Hallo, ihr Harry-Potter-Fans und -Süchtige!

Diese Geschichte ist ein Teamprojekt von Ralina und Jaquimo Talaan. Eigentlich ist sie nur entstanden, weil Ralina Talaan unterstellen wollte, er wäre viel zu lieb, um Snape zu "spielen". Doch irgendwie hat er das dann ziemlich genossen.

Es ist unsere erste Harry-Potter-Fanfiction und wir warten schon gespannt auf Euer uns zerfleischendes Urteil. ;-) Den nicht so gewalttätigen unter euch wünschen wir viel Spaß beim Lesen!

Ralina & Jaquimo Talaan

Snape sah mit seiner üblichen undurchdringlichen Gelassenheit, in der stets eine satte Portion Ungnädigkeit lag, den lärmenden hereinströmenden Schülern zu, die in die Gewölbe des Zaubertrankunterrichts strömten. Nicht ganz ohne Genugtuung stellte er fest, dass die Slytherin an dem Tumult nicht ganz unschuldig waren, da sie hier und da zufälligerweise mit den Gryffindors zusammenstießen.

Als sich alle endlich auf ihre Plätze gesetzt hatten, trat das inzwischen anerzogene Schweigen ein, sobald sich Snape von seinem Stuhl hinter dem Lehrerpult erhob.

"Heute", begann er mit seiner ruhigen Stimme, "werden Sie alle einen etwas gefährlicheren Trank wagen. Gefährlich freilich nur für jene, die nicht in der Lage oder Willens sind, meine Anweisungen genau zu befolgen." Dabei warf er der Ecke, in der die Gryffindors saßen einen zynischen Blick zu.

Er tippte mit seinem Zauberstab an die Tafel und das Rezept nebst seiner genauen Zubereitung erschien an der Tafel. "Ausnahmsweise, und nur heute, ist es mir lieber, Sie brechen Ihren Versuch ab, ehe Sie einen fatalen Fehler machen. Das gilt besonders für Sie, Longbottom."

"Eine sehr selten verwendete Zutat für diesen Trank erhalten Sie von mir, nehmen Sie diese aus dem Regal neben dem Pult. Sie wird aus dem Sekret der knallrümpfigen Kröter gewonnen und ist mit Vorsicht zu behandeln."

Mit diesem Worten setzte er sich und wartete ab.

Hermine hatte alles genauestens von ihrem Platz beobachtet und die Ansprache ihres Professors ehrfürchtig von ihrem Platz aus verfolgt. Nicht ohne dabei ein Kribbeln in den Fingern zu bekommen dachte sie, dass sie die neue Herausforderung kaum erwarten konnte, doch sie musste jetzt geduldig sein. Erst nachdem die ersten Slytherins vor zum Lehrertisch geeilt waren stand sie auf und ging ebenfalls nach vorn um sich das Kröterextraxt zu besorgen. Unsicher schielte sie herüber zu Ron und Harry, sie hatten sich hinter ihr in die Schlage gestellt und diskutierten gerade darüber wie man den Slytherins am besten ein paar Zutaten für ein falsches Mischungsverhältnis untermischte.

Als sie schließlich zu dem Punkt gekommen waren welche Folgen das wohl für Malfoys gepflegtes Gesicht und seine Frisur haben könnte war endlich sie an der Reihe.

Gerade, als sie nach dem kleinen Töpfchen griff, kippte es vornüber. Aus dem Augenwinkel sah sie nur, dass Snape mit seinem Zauberstab winkte und den Sturz der Zutat eine Handbreit über dem Boden auffing. Sie schwebte auf ihn zu und er betrachtete den Topf eingehend. "Miss Granger?"

Erschrocken zog die Angesprochene ihre Hand zurück. Sie hatte das Glas nicht berührt, da war sie sich sicher. Irgendjemand hatte ihr hier wohl einen Streich spielen wollen. Ein wenig ärgerlich biss sie sich auf die Lippe, hob dann jedoch den Blick um Snape direkt an zu sehen. "Entschuldigen sie Professor."

