Autor: Donnfindel
Titel: Silberherz
Genre: Crossover, Fantasy, Action und Slash, natürlich nicht nur, ein bisschen Handlung ist auch dabei und es dauert auch bis es zum Slash kommt. ;-)
Ratering: R
Pairing: wird an dieser Stelle noch nicht verraten. Silberherz/ ?
Disclaimer/Author's Notes: Selbst verständlich gehört alles was mit Herr der Ringe zu tun hat, immer noch Tolkien. Ich habe mir lediglich seine Charaktere ausgeliehen. Sie gehören ihm und niemandem sonst.
Die Idee der Geschichte und neuen Charaktere, sowie aller unbekannten Rituale, Personen Länder und Begebenheiten gehören mir. Ich verbitte mir das sie ohne mein Wissen irgendwo anders auftauchen.
Natürlich möchte ich mit dieser Geschichte kein Geld verdienen. Sie wurde geschrieben um zu unterhalten und zu testen wie den meine eigene Vorstellung von Fantasy in der mehr oder weniger breiten Öffentlichkeit Anklang findet.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Betaleserin, Lacrima, bedanken. Ich weiß jetzt das ich niemals der deutschen Rechtschreibung Herr werde und auf solche Leute, wie sie, angewiesen bin. Vor allem auf ihre unendlich Geduld wenn zum Hundertsten Mal ein Kommafehler auftaucht.
Auf Händen und Knien in ewigem Danke.
Silberherz
Kapitel 1
Die Sonne war längst untergegangen, doch ich legte mich nicht nieder. Aus meinem Körper war schon lange jede Art von Müdigkeit gewichen. Genauso wie die Hoffung, jemals wieder nach Hause zu finden. Dieses unbekannte Land, in dem ich mich befinde, zieht vor meinen bleischweren Augen dahin, wie Blätter in einem reißenden Fluss. Mein Pferd, mein grauer, schien sich mit meiner dauernden Anwesenheit abgefunden zu haben. Unter anderen Umständen hätte ich ihm gedankt und seine Geduld gelobt, doch nicht jetzt. Er muss es auch spüren, diesen wilden Gesang, der diese ruhige Welt in einen brodelnden Kessel der Urkraft verwandelte. Fast kann ich die Melodie summen, die mir langsam aber sicher jedwede Vernunft nimmt. Sie muss jung sein, diese Welt. So jung, ob es hier überhaupt schon intelligentes Leben gibt? Ich weiß es nicht. Ich hoffe es sehr, denn der Gedanke, den Rest der Zeit nur mit mir zu verbringen, ist erschreckender als Drohungen von Folter und Höllenqual. Nur kurz kehren meine Gedanken von meinem Unglück zurück in die wache Welt des Jetzt. Zu meinen beiden Seiten türmen sich steile graue Wände auf. Ein etwas höherer Blick sagt mir, dass mein Grauer offenbar beschlossen hat, dieses Gebirge oder was auch immer es ist zu überqueren. Mir ist es gleich. Jeder Ort hallt gleich in mir wieder, überall diese Melodie, dieser Gesang und Kampf. Es scheint mir an manchen Stellen zu wild, zu disharmonisch und dennoch gewollt oder zumindest geduldet, ganz anders als meine schöne stille Welt, mein Reich, mein Dämmerland, das alt und schön vor mir und unter den Schwingen meines Drachen lagen. Ein Schluchzen kommt über meine Lippen. Doch niemand hört es. Kein lauter Ruf der Drachensprache hallt als Antwort auf mein Greinen, keiner, weder Feind noch Freund geben Auskunft, geben noch Tod. Diese Welt...so jung! So unsagbar jung, erscheint sie mir. Das Lied das sie erschaffen hat, klingt noch in ihr und nun höre ich es sogar mit meinen Ohren. Ich merke auf. Ja, da ist Gesang vor mir, er kommt auf mich zu und er treibt mich zurück auf die schmalen Pfade meines Verstandes. Mein Grauer wird unruhig, und ich frage mich unwillkürlich, ob ich eine Chance hätte, gegen die Wesen die dort singen zu bestehen, wenn sie die Macht haben eine ganze Welt auferstehen zu lassen, alleine mit ihren glockenhellen Stimmen. Ich muss mir meine Antwort verneinen. Ich weiß, ich könnte nicht bestehen, ob ich wollte, steht wo anders geschrieben. Ich versuche meinen Blick zu klären, der Schnee hat mich fast blind gemacht mit der Zeit, doch Kälte verspüre ich nicht. Ich trage eine Drachenkriegerrüstung, in ihnen friert man nicht, solange zumindest, bis selbst Feuer erstirbt vor Kälte. Ich bemerke, dass die steilen Wände gewichen sind. Links von mir befindet sich ein tiefer Einschnitt, den Grund kann ich nicht erkennen. Ebenso wenig die Breite. Er könnte Meilen breit sein oder nur ein paar Schritt, ich sehe es nicht im Schneefall und diesem diffusem Nebel.
Rechts von mir erhebt sich ein Geröllfeld aus Kopf großen Steinen, zumindest soweit wie ich sehen kann. Und das ist nicht viel, mein Blick reicht gerade bis zu diesem windschiefen knorrigem Stamm, der es wohl irgendwie geschafft hat, trotz der wohl zahlreichen Unwetter zu wurzeln. Die Stimmen kommen mir immer Näher und nach weiteren Minuten, in denen mich Neugier an diese Welt fesselt, erkenne ich schimmernde Gestalten, die den Weg beschreiten, auf dem ich ebenfalls stehe. Kein Licht, keine Kerze, kein Feuer oder magischer Spruch beleuchtet ihre Gestalten. Mir scheint es als würden sie von innen heraus leuchten, als würden sie sich selbst in der Dunkelheit dieser kalten unfreundlichen Welt noch daran erinnern, wie Mondlicht auf sie fällt.
