Hallo an alle da draußen...
"Brüder" ist abgeschlossen... hier Teil 2. Viel Spaß damit.
Disclaimer: Nix von mir!
Warnung: Ja und auch hier wieder: Die Geschichte enthält Spanking von Minderjährigen. Jedweges Gemecker wird ignoriert. Es gibt verdammt viele gute Geschichten da draußen, also müsst ihr diese hier nicht lesen. Wer damit Probleme hat: da oben ist ein großer Knopf mit einem Pfeil!
Die Explosion ließ den Boden erbeben und selbst am anderen Ende des Schlosses vibrierten die Wände. Unter der dicken Holztür kam dunkler Qualm hervor. Harry lugte um die Ecke, wo er in Deckung gegangen war und grinste dann zu der kleinen Gestalt neben sich hinunter.
„Ich glaube, dass hat nicht ganz so funktioniert wie es sollte."
Flitwick nickte zustimmend und seine dunklen Augen glänzten vor Schalk.
„Komm Kleiner, wir müssen aufräumen, bevor Minerva über uns herein bricht."
„Oder schlimmer...Poppy", seufzte Harry und sie warfen sich einen bedeutungsschweren Blick zu. Vorsichtig machte Harry die Tür auf und sprang dann schnell zur Seite. Sein Lehrer hatte zum Glück gute Reflexe und stoppte die Rauchwand mit einem Schnippen seines Zauberstabes. Gemeinsam sahen sie sich die Bescherung an. Das ehemalige Klassenzimmer war völlig zerstört. Kein einziger Tisch war heile geblieben, die Fenster nach draußen geschleudert und über alles lag eine Zentimeter dicke Rußschicht. Routiniert stellten sie sich Rücken an Rücken und begannen ihre Zauberstäbe zu schwingen. Die Stühle setzten sich wieder zusammen und flogen an ihre angestammten Plätze, der Ruß verschwand und die zwei Wandteppiche, die traurig in Fetzen gehangen hatte, sahen aus wie neu.
Als sie klappernde Schritte sich schnell nähern hörten, setzten sie sich beide auf den Boden und fingen an über Illusionszauber zu reden.
„Was zur Hölle tut ihr hier?", kreischte Minerva, als sie in den Raum stampfte. Ihr Gesicht war hochrot und ihre Haare hingen aus dem sonst so strengen Knoten heraus. Sie sah aus, als wäre sie aus dem Bett gefallen. Mit bemüht unschuldigen Gesichtern wandten sich Lehrer und Schüler zu ihm um.
„Minerva, was ist los?", fiepte Flitwick.
„Die Explosion!"
„Welche Explosion?", fragte Harry und musste sich das Lachen verkneifen. Mit zusammen gekniffenen Augen sah sie von einem zum anderen, schnaubte dann missbilligend, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte.
„Ihr habt da eine Ecke vergessen", grollte sie und zeigte auf ein Stück Wand, dass immer noch ein wenig angesenkt aussah. Etwas verlegen sahen sie zu Minervas Rücken, der jetzt hinter einer Ecke verschwand. Dann brachen beide in Gelächter aus.
„Das wievielte Mal diese Woche war das?", fragte Harry und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Ich hab aufgehört zu zählen, Kleiner", gab Flitwick zurück.
„Nicht so schlimm, ich glaub ich weiß, woran es gelegen hat", sagte Harry und begann mit neuem Eifer in sein Notizheft zu kritzeln. Mit einem warmen Gefühl im Bauch sah Flitwick ihm dabei zu.
Mittlerweile konnte er sich von fast allen Lehrern anhören, er solle aufhören dem Jungen solche gefährliche Experimente durchführen zu lassen. Doch er zuckte nur jedes mal mit den Achseln und tat es ab. Immerhin war Harry vor zwei Wochen vierzehn geworden. Seit einem halben Jahr unterrichtete er ihn jetzt schon außerhalb des Unterrichts und er erkannte das Potenzial das in dem Jungen steckte. Minerva sagte immer, wenn Harry nicht so viel Zeit mit Flitwick verbringen würde, würden seine Noten bedeutend besser sein. Doch Flitwick wusste, dass dies nicht stimmte. Harry war im Unterricht zwar häufig abwesend und unkoordiniert, aber das lag daran, das er sich häufig einfach langweilte. Je starrer der Lernstoff war, desto mehr Probleme hatte der Junge. Dafür war er in Verteidigung und Zauberkunst spitzen klasse. Zwei Fächer in denen man flexibel sein und um die Ecke denken musste.
