Bezaubernde Diebin - Eine Versicherungsdetektivin bekommt den Auftrag einen Zimmersafe zu testen und als Beweis einen Ring dort zu entwenden. Entgegen den Informationen ihres Auftraggebers ist der Wohnungsinhaber in der Nacht nicht nur anwesend, sondern auch äußerst attraktiv. Es kommt zur Konfrontation. Sind beide Wesen einer Intrige aufgesessen und wer steckt dahinter. Sesshomaru & OC, Twoshot
Ken - Stark, Gesund, Intelligent
Bezaubernde Diebin
1. Kapitel - Der Auftrag
Eine junge Frau strich eine Strähne ihres schwarzen langen Haares aus dem Gesicht und seufzte, als sie sich der nächsten Akte zuwendete. An manchen Tagen überkam sie das Gefühl, diese Versicherungsanträge nahmen nie ein Ende. Es war, als ob der Stapel stündlich größer wurde, anstatt kleiner.
Eigentlich war Rina Tashiro niemand, der gern Akten wälzte. Viel lieber ermittelte sie in Versicherungsbetrugsfällen oder testete Alarmanlagen und Saferäume. Doch auch die Bearbeitung dieser langweiligen Anträge gehörte zu ihren Aufgaben. Eine weitere Akte landete auf den Stapel erledigt. Dann wurde es Zeit eine Pause einzulegen. Ein heißer Tee war jetzt sicherlich genau das Richtige. Kaum war er fertig und kalt genug das sie ihn trinken konnte, klingelte das Telefon. Sofort nahm sie den Hörer ab und meldete sich.
Anhand des Klingeltons wusste Rina bereits, wer der Anrufer war. Ein mysteriöser Mann, dessen Stimme durch elektronische Hilfsmittel entstellt wurde. Immer wenn er sich meldete, gab es eine neue Aufgabe für sie. Entweder sollte eine Alarmanlage getestet werden, ein Wachdienst auf Zuverlässigkeit überprüft oder ob der neue Safe, den man sich gerade geleistet hatte, auch sicher genug war, um Einbrecher abzuschrecken. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Detektivin. Das war ein Auftrag nach ihrem Geschmack um die Langeweile durch brechen zu können.
Rina war keine Einbrecherin oder Diebin im eigentlichen Sinn. Aber ihr Vater war es gewesen. Von klein auf bildete dieser seine Tochter aus und ausgerechnet während seines größten Coup wurde er erwischt. Rina, kaum 11 Jahre, war damals dabei gewesen, weil er die Hilfe seiner Tochter brauchte. Zusammen mit zwei weiteren Einbruchspezialisten planten sie die große Sache. Einen Einbruch in das am besten gesicherte Haupt Firmengebäude der Taisho Holding Group in Tokio. Eigentlich ein verwegenes Unternehmen, das beinahe von Erfolg gekrönt war. Aber eben nur beinahe.
Der einzige Grund, warum die kleine Bande erwischt wurde, war ein Hundedämon. Der Inhaber und Geschäftsführer Ken Taisho blieb oft lange im Büro oder kam mitten in der Nacht. Er war einer der Dämonen, die kaum Schlaf benötigten. In dieser Nacht kam Ken, wie die Menschen ihn nannten oder Inu no Taisho, wie sein Titel unter den Youkais lautete, zurück und ging planlos durch das Gebäude. Kameras, Überwachungsanlagen alles funktionierte wie immer tadellos. Was ihn jedoch stutzig werden ließ, menschlicher Geruch in einem Bereich, der für die menschlichen Arbeiter absolut Tabu war. Seine Angestellten hielten sich ausnahmslos daran. So sah der Herr der Hunde nach, entdeckte die Einbrecher und informierte den Sicherheitsdienst. Da ein ganz besonders übereifriger Mitarbeiter die Polizei informierte, wurde die Bande wenig später festgenommen.
Dann kam erst heraus das eine der maskierten Gestalten ein junges Mädchen war. Inu no Taisho wurde neugierig und unterhielt sich lange mit dem Kind. Er mochte Rin auf Anhieb, setzte sich für sie ein und nahm sie unter seine Fittiche. Die Taishos ermöglichten dem Mädchen die Schule zu beenden, zu studieren und gaben ihr später diesen Job als Versicherungssachbearbeiteri n. Aufgrund ihres Scharfsinns deckte sie oft Betrugsfälle auf. Außerdem hielt sie sich immer auf dem Laufenden, was neue Technologien im Bereich Einbruch, Sicherheit und Safes anging. Sie nutzte dieses Wissen, um Betrüger und Diebe zu überführen. Ken war stolz auf sein Mündel.
