Disclaimer: Mir gehört wieder nichts und Geld bekomme ich auch keines. Gilt für alle weiteren Kapitel, die hier noch kommen mögen.

Sooo. Eine 30 Minuten Challenge. Was das ist? Tja, man bekommt ein Stichwort gesagt und hat dann genau dreißig Minuten Zeit, um zu schreiben, was das Zeug hält. Und dann muss man sein Verbrechen – pardon, ich meine, sein Werk – an den Spielleiter schicken, alles innerhalb dieser dreißig Minuten. Und dann wird abgestimmt.

Das macht einen Heidenspaß, ist aber natürlich nicht ganz ausgereift. Deshalb habe ich mir die Freiheit genommen, euch nicht das Original zu zeigen, sondern noch die Tippfehler auszubügeln.

Montagmorgen, mein Beitrag zur ersten 30 Minuten Challenge des Rudels, mit dem ich den zweiten Platz gemacht habe. Was das Stichwort war? Montagmorgen!

Montagmorgen von Bookworm El V

Severus wusste nicht so recht, womit er das eigentlich verdient hatte. Diese Arbeitswoche würde wahrscheinlich eine Katastrophe werden. Eine gewaltige.

Immerhin würde er nicht nur wieder diese Drittklässler unterrichten müssen, die einen Flubberwurm nicht von einem Regenwurm unterscheiden konnten, nein, er würde auch noch eine Praktikantin bekommen.

Oh, natürlich tat er sich das nicht freiwillig an. Minerva, die als Schulleiterin eben am längeren Hebel saß, hatte ihn quasi dazu genötigt, die junge Frau bei sich aufzunehmen, die gerade ihr Studium beendet hatte und nur noch ein Praktikum bei einem vom Ministerium qualifizierten Tränkemeister hinter sich bringen musste, ehe sie einen Posten als Heilerin in Ausbildung im St. Mungo's antreten konnte.

Sein zweites, privates Labor, das die Schulleiterin ihm mitfinanzieren würde, wenn er diese Angelegenheit hinter sich brachte, war es ihm wert, einen Monat lang ein verschüchtertes Mädel in seinem Unterricht zu dulden.

Aber das hieß ja nicht, dass er sich an diesem Montagmorgen vor Begeisterung kaum halten konnte deswegen. Stattdessen fiel es ihm ausgesprochen schwer, aus dem Bett zu klettern – warum musste es in den Kerkern auch so kalt und unter der Bettdecke so kuschelig warm sein?

Seine Laune war jedenfalls rekordverdächtig schlecht, als er schließlich zum Frühstück erschien. Und damit war er in guter Gesellschaft, wie ihm sofort auffiel.

Minerva sah aus, als kämpfte sie mit einem ausgewachsenen Katzenjammer – warum konnte sie sich bei dem Whiskey auch nicht zurückhalten, den er ihr als kleines Dankeschön im Voraus für sein Labor geschenkt hatte?

Sybill beehrte sie an diesem Morgen ebenfalls mit ihrer Anwesenheit – und der ihres Inneren Auges.

Flitwicks Woche schien auf jeden Fall jetzt schon gelaufen zu sein, denn Sybill sagte ihm gerade voraus, dass er innerhalb der nächsten zwei Tage die Bekanntschaft einer nymphomanischen Zwergin auf Liebestrank machen würde.

Man konnte Severus' Gesicht selbstredend nichts ansehen, aber der Gedanke amüsierte ihn schon ein bisschen. Er überlegte, wo Sybills Inneres Auge diese Schnapsidee ausgegraben hatte, während er sich seinen Tee einschenkte.

Mit der Aussicht auf Tee war er nun auch bereit, seine Aufmerksamkeit der Schülerschar vor sich zu widmen. Wieder sah man ihm sein Amüsement nicht an, als er die missmutigen Schüler ansah, denen der Montagmorgen ebensoviel zu schaffen machte wie dem Lehrpersonal.

„Du hast immer noch nicht gefragt, wer deine Praktikantin sein wird, Severus", murmelte Minerva mit matter Stimme, anstelle eines Morgengrußes. Sie sah ihn nicht einmal an, sondern stierte auf ihr Frühstück, eine Tasse schwarzen Kaffees.

Untypisch, wie Severus wusste.

Er gestattete seiner Stimme, dass man ihr ein leises Lächeln anhörte: „Meinst du, es interessiert mich, welche kleine graue Maus hinten in der letzten Bank sitzen und sich Notizen machen wird?" Er legte eine Kunstpause ein. „Speck, Minerva?"

Das brachte sie dazu, ihn anzusehen. Ihre Augen schienen Blitze schleudern zu können, und Severus vergewisserte sich instinktiv, dass sein Zauberstab da war, wo er hingehörte – in Griffweite.

„Bin ich auf dein Gesicht gespannt, wenn du sie siehst", murmelte die Schulleiterin und wandte ihr Konzentration wieder dem schwarzen, duftenden Heißgetränk zu, das in der Tasse vor ihr vor sich hin dampfte.

Severus hob eine Braue. Er bezweifelte, dass es ihn überraschen konnte, wer sich für dieses Praktikum beworben haben könnte. Es interessierte ihn lediglich nicht. Er hatte sein eigenes Leben zu leben, jetzt, ein paar Jahre nach dem Krieg, wo er wieder ein Leben hatte.

Die nächsten fünfzehn Minuten verbrachte er damit, den Tagespropheten zu überfliegen, in dem der selbe Schrott stand wie immer. Natürlich spürte er, dass Minerva ihn beobachtete, aber er beschloss, sie einfach zu ignorieren – das konnte sie am wenigsten haben.

Er zeigte sein Grinsen wieder nicht, aber er genoss den kleinen Schlagabtausch mit seiner Chefin. Und auch wenn sie dauernd wetterte, wusste er, dass es ihr genauso erging.

„Da ist sie ja!", sagte Minerva neben ihm plötzlich laut vernehmlich und stand so schwungvoll auf, dass sie beinahe ihre Kaffeetasse vom Tisch fegte.

Hätte Severus das Stück Porzellan nicht hastig ergriffen, hätte er die Woche mit einer schönen Verbrühung und Kaffeeflecken auf den schwarzen Roben (irrelevant, aber es ging ums Prinzip!) begonnen.

So kam es jedoch, dass er ein paar Sekunden später aufsah als der Rest der Lehrer am Tisch.

Als er seine Praktikantin erkannte, ließ er ein leichtes Lächeln über sein Gesicht huschen. Zugegeben, mit ihr hätte er nicht gerechnet. (Was er Minerva nie gestehen würde.) Aber mit dieser jungen Dame würde es sicherlich... ein interessanter Monat werden. Das stand schon mal fest.

Sie würde ihm mit ihren Fragen auf die Nerven gehen, sie würde ihn unterbrechen und sie würde ihm keine ruhige Minute mehr lassen.

Aber es hätte schlimmer kommen können. Viel schlimmer.

Denn mit ihr würde ihm sicherlich nicht langweilig werden.

Doch, mit Luna Lovegood konnte er sich arrangieren.

Irgendwie.