Dabei hatte Harry sich Verteidigung freiwillig selber beigebracht. Denn Lockhardt war immer noch da und so inkompetent wie eh und je. Flitwick wusste, dass Albus händeringend einen neuen Verteidigungslehrer suchte, aber es fand sich einfach Niemand.
Er fand, die anderen Lehrer sollten ihm eher dankbar sein. Denn wenn nichts anderes, erreichte er immerhin, dass Harry seine kreativen Ideen unter seiner Beobachtung auslebte und nicht durch Streiche. Er erinnerte ihn stark an sich selbst in seinem Alter. Auch er war damals von seinem eigenen Hauslehrer gefördert worden und ohne ihn wäre er nicht der Mann, der er heute war. Außerdem war er nicht umsonst Hauslehrer von Ravenclaw. Ihn faszinierte alles Wissen, dass er sich aneignen konnte und seien es von Harry gebaute Bomben.
„Ich hab´s", rief Harry und sein Gesicht glühte vor Aufregung, als er einen kleinen Würfel hochhob. Flitwick nahm diesen und begutachtete ihn. Es war ein tragbarer Sumpf, zumindest in der Theorie. Praktisch gesehen, war dies bereits der zehnte Versuch. Der Plan war, dass wenn der Würfel mit Wasser in Berührung kam, sich entfaltete und eine Sumpflandschaft erzeugte, mit Pflanzen, Schlamm und allem. Es war das erste Mal das Harry sich an etwas außerhalb von Illusionen versuchte, denn in dem Würfel steckte tatsächlich die magische DNA von echten Bäumen und Sträuchern. Beeindruckt sah Flitwick das leichte grünliche Leuchten, dass von dem Würfel ausging. Harry wusste es nicht, aber trotz der Rückschläge hielt er sich besser als erwartet, denn dieses Experiment ging weit über das Wissen und die Fähigkeiten eines baldigen Viertklässlers hinaus. Wenn er ehrlich zu sich selber war, wusste er selbst nicht, wie man das Gemisch stabil bekommen sollte, aber er vertraute auf Harrys Einfallsreichtum, der ihn immer wieder überraschte.
„Probieren wir es", nickte er und stellte den Würfel in die Mitte des Klassenzimmers. Beide stellten sich an die Tür und Flitwick ließ einen einzigen Tropfen Wasser über den Würfel schweben.
„Bereit?", fragte er und Harry nickte. Er ließ den Wassertropfen fallen und kaum berührte dieser den Würfel, begann Nebel daraus hervor zu schießen. Gespannt beobachteten sie wie er scheinbar lebendig wurde und sich entblätterte.
„Es klappt!", flüsterte Harry ehrfurchtsvoll. Eine halbe Minute später hörten sie ein ungeplantes Zischen.
„Deckung", brüllte Flitwick und schlug die Tür zu. Beide hechteten wieder um die Ecke und abermals erzitterte Schloss Hogwarts unter einer weiteren Explosion. Diesmal dauerte sie jedoch volle zwei Minuten. Etwas erschrocken sahen sie sich an, als nach den lauten Knallen, ein dröhnendes Knirschen und Knacken zu hören war, das gar nicht mehr aufhören wollte. Geräusche, als würde die Decke einstürzen drangen an ihr Ohr.
„Was ist es diesmal?", stöhnte eine entnervte Stimme hinter ihnen und sie wirbelten erschrocken herum. Minerva war zurück gekehrt, in Begleitung einer etwas durchgerüttelten Professor Sinistra.
„Ich bin fast vom Turm gefallen. Könnt ihr mich das nächste Mal warnen?", fragte sie. Verlegen lächelte Harry.