Nur kurz nachdem Rina ihr Gespräch beendet hatte betrat ihr Ziehvater Ken Taisho ihr gemütliches Büro, nahm sich ebenfalls einen Tee und setzte sich auf das kleine Sofa. Eine Weile betrachtete der Youkai die junge Frau. Immer wenn dieser Fremde einen Auftrag hatte, bekam Rina ein bestimmtes Strahlen. Diese Herausforderung bekam ihr gut.
Als dieser mysteriöse Auftraggeber das erste Mal Kontakt zu ihr aufnahm, kam sie zu ihm, erzählte alles und fragte um Rat. Nachdem er ihre Gründe erfuhr, stimmte er nicht nur zu, sondern ermöglichte seiner Ziehtochter weitere Bildung in diesem Bereich. Diese Testeinbrüche wurden immer mit der Polizei abgesprochen, sodass da keine Probleme zu erwarten waren.
Den Auftrag, den sie heute angenommen hatte, würde anders verlaufen. Davon ahnt sie jedoch nichts.
Rina fuhr, nachdem sie das Büro verließ sofort nach Hause. Wie versprochen hatte der mysteriöse Fremde in ihrem Briefkasten das Foto und weitere Einzelheiten hinterlegt. Diesen Gegenstand auf dem Bild sollte sie als Beweis aus dem Safe entwenden.
Nachdenklich schaute Ken der jungen Frau mit den rehbrauen Augen nach. Danach ging er durch die Gänge seiner Firma. Später, erst im Büro seines ältesten Sohnes löste der Daiyoukai seine menschliche Verwandlung auf und zeigte sich als weißhaariger Dämon mit den üblichen Malen auf den Wangenknochen.
Sesshomaru folgte dem Beispiel seines Vaters, den er sehr verehrte. Nun standen sich beide in ihrer menschlichen Youkaigestalt gegenüber. Beide fühlten sich so wohler.
Ken musterte seinen Erstgeborenen. Immer noch spiegelte sich in dessen Augen Sehnsucht und eine gewisse Unruhe. Sein Vater war das einzige Wesen, dass seine Emotionen zusehen bekommt und sie deuten konnte. Ansonsten war er der kalte unnahbare Sohn des Besitzers und Mitinhaber der Firma. Seine Anweisungen waren immer kurz und präzise.
Doch Ken hatte seinen Sohn anders gekannt. Aufgeschlossener, gelegentlich sogar sanft lächelnd. Früher als Rina noch jünger war, verbrachten beide viel Zeit miteinander. Doch eines Tages machte der jüngere Daiyoukai eine Wandlung durch. Seit diesem Zeitpunkt war auch Rina distanziert und zurückhaltend. Im Gegensatz zu früher ging sie Sesshomaru jetzt immer aus dem Weg.
Lange Zeit fragte sich Inu no Taisho ob es böses Blut zwischen ihnen gab, doch beide stritten das energisch ab. Einige Zeit später fand der ältere Hundedämon die Ursache, doch er mischte sich nicht ein.
Jetzt riet er seinen Sohn:" Geh nach Hause, entspannend dich ein paar Tage! Das Treffen für morgen Abend wurde auf nächste Woche verlegt."
Sesshomaru folgte dem Rat und verließ die Firma nur wenige Augenblicke später. Die Nacht und den nächsten Tag verbrachte er außerhalb der Stadt. Zum Glück gab es noch eine menge Nationalparks, wo ein Hauch der einstigen Natur zurückblieb und gepflegt wurde.
Nach seiner Rückkehr stand der Dämon lange Zeit auf dem Balkon und schaute auf die vielen Lichter von Tokio. Er fühlte sich nicht wohl hier, ebenso wie sein Vater, doch es war eine Notwendigkeit. Unter den Menschen zu leben, ihre Geschicke zu lenken, ansonsten hätte sich diese erbärmliche Rasse vermutlich schon selbst vernichtet. Doch es war ein fades Triumphgefühl. Sesshomaru wusste nur zu gut, was ihm fehlte. Ein Wesen an seiner Seite. Nein, nicht irgendein Wesen. Sie.
Doch sie erwiderte seine Gefühle nicht. Im Gegenteil sie hatte sich distanziert und mied ihn. Vermutlich weil allein der Gedanke von einem Youkai geküsst und berührt zuwerden sie abstieß.
Rina hatte sich gut vorbereitet. Sie bekam detaillierte Pläne der Sicherheitsanlagen und studierte sie sorgfältig. Einen Schwachpunkt fand sie sofort. An einem der Fenster konnte man leicht ein Kabel überbrücken. So seilte sie sich in der Nacht vom Dach ab und landete auf dem Balkon. Das Fenster durch, das sie einstieg gehörte zu einer kleinen Kammer. Wenn man diese verließ, stand man schon auf dem Flur und von dort waren es nur noch wenige Schritte bis zu dem Regal. Dahinter verbarg sich der geheime Raum.
