Copyright: Mir gehört nichts außer eden, das HP-Universum gehört der wundervollen J.K.Rowling.
Ein kleiner One-shot, der für einen Wettbewerb auf Malfoy-Manor.eu entstanden ist (Wir suchen übrigens noch etliche Personen für das RPG, unter anderem Harry und Minerva).
Oh Lord, why am I not an only-child?
Draco Malfoy genehmigte sich lustlos seine morgendliche Tasse Kaffe an der langen und bis auf ihn vollkommen unbesetzten Tafel im Speisesaal des Manors.
Stöhnend hielt er sich den Schädel. Er sollte wirklich nicht mehr solange feiern, zumal seine Mutter den Hauselfen verboten hatte ihm weiterhin etwas gegen seinen Kater zugeben, um ihn wohl oder übel dazu zu zwingen jetzt so kurz vor der Schule etwas kürzer zu treten. Und wenn diese vermaledeiten Kopfschmerzen nicht bald weg gingen könnte es sogar klappen, da Draco nicht die geringste Lust verspürte so etwas noch viel öfter zu erleben.
KAWUM!Draco fuhr herum, als die schwere eichene Tür zum Saal schwungvoll aufgerissen wurde und ein kleines Mädchen mit langem silberblonden Haar hereinhüpfte.
Na wunderbar, sein Morgen war gelaufen...
„Was willst du?" fragte er barsch, während er missmutig das Mädchen musterte, welches allerdings auch weiterhin über das ganze Gesicht strahlte. Wie konnte man so früh am Morgen schon so verdammt gut gelaunt sein? Würde er es nicht besser wissen würde er darauf wetten, dass sie sich jeden morgen mit illegalen Substanzen zudröhnte... oder mit Zucker. Das hatte bei ihr ungefähr die selbe Wirkung.
„Dracooo?" fragte sie gedehnt mit zuckersüßer Stimme, während sie ihn mit großen, treuherzigen Augen anschaute. Aha, sie wollte also etwas.
„Mum hat gesagt ich soll mit dir in die Winkelgasse gehen. Und da gibt es einen Laden, in den ich unbedingt rein möchte. Du musst ja mitkommen, also können wir bitte?"
Ich ahne böses, dachte der Blonde, als er seine kleine Schwester misstrauischer denn je anschaute.
„Eden, wohin genau gedenkst du denn hinzugehen?" fragte er missmutig, während er die Augen verengte. Er ahnte da etwas, aber sie würde doch nicht ernsthaft... Er schüttelte den Kopf. Nein, selbst sie würde so etwas nicht ernsthaft in Betracht ziehen.
„Los, sag es mir. Außerdem kannst du dir den Hundeblick sparen, ich bin nicht Vater."
Sie verzog unwillig den Mund.
„Ich vergaß. Hier schau mal." Sagte sie kühl, nur um ihn nun wieder deutlich besser gelaunt eine Anzeige im Tagespropheten unter die Nase zu halten.
Weasleys zauberhafte ZauberscherzeDraco schnaubte nur ungläubig, während er ihr den Prophet zurück gab. Er hatte es doch geahnt.
„Du denkst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich tatsächlich auch nur einen Fuß in diesen Laden setze!"
Sie funkelte ihn wütend an.
„Wenn du nicht freiwillig mitkommst gehe ich zu Dad und der wird dazu zwingen mitzukommen!"
Verächtlich zog Draco eine Augenbraue hoch.
„Dein brillanter Plan hat leider ein paar Schwachstellen: Erstens sind unsere Eltern über das Wochenende auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung des Ministeriums und zweitens glaube ich kaum, dass Vater seine kleine Prinzessin ausgerechnet da haben will." Er lächelte triumphierend und vergaß für einen herrlichen Moment sogar seine Kopfschmerzen, als sie beleidigt ihr langes Haar zurückwarf.