„Sorry Tante Aurora", murmelte er und folgte dann Flitwick, der abermals die Tür aufmachte. Etwas sprachlos standen sie dann alle vier im Klassenraum. Es war verwüstet wie immer, doch diesmal prangte eine riesige Eiche in der Mitte, mit einem Stamm, der fast das ganze Zimmer einnahm. Sie hatte Äste, so dick wie Hagrid groß war und bei dem Versuch sich Luft zu verschaffen, war sie durch die darüber liegenden Stockwerke gestoßen. Kleine Steine und Holzsplitter rieselten auf sie herab. Die Baumkrone, die in fünfzig Meter Höhe über Schloss Hogwarts ragte wog sich leicht im Wind.
Harry schloss die Augen und Flitwick hieb sich mit der offenen Handfläche auf die Stirn.
„Albus wird begeistert sein", kommentierte Minerva trocken.
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„Komm schon, Minerva. Er muss es doch nicht erfahren", bettelte Harry und setzte sich neben sie. Die große Halle war komplett leer. Selbst die Haustische waren verschwunden. Nur am Kopf der Halle stand wie üblich der Lehrertisch, auf dem aber nur sechs Gedecke standen. Es waren noch zwei Wochen bis zum Schuljahresbeginn und in den Sommerferien hatten sogar die Lehrer Urlaub. Selbst Hagrid war irgendwo in den Anden und traf sich mit seinen Riesen Verwandten. Minerva warf ihm nur einen finsteren Blick zu.
„Und wie soll ich eine fünfzig Meter hohe Eiche geheim halten, die den gesamten Westflügel zerstört hat, junger Mann?", fragte sie und hob eine Augenbraue.
Hilfesuchend wandte Harry sich an Flitwick, aber der hob nur die Achseln. Er, Minerva und Aurora hatten versucht den Baum gemeinsam zu beseitigen, waren aber gescheitert. Leider war Pomona bei ihrer Schwester und so blieb ihnen nichts anderes über, als alles so zu belassen, wie es war.
Albus verbrachte seit Wochen mehr Zeit außerhalb des Schlosses als darin. Im Endeffekt hatte Harry ihn in den letzten sieben Tagen nur zweimal gesehen und das war schon sehr spät gewesen. Irgendwelche dringenden Geschäfte im Ministerium. Er beklagte sich nicht, wusste er doch was für ein wichtiger Mann der Schulleiter war. Trotzdem vermisste er ihre Gespräche und die gemeinsamen Teeabende. Wenn er ihn heute überhaupt zu Gesicht bekam, wollte er die wenige Zeit nicht mit einer Standpauke verbringen, weil er fast die Schule in die Luft gejagt hatte.
„Er kommt doch eh nicht", sagte er leise und stocherte in seinem Gemüse herum. Minerva hörte es und warf ihrem jungen Schützling einen mitleidigen Blick zu, bevor sie auf den leeren Platz am Kopf der Tafel sah. Obwohl sie alle sich um Harry kümmerten, war Albus sein wichtigste Beziehungsperson. Als Einziger schaffte er es Harry aus seinen Tiefen wieder heraus zubringen und mit niemanden sonst redete er über seine Vergangenheit, wenn auch nur Bruchstückhaft. Es war das erste Mal überhaupt, dass der Junge etwas zu dessen Abwesenheit sagte und allein das zeigte ihr, wie sehr er ihn vermisste.
Harry sah auf, als er ein weißes Flimmern über sich wahr nahm. Hedwig flog mit einem Brief im Schnabel auf ihn zu und landete erschöpft neben seinem Teller.
„Hallo, Mädchen", sagte er und streichelte ihr sanft über das Gefieder. „Hattest du einen guten Flug?"
Sie schuhute leise und tippelt zu seinem Wasserglas hinüber. Die letzten zwei Wochen war sie wohl mehr beansprucht worden, als in den ganzen letzten Jahren zusammen. Neville und Snape waren im Urlaub in Italien und sie musste ständig den weiten Weg hin und her fliegen, um ihre Nachrichten zu überbringen. Harry gab ihr etwas von seinem Gemüse ab, was Minerva gnädig übersah und riss den Brief auf.