Ein Kiesel fällt vor die Hufe meines Pferdes. Und mein Grauer weicht lautlos einen Schritt zurück. Ich frage mich, mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen was ihm wohl Angst einjagt. Denn sonst ist er unerschrocken und reitet mit mir alles nieder, gegen was auch immer ich ihn lenke.
Neben mir kommt Leben in den Felsen. Etwas erhebt sich, ich sehe die große Gestalt, wie sie aufsteht. Wäre ich daheim, würde ich behaupten, ein Troll würde sich bequemen, mich mit seiner Anwesenheit zu beehren, aber dies kann kein Troll sein. Denn er trägt einen herausgerissenen Stamm. Eben jener den ich als wachsenden Baum bezeichnete. Kein Troll, wie verbittert er auch sein mochte, würde jemals einem Baum ein Blatt krümmen. Denn in ihren Ohren erzählen die Blätter von den fernen Botschaften anderer Trolle, und nicht, wie man annehmen mag, die Steine aus denen sie sind. Doch dies ist nicht meine Welt. Er, der Felslebende, ignoriert mich völlig und schnaubt schwerfällig aus die schimmernden Gestalten zu. Ich will rufen, doch anscheinend hat die Kälte doch Spuren an mir hinterlassen, denn nicht ein Laut dringt heraus und ich sehe, wie in einem Schauspiel zu, wie der Felslebende seinen entrissenen Stamm schwingt und auf die erste der Schimmernden hernieder fahren lässt.
„VORSICHT!" Mein Ruf zerreißt nun doch die unheimlich Stille, mit der dies geschah. Und zu meinem Glück bemerke ich, das dass Opfer dieser Kreatur mit unmenschlicher Schnelle entkommen konnte.
Bewegung kommt in die Schimmernden, ich höre das Altvertraute Geräusch von Schwertern, die aus Scheiden gezogen werden und das Surren einiger Pfeile.
Ich mache mich bereit zum Kampf.
Mit aller Kraft, die ich aufbieten kann, springe ich aus dem Sattel und noch im Flug finden die langen Klingen meiner Schwerter in meine Hand. Mit einem wütenden Fauchen stürze ich mich von hinten auf diese steinerne Kreatur. Ich lasse mich ein in diesen Tanz mit dem Tod, ist er doch im Moment das einzige, was mir bekannt erscheint.
Noch während ich meinen Schlag gegen dieses Ungeheuer führe, höre ich die ersten Pfeile in dessen Leib krachen. Und auch erschrockene rufe aus den hellen Mündern dieser Wesen. Mit entsetzen stelle ich fest das die Kreatur nicht nur aussieht wie ein Fels, sondern die gleiche Härte besitzt. Zu hart für meine Schwerter, die sonst alles durchdringen und denen nichts standhält. Auch ist der Steinlebende von unheimlicher Schnelle, die sein verblödeter Gesichtsausdruck gar nicht vermuten ließe. Ich knie auf seinen Schultern und bin dazu übergegangen, ihn nur mit einem von meinen zwei Schwertern zu schlagen und mich mit der anderen Hand in der die künstlichen, langen, scharfen und gebogenen Krallen ausgefahren sind, festzuhalten. Doch auch der Griff meiner magischen Rüstung kann nicht verhindern, dass der Steinlebende eines meiner Beine ergreift und mich mit brachialer Gewalt auf den Boden schlägt. Mir schwinden kurz die Sinne von diesem Aufprall. Und nur am Rande des Bewusstseins bekomme ich mit, wie meine Rechte das Schwert loslässt.
Ein beinahe tödlicher Fehler von dem ich dachte, dass man ihn mir bereits vor sehr langer Zeit ausgetrieben hatte.
Benommen bleibe ich liegen und versuche sowohl Luft in meine Lungen, als auch mein Verstand in meinen Schädel zu bekommen, denn dieser musste mir beim Aufprall verloren gegangen sein, so heftig wie ich aufschlug.
Die Schimmernden haben offenbar verstanden, dass ich nicht ihr Feind bin, zumindest solange nicht wie diese furchtbare Bestie nicht besiegt ist. Was dann geschieht, will ich mir noch nicht denken. Vielleicht ist dann, durch den Kampf mein Lebensgeist erneut erwacht, vielleicht bin ich aber nur noch mehr des Lebens müde und sehne mich nach einem Ende. Wie dem auch sei, das wird sich nach dem Kampf herausstellen nicht in dieser Sekunde in der ich mit einem antrainierten Sprung aus meinen Schulterblättern wieder stehe und Zeitgleich den Schwindel und die gewaltige Übelkeit niederkämpfe. Einen Herzschlag später höre ich das leise schlink der Krallen als ich sie heraus schnellen lasse. Ein Geräusch, das mir wohlvertraut ist und für manchen meiner Feinde das letzte war, was sie hörten. Ich nehme nur am Rand wahr, wie die Schimmernden immer wieder Pfeile verschießen, bis eine befehlsgewohnte Stimme ihrem sinnlosen Pfeilverschwenden ein Ende macht. Ich springe mit einem weiteren Satz wieder auf die Schultern der Kreatur und versuche dort den Halt nicht zu verlieren, während ich dem Steinlebendem Funken stiebend über den Schädel kratze. Dem über mich sausenden Stamm kann ich noch ausweichen, der nächsten Faust jedoch nicht mehr. Der Schlag trifft mich mitten auf die gehörnte Maske meines Helmes. Dennoch gelingt es mir aus einem Reflex heraus die vier Krallen meiner Hand durch die dicke Haut des Steinlebenden zu stoßen und beweise mir damit selbst, dass er nicht unverwundbar ist.
