Mir ist die Geschichte nach der 10. Folge aus Staffel 4 eingefallen. Sie baut auf einigen Aspekten aus der Folge auf … Da es die Folgen erst auf Englisch gibt, ist als Spoilergefahr bei den Leuten angesagt, die The Mentalist nur auf Deutsch gucken ;)
Als Lisbon und Jane das Krankenhauszimmer betraten, konnte man ihr Unbehagen kaum übersehen. Sie verriet sich schon dadurch, dass Lisbon in der Tür stehen blieb um nicht mehr all zu viel Zeit mit Jane zu verbringen. Sie fühlte sich momentan einfach nicht wohl in seiner Gegenwart. Er war nicht er selbst, er war nicht ihr Jane, wie sie ihn kannte und liebte. Er war ein vollkommen anderer Mensch ohne seine Erinnerungen an den Schmerz aus seiner Vergangenheit. Sie wusste das es falsch war sich nicht darüber zu freuen, dass er glücklich war und sein Leben endlich wieder genießen konnte, doch sie konnte es nicht akzeptieren, dass sie ihren Patrick Jane verloren hatte, auch wenn nur für kurze Zeit.
Jane ging langsam auf das Bett zu und knöpfte seine Weste auf. Er wollte nicht noch eine weitere Nacht in diesem Krankenhaus verbringen, in dem er von allen Seiten beobachtet oder überwacht wurde. Doch er wusste, dass er Lisbon damit einen Gefallen tun würde. Sie würde beruhigt schlafen können und er auch.
Er drehte sich zu ihr um und sah in ein besorgtes Gesicht, dass ihn genau musterte.
„Haben Sie alles was sie brauchen Jane?"
„Ich denke ja. Danke, dass Sie mich gefahren haben."
„Einer muss sich ja um sie kümmern." Sie lächelte ihn amüsiert an und nahm ihm die Weste aus der Hand.
„Ruhen Sie sich aus. Wir sehen uns morgen."
Damit wollte sich Lisbon eigentlich von Jane verabschieden, jedoch rührte er sich nicht. Er hoffte inständig darauf, dass Lisbon jetzt nicht einfach gehen und ihn allein zurücklassen würde, sondern hier bleiben und mit ihm die Nacht verbringen würde.
Lisbon sah ihn verwundert an: „Ist etwas? Wollen sie nicht schlafen gehen?"
„Doch, doch. Wollen sie denn schon gehen?"
„Wenn sie keine weiteren Informationen zu unserem Fall haben, würde ich jetzt gerne nach Hause gehen. Ich bin müde."
„Oh, wenn das so ist …."
Jane drehte sich um und ging zum Bett um sich schließlich darauf fallen zu lassen.
„Heißt das, dass sie keine Informationen mehr für mich haben?"
„Ich kann ihnen nur sagen wer der Mörder ist, ansonsten nichts."
Lisbon stieß einen genervten Ton aus und sah ihn auffordernd an, wissend das er den Blick gar nicht sah: „Na dann raus mit der Sprache, wer ist der Killer?"
„Oh, Teresa. Ich bin so müde, kann das nicht bis morgen warten?"
Lisbon hätte Jane jetzt gerne eine verpasst, doch sie hielt sich zurück und ließ sich auf den nächst besten Stuhl fallen.
~ Warum konnte dieser Kerl ihr nicht einfach sagen was er herausgefunden hatte. Dann könnte sie endlich nach Hause fahren und endlich diesem merkwürdigen Gefühl entfliehen, dass sie immer häufiger in Janes Anwesenheit spürte.~
Jane drehte sich langsam auf seinem Bett um, um schließlich Lisbon auf dem Stuhl neben seinem Bett sitzen zu sehen. Er sagte nichts, sondern lächelte sie bloß glücklich an.
Nach einer Weile brach er das Schweigen: „Wissen Sie, es ist verdammt unbequem die Nacht in einem Sessel zu verbringen und hier ist noch Platz." Er klopfte auf den Platz neben sich und lächelte sie noch charmanter an. Lisbons Reaktion darauf war nur ein böser Blick und ein schlichtes „Gutes Nacht Jane!". Damit blieb es dann still zwischen den beiden und Jane schloss enttäuscht die Augen.
