In dir verlaufen
Disclaimer: Alle Personen und Orte des Harry Potter – Universums gehören J.K. Rowling. Ich verfolge keine kommerziellen Absichten mit dieser Fanfiction.
Summary: Drei Jahre nach Voldemorts Ende geschehen immer noch Angriffe und die Zaubererwelt wird von Zeit zu Zeit nur allzu schmerzhaft daran erinnert, dass der Kampf gegen die dunklen Mächte nie enden wird. Als Hermine bei einem Angriff zu Schaden kommt, gibt es nur einen, der ihr vielleicht noch helfen kann.
Anmerkung: Ich hab die Idee zu dieser FF ganz kurz vor dem Erscheinen von „Deathly Hallows" gehabt und konnte die Entwicklung der Charaktere deshalb nicht berücksichtigen. Das hier ist also komplett AU. Inspiriert hat mich das Album „So und so" von Wir sind Helden. Deshalb gibt es immer einen kurzen Textauszug. Außerdem hab ich einen OC erfunden, der bestimmt ein wenig Mary-Sue-artig rüberkommt, aber ich brauchte einen Gegenpart zu Snape und sie ist eigentlich nur als Projektionsfläche für Snapes Ideen gedacht. Das wiederum ist inspiriert von der genialen Serie Dr.House. Wer hier Parallelen sieht, kriegt einen Keks.
Kapitel 1: Der Krieg kommt schneller zurück als du denkst
Wie lang ist lange vorbei
wie lang wann ist es
vorbei
Die Lichter der Fackeln huschten über Hermine Grangers Gesicht, als sie, auf einer Trage liegend, durch die langen Gänge der Notfallabteilung von St. Mungos schwebte. Die beiden Medimagier, die sie schleunigst in ein Behandlungszimmer befördern wollten, kontrollierten ihre Atmung und ihre Herztöne und versuchten Spuren eines Angriffs zu erkennen. Sie war seit zehn Minuten im Hospital, aber sie musste schon eine beträchtliche Zeit länger in diesem Zustand sein. Eine Tür schwang auf und einer der beiden Magier ließ sie von der Trage auf ein Bett schweben. Die Tür, die sich kaum geschlossen hatte, wurde erneut kraftvoll aufgestoßen und ein gehetzt wirkender junger Mann kam hereingerauscht, um die Medimagier mit Fragen zu bombadieren.
„Was ist passiert, was ist mit ihr los?"
„Es tut uns Leid, Mr. Potter, aber im Moment können wir noch nichts sagen."
„Alles was wir wissen, ist das sie in diesen Angriff in der Winkelgasse verwickelt war, hat einige erwischt."
„Aber was verdammt hat sie erwischt?"
„Wir müssen von einer Kreuzung verschiedener Flüche ausgehen, Mr. Potter, aber wir können noch keine definitiven..."
„Verdammt, ihr müsst doch wissen, was passiert ist."
„Es werden in dieser Sekunde Zeugen vernommen, alles was wir wissen, ist das sie atmet und ihr Herz schlägt."
„Warum macht sie dann ihre Augen nicht auf."
Eine weitere Person kam in den Raum, fast hätte sie keiner der Männer bemerkt, aber ihre Stimme war so durchdringend, dass sie sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zog.
„Mr. Potter, wir tun hier unser Bestes, das wissen Sie", sagte sie ruhig, fast gelassen, aber dennoch ernst. „Tun auch Sie ihr Bestes und helfen Sie den Mitarbeitern des Ministeriums die Zeugen zu vernehmen. Ich muss Sie nun bitten, den Raum zu verlassen, ich werde Ihnen später mehr Auskünfte geben."
Ohne das Harry es bewusst gewesen wäre, hatte die Frau, die ganz offensichtlich eine hohe Position inne hatte ihn sanft aus den Zimmer gedrängt. Er hörte nur noch das leise Klicken, als sich die Tür zu Hermines Zimmer schloss.
Einige Meter weiter unter der Erde, bewegte ein Mann seinen Kopf ganz leicht, um ein paar näher kommende Stimmen besser zu hören.
„...ich sag's dir, muss ne üble Sache gewesen sein"
„Man sollte meinen, dass nach drei Jahren endlich Ruhe ist."
„Vergiss es, solange nicht alle geschnappt sind..."
