Digimon: Regeln der Verlobung
Original :
"Rules of Engagement"by Lord Archive
Übersetzt von:
TakeruGDisclaimer:
Digimon belongs to Toei Animation Co., Fox Kids, Saban Entertainment, and so on and are used without consent. I'll return them as soon as they release the next videotape for the series.
A/N:
Time less than a year after season two. Names and ages are per the Japanese
usage. The only couple that I'll warn about at this point is
Yamun (Yamato/Jun).
Anmerkungen des Übersetzers:
Diese Geschichte wurde mit Erlaubnis von Lord Archive aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Wenn irgendwo ein (*) auftaucht, kann eine sinngemäße Übersetzung am Ende der Geschichte eingeholt werden, da Lord Archive darauf besteht, dass nur Originalnamen und Originalbeschreibungen verwandt werden sollen.
Die Geschichte spielt weniger als ein Jahr nach der 2. Staffel, Namen und Alter wurden aus dem Japanischen übernommen. Das einzige Pärchen, welches jetzt schon verraten wird ist Yamun (Yamato/Jun).
Ein besonderer Dank geht an Craven für das Betalesen der Geschichte sowie der durch ihn veranlassten Korrekturen.
Teil 1: Bekanntmachung(Part 1: Announcement)
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Dienstag
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„Ich bin zurück," rief Sora, als sie den mütterlichen Blumenladen betrat.
Frau Takenouchi lächelte nervös. "Schön, dass du zurück bist. Wie war dein Tennistraining ?"
Sora zog eine Augenbraue hoch, während sie sich fragte, wieso ihre Mutter so angespannt wirkte. „Gut."
„Hast du schon für Samstag irgendwelche Pläne ?"
„Eigentlich wollten ein paar Freundinnen vom Tennisteam und ich ins Kino gehen..." Sora hätte es zwar bevorzugt, irgendwas mit Taichi zu unternehmen, selbst wenn es kein Rendezvous gewesen wäre. Jedenfalls war er mit seiner Familie im Urlaub und würde nicht vor Sonntag zurück sein.
„Es tut mir zwar leid, jedoch musst du das absagen."
Sora zwinkerte. „Wieso ?"
„Tja... Du wirst an dem Abend deinen Verlobten kennenlernen."
Komplett schockiert, konnte Sora nur noch ihre Mutter wie eine Statue anstarren. „Mein WAS ?!"
„Deinen Verlobten..."
„A...Aber w...wer ?"
Frau Takenouchi drehte sich um. „Das wirst du Samstag erfahren."
Tränen entwichen Soras Augen. „Was ist mit Taichi ?"
Frau Takenouchi sah selbst aus, als ob ihr zum Heulen zumute wäre. „Das steht nicht zur Diskussion."
„Wie kannst du mir das nur antun ?!" Sora rannte in ihr Zimmer, welches oberhalb des Ladens lag.
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Yamato wollte gerade seine Gitarre stimmen, als sein Vater das Apartment betrat und die Tür hinter sich zuknallte. „Stimmt was nicht, Vater?"
Ishida holte ein paar Sachen aus seinem Schrank. „Nicht wirklich," grollte er. „Außer, dass jemand demnächst verlobt wird..."
Yamato rutschte vom Stuhl und landete auf seinem Allerwertesten. „Was ?" Hat Jun ihren Eltern erzählt, was während deren letzten Rendezvous passierte ? Selbst wenn sie es tat, es war nichts wirklich Schlimmes passiert, außer dass sie irgendwie ihren BH verloren hat.
„Ich bim im Sender." Ishida verschwand, ohne auf Yamatos Frage weiter einzugehen.
„Oh Mann, was soll ich jetzt bloß machen ?"
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Sora saß auf ihrem Bett und knuddelte ihr Kopfkissen. „Was soll ich bloß jetzt machen ?" schluchzte sie. „Es kann unmöglich Taichi sein, er ist ja bis Sonntag ja außerhalb. Aber wer könnte es sein ? Wer ? Ich muss es wissen."
Sora blickte zu ihrem Telefon und griff es sich. Schnell tippte sie eine Nummer ein. „Hallo ? Darf ich bitte Miyako sprechen ?" Sora wartete ungeduldig.