Hi Harry,
stell dir vor, wir waren die letzten drei Tage in Rom. Es ist so cool hier! Überall alte Gebäude und magische Stätten, von denen die Muggel keine Ahnung haben. Wenn man vor dem Kolosseum steht, glaubt man wirklich das hier die Wiege der Zivilisation liegt.
Du wirst es nicht glauben, aber Dad hat sich einen irrsinnigen Sonnenbrand eingefangen, der trotz Tränke und Salben nicht weggehen will. Seitdem läuft er mit so einem komischen Cowboy Hut rum und sieht total lächerlich aus.
Gestern waren wir in der hier ansässigen Schule, deren Name ich weder aussprechen noch schreiben kann. Der Direktor ist ein alter Bekannter von Dad und hat uns rum geführt. Mit Hogwarts natürlich nicht zu vergleichen, aber es hat was. Er hat mir sogar angeboten in meinen UTZ Jahren ein paar Monate, als Austauschschüler her zu kommen. Kannst du dir das vorstellen? Ich mir schon, denn abgesehen davon, dass sie die größte Pflanzensammlung Europas haben, gibt es hier die von mir schon so häufig erwähnten Italienerinnen! Ich will es auf alle Fälle machen und du kommst mit!
Morgen geht's dann noch nach Venedig und in drei Tagen kommen wir zurück. Nachdem ich Dad die letzten zwei Wochen die Ohren voll geheult habe, hat er endlich die Erlaubnis gegeben, dass du den Rest der Ferien bei uns verbringen kannst. Solange wir das Haus stehen lassen. Natürlich nur wenn du willst... aber ich glaube, wenn du mal aus Hogwarts raus kommst, wäre das gar nicht so schlecht. Gib mir noch den Rest des Urlaubs und Hermine darf auch kommen * grins *.
Bis in drei Tagen also,
Neville
P.S. Ich glaube Hedwig braucht eine Pause...
Harry lächelte als er sich Snape mit verbranntem Gesicht und Cowboy Hut vorstellte. Hoffentlich hatte Nev Fotos gemacht. Über die Einladung in Snapes Haus musste er nicht lange nachdenken. Obwohl er das Schloss und seine Bewohner liebte, würde eine kurze Auszeit vor dem langen Schuljahr gut tun. Und immerhin konnte er sofort wieder zurück, wenn Snape ihn in einem Trank verwenden wollte und brauchte keine Angst haben zu den Dursleys zu müssen.
Drei Wochen ohne einen seiner Freunde hatte ihm gereicht. Zwar hatte er hier genug zu tun, aber die ganze Zeit nur von Erwachsenen umgeben zu sein, zerrte nach einer Weile an den Nerven. Natürlich freute er sich für Nev, aber einen kleinen neidischen Stich konnte er nicht verhindern. Italien hörte sich richtig gut an und sein Freund genoss offensichtlich die Zeit, die er nur mit seinem Vater verbringen konnte. Harry würde sich nie beklagen. Seine Lehrer waren, in dem halben Jahr, seit sie ihn aufgenommen hatten, zu seiner Familie geworden und er liebte jeden von ihnen. Mittlerweile hatten sie sich arrangiert und jeder übernahm einen anderen Teil.
Minerva achtete auf die alltäglichen Dinge, wie regelmäßiges Essen, anständige Kleidung und Manieren. Poppy war natürlich für seine Gesundheit zuständig. Mit Onkel Fil alberte er herum, mit Rolanda konnte er endlos über Quidditch reden und bei Pom konnte er sich über die anderen aus heulen. Aurora lag ihm ständig mit seinen Schulnoten in den Ohren, während Septima für ihn immer wieder eine Ausrede erfand, damit er sich mit seinen Freunden treffen oder einfach mal eine Pause machen konnte. Snape hatte sich seit der Auflösung seines Males eindeutig verbessert, auch zu den anderen Schülern. Er und Harry hatten so etwas wie einen Waffenstillstand, aber da er sich um Neville kümmerte, hatte Harry mit ihm viel weniger zu tun, als mit den Anderen. Bathsheda und Charité waren beide schon sehr alt und obwohl er sich immer mal wieder mit ihnen unterhielt, hielten sie sich dennoch aus dem meisten, was ihn betraf raus. Und dann war da noch Albus. Abgesehen davon, dass Harry bei ihm regelmäßige einen Zuckerschock bekam, war er der Einzige, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurück holen konnte, wenn es nötig war.
