Ich schreibe zum ersten Mal eine Kennett fic auf deutsch. Es ist ungewohnt, weil man die Folgen ja auf englisch kennt. Deshalb bitte ich um Nachsicht, falls Kols Synchronstimme statt "Liebling" andere Begriffe verwenden sollte.

Dedicated to tumblr user bonniekolmikaelson!

I do not own any of these characters. They are the creative property of L.J. Smith and the CW.


Sie spürte es auf der Zunge. Wirklich. So kitschig es sich auch anhörte. Bonnie Bennett hätte schwören können die Sehnsucht in seinen dunklen Augen schmecken zu können. Es war nicht unbedingt bitter oder süß. Eher eines dieser mysteriösen Dinge im Leben. Dieser geröstete Geschmack der aus all den zuckersüßen Momenten zurückgeblieben war. Der Geschmack nach Karamell. Und Bonnie fand, dass dies das Ende aller Momente war. Ob gut oder böse – alle Momente wurden geröstet in all dem Schmerz bis sie nur eine verblassende Erinnerung waren. So wie ihre Erinnerungen an ihre Grams. Oder ein hand-voll Gelächter, das sie mit ihrem Dad geteilt hatte.

„Wird's bald?"

Bonnie blickte auf in Kols ernstes Gesicht. Sie erhob ihr Kinn, ihre Züge kampfbereit.

„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst."

Kol ließ ein hasserfülltes Lachen aus. „Rück mit den Zaubertricks raus, Bennett!"

„Kol, ich weiß wie schwierig es für dich ist aber glaub mir. Meine Lage ist nicht viel besser als deine. Ich kann dir nicht helfen."

Kols Augen funkelten wild aber er gab keinen Ton von sich. Sogar als er sie gegen die Wand presste. Oder seinen Griff um ihren Hals verengte. Seine Wut bohrte sich in ihre dunkelgrünen Augen bis Bonnie hastig nach seinen Vorderarmen griff.

Kols kalter Griff lockerte sich und ein steifes Lächeln – so künstlich wie die falsche Nachsicht von Mr. Tanner – huschte über seine Lippen. „Heißt das, du bist jetzt bereit zu kooperieren?"

Bonnie rieb sich den Hals mit einer giftigen Miene und nickte kurz. Es zauberte ein vergnügtes Grinsen auf Kols Lippen.

„Dann sag mir doch bitte, Liebling, wie ihr das macht mit dem – wie nennt ihr es? Reisen durch Raum und Zeit?"

„Ich kann das Reiseziel nicht kontrollieren." Bonnie knirschte mit den Zähnen. „Ich wache plötzlich in einer anderen Zeit auf."

Kol blinzelte amüsiert. „Und doch schaffst du es einen Reisebegleiter mitzuzerren. Gut, dass ich jetzt bei dir bin. Glaub mir, ich bin eine viel bessere Wahl als der nutzlose Salvatore."

Bonnies Hände formten Ballen aus Frust und ihr verengter Blick fiel auf Kols heranschleichende Form. Kol hob lediglich die Hände. „Relax, Liebling. Kein Grund die Fäuste zu schwingen."

Er griff langsam nach ihrer Faust und zwinkerte. „Ich will nur deine Hand halten. Wie der Salvatore es getan hat. Das ist doch die Bedingung dafür, dass ich mitreisen kann, stimmt's?"

Bonnie presste die Zunge auf ihren Gaumen – ein Trick den sie von ihrer Grams gelernt hatte. Aber der beruhigende Effekt, den sie erwartete blieb aus. Es war nichts zu machen. Kol war listig. Er wusste bereits alles über ihre Kräfte im Jenseits, wenn nicht mehr.

Bonnie wollte gerade ihre Hand zurückziehen, da schwirrten die Bilder um sie herum und ein mächtiger Sog verschluckte ihr Bewusstsein.

Eiserne Hände schüttelten ihre Schultern und Bonnie stöhnte auf. „Was zur-?"

Das erste, was sie sah waren sanfte braune Augen und sie musste blinzeln. Doch bevor sie sich sicher sein konnte, dass Kol fähig war sie so anzugucken verdunkelte sich seine Miene wieder.

„Was passiert wenn wir uns selber begegnen?" Seine Stimme war tief und verkünstelt.

„Ich hab keine Ahnung," antwortete die Brünette. „Das ist mir noch nie passiert." Sie setzte sich auf und rieb sich am Kopf, um das hell erleuchtete Schlafzimmer zu betrachten. In dem Moment platzten zwei ineinandergeschlungene Gestalten ins Zimmer.

Bonnie sah eine kräftige Hand, die dunkle Locken durchwühlte und hörte dankbares Stöhnen. Doch bevor Bonnie einen weiteren Blick erhaschen konnte, wurde eine Hand vor ihren Mund gepresst und schon zog Kol sie ohne große Mühe ins Bad.

