es ihrem Zorn, ihre Angst in den nächstgelegenen Abgrund zu stoßen. Sie sprang vor, entriss Gimli eine kleine Wurfaxt und schleuderte sie in seine Richtung. Allerdings warf sie etwa drei Meter zu hoch.
Die Axt segelte durch die Luft, und... und... traf genau den Arm des Monsters, der Frodo durch die Luft schleuderte. Der Hobbit stürzte kreischend hinab und Boromir fing ihn auf.
Aragorn packte Sarina, die sich gerade auf Gimli stürzen wollte, und zerrte sie mit sich in die Mine. Auch die anderen stürzten hinein.

Als sie drinnen waren, knallte die Tür zu und sie saßen im Dunkeln fest.

Ende Kapitel 1

Tbc??? Das hängt von Euch ab!