Living Hell
Er ging mit selbstsicheren Schritten den gang entlang. Hinter ihm hörte man tapsende Schritte. Er drehte sich um und erblickte einzelne kleine Mädchengruppen. Als er sich wieder umdrehte erfasste ein selbstgefälliges Grinsen sein Gesicht. Er trat auf den Balkon am Ende des Korridor und blickte über die Länderein von Hogwarts.
Die Sonne scheint als hätte sie ‚ van Gogh' gemalt
Und auf dem Asphalt steht die Luft.
Die Blumen blühn, als würden sie dafür bezahlt
Doch dass lässt mich so kalt wie ihr Duft.
Er marschierte wieder vom Balkon und sagte: „Ladies", und zwinkerte einer seiner viel Zehligen Fantrupps beim vorbeigehen zu. Die Gruppe von Mädchen drohte unter seinem Blick zu schmelzen, doch ein Mädchen dass Abseits stand lies das alles kalt. Sie hatte das Schauspiel mit einer missbilligenden Miene beobachtet und genau das wusste er.
Zu viele Frauen, zu viel Geld, viel zu viel, was mir auch viel zu gut gefällt
Mein Leben ist die Hölle - ich fühle mich so leer
Immer laut, immer bunt ist auf die Dauer nicht gesund
Mein Leben ist die Hölle, ich kann nicht mehr
Er dachte an seine Eltern, an sein wohl gehütetes Zuhause und an seine Kindheit. In jeder Zeit war er glücklich gewesen, nie hatte ihm etwas gefehlt. Vielleicht die Ruhe aber auch das Verlangen danach legte sich nach der Zeit. Er fragte sich ob er wohl auch ohne dieses behütete Elternhaus und ohne diese schöne Kindheit zu dem geworden wäre was er jetzt ist und die Antwort die sich in seinem Kopf bildete war ein lautes, starkes ‚Ja'.
Ich brauch kein Haus aus purem Gold, ich hab das alles nicht gewollt
Ich brauch nur etwas Ruhe, das wär nicht schlecht
Ich will nicht müssen, was ich muss; ich hasse diesen Überfluss
Ich brauch nur etwas Ruhe - dann komm ich schon zurecht
Er ging weiter den Gang entlang. Unzählige Mädchen drehten sich um und sahen ihm nach. Keiner interessierte sich für sein wahres Ich, keinen interessierte seine Meinung, nur sein Aussehen war für alle von großer Bedeutung.
Ich kann doch nichts dafür, dass ich ein Glückspilz bin
Und jedes Herz gewinn, Tag für Tag
Das ist der Fluch der Menschen, die zu gut aussehen
Es hört niemand hin, wenn ich was sag
Er blickte wieder zu ihr. Ihre braunen, gelockten Haare die sanft ihr Gesicht umrankten, ihre zierliche Figur, von der man nicht einmal erahnen könnte was sie schon alles durchgemacht hatte, ihre wunderschönen braunen Augen, die so eine Vertrautheit ausstrahlten wie er es noch nie erlebt hatte, all dass waren Gründe wieso er sie ausgewählt hatte.
Und noch ein Flirt, noch ein Kuss - nur noch einmal vögeln, dann ist wirklich Schluss
Mein Leben ist die Hölle, wo ist der Notausgang?
Zu viel Sex, zu wenig Schlaf - wofür werd ich denn nur bestraft?
Mein Leben ist die Hölle, schon viel zu lang
Und wieder sah er seine Eltern, doch dieses Mal redeten sie auf ihn ein. Sie beteuerten ihm dass er diese Pflicht auf seinen Schultern trug, dass er sich nicht dagegen wehren konnte, dass es zum Wohle der Familie sein, er hatte es mit einem gekünstelten Lächeln angenommen, aber er glaubte es nicht. Er blickte, aus seinen Gedanken gerissen auf, und sah direkt in Pansy's Gesicht.
Ich brauch kein Haus aus purem Gold, ich hab das alles nie gewollt
Ich brauch nur etwas Ruhe und etwas Zeit
Das Leben ist zum Lachen da, drum nehm ich Psychopharmaka
Ich brauch nur etwas Ruhe und Einsamkeit
Schnell drehte er sich um. Kehrte ihr den Rücken zu und sah wieder sie. Sie war eine Traumfrau und er hatte sich endlich entschieden. Auf diesem kurzen Weg durch den Korridor hatte er seine Zukunft festgestellt, sich gegen seine Familie gestellt.
In jeder zweiten Zeitschrift steht, wie gut es jedem Menschen geht
Der immer alles haben kann
Die Wahrheit ist, ich glaub nicht mehr daran ...
Sie blickte genau in sein grinsendes Gesicht und fragte sich was er von ihr wollte. Vielleicht kam gleich wieder eine geistreiche Beleidigung, die sie wieder verletzen würde, die ihr Tränen in die Augen treiben würde, doch diese vor ihm zu zeige, da würde sie sich beherrschen. Er fasst ihr ans Kinn, hob ihren Blick damit sie direkt in seine ehrlich dreinschauenden Augen sehen konnte. „Ich muss dir endlich mal sagen dass ich dich liebe Hermine." Dann schloss er die Augen, kam mit seinem Gesicht ihrem immer näher und küsste sie sanft auf ihre Lippen.