So gern Harry sie auch alle hatte und so froh er darüber war, dass sie ihn aufgenommen hatten. Manchmal verwirrte es ihn schon, dass so viele Leute für ihn zuständig waren. Häufig war das auch von Vorteil, da er sie gegeneinander ausspielen und sich so mehr Privilegien erschleichen konnte. Aber es war auch ermüdend viele Sachen doppelt und dreifach zu erzählen oder gesagt zu bekommen.
Ein Stoß gegen die Hand ließ Harry aufschrecken. Er hatte gar nicht bemerkt, wie sehr er mit den Gedanken abgeschweift war. Hedwig forderte jetzt seine Aufmerksamkeit und legte fragend ihren Kopf schief.
„Keine Sorge, du brauchst keinen Brief mehr überbringen. Nev kommt bald wieder. Wie wäre es wenn du dich in der Eulerei ausruhst? Ich komme dich morgen besuchen, ich versprechs!"
Hedwig klickerte mit dem Schnabel und erhob sich dann elegant.
„Diese Eule ist viel zu intelligent, wenn du mich fragst", sagte Aurora und sah Hedwig nach. Harry grinste, denn die Astronomielehrerin war wegen einem Unfall in ihrer Kindheit Eulen im Allgemeinen gegenüber misstrauisch.
„Pass auf das sie dich nicht hört. Hedwig weiß wie man Fenster öffnet."
Er feixte bei ihrem erschrockenen Gesicht und fing sich dafür einen Klaps auf dem Hinterkopf von Minerva ein.
„Lass dir nichts einreden, Aurora", sagte sie, schmunzelte aber.
„Hallo, alle miteinander!", rief da eine Stimme von den großen Türen aus. Harry begann zu strahlen, als Albus mit langen Schritten auf sie zukam. Als er sich an seinen Platz setzte, sah er in die etwas verlegenen Gesichter seiner Lehrer und deutete mit dem Daumen über die Schulter.
„Wieso steht ein Baum in meiner Schule?"
Einen Moment herrschte Schweigen, bevor Minerva die Augenbrauen hob und ernst sagte:
„Es ist ein Geburtstagsgeschenk für Pomona. Sie wollte immer schon eine Rieseneiche mit eigenen Augen sehen."
„Tatsächlich?", fragte Albus und rückte seine Brille zurecht. „Ich dachte ihr Geburtstag ist erst im Mai."
„Natürlich", half Poppy aus und räusperte sich einmal „aber diese Art von Bäumen wächst am besten im Sommer, also dachten wir es ist schon mal ein vorgezogenes Geschenk."
„Und wieso steht sie mitten im Zauberkunstflur?"
„Ehrlich, Albus", sprang jetzt auch Aurora ein „weißt du etwa nicht, dass Eichen viel besser auf Stein wachsen, als auf Erdboden?"
Albus sah schmunzelnd von einem zum anderen, bevor er abwehrend die Arme hob.
„Verstehe ich das richtig, dass ich einfach nicht nachfragen soll?"
„Richtig!", sagten die drei Frauen gleichzeitig.
Harry und Flitwick grinsten sich an und wandten sich wieder ihrem Essen zu.
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„Schach", sagte Harry, als er seinen Läufer vorzog. Noch eine Runde und er hätte gewonnen. Misstrauisch sah er auf und musterte den Schulleiter. Er sah aus wie immer, wie er da in seinem Lieblingssessel saß und auf das Brett vor sich starrte. Es schien, als würde er sich auf das Spiel konzentrieren, aber Harry kannte ihn jetzt lange genug um zu erkennen, dass seine Gedanken fern ab waren. Er machte seinen Zug und Harry setzte seine Dame nach vorne, die sich sofort auf Albus König stürzte.
„Schachmatt. Okey, was ist los?"
Überrascht sah Albus auf und sah ihn fragend an. „Bitte, mein Junge?"
„Irgendetwas stimmt nicht."