„Was wollen sie denn schon wieder auf so einer Veranstaltung?" grummelte sie vor sich hin, während sie sich ein Crossiant vom Tisch nahm. Tja, was wohl?, dachte Draco sarkastisch. Vermutlich mit möglichst großem Spenden davon ablenken, in wiefern sie mit dem dunklen Lord zu tun hatten, jetzt, nachdem sie dank Potters Aussage, dass sie ihm beim Endkampf geholfen hatten vor Askaban gerettet waren. Aber was wollte man tun? Schließlich wollte man die Familie möglichst schnell wieder an die Spitze bringen, auch wenn man dafür noch so viel buckeln musste. Außerdem, dachte er zwischen zwei Schlucken Kaffee mit einem Blick auf Eden, die gerade ihr Crossiant aß, wobei sie scheinbar darauf bedacht war möglichst viel Marmelade auf dem sündhaft teuren Tisch zu verteilen, hatte sie einen Bestimmten ruf bei ihrem Benehmen bitter nötig. Ein Malfoy war nun einmal ein Malfoy und hatte vom Rest der Welt auch so behandelt zu werden!
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Draco war wütend. Um der Wahrheit die Ehre zu geben konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wann er es das letzte mal in diesem Und-ihr-dachtet-ernsthaft-die-drei-Unverzeihlichen-wären-schlimm-Ausmaß gewesen zu sein. Er war allerdings ziemlich sicher, dass es etwas mit ihr zu tun gehabt hatte...
Dabei war er der Meinung, dass er durchaus von sich behaupten konnte ein sehr beherrschter Mensch zu sein, wenn er es denn wollte. Komischerweise schaffte sie es regelmäßig ihn zur Weißglut zu treiben, egal wie sehr er sich auch in seiner Selbstbeherrschung übte.
Er schnaubte während er mit zu Schlitzen verengten Augen die Straße absuchte. Dabei sollte man meinen, dass selbst in der Winkelgasse, in der sich zu allem Trotz ausgerechnet heute scheinbar geschlossen wirklich alle Hexen und Zauberer ganz Großbritanniens durch die Gassen und Läden drängten, ihr doch auffallend platinblondes Haar ins Auge stechen dürfte.
Aber Pustekuchen. Was bei Merlin hatte er verbrochen, um so bestraft zu werden? Warum hatte er wenn man schon einmal dabei war mit ihr hier hin gehen müssen? Ach ja, weil sie Vater dazu bekommen hatte ihn zu zwingen. Dabei sollte man meinen, dass ein Ex-Todesser nicht durch einen einfachen Hundeblick klein zu kriegen wäre...
Resigniert schaute Draco auf seine Bücherliste. Er konnte immer noch nicht fassen, dass seine Eltern wirklich darauf bestanden hatte, dass er sein siebtes Schuljahr nun nach dem Sturz des dunklen Lords ein Jahr verspätet nachholen müsste. Das war eines Malfoys einfach nur unwür-
Er fuhr herum, als er aus den Augenwinkeln durch das Schaufenster eines naheliegenden Ladens einen bestimmten blonden Haarschopf entdeckte. Hatte er sie also endlich... Mit einem sardonischen Lächeln auf den Lippen schubste er eine betagte Hexe im lila Mantel, die gerade noch in der „Hexenwoche" vertieft gewesen war aus dem Weg und schob sich durch die Menge, an der schimpfenden Hexe vorbei in den Laden.
-Als ihm zwei, leider deutlich verspätete, Erkenntnisse kamen: Erstens, gehe niemals in einen Laden, ohne darauf zu achten in welchen, da es sich bei diesem Laden um einen bestimmten Scherzartikelladen handeln könnte, dessen Besitzer der nicht in der Endschlacht gestorbene Weasleyzwilling sein könnte und zweitens, gehe nie, NIEMALS, davon aus, dass deine Schwester auch nur ein Fünkchen des Gespürs für Umgang besitzt, der einer Malfoy anstünde.