Obwohl Lisbon neben ihm saß, konnte er nicht beruhigt schlafen. Er wälzte sich immer wieder hin und her um die Albträume abzuschütteln, jedoch mit wenig Erfolg. Letztendlich schaute er Lisbon beim schlafen zu, wie ihr Atem ruhig und langsam ging und ihre Brust sich immer im selben Rhythmus hob und sank. Doch plötzlich bemerkte er, dass sie wach geworden war und ihn eindringlich anstarrte. Er grinste sie an und klopfte erneut auf den Platz neben sich.
„Gut, Sie haben gewonnen. Es ist wirklich verdammt unbequem in diesem Sessel." Jane sagte nichts weiter dazu, sondern genoss seinen Sieg im Stillen.
Lisbon stand auf und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante: „Und wehe Sie machen sich irgendeinen blöden Spaß daraus." Jane hob unschuldig seine Hände: „Teresa, das würde ich nie tun.", und rutschte ein Stück zur Seite um ihr mehr Platz zu machen und sie legte sich langsam neben ihn.
Das Bett war zu klein um einen großen Abstand zwischen einander zu gewinnen, aber das wollte Jane ja auch gar nicht anders.
Somit lagen die beiden eng aneinander und Jane legte zusätzlich noch einen Arm um seine Lisbon. Lisbon wollte eigentlich noch etwas dagegen sagen und tun, aber sie war so erschöpft, dass sie kein Wort mehr zu Stande brachte und einschlief. Jane hingegen schmiegte sich noch enger an sie und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren um ihren Geruch einzuatmen und ihre Nähe noch mehr zu genießen. Kurz darauf war auch er eingeschlafen.
Am nächsten Morgen wurde Lisbon von einem nervigen Geräusch geweckt, jemand klopfte immer wieder lautstark gegen die Tür. Lisbon drehte sich genervt im Bett um und spürte einen heißen Atem an ihrem Hals und einen festen Griff um ihren Bauch. Als sie erkannte, dass es Jane war, der so nah bei ihr lag, lächelte sie zögernd. Sie hatte zum ersten Mal seit langem wieder gut geschlafen und sich vollkommen sicher gefühlt. Sie musste sich selbst eingestehen, dass ihr diese Nähe zu Jane sehr gefiel und sie dieses Gefühl nie gegen etwas eintauschen würde.
Jedoch konnte sie dieses Gefühl nur kurz genießen als das Klopfen erneut erklang. Sie schaute zur Tür und entdeckte Vanpelt, die irritiert in der Tür stand. Lisbon schrak hoch und weckte somit auch Jane, der nur verdattert den Kopf hob und sich den Schlaf aus den Augen rieb: „Was ist denn los? Ich hatte gerade so einen schönen Traum."
Inzwischen war Lisbon schon aus dem Bett gekrochen und stand völlig perplex vor Vanpelt.
„Grace … Ehm, ich kann das erklären, das ist nur ein Missverständnis."
Vanpelt sagte nichts und schaute nur verdattert zwischen Lisbon und Jane hin und her. Jane, der immer noch verschlafen blinzelte, richtete sich langsam im Bett auf.
„Jane und ich haben hier nur geschlafen, nichts weiter." Nun stand Jane neben ihr und fuhr sich durch die strubbeligen Haare: „Der Sessel war ziemlich unbequem zum schlafen." Lisbon nickte ihm zu und schaute Vanpelt eindringlich an: „Es ist nichts passiert."
Vanpelt nickte, immer noch ziemlich verdattert, und fing an den beiden von den Neuigkeiten in ihrem Fall zu berichten. Ohne ein weiteres Mal auf die vorgefundene Situation zurück zu kommen, verließ Vanpelt das Zimmer und ließ Lisbon und Jane allein zurück.
Lisbon drehte sich langsam zu Jane um und bereitete schon eine klare Ansage vor, die Jane klar machen sollte, dass das nie wieder vorkommen würde. Doch als sie sich umgedreht hatte, bekam sie keine Chance etwas zu sagen, denn Jane presste bereits seine Lippen auf ihre.
Lisbon wusste, dass es immer noch nicht ihr Jane war und das es ein Fehler wäre ihn weiter zu küssen. Somit drückte sie ihn sanft von sich weg und schaute ihm in die Augen: „Jane, ich kann das nicht. Sie sind nicht Sie selbst."