„Miyako am Apparat," kam endlich über die Telefonleitung.
„Miyako, hier ist Sora. Ich... Ich brauche deine HILFE."
Miyako konnte sich gar nicht erinnern, wann Sora jemals so aufgeregt klang. „Probleme in der Digiwelt ?"
„Nein. Ich brauche ein paar Informationen."
"Welcher Art ?"
Sora schluckte schwer. „Diesen S...Samstag will m...mich m...meine M...Mutter m...meinem Ver...Verlobten v...vorstellen."
„Deinen WAS ?!" platzte es Miyako heraus. „Aber ist nicht Taichi bis..."
„GENAU !" unterbrach sie Sora. „Ich muss wissen, wen ich heiraten soll."
„Deine Mutter hat es dir nicht erzählt ?"
„Nein, das hat sie nicht."
Miyako seufzte. „Ich weiß nicht, wie viel ich tun kann. Ich werde meine Ohren auf jeden offen halten, jedoch versprechen kann ich dir nichts."
„Ich verstehe. Danke."
„Sora, willst du nicht..." Miyako unterbrach sich, als sie das Klicken des Telefons vernahm. Danach reibte sie sich die Schläfe, während sie überlegte, wie und wo sie mit ihrer Suche starten sollte. Wenn die Information im Computer gefunden werden konnte, dann wäre die beste Quelle ein Klasse-A-Hacker – so schrieb sie Koushiro eine E-Mail über das Problem. Außerdem versandt sie für alle Fälle auch eine Kopie an Iori. Um an Klatsch und Tratsch heranzukommen, musste sie sich unter Leute begeben. Schade, dass Mimi noch immer in Amerika lebte, sie hätte schnellstens alles Wichtige herausgefunden.
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Yamato klopfte ungeduldig aufs Telefon, während es am anderen Ende klingelte.
„Hallo, bei Motomiya," antwortete ein Mädchen.
„Jun ? Hi, hier ist Yamato."
„Yamato," säuselte Jun übers Telefon. „Wie geht's denn meinem Lieblingsrockstar ?"
„Den Umständen entsprechend geht's mir gut," antwortete Yamato zögernd.
„Was ist dein Problem ?"
Yamato schluckte. „Hast du deinen Eltern irgendwas erzählt, was während unserem letzten Rendezvous passierte ?"
„Natürlich nicht."
„Glaubst du, dass sie vielleicht bemerkt haben, dass dein BH fehlte ?"
Jun wartete, bevor sie antwortete. „Ich glaube nicht, wieso ?"
Yamato seufzte. „Mein Vater war gerade hier und sehr aufgeregt. Als ich ihn fragte, was ihn bedrückte, sagte er nur, daß jemand demnächst verlobt wird. Ich dachte, dass vielleicht..."
„Dass meine Eltern dachten, dass du mehr getan hättest, als mit meinen Brüsten herumzuspielen ?"
Yamatos Gesicht wurde schlagartig purpurrot. „Jun ?! Ist da noch jemand ?"
Jun ließ einen ärgerlichen Seufzer heraus. „Nur Daisuke, und er würde niemals wagen, etwas zu erzählen. Ich weiß schließlich, wo er seine Pornohefte versteckt."
Yamato hörte Daisuke rufen, „Ich habe nichts gehört !"
Yamato schüttelte seinen Kopf. „Jedenfalls läuft derzeit irgendwas mächtig schief."
„Stimmt, aber ich glaube nicht, dass es an mir liegt. Ich glaube auch nicht, dass du dir zu große Sorgen machen solltest. Wenn da etwas im Busch wäre, hätte es dir dein Vater bestimmt gesagt."
„Glaube ich auch." Yamato seufzte. „Vielleicht ist er selbst an einer Frau interessiert, und fand gerade heraus, dass jemand ihr einen Antrag machte."
„Das wäre meine Vermutung."
„Für alle Fälle halte deine Augen offen."
„Das werde ich. Ich liebe dich, Yamato."
„In Ordnung. Ich dich auch." Yamato errötete, als er das Telefon auflegte.