„Was soll das denn jetzt?" Bonnie griff nach der Tür, doch Kol versperrte ihr den Weg.

„Du bleibst hier." Er flüsterte doch man sah die Verzweiflung an seinen Halsmuskeln. „Außer du bist scharf darauf zuzusehen wie wir es zum zigsten mal treiben!"

Bonnie runzelte die Stirn. Doch als Kol die Tür ein Speil weit öffnete erstarrte die Bennett Hexe. Das Mädchen, das auf den Laken lag war niemand anders als sie selbst. Und die gierigen Hände, die sie aus der Unterwäsche befreiten waren identisch mit denen des Urvampirs. Sowie der zerzauste braune Schopf der ihrem Zwilling gerade über die Schenkel strich.

Dann fiel ihr es auf. „Oh mein Gott," rief sie so leise aus, wie sie nur konnte. Bonnie fuchtelte hektisch an Kols Hemd. „Sieh mich nicht an!"

Doch der Urvampir prustete los. „Glaub mir, Bonnie, als du noch unbewusst warst habe ich Szenen von dir gesehen, die diesen Akt hier unschuldig wirken lassen."

Doch selbst Kols Lachen verschwand, als sie die nächsten Laute hörten.

„Oh, K-koool!"

„Bonnie! Du machst mich noch verrückt!"

Tränen quollen in Bonnies Augen vor Scham. Kol schien jetzt zu beschäftigt zu sein, um sich darüber lustig zu machen.

„Bitte sag mir, dass du das nicht auch siehst, Liebling," murrte der Urvampir. Und diesmal fand Bonnie, dass das „Liebling" schon fast lieblich klang.

„Was?" Ihre Stimme war heiser.

Bonnie folgte Kols Blick. Er hielt zwei Konzerttickets, die er vorhin vom Boden gepflückt hatte in der Hand. Bonnie erkundigte sich nach dem Datum. 15/02/2017.

„Das muss nichts bedeuten," argumentierte Bonnie hitzig. 'Auch wenn dieser Tag mein Geburtstag ist,' fügte sie gedanklich hinzu.

Drinnen klopfte jemand an die Schlafzimmertür und die beiden verstummten wieder, um die Reaktion ihrer eigenen Doppelgänger zu betrachten.

„Was?!" dröhnte Kols Doppelgänger. Er machte sich wieder daran Bonnies Brüste zu vernaschen.

„Oh, es ist nichts, Kol," die Stimme kam aus dem Flur. „Ich wollte nur nachsehen, ob es meinem kleinen Bruder auch gut geht."

„Verzieh dich, Klaus!" Bonnies Wut klang eher nach einem Stöhnen. Und man hörte ein hämisches Lachen aus dem Flur.

Kol trennte sich von Bonnies Brüsten mit wutverzerrtem Gesicht. „Kann man nicht mal in Ruhe seine Freundin ficken?"

Als Antwort stieß Bonnie ihr Schienbein in Kols Bauch. „Du redest so, als wär ich deine Sexmaschine, Kol!"

Sie schubste ihn weg und kletterte aus dem Bett. Doch Kol war schon an ihrer Seite. „Vergib mir, Bonnie. Ich kann gerade nicht kontrollieren, was aus meinem Mund kommt. Nicht wenn du splitternackt vor mir stehst." Seine Finger tanzten an ihren Beinen hoch bis Bonnie sich an ihm festhalten musste und ihre Augen schloss.

Bonnie Bennett verfluchte das Jenseits und ihre neuen Kräfte, die sie zur Zeitreisenden machten. „Ich glaube ich muss gleich kotzen," brachte sie nur heraus.

„Ich bin da anderer Meinung. Dein Körper hat aus dieser Sicht einen künstlerischen Touch und in Kombination mit meiner Adonis-figur ist es recht bemerkenswert."

Da verschwamm wieder die Szene und Bonnie spürte wie ihre Lungen zusammengepresst wurden. Diesmal erwachten sie in eines der nebeligen Wälder des Jenseits. Und Bonnie war froh darüber. Sie wäre selbst über die verdorbenste Version der Hölle froh gewesen.

Kol war jetzt damit beschäftigt sie mit lustvollen Augen anzustarren. „Vielleicht sollten wir ihrem Beispiel folgen?"

Bonnie verzog das Gesicht und runzelte die Stirn. „Nicht in eine Millionen Jahren."

„Da wäre ich mir nicht so sicher," Kol zuckte die Schultern und winkte mit dem Konzertticket. „2017 wird sicher anstrengend in Sachen Bettsport."

Er neigte seinen Kopf und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. „Man sieht sich in ein paar Jahren, Liebling."

Und Bonnie wurde die verräterische Röte nicht mehr los. Selbst als Kol bereits im Nebel verschwunden war.