„Wie kommst du darauf?"
Harry deutete auf das Schachbrett, dass sich gerade wieder alleine Instand setzte.
„Ich hab gegen dich gewonnen. Das heißt, entweder hast du mich gewinnen lassen oder irgendetwas ist nicht in Ordnung."
Albus sah ihn verblüfft an, dann spielte ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel.
„Vielleicht unterschätzt du dein Talent?"
„Als ob", schnaubte Harry und fixierte ihn weiter „ich bin im Schach ungefähr genauso gut wie in Zaubertränke. Also, was ist los?"
Der Schulleiter legte den Kopf schief und sah aus dem Fenster, als er antwortete. Harry runzelte die Stirn. Wich er ihm etwa aus?
„Es war nur ein langer Tag, mein Junge. Vielleicht sollte ich mich ein wenig hinlegen."
„..."
Harry wusste, wenn ihm Jemand etwas nicht sagen wollte. Albus verheimlichte etwas und er tat es nicht einmal gut, aber bis jetzt hatte er den Schulleiter noch nie dazu gebracht, etwas zu verraten, was der nicht wollte. Schön, es gab andere Wege.
Minerva kam herein.
„Solltest du nicht im Bett sein?", fragte sie, schien aber ebenfalls nicht bei der Sache zu sein. Misstrauisch sah Harry von einem Lehrer zum Anderen und hob dann abwehrend die Arme.
„Ist ja schon gut. Erwachsenengespräche, richtig? Gute Nacht."
Er ging hinaus und Minerva setzte sich zu ihrem alten Freund. Als sie das Portrait hinter Harry zufallen hörten, beschwor sie eine Kanne Tee und schüttete ihnen beiden etwas ein.
„Wie ist es gelaufen?"
Albus seufzte und nahm eine der Tassen. „Schlecht. Fudge scheint sich persönlich von mir angegriffen zu fühlen. Er behindert mich wo es nur geht. Die Abstimmung ist in vier Tagen und ich befürchte, ich werde sie verlieren."
„Aber warum jetzt?", fragte Minerva und konnte sich den missbilligenden Unterton nicht verkneifen. „Er hat sich noch nie in Hogwarts eingemischt."
„Nun, jetzt tut er es. Du vergisst, nächstes Jahr sind Wahlen. Ich kann nur vermuten, dass ihm Jemand einflüstert, ich wolle mich gegen ihn stellen."
„Das ist doch schwachsinnig. Du wolltest nie den Ministerposten, selbst als sie dich angefleht habe."
„Das stimmt. Aber Fudge scheint sich jetzt sicher genug zu fühlen, um meine Hilfe auszuschlagen."
„Grmpf. Ein Grund mehr warum ich niemals Schulleiterin werde."
„Du bist meine Stellvertretung. Irgendwann wirst du es."
„Wohl kaum. Wenn du abtrittst, komme ich mit. Soll die jüngere Generation übernehmen..."
Albus seufzte. „Ich fürchte so schnell werde ich das Zepter nicht weiter geben können."
„Black?"
„Immer noch keine Spur. Und ich befürchte er hat mehr Einfluss, als ich es für möglich gehalten hätte."
„Wirst du es Harry sagen?"
„Nicht bevor es absolut notwendig ist. Wenn möglich will ich ihm diese Bürde ersparen. Außerdem wird er den Rest der Ferien bei Severus verbringen und das ist der letzte Ort an dem Black suchen würde."
„Trotzdem ist er in Gefahr."
„Ja, das ist er. Ich werde einige weitere Zauber über Snape Manor errichten, um ganz sicher zu gehen. Aber ich habe das Gefühl, dass Black noch nicht bereit dafür ist zuzuschlagen. Ansonsten hätte er es schon längst getan."
„Wenn du meinst, Albus..."
Harry schloss vorsichtig das Portrait, dass er einen winzigen Spalt offen gehalten hatte und ging den Gang hinunter in sein Zimmer. Seine Gedanken schwirrten. Um was für eine wichtige Abstimmung ging es im Ministerium? Und wer zur Hölle war Black? Aber vor allem...was hatte er mit ihm zu tun?