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‚Re: Sora in Not
‚Von: Koushiro@prodigious.net
‚Ich versuche, etwas in Erfahrung zu bringen, jedoch bin ich derzeit beschäftigt.'
„Beschäftigt ?!" Miyako konnte nicht glauben, was sie da las. Sofort tippte sie ihm eine neue Nachricht.
‚Hey, Koushiro, hast du nicht meine Nachricht GELESEN ? Sora wird VERLOBT, wie in ‚gezwungen, zu heiraten'. Du weißt, dass Taichi im Urlaub ist und Sora ihren Verlobten treffen soll, bevor er zurückkommt. Es kann UNMÖGLICH Taichi sein, welcher ihr zukünftiger Ehemann werden soll. STÖRT es dich nicht, dass die Freundin deines BESTEN FREUNDES, welche zusätzlich auch dein Freundin ist, mit irgendjemanden verlobt wird ? Ich hatte auf etwas mehr als ‚beschäftigt' gehofft.
‚Vielleicht noch deine Freundin,
‚Miyako'Miyako klickte auf Senden und wartete darauf, dass die Mail gesendet wurde. Kaum nachdem die Nachricht versandt wurde, erhielt sie eine neue E-Mail. Sie blinzelte, als sie die neue Nachricht las. ‚Fehler. Nachricht wurde nicht versandt, prodigious.net nicht erreichbar.'
Koushiro war zu stolz auf seinen neuen Server, um ihn auch nur eine Minute vom Netz zu nehmen. Sie fand aber auch keinen anderen Grund, wieso diese Nachricht ihr Ziel nicht erreichte. Sie versuchte erneut, die Nachricht zu versenden, und sie überprüfte ebenfalls ihre Internetverbindung. Die einzige Möglichkeit bestand nur darin, dass Koushiro seinen Server vom Netz genommen hat.
Miyako ging zum Telefon und wählte. „Hallo, Frau Izumi. Ist Koushiro zu sprechen ?"
Sie blinzelte. „Er ist bis nächste Woche nicht da ? Wann ist denn das passiert ?"
„Okay, sagen Sie Koushiro, dass er mich schnellstmöglich zurückrufen soll. Danke für die Mühe." Miyako legte ihr Telefon auf.
Es stank regelrecht zum Himmel, dass Koushiro gerade zu diesem Zeitpunkt von der Erde verschluckt wurde. Jedenfalls war sie sich sicher, dass er nicht in der Digiwelt war, und vermutete, dass er sich daheim eingeschlossen hatte. Bloß wieso sollte er sich selbst von der Außenwelt abschotten ? Es sei denn, er wüsste, mit wem Sora verlobt werden sollte. Wenn er's wüsste, wieso hat er ihr dann nichts gesagt ?
Könnte es sein, dass Soras Verlobter Koushiro sein sollte ? Das klang übel. Es stimmt zwar, dass die beiden Freunde waren, doch war da nichts weiteres. Sora könnte niemals mit Koushiro fertig werden, wenn er sich von der Außenwelt abschottete und anfing über irgendein Problem zu grübeln. Nein, diese zwei würden niemals miteinander auskommen. Hinzu kam, dass es absolut keinen Sinn brächte, die beiden verheiraten zu wollen – er war ein Computerfreak und das wäre absolut inkompatibel zu Soras familiären Blumengeschäft.
Miyako schrie in Frustration. „Das bringt mich nirgendwo hin. Wenn Koushiro uns nicht helfen will, dann muss ich es selbst herausfinden."
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„Ich bin daheim !" Takeru betrat sein Apartment und war leicht überrascht, seine Mutter nicht zu hören. Er ging in die Küche und bemerkte eine Notiz am Kühlschrank.
‚Lieber Takeru,
‚Ich werde für den Rest der Woche im Büro arbeiten und werde voraussichtlich kaum zuhause sein, außer zum Schlafen.'
Takeru zwinkerte, seine Mutter unternahm alles in ihrer Macht stehende, um ihre Zeitungsartikel zuhause verfassen zu können. Wieso sollte sie für eine ganze Woche im Büro arbeiten ?
‚Im Kühlschrank findest du mehrere Fertiggerichte und ich habe dir etwas Geld in der Keksdose dagelassen, damit du einige Male Außerhaus essen gehen kannst, insofern du möchtest.'