Die Wohnung selbst hatte unzählige Zimmer und nahm die gesamte oberste Etage des Hochhauses ein. Normalerweise würden hier mehrere Wohnungen zu finden sein. Doch der Inhaber nahm alle in Beschlag, entfernte Wände und schuf so größere Räume.
Dennoch nutzte er nur einen Teil, oft hielt er sich selten hier auf. Wer der Inhaber ist, wusste Rina nicht, nur dass es sich um einen reichen Industriellen handelte. Ihren Informationen nach weilte Dieser heute Abend auf einer dringenden Sitzung, die er nicht absagen durfte, so wichtig war sie. Das gab Rina den Freiraum, den sie brauchte.
Nachdem Sesshomaru den Balkon verlassen hatten, ging er in sein Schlafzimmer. So lag er nun auf dem Bett, sein Blick zum Fenster hinaus gerichtet. Weshalb seine Gedanken heute nur um diese menschliche Frau kreisten, die er mehr als alles begehrte, sich sehnsüchtig als Gefährtin wünschte, konnte er sich nicht erklären. Vielleicht hätte er schon längst versucht sie zu verführen, doch den Zorn seines Vaters vermied er bewusst.
Da plötzlich ging leise der Alarm los. Jemand betrat den Saferaum. Dieser Alarm war eine kleine Sicherheitserweiterung. Niemand wusste von diesem speziellen System außer vielleicht sein Vater. Allein der Safe war so sicher das jedes zusätzliche System eigentlich überflüssig war.
Verwundert stand der silberweißhaarige Dämon auf und ging hinüber ins Wohnzimmer. Hier standen einige Geräte, die direkt mit dem Saferaum verbunden waren. Kaum hatte der Hundedämon den Monitor eingeschaltet, sah er ein schwarz gekleidetes Wesen mit Maske zwischen den unzähligen Schätzen stehen.
Jetzt bewegte sich der Unbekannte und Sesshomaru erkannte aufgrund der zahlreichen Kurven eine Frau in dem Einbrecher. Der Youkai zog etwas seine Augenbraue in die Höhe. Offenbar war diese Frau nicht auf Wertsachen aus oder sie suchte etwas Bestimmtes. Anderseits hatte sie eine abwartende Haltung eingenommen.
Rina war einen Moment ratlos. Sie fand den Ring nicht. Doch was würde es bringen, wenn sie stundenlang suchte. Es war besser sich nicht all zulange aufzuhalten. Deshalb zog sie eine Minikamera hervor und fotografierte einige Gegenstände, um wenigsten einen Beweis zu haben.
Dann verließ sie den Raum, schloss die Tür und wartete, bis die Verriegelung sich aktivierte. Danach schaffte sie gerade zwei Schritte bis jemand sie brutal packte, gegen die Wand stieß und dort praktisch mit seinen eigenem Körper festnagelte.
Ihr Angreifer hielt einen ihrer Arme fest und legte seine andere Hand um ihren Hals, wobei er ein wenig zudrückte.
Dann beugte sich die Person näher und flüsterte in ihr Ohr:" Ich hoffe du hast eine sehr gute Erklärung!"
Nachdem Rina ihren ersten Schock überwunden hatte, stellte sie mit erneuten Schrecken fest, wie sehr ihr dieses erotische Stimme unter die Haut ging. Der Hauch des Atems, die extreme Nähe verursachten ein Kribbeln was sie bis jetzt nur bei einem Wesen empfunden hatte.
Obwohl ihr kaum Bewegungsfreiheit blieb, gelang es der jungen Frau den Kopf zuwenden. Nun erkannte sie den Angreifer allein schon an den silberweißen Haaren, den spitzen Klauen an seinen Fingern und den magentafarbigen Streifen am Handgelenk, mit dem er ihren Arm umklammerte.
" Sesshomaru Taisho.", entfuhr es ihr deshalb.
" Richtig. Wenn du mich kennst, weshalb vergreifst du dich an meinem Besitz?"
Rina schluckte. Weshalb musste es ausgerechnet diese Wohnung sein. Jeder Mensch oder Youkai wäre ihr recht gewesen. Doch von diesem unnahbaren, undurchschaubaren Wesen erwischt zu werden war sicher einem Todesurteil gleichzusetzen.
Doch noch immer hing seine Frage in der Luft. So antwortete die Detektivin: " Ich habe nichts gestohlen. Außerdem solltest du nicht hier sein."
Zuerst schmälerte Sesshomaru seine Augen über die respektlose Anrede. Etwas lockerte sich der Griff des Dämons, sodass Rina ihren Kopf noch etwas weiter drehen konnte.
Der Hundedämon wirkte gerade nachdenklich, nicht nur weil diese Frau vor ihm in einem recht vertraulichen Ton sprach. Er konnte ja nicht ahnen, wer sie war. Doch woher sollte sie wissen, dass er nicht da sein würde. Genau genommen war das Treffen nicht nur geheim. Das es verschoben wurde war ein anderer Umstand.