„Natürlich bin das ich. Teresa, wir wissen beide das Sie das wollen." Er versuchte sie noch einmal zu küssen, doch sie trat einen Schritt zurück und ließ ihn nicht näher an sich heran.
„Sie sind nicht Sie selbst. Sie sind nicht der Patrick Jane, den ich kenne."
„Hören Sie auf mit diesem Mist." Nun stand Jane ihr verärgert gegenüber und Lisbon konnte nun ihren Jane gar nicht mehr erkennen. Sie schüttelte enttäuscht den Kopf und verließ das Krankenzimmer: „Ich erkenne Sie nicht mehr wieder."
Somit blieb Jane allein in dem Zimmer zurück.
Als Lisbon im Hauptquartier ankam, grüßte sie schnell die anderen Kollegen und begab sich in ihr Büro. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und fuhr sich nachdenklich mit der Hand durch die Haare. Sie wusste nicht was sie tun sollte, hatte sie ihren Jane nun vollkommen verloren? Ja, es war schön gewesen neben Jane zu schlafen, seine sanften Berührungen, die sie jetzt schon vermisste, und seinen Kuss, der sie fast alles vergessen ließ. Doch es war nicht ihr Jane und sie hatte Angst, dass sie ihn nie wieder zurück bekommen würde.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Vanpelt steckte den Kopf in ihr Büro: „Boss? Jane ist da und er hat Neuigkeiten für uns."
Lisbon ließ einen Blick durch die Jalousien werfen und traf auf Jane, der mit einer Frau im Arm neben Cho und Rigsby stand. Er lachte fröhlich und gab der Frau einen Kuss. Lisbon ließ den Blick fallen und schaute bedrückt auf ihren Schreibtisch: „Ja, Grace. Ich komme sofort."
Doch Grace verließ ihr Büro nicht, sondern schloss die Tür und kam auf Lisbon zu: „Boss, ich weiß, dass wir nicht über unser Privatleben reden, aber ich mache mir Sorgen. Was ist passiert nachdem ich gegangen bin?"
„Es ist nichts passiert."
„Aber irgendetwas ist doch mit ihnen. Teresa, ich möchte ihnen nur helfen."
„Ich weiß Grace, ich weiß. … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich mache mir Sorgen um Jane. Er ist nicht mehr er selbst und so wie er jetzt ist, möchte ich ihn nicht in meiner Nähe haben."
„Ich weiß was Sie meinen. Er ist … nicht mehr Jane."
„Ja, genau."
Erneut klopfte es an der Tür, diesmal stand Jane selbst in der Tür und schaute die beiden Frauen lächelnd an: „Kommen Sie? Ich habe nicht so viel Zeit. Ich will mein neues Leben beginnen."
Die beiden Frauen nickten ihm irritiert zu und folgten ihm zu seiner Couch, worauf seine Begleitung bereits Platz genommen hatte.
Jane drehte sich zu seinen Kollegen an und fing an: „Gut, jetzt sind ja alle da und wir können anfangen. Ich möchte mich bei allen von Ihnen bedanken. Ich habe die Zeit hier wirklich genossen. Dieses Fälle lösen, macht wirklich viel Spaß, aber ich denke nicht, dass ich hier weiter machen sollte. Ich habe eine andere Berufung."
„Moment mal. Soll das etwa heißen, dass Sie uns verlassen wollen?"
„Ja, meine liebe Lisbon. Ich finde, dass ich hier nicht her gehöre. Ich möchte ein anderes Leben führen, als immer wieder bösen Jungs hinterher zu laufen."
Alle Mitglieder des Teams standen mit offenem Mund vor ihm und konnten ihre Enttäuschungen nur schwer verbergen, vor allem Lisbon, die bereits mit den Tränen kämpfte.
„Ich danke Ihnen für alles. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, Sie sind ein besonderes Team von Ermittlern."
Damit nahm er die Hand seiner Begleitung und begab sich auf den Weg nach draußen. Doch Lisbon wollte ihn nicht einfach gehen lassen und drehte sich nach ihm um: „Sie erinnern sich an etwas, nicht wahr?"
Jane blieb abrupt stehen und wandte sich ihr zu: „Was meinen Sie?"