Takeru ging sofort zur Keksdose und grinste, als er sah, wie viel Yen er da fand. Wenn er sparsam war, konnte er nahezu täglich außerhalb essen.
‚Sorge dafür, dass du für Samstagabend etwas Feines zum Anziehen hast, da du dann deine Verlobte kennen lernen wirst.'
‚In Liebe, deine Mutter.'
Takeru las mehrere Male die letzte Zeile. „MEINE VERLOBTE ?!"
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Mittwoch
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Der Wecker schellte und starb eines schnellen, schmerzhaften Todes.
Neun Minuten Später erklang er erneut. Diesem folgte, dass er vom Tisch gestoßen wurde und auf Boden stürzte.
Sora bemerkte, dass sie sich seit dem gestrigen Training nicht umgezogen hatte. Sora glaubte, dass sie trotz diesem nur wenige Stunden Schlaf erhaschen konnte. Sie rollte sich vom Bett und trat ihren Wecker. Danach trat sie auf einige von dessen Knöpfen, die sich zuvor verselbstständigt hatten. Sie hatte weder dem Schmerz noch dem zerstörten Wecker irgendwelche Beachtung geschenkt.
Sora zog ihren Matchbeutel hervor und steckte ihren alten Fußball hinein. Hinzu kamen noch ein paar Kleidungsstücke und einige seltsame Gegenstände.
Sie ließ diesen dann vorm Badezimmer fallen und betrat dieses, wo sie sich ein wenig sauber machte. Als sie das Bad verließ, kam ihre Mutter vorbei.
„Bin beim Tennistraining und komme wahrscheinlich sehr spät zurück."
Frau Takenouchi versuchte Soras Bitterkeit zu ignorieren, konnte aber lediglich vorgaukeln, dass sie ihre Tochter nicht gesehen hatte.
„Es tut mir Leid," sagte Frau Takenouchi, obwohl Sora sie nicht mehr hören konnte.
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Yamato bemerkte, dass sein Vater noch immer verstört war; jedenfalls wusste er nicht, was ihn so aufgeregt hatte.
Ishida beendete sein Frühstück und ließ seine Teller in die Spüle fallen. Dann seufzte er. „Yamato, stell sicher, dass du für Samstag etwas Feines zum Anziehen hast."
„Warum ?" Yamato konnte sich ohrfeigen, er brauchte sich vor nichts zu fürchten.
„Du wirst an einer Verlobungsfeier teilnehmen."
„V...Verlobungsfeier ?" Yamatos Augen weiteten sich aus Angst. "Wer soll sich denn verloben ?"
Ishida grummelte, als er seine Sachen nahm, um die Wohnung zu verlassen. „Mach dir keine Sorgen. Du musst nur gut aussehen, okay ?"
„S...Sicher." Yamato beobachte, wie ihn sein Vater verließ.
„Ich soll mir keine Sorgen machen ?! Ich will mich nicht verloben !" Yamato schüttelte den Kopf. Egal was dieses veranlasste, sein Vater war nicht begeistert. Mit etwas Hoffnung konnte ihn sein Vater noch aus diesem Schlammassel herausboxen.
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Daisuke zwinkerte, er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. „So... Du wirst Samstag verlobt."
Takeru trat einen Stein. „Stimmt."
Daisukes Augen weiteten sich. „Und das kann unmöglich Hikari sein, da sie bis Sonntag im Urlaub ist !"
Takeru seufzte und schaute weg. „Ja."
Daisuke begann aus Freude zu tanzen, während er leise rief, „Ja ! Ich habe gewonnen ! Hikari und Daisuke für immer !"
Takeru drehte sich nicht um, um seinen Freund anzuschauen. „Du kannst langsam aufhören zu feiern."
Daisuke stoppte augenblicklich und ließ sich schlaff hängen. „Oh... Entschuldige. Es ist bloß..."
"Ich verstehe dich. Du... liebst sie. Gratulation, du gewinnst ohne Gegenwehr."