Murmelte sie kaum hörbar.

Snape schob ein wenig seine Unterlippe hervor, um seinem Unwillen Ausdruck zu verleihen. Er nahm das Töpfchen von einer Hand in die andere, besah es sich von allen Seiten und stellte es schließlich auf das Pult.

"Wenn ich sie nicht besser kennen würde, würde ich denken, sie wüssten nicht, wie explosiv das Extrakt der Kröter ist." Er blickte zu Malfoy, der hämisch lächelte. "Nicht dass es mich stören würde, einen Gryffindor weniger in meiner Klasse zu haben..." Er heftete seine dunklen Augen auf Hermine. "Sein Sie in Zukunft vorsichtiger."

Hermine nickte betroffen, auch wenn sie nicht verstand was geschehen war. Doch hatte die Erfahrung gezeigt, dass es besser war ihrem Lehrer nicht unnötig zu widersprechen. Schnell griff sie sich ein neues Töpfchen von dem Tisch und schlich zurück an ihren Platz.

Sie brauchte einige Minuten bis sie wieder vollkommen zu sich gefunden hatte und sich an die Arbeit machte. Das Rezept an der Tafel las sie mehrere Male gründlich, bevor sie vorsichtig die ersten Zutaten in ihrem Schulkessen anrührte. Zuerst musste sie getrocknete Alraunenwurzel zusammen mit ein wenig Barabusextrakt anrichten, bevor sie die übrigen Zutaten hinzu gab.

Während dessen begann Snape seine gewohnte Wanderung durch die Reihen der Schüler. Er sparte nicht mit Lob bei den Slytherin und mit Tadel bei den Gryffindors. Als er das zweite Mal an Hermines Tisch vorbei ging, streifte er mit seiner Robe das Gläschen mit dem Kröterextrakt, fing es im Fall mit katzenhaften Reflexen auf und sah Hermine durchdringend an.

Obwohl es diesmal offensichtlich seine Schuld war, sagte er nur gefährlich leise: "Warum steht diese Zutat nicht dort, wo sie sicher ist?" Dann stellte er das Töpfchen mitten auf Hermines Tisch.

"Wie kommen sie voran, Miss Granger?", fragte er dann. Offenbar war er in der Laune, aus Gemeinheit ein wenig nachzustochern.

Hermine strich sie unruhig eine ihrer buschigen braunen Haarsträhnen hinter das Ohr, bevor sie zittrig nach der Schale mit dem Einhornpulver griff und sie vorsichtig hinzufügte.

"Ich tue mein bestes Professor." Beschwor sie ihn. "Auch wenn es im Moment nicht so scheinen mag."

"Ich erwarte nicht weniger als Ihr Bestes, Miss Granger.", erwiderte er mit einem selbstgefälligen, schmalen Lächeln. Dann fiel sein Blick auf den Kessel von Ron. "Und von Ihnen erwarte ich gar nichts.", sagte er kopfschüttelnd, stach mit seinem Zauberstab in das Gebräu und leerte den Kessel mit einem Wink. Ohne überhaupt hinzusehen, was Neville geschafft hatte, tat er bei ihm im Vorrübergehen das Selbe.

"Heute gibt es keine Abzüge, ich will diese Stunde überleben. Aber 50 Punkte für das Haus, das den Trank meistert, wäre doch ein guter Anreiz, oder?" Dabei huschte sein Blick über Hermine hinweg.

Hermine nickte, und sie spürte wie ihr Herz einen Sprung machte. Sollte dies eine Art Chance für sie sein?

Schnell schüttelte sie jedoch den Kopf über diese naive Idee und machte sich wieder an die Arbeit. Sie würde sich jetzt von niemandem mehr um ihre Konzentration bringen lassen.

Gewissenhaft wog sie die Zutaten ab und gab sie in den Kessel.

Als letztes griff sie nach dem Glas mit dem Kröterelexier, öffnete vorsichtig den Deckel und sofort schlug ihr der beißende Geruch in einer Wolke ins Gesicht.