„Hat man schon welche dran gekriegt?"
„Nein, die Zeugenaussagen haben nichts hergegeben."
Der Mann, der sie belauschte hatte sich in einer fast unmerklichen Bewegung erhoben und trat einige Schritte nach vorne.
„Guten Tag die Herren" säuselte er.
„Ach, unser Lieblingshäftling, schönen Tag Professor."
„Ich hab ihre Unterhaltung unfreiwillig mitangehört, ich nehme an, es gab...Probleme?" Das letzte Wort hatte er sehr vorsichtig gewählt, er wollte nicht zu viel Interesse anzeigen.
„Tja, so kann man's nennen. Aber glauben Sie mir, das ist nichts in das Sie ihre lange Nase stecken werden."
Ein süffisantes Grinsen erschien auf dem Gesicht des Angesprochenen.
„Wenn Sie mich fragen, Professor, dann sollte das Ministerium sich mehr um die Leute kümmern, die noch da draußen rumlaufen, als Zeit damit zu verschwenden Leute wie Sie festzuhalten."
„Da bin ich Ihrer Meinung. Ihrer Äußerung entnehme ich, dass es einen neuerlichen Angriff gab? Sind Leute zu Schaden gekommen?"
„Hah, tun Sie nur nicht so, als würden Sie sich um andere Leute scheren, Professor. Aber wenn sie's wissen wollen, es hat ein paar Auroren und die Gute Miss Granger entschärft. Aber wir haben keine Zeit zum Plaudern, Professor."
Damit verschwanden die Wärter und ließen einen angespannten Severus Snape in seiner Untersuchungshaft-Zelle zurück.
Fast vier Stunden hatte Harry darauf gewartet von der Medihexe zurück in Hermines Zimmer gebeten zu werden. Aber in dieser Zeit hatte sich an Hermines Zustand nichts geändert. Sie lag reglos auf dem Bett, ihre Augen geschlossen, ruhig atmend und ohne ein Zeichen von Versehrtheit.
„Soweit wir es sagen können, befindet sie sich in einem komatösen Zustand, Mr. Potter. Ihre Vitalfunktionen sind vollkommen in Ordnung, sie zeigt keinerlei Anzeichen für innere Verletzungen oder Fluchschädigungen der Organe."
„Warum liegt sie dann da und wacht nicht auf?"
„Wir müssen davon ausgehen, dass Ihr Geist sich abgeschottet hat."
„Was? Was soll das heißen, was geschieht mit ihr?"
„Nun, ihr Verstand hat sich dazu entschlossen...abzuschalten. Es ist davon auszugehen, dass ein schweres Trauma diesen Zustand ausgelöst hat."
„Trauma? Was... ich verstehe nicht."
„Mr. Potter, was auch immer bei diesem Angriff geschehen ist, muss für ihren Geist so furchtbar gewesen sein, dass er beschlossen hat sich selbst zu schützen."
„Aber...warum wacht sie dann nicht auf?"
„Wir können nur abwarten. Einige Koma-Patienten wachen auf, aber ich muss Ihnen sagen, dass viele irgendwann einfach aufgeben. Sehen Sie, wenn der Geist aufhört sich zu bewegen, dann..."
„...stirbt der Körper"
„Ja"
„Was kann ich tun, damit das nicht passiert?"
„Gar nichts, wir können ihren Geist nicht zwingen wieder zurück zu kommen."
„Und wenn wir in Ihren Geist eindringen? Ich meine, könnte man durch... Legilimentik..."
„Das wäre äußerst gefährlich und uns stehen keine Legilimentiker zur Verfügung, die dafür in Frage kämen. Und, Mr. Potter, ich möchte ehrlich sein, ich persönlich kenne keinen, der solch fortgeschrittene Legilimentik beherrscht. Ich muss Sie bitten, sich damit auseinanderzusetzen, dass Miss Granger unter Umständen..."
„Nein, ich werde nicht so einfach aufgeben."
Harry stürmte aus dem Krankenzimmer. Er würde Hermine nicht einfach da so liegen lassen, er würde nicht zusehen, wie noch einer seiner Freunden vor seinen Augen starb. Nicht so lange es einen Menschen gab, der Hermine helfen konnte. Auch wenn es bedeutete eine Schlange vor das Kaninchen zu setzen.