Daisuke errötete. „Genau... Ich weiß, dass du sie ebenfalls liebst. Ich kann mir vorstellen, dass es dich sehr verletzt. Ich dachte immer, dass du derjenige sein würdest, der mit ihr zusammenkommen würde."
„Das glaubte ich ebenfalls."
Chibimon(*) beobachtete die Beiden, die sich auf dem Schulhof aufhielten. „Was ist den mit ihm los ?"
Patamon seufzte. „Takeru soll mit jemanden verlobt werden, und es ist nicht Hikari."
„Was bedeutet ‚verlobt' ?"
Patamon gab nach. „Es hat damit zu tun, sich einen Lebensgefährten auszusuchen."
„Einen Lebensgefährten aussuchen ?" Chibimon kratzte sich am Kopf. „Aber will Takeru nicht Hikari als Lebensgefährtin ?"
„Stimmt, aber seine Mutter scheint wohl jemanden anderes im Auge zu haben."
Patamon bemerkte plötzlich, dass er vom Boden aufgehoben wurde und in Miyakos Augen blickte.
„Was war das ?" wollte Miyako wissen.
Patamon zwinkerte. „Äh, was war was ?"
"Das 'sich einen Lebensgefährten suchen'-Ding, wovon ihr gerade gesprochen habt ?"
Patamon schaute traurig zu seinem Partner. „Ähm, laut Takerus Mutter soll Takeru am Samstag seine Verlobte kennenlernen."
Miyako war schlagartig paralysiert und ließ Patamon fallen. „Verlobte ? Samstag ? Auf keinen Fall…"
„Weißt du, wer seine Lebensgefährtin werden soll ?" fragte Chibimon.
Miyako schaute zu den Digimon herunter. „Ihr wisst es nicht ?"
Patamon schüttelte seinen Kopf. „Takeru weiß es ebenfalls nicht."
„Oh mein Gott !" Miyako rann rüber zu Takeru. „Du wirst ebenfalls am Samstag verlobt ?"
„Ebenfalls ?" Takeru kam ihr ein paar Schritte näher, während sein Gesicht erbleichte., „Du meinst doch nicht, dass du..."
„Nicht mich, Sora. Sie soll ebenfalls Samstag ihren Verlobten treffen."
ich
„S...Sora ?" Takeru schluckte schwer. "Auf keinen Fall. Das würde ja bedeuten... dass sie... Taichi wird mich umbringen."
„Nein, das würde er nicht," versuchte Daisuke Takeru zu beschwichtigen. „Es ist ja nicht deine Idee gewesen, dich mit ihr zu verloben."
„Ich glaube, dass dir nichts passieren wird, solange du so weit wie möglich von ihm entfernt bist, wenn er es herausfindet." Miyako klopfte ihn leicht auf den Rücken. „Bloß wie soll ich dieses Sora beibringen ?"
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Der Fußball sprang von der Wand in einem rhythmischen Muster zurück. Soras Tennistraining hatte schon vor einer Stunde geendet, jedoch blieb sie in der Schule. Sie wollte einfach nicht nach Hause gehen und ihre Mutter sehen. Nicht nachdem sie ihr alle Wahl genommen hatte. So blieb sie hier und trat einen Fußball gegen die Wand.
Der eigentliche Grund, weswegen sie Tennis spielte, war wegen ihrer Mutter, die sich um Sora wegen Sportverletzungen Sorgen machte. Hatte sie deshalb dies alles veranlasst ? Störte es ihre Mutter, wie eng sie mit Taichi zusammenwar und entschied deswegen, dass sie jemand anderes heiraten sollte ?
Das würde zumindest erklären, weshalb sie bis jetzt damit gewartet hatte. Während Taichi im Urlaub war, konnte er nicht dazwischenfunken, da er erst zu spät davon erfahren konnte. Es gab bestimmt Möglichkeiten, aus dieser Verlobung irgendwie auszusteigen, doch befürchtete sie, dass sie gleichzeitig von ihrer Mutter verleugnet wurde.
„Hi, Sora, was ist denn dir passiert ?"
Sora spielte weiter den Ball gegen die Wand, da sie zu sehr in ihren Gedanken versunken war – sie hatte einfach die Frage nicht gehört.
