Im Atrium des Zaubereiministeriums herrschte Verwirrung unter den Ankommenden. Früh am Morgen schon Stau? War der Fahrstuhl kaputt oder gab es etwas gratis beim Kontrollschreibtisch? Neugierig streckten alle die Hälse, um einen Blick auf die vermeintliche Attraktion zu werfen.
Die Mitarbeiter, die aber an der Front standen, wären gerne wieder umgekehrt. Ein halbes Dutzend Inspektoren warteten, bis jeder seinen Umhang abgelegt hatte und sich von ihnen scannen liess. Wenige Schritte daneben sassen die Leiter der betroffenen Abteilungen an einem Tisch und schüttelten immer wieder die Köpfe.
"Es ist furchtbar, wir stehen tief in den roten Zahlen", seufzte Robards. "Das hätte ich jetzt nie für möglich gehalten." Ogden nickte, als wieder ein neues Ergebnis rot aufleuchtete. "Nicht nur bei den Innendienstlern, selbst bei den Jungs von der Strafverfolgung und den Auroren, die ja häufig draussen sind."
Auch Arnold Friedlich von der Vergissmich-Zentrale und Madam Edgecombe von der Flohnetzwerk-Aufsicht waren nicht erbaut über das Resultat der Abklärungen.
"Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einzugreifen", wurde eine weitere Stimme laut. Der grauhaarige Abteilungsleiter des Zaubergamot-Verwaltungsdienstes schob ein Formular über den Tisch, welches die Anwesenden stillschweigend unterzeichneten.
Keine Stunde später kam Robards in die Aurorenzentrale, in welcher sein ganzes Personal eingetroffen war.
"Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind tagtäglich hier, um uns um das Wohl und die Sicherheit der Zauberergesellschaft zu kümmern. Nun ist es an der Zeit, dass auch auf das Wohl der Auroren geachtet wird. Die Gesundheitsinspektoren im Atrium haben festgestellt, dass bei manchem von uns der körperliche Umfang ungünstig zu der Körpergrösse steht. Auch andere Indizien sprechen dafür, dass viele gar nicht so vital sind, wie für ihr Wohlergehen vonnöten wäre."
In der Pause, welche der Aurorenleiter in seiner Ansprache nun machte, tuschelten alle drauf los. Noch hatte nicht jeder mitbekommen, um was es wirklich ging.
"Was zum Teufel will er mit Indizien und seinem Vergleich?", knurrte Miguel, der Kollege von Dawlish.
Dieser sah prüfend an sich herunter und meinte: "Im Klartext heisst das, einige von uns sind zu dick und andere haben wohl schlechte Blutwerte. Was das nun aber ..."
Weiter kam er nicht, denn Robards sprach weiter. "Die Inspektoren haben eine Auswahl an Kursen erstellt. Alle können sich aus der Liste etwas Passendes aussuchen. Eine Enthaltung bei der Teilnahme wird nicht akzeptiert, jeder muss einen Kurs auswählen und sich bis Dienstende eingetragen haben."
Der Rest ging im aufgebrachten Stimmengewirr unter. Robards liess sich dadurch nicht davon abhalten, die Auswahlliste an die Infowand anzupinnen und dann in seinem Büro zu verschwinden.
Die Anordnung stiess im ersten Augenblick nicht gerade auf Begeisterung, dennoch drängte sich bald eine grosse Gruppe vor dem Aushang, um die Auswahl zu studieren.
"Nicht mal Quidditch ist dabei und auch kein anderer Kampfsport wird angeboten", reklamierte Proudfoot enttäuscht.
Williamson, der im gleichen Team mitspielte, machte daraufhin grosse Augen. "Quidditch siehst du also als Kampfsport? Na das erklärt einiges!"
