Hermine ging langsam durch das Schloss.

Ihr Schritte führten sie wie von selbst hinunter. In die Kerker.

Sie kam an seiner Tür vorbei und hörte von drinnen leise Töne.


Und ich sitz schon wieder

barfuß am Klavier.

Severus ließ seine Finger über die Tasten gleiten und spielte eine einfache Melodie.

Ich träume Liebeslieder

und sing dabei von dir.

Er wusste nicht wie es dazu gekommen war. Wann hatte sie ihm sein Herz gestohlen? Wann hatte er begonnen mehr in ihr zu sehen? Und wieso hatte er zu gelassen, dass sie das alles bemerkte?

Du und ich

wir waren wunderlich.

Oh ja, wunderlich war es gewesen. Verwundert war er gewesen, als er festgestellt hatte, dass sie ihn ebenso zu wollen schien wie er sie. Verwunderung ist dafür eigentlich gar kein Ausdruck.

Nicht für mich

für die, die es störte.

Die Verwunderung hatte man auch bei den anderen nicht auf sich warten lassen. Niemand hätte das je für möglich gehalten. Und anfangs hatte es auch niemand gutgeheißen. Meistens nicht mal er selbst.

Wenn man uns nachts hörte.

Ich hab mit dir gemeinsame einsam

rumgesessen und geschwiegen.

Es waren nie Worte zwischen ihnen nötig gewesen damit sie sich verstanden hatten. Sie verstanden sich blind und jeder der sie beobachtete konnte das erkennen.

Ich erinner mich am besten ans

gemeinsam einsam liegen.

Jeden morgen danach.

Bei dir.

Sie hatte zuerst nicht nach Hogwarts kommen können, weil es zu auffällig gewesen wäre. Also hatten sie sich regelmäßig in ihrer Wohnung getroffen.

Du nackt im Bett und ich barfuß am Klavier.

Und ich sitz schon wieder

barfuß am Klavier.

Ich träume Liebeslieder

und sing dabei von dir.

Auch zwei Jahre später wurde er jeden Morgen wach und fühlte die Leere in seinem Bett. Auch zwei Jahre später dachte er jeden Tag an sie und wünschte sich, dass er jeden Moment aufwachen würde und sie neben sich im Bett finden könnte.

Du und ich,

das ging so nicht.

Du wolltest alles wissen

und das hat mich vertrieben.

Er konnte ihr ihre Fragen nicht beantworten. Er hatte nie gelernt sich Menschen gegenüber zu öffnen. Er war zu oft in seinem Leben enttäuscht worden um jetzt noch Vertrauen zu lernen.

Eigentlich dich du bist nicht länger geblieben,

bei mir.

Sie hatte es nicht verstanden. Das war das einzige, was sie nicht verstanden hatte und genau das war es gewesen, was sie getrennt hatte.

Und so sitz ich um zu lieben

lieber barfuß am Klavier.

Und ich sitz schon wieder

barfuß am Klavier.

Ich träume Liebeslieder

und sing dabei von dir.

Du und ich

wir warn zu wenig.


Hermine saß inzwischen mit dem Rücken an die Tür gelehnt auf dem Gang. Tränen liefen ihr über die Wange und ihr Kopf fiel nach hinten, gegen die Tür. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und sie fiel rückwärts in den Raum.

"Hermine...", flüsterte Severus mit rauer Stimme. Er beugte sich zu ihr hinab und hob sie hoch. Sie weinte noch immer und barg ihren Kopf an seiner Brust. Langsam hob sie ihren Blick und sah ihn durch ihren Tränenschleier hindurch an. "Hermine...", wiederholte er noch einmal, ehe er sich zu ihr hinabbeugte und sie küsste.

Ende.

Disclaimer: Alles, was ich aus der HP-Welt entlehnt habe gehört J.K. Rowling. Das Lied ist genial und gehört AnnenMayKantereit und heißt Barfuß am Klavier. Geld bekomm ich auch keins.