Sora blinzelte, als der Ball nicht mehr zurückkam. Sie blickte auf und sah, dass Yamato den Ball aufgehalten hatte. „Yamato ?"
„Hi, geht's dir gut ?" fragte Yamato.
Sora schüttelte ihren Kopf. „Nein."
„Was ist denn los ?"
Sora schaute zum Boden, Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Ich soll... Samstag verlobt werden."
Yamato fiel zurück und landete auf seinem Po. „W...Was ?"
Sora verstand nicht, wieso Yamato so reagierte. „Ich werde verlobt."
„Auf keinen Fall... Er könnte nie... Das kann nicht sein..."
Sora verschränkte ihre Arme. „Und wieso bist du deswegen so aufgeregt ? Es ist ja nicht so, dass DU verlobt wirst."
Yamato schaute Sora mit blankem Entsetzen an. „Mein Vater hat mir heute Morgen erzählt, dass ich an einer Verlobungsfeier teilnehmen werde."
„Du bist..." Sora zeigte auf Yamato.
„Jun wird außer sich sein." Dann zwinkerte Yamato. „Und Taichi wird mich umbringen !"
„Das bezweifle ich."
„Wenn ich in der Nähe bin, wenn er es herausfindet, wird er mich bestimmt umbringen. Ich stehle ihm sein Mädchen."
Sora drehte sich um. „Ich bin nicht SEIN Mädchen. Manchmal frage mich, ob wir nur Freunde sind. Wir hatten noch nie ein Rendezvous oder irgendwas ähnliches."
„Ihr beide braucht dieses Zeug nicht zu tun, ihr seid schon seit langer Zeit ein Paar."
„Sind wir nicht."
„Er hat dich von mir zurückgeholt." Yamato grinste. „Und nebenbei, wie weit seid ihr bis jetzt gegangen ?"
Sora blickte über ihre Schulter und starrte ihn finster an. „Nicht, dass es dich zu interessieren hat, wir haben lediglich geküsst. Das war's."
„Das war's ?" Yamato kratzte sich am Kopf. "Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn du mit ihm im Bett gewesen wärst. Nur geküsst ?"
Sora errötete und schaute weg. „Ja, wir haben nur geküsst. Wieso solltest du glauben, dass wir weiter gegangen wären ?"
„Es ist ja nur so, dass ihr so eng zusammen seid. Und die Zeit, die wir in der Digiwelt verbracht haben, hat eure Freundschaft nur noch gestärkt. Ihr kennt euch gegenseitig besser als irgendwer anders, und trotzdem seid ihr noch zusammen."
„Freunde zu sein, bedeutet noch nicht, dass wir Geliebte sind," ärgerte sich Sora. „Erinnere dich, wieso ich mit dir eine Zeit lang ausgegangen bin. Taichi war bloß ein Freund."
Yamato nickte. „Das ist wahr, aber Freunde küssen sich nicht. Hinzu kommt, dass wir uns nie geküsst haben."
Sora setzte sich abrupt hin. „Was sollen wir bloß machen ?"
Yamato zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht..."
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„Ich bin zurück !" rief Takeru, erhielt jedoch keine Antwort.
Takeru überprüfte das Schlafzimmer seiner Mutter, um herauszufinden, ob sie hier geschlafen hätte. Sie hat die Wohnung gestern verlassen, um in ihr Büro zu gehen, und ist seitdem nicht mehr zuhause gewesen, noch nicht mal die letzte Nacht. Er müsste es ja schließlich wissen, da er im Türrahmen übernachtet hatte.
Takeru ging zu ihrem Schreibtisch, um die Telfonnummer des Büros zu finden. Nach einer Halben Stunde intensivsten Suchens in ihrer Unordnung hatte er sie endlich gefunden. Er ging schnell zum Telefon und wählte.
„Tokioer Kurier, kann ich Ihnen helfen ?" frage eine Empfangsdame.
„Hallo. Hier ist Takaishi Takeru, ich möchte gerne meine Mutter, Takaishi Natsuko, sprechen."
"Einen Moment bitte."
Takeru klopfte ungeduldig aufs Telefon.
„Ist es ein Notfall ?" fragte die Empfangsdame.
„Nicht wirklich..."