„Sie haben sich an etwas aus ihrer Vergangenheit erinnert, an etwas Schlimmes, dass ihnen Schmerzen bereitet … Und sie wollen sich nicht daran erinnern … Sie versuchen davor zu fliehen."
„Das stimmt doch überhaupt nicht! Ich erinnere mich an nichts … Wollen Sie mir jetzt irgendetwas einreden, damit ich unglücklich bin? Ich bin glücklich! Ich bin endlich wieder glücklich! Warum wollen Sie mir das unbedingt kaputt machen?"
„Das will ich nicht, Jane. Aber fahren Sie mit mir mit und beweisen Sie mir, dass Sie sich an nichts erinnern."
Jane blieb entgeistert vor ihr stehen und schaute sie eindringlich an. Er wusste nicht genau, was ihn erwarten würde, wenn er sie begleiten würde, aber er wusste, dass er sich erinnern würde, an etwas, was anscheinend wichtig für ihn war. Lisbon schaute ihn herausfordernd an: „Trauen Sie sich mich zu begleiten?"
Es blieb eine kleine Ewigkeit still bis Jane ihr zunickte: „Ja, ich begleite Sie." Lisbon nickte zustimmend und begab sich allein mit Jane zum Aufzug und auf den Weg zu seinem Haus, in dem seine Frau und sein Kind starben.
Lisbon parkte das Auto in der Einfahrt und stieg mit einem mulmigen Gefühl aus, sollte sie ihm das wirklich antun? Sollte er dieses Bild wieder vor Augen sehen, nur damit sie ihren Jane wieder bekam?
Inzwischen lief Jane an ihr vorbei und schaute sich das Haus an: „Schönes Haus, wem gehört es?"
Lisbon schaute ihm nach und ging mit ihm zur Eingangstür: „Es gehört Ihnen."
Sie blieben vor der Tür stehen und Jane schaute sie irritiert an.
„Geben Sie mir ihre Schlüssel."
Lisbon nahm die Schlüssel entgegen und schloss die Tür auf, kurz darauf traten die beiden ein. Jane blieb im Wohnzimmer stehen und schaute sich um: „Ich kann mich nicht an dieses Haus erinnern."
Lisbon winkte ihn zu sich und stieg langsam die Treppe empor, bis sie im Flur angekommen war und schaute zu der letzten Türe im Korridor. Jane kam kurz nach ihr oben an und folgte ihrem Blick. Er schaute einige Zeit nur auf die Tür bis er sich traute auf diese zuzugehen. An ihr angekommen, drehte er sich noch einmal zu Lisbon um, die ihn besorgt ansah. Dann öffnete er die Tür und schaute zögerlich hinein.
Der aus Blut gemalte Smylie grinste Jane entgegen und zog die volle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Jane blieb wie versteinert stehen und wusste nicht so recht wohin mit den ganzen Gefühlen, die ihn nun überrollten. Die Bilder, die mit so viel Schmerz verbunden waren, kamen zurück in sein Bewusstsein und er wusste nicht was er tun konnte.
Als er seinen Blick von dem blutigen Smylie lösen konnte, drehte er sich zu Lisbon um, die ihn noch bemitleidenswerter ansah: „Es tut mir so schrecklich Leid."
Jane fühlte wie die Tränen in ihm aufstiegen und sank langsam zu Boden. Lisbon kam langsam auf ihn zu und kniete sich neben ihn. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und versuchte die Tränen weiter zu unterdrücken.
„Lisbon …."
„Ich bin hier, Jane."
„Lisbon, ich kann mich wieder an alles erinnern." Damit löste er die Hände von seinem Gesicht und schaute sie an.
„Es tut mir so Leid." Sie ließ sich neben ihn fallen und er ließ langsam seinen Kopf auf ihre Schulter sinken.
So saßen sie zusammen in dem Flur, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen.
Lisbon hat ihren Jane wieder zurück, aber macht das alles wieder gut?
Sie hat ihre Gefühle für ihn entdeckt, nur hat Jane auch welche für sie? Hatte der Kuss etwas zu bedeuten, obwohl er von dem 'anderen' Jane ausgeübt worden ist?
Das ist meine erste Fanfiction, ich hoffe sie ist ganz ok geworden.
Bitte um Rückmeldungen :)