„Eden!" knurrte er, während er sich auf seine Schwester zu schritt, die sich scheinbar prächtig unterhielt, während sie mit dem leider nicht verstorbenen Weasleyzwilling, Schlammblut-Granger, Potter und dem noch viel bedauerlicherweise nicht verstorbenem jüngeren Weasley, mit dem er das Pech hatte in einem Jahr gewesen zu sein, vor einem mit absolut geschmacklos-knallbunten Packungen vollgestopften Regal stand. Das Junior-Wiesel fuhr wie von der Tarantel gestochen mit gezücktem Zauberstab herum.
„Was willst du Malfoy?" zischte er durch seine zusammengebissenen Zähne. Draco schaute ihn hönisch an.
„Ich habe bestimmt nicht die Absicht mich weiter mit euch abzugeben, Weasley. Ich wollte jediglich jemanden aus eurer Gesellschaft befreien, die nun wirklich unter ihrer Würde ist." Er wollte gerade nach Edens Schulter greifen, als sich das Schlammblut scheinbar schützend vor sie stellte.
„Lass sie ihn Ruhe, Malfoy. Sie ist ein liebes Mädchen. Ich wüsste nicht, was sie mit einem von euch zuschaffen haben könnte!" Dieses Schlammblut meinte doch wohl nicht etwa...? Draco schaute sie erst ungläubig, dann deutlich amüsiert an und wandte sich zu Eden, die höchste interessiert zwischen den Anwesenden hin und her blickte.
„Eden, hast du etwa versäumt dich vorzustellen? So etwas ist unhöfflich." –Nicht, dass Höfflichkeit in dieser Gesellschaft von Nöten wäre.
„Draco, so schlimm kann das doch auch nicht gewesen sein." meinte sie schnippisch. „Und... Oh, schau mal, was ich für Dad gefunden habe. Das würde doch gut zu den Bildern in seinem Arbeitszimmer passen." Sie hob eine Henkerpuppe mitsamt Galgen und Gehängtem hoch, die laut Verpackung zwei Minuten nach dem Schaffot wieder zu verwenden waren, hoch. Immer noch bester Laune drehe sie sich wieder zu den anderen Anwesenden um.
„Ich war wohl tatsächlich ein wenig unhöfflich, als ich mich nicht vorgestellt habe. Ich bin Eden Cassiopea Malfoy."
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Draco saß vor dem Kamin des westlichen Salons und war zufrieden mit sich und der Welt. Wenn er an die Gesichter des goldenen Trios und Anhang dachte, als ihnen klar geworden war, wessen Schwester sie noch kurz zuvor so liebreizend gefunden hatten musste unwillkürlich er leise in sich hinein lachen.
„Du, Draco?" fragte seine kleine Schwester, die gerade auf dem Boden vor dem Kamin saß und sichtlich zufrieden den Henker, den sie ja eigentlich ihrem Vater hatte schenken wollen, dazu antrieb, die zum Tode verurteilte Puppe zu hängen.
„Ja?" fragte er immer noch blendend gelaunt bei dem Gedanken, an die Begebenheiten des Vormittags.
„Ich weiß jetzt on welches Haus ich will, wenn ich diesen Sommer nach Hogwarts komme. Hermine, Ron und die Anderen meinten auch alle, dass es das beste ist. Ich will nach Griffindor."
Draco fiel sehr unmalfoyhaft rücklings aus seinem Sessel. Immer noch mit schreckensgeweiteten Augen zog er sich wieder hoch. Sein Vater würde einen mittelschweren Herzinfarkt kriegen. Seine kleine Prinzessin eine Griffindor in spe.
Nicht, dass er ihn durch eine Vorwarnung daran hindern würde, nachdem er ihn gezwungen hatte mit Eden in die Winkelgasse zu gehen aber trotzdem... Vermutlich könnte er sogar einen neuen Rennbesen rausschlagen, wenn er ihm versprach seiner Mutter nicht zu erzählen, wer der unglücksseligen Winkelgassen-Idee zugestimmt hatte, damit er nicht die nächsten Monate auf dem Sofa nächtigen musste, aber wie gesagt GRIFFINDOR?!
Draco schaute anklagen durch das nächstgelegene Turmfenster gen Himmel.
Oh Lord, why am I not an only-child?