„Dann hat deine Mutter dir eine Nachricht hinterlassen. Ihr geht es gut und ist schwer beschäftigt. Sie wird Samstag zurück sein." Dann wurde aufgelegt.
Takeru zwinkerte und legte auf. Seine Mutter mied ihn, sie hinterließ eine Mitteilung, dass er verlobt werden sollte und versteckte sich danach. Wie konnte sie so etwas tun ? Wollte sie ihm keine Chance geben, oder zumindest irgendwelche Informationen ?
Takeru ließ sich auf die Couch fallen und schaltete den Fernseher an. Er schaute nicht wirklich Fern, sondern versuchte viel mehr, dieses unmögliche Problem zu knacken.
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„Hi, Miyako." Sora winkte traurig, als sie den Gemischtwarenladen der Inoues betrat. „Ich glaube, herausgefunden zu haben, mit wem ich verlobt werden soll."
Miyako nickte. „Ich habe es wahrscheinlich ebenfalls herausgefunden."
Sora seufzte. "Ich kann nicht verstehen, wieso meine Mutter ausgerechnet Yamato über Taichi wählen mußte."
Miyako blinzelte. „Wieso glaubst du, dass es Yamato ist ?"
„Sein Vater hat ihm erzählt, daß er an einer Verlobungsfeier am Samstag teilnehmen soll,"
„Ich glaube auch, dass er zu einer hingeht, aber nicht seine."
Sora blickte verstört zu Miyako. „Wessen dann ?"
„Takeru erhielt von seiner Mutter die Nachricht, dass er ebenfalls am Samstag seine Verlobte TREFFEN soll."
„Was ?!" rief Sora ungläubig. „Takeru ?! Das kann unmöglich stimmen !"
„Glaub es. Aber da ist noch mehr..."
„Mehr ?" Sora konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten.
„Bingo." Miyako nickte. "Ich fragte Koushiro nach etwas Hilfe, aber er wurde regelrecht von der Erde verschluckt. Ich wette, dass er genauestens über alles bescheid weiß."
„Aber wenn er es weiß, warum sollte er uns dann nichts erzählen ?"
Miyako zuckte die Achseln. „Mein erster Gedanke war, dass er dein Verlobter sein sollte, doch dann erfuhr ich von Takeru."
„Wenn Koushiro wusste, dass Takeru und ich verlobt werden sollten, dann hätte er uns bestimmt informiert. Es macht überhaupt keinen Sinn, wenn er es vor uns geheim hielte."
Miyako zuckte erneut mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung..."
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„Zeit und Dimensionen sind unendlich," hört man eine körperlose weibliche Stimme. „Wie diese Welt nach dem Ende der Digimon-Abenteuer entstand, kann nicht ergründet werden," klang die Stimme verwundert.
„Nach dem, was ich sagen kann, blieb Jun nicht diese hyperaktive, launenhafte Mädchen wie in der Haupt-Zeitebene. Sie hat niemals Yamato aufgegeben und sich an Kido Shuu herangemacht, als Yamato anfing mit Sora auszugehen. Es war eher so, dass Jun Taichi und Sora verhalf, sich ihrer wahren Gefühle klar zu werden, und gleichzeitig erfuhr sie, was sie falsch machte, als sie versuche, Yamatos Herz zu erobern."
„Zwar erklärt das nicht dieses Verlobungs-Chaos." Sie seufzte. „Es wirkt fast so, als ob Takahasi-Sensei diese Welt übernommen hätte... aber es hätte auch schlimmer kommen können..."
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Bemerkungen des Übersetzers:
(*) Chibimon : Originalname von Demiveemon
Noch einmal für alle, die die Originalnamen der Digiritter im Japanischen nicht kennen: (Sortiert nach Alter)
Kido Jyou - Joe
Yagami Taichi - Tai
Takenouchi Sora - Sora
Ishida Yamato - Matt
Izumi Koushiro - Izzy
Tachikawa Mimi - Mimi
Ichijouji Ken - Ken
Inoue Miyako - Yolei
Takaishi Takeru - TK
Yagami Hikari - Kari
Motomiya Daisuke - Davis
Hida Iori - Cody