" Und das weißt du von wem?", konnte sich Sesshomaru nicht verkneifen zufragen.
" Von meinem Auftraggeber.", fauchte die Unbekannte ihm entgegen. Jetzt wurde sie erneut schmerzhaft an die Wand gedrückt, während sich eine Kralle in ihr Handgelenk bohrte.
" Wer ist er und weshalb fotografierst du meine Wertsachen?", waren die nächsten Fragen des Daiyoukais, dabei klang seine Stimme eisig. Sie fröstelte etwas. Da Rina bei den Taisho lebte wusste sie nur zugut, was es bedeutete. Die dämonisch Energie Sesshomarus stieg an.
Leugnen war zwecklos, das war Rina bewusst. Aufgrund seiner Fähigkeiten würde Sesshomaru eine Lüge sofort erkennen. So schilderte sie ihren Auftrag. Welches Schmuckstück sie stehlen sollte, beschrieb sie zwar nicht, erwähnte nur, dass es sich um einen Ring handelte. Im Safe lagen mehrere davon, nur nicht der Gesuchte.
Wer immer der mysteriöse Unbekannte war, würde sich auf etwas gefasst machen können , sobald Sesshomaru herausfand, wer er ist. Was wohl der Grund war, was da dahinter steckte? Nun die Einbrecherin führte nur den Auftrag aus. Eigentlich traf sie keine Schuld, dennoch wollte er ihr eine kleine Lektion erteilen. Seine Klaue ließ ihr Handgelenk los, streifte beinahe zärtlich über das Gesicht, was noch immer unter der Maske verborgen war. Dann begann der Dämon ihren Körper zu erkunden. Dabei ging er nicht sehr zaghaft mit ihr um, einige Krallen zerschnitten auch das Leder und hinterließen Schnitte oder Löcher.
Das weiche Leder ihres Overalls lag so eng an ihrer Haut das Sesshomaru jede ihrer Rundungen und Erhebungen spürte. Er streifte über den Po der Unbekannten, über die Hüfte seitlich hinauf. Dann glitt seine Klaue über eine Brust der Einbrecherin, zwickte sie sogar.
Leise keucht Rina auf, was den Youkai irritierte. Er wollte ihr Angst machen, sie verschrecken, doch stattdessen erreicht er das Gegenteil. Deutlich spürte Sesshomaru durch den glatten Stoff hindurch wie sich die Brustwarze, die er gerade berührte aufrichtete und wie sich der Geruch der Fremden änderte. Sie bekam keine Angst, nein sie reagierte mit Verlangen und dabei war sie nicht einmal läufig. Außerdem kämpfte die Unbekannte nicht. Wenn er es nicht besser wüsste, genoss sie sogar die Berührungen.
Wahrscheinlich war es ihm selbst nicht bewusst, doch Sesshomaru war schon längst zärtlicher geworden. Als ob er instinktiv vermeiden wollte die junge Frau zu verletzen.
Doch was noch schlimmer war, bei ihm hatte es den gleichen Effekt. Genau jetzt konnte er sich das nicht erklären. Sesshomaru wollte sie besitzen, sich mit ihr vereinigen. Ob ihr Widerstand immer noch so schwach wäre, wenn er ihr mit seinen Klauen die Kleidung vom Körper fetzen und sie von hinten nehmen würde. Oder würde sie in seinen Armen vor Lust dahin schmelzen. Es reizte ihn plötzlich das herauszufinden. Doch seine Selbstbeherrschung siegte. Er war kein Monster, was sich ein weibliches Wesen ohne deren Einverständnis nahm. Wenn er sich vereinigte, wollte er ihren Blick sehen, ihre Hingabe. Außerdem ging ihm flüchtig der Wunsch durch den Kopf, das er alles dafür geben würde, wenn diese Einbrecherin Rina wäre.
Eng beieinander standen sie da. Sesshomaru zog noch einmal ihren Geruch ein, runzelte plötzlich die Stirn. Zwar überlagerte der eigenartige Geruch des Leders sämtliche anderen Düfte, dennoch nahm er jetzt einen zarten Hauch war. Dieser Duft nach Blumen roch so vertraut.
Nach kurzem Nachdenken ließ der Daiyoukai die Unbekannte los. Kalt und emotionslos befahl er:" Verschwinde aus meiner Wohnung, bevor ich es mir anders überlege und die Polizei rufe."
Dann drehte er sich um und ging einfach aus dem Raum
..tbc...
2. Kapitel - Die Beute
Wird Rina die Wohnung verlassen? Will Sesshomaru wirklich das sie geht? Wer ist der mysteriöse Auftraggeber?