Leicht überrumpelt taumelte sie einen Schritt zurück, fing sich aber rechtzeitig wieder.

Das Glas in sicherem Abstand haltend tastete sie sich wieder an den Kessel heran und fügte vorsichtig den Inhalt des Glases hinzu und wartete auf das Ergebnis.

Nach einem kurzen Moment erschien Snape hinter ihr und beäugte das Wallen der Farben in ihrem Kessel. Zunächst war es ein tiefes Rubinrot, bleichte dann zu orange aus, so wie es an der Tafel stand. Dann jedoch schlug der Trank ins Gelbe um und Snapes Lippen wurden schmal.

"Sehen Sie hier irgendwo einen Kessel, in dem es gelb schimmert, Miss Granger?", fragte er eisig.

Völlig verwirrt blickte sie sich um. Snape hatte Recht. Nicht ein Trank der anderen hatte dieselbe Farbe.

"Ich kann mir das nicht erklären Professor..." stotterte sie und las sich noch einmal schnell die Beschreibung an der Tafel durch. "Ich habe doch alles so getan wie..." Dann brach sie jedoch ab. "Wahrscheinlich ist mir irgendwo ein Fehler unterlaufen..." Berichtigte sie sich und blickte verlegen zu Boden. "Ich verstehe das nicht..."

Doch zu ihrer Verwunderung beachtete Snape sie kaum und starrte nur angespannt auf das Gebräu in den Kessel. "Gelb ist so ziemlich die einzige Farbe, die ich heute nicht sehen wollte.", sagte er mit einem tadelndem Seufzen. "Doch solange es nicht grün ist..." In diesem Augenblick schlug das Gelb zu einem satten Grün um.

Snape richtete sich auf und erhob seine Stimme, wie gewohnt ruhig. "Alle Schüler verlassen augenblicklich dieses Zimmer."

Entsetzt wankte Hermine ein paar Schritte vom Kessel nach hinten, stieß dabei versehentlich an den Tisch ihres Hintermannes und fing sich gerade noch rechtzeitig um ein weiteres Glas voller Kröterextrakt aufzufangen, welches sie beinahe herunter gestoßen hätte.

Das Herz bis zum Hals schlagend entfernte sie sich rückwärts gehend einige weitere Schritte vom Professor, wobei sie ihren Blick weiterhin fest auf den Kessel geheftet ließ. "Es tut mir leid." stammelte sie noch immer völlig verwirrt, bevor sie sich zum gehen umwandte.

"Sie bleiben hier, Miss Granger.", hielten Snapes Worte sie zurück. "Wir werden zusammen versuchen, dieses Dilemma zu lösen." Geduldig wartete er, als die Schüler hinausströmten.

"Aber ich glaube nicht dass ich..." Wieder biss sie sich auf die Lippe, und trat einige Schritte näher. "Wie sie wünschen Professor." Unsicher zückte sie ihren Zauberstab und schritt weiter auf den Kessel zu. "Was kann ich tun?"

Snape trat neben sie und besah sich den Kessel eingehend, während die letzten Schüler den Raum verließen. "Nun...", sagte er leise. "Sie könnten Mir verraten, warum sie nicht das Kröterextrakt genommen haben, dass sie hinuntergeworfen haben und ich auf mein Pult gestellt habe."

Hermine stutze. "Nun, ich dachte das Glas sei vielleicht beschädigt. Ich wollte nicht noch mehr unnötig Schaden anrichten, also ging ich auf Nummer sicher." versuchte sie zu erklären.

Die Tür des Unterrichtsraumes schloss sich und Snape sah Hermine unverwandt an. "Sehr umsichtig von Ihnen. Nur hat es mir das unnötig schwer gemacht, Ihr Kröterextrakt gegen den Schleim der Seidenen Sumpfschnecke auszutauschen."

Hermine schüttelte verwirrt den Kopf. "Sie haben es ausgetauscht?" fragte sie ungläubig und starrte auf ihren Kesselinhalt. "Aber... warum?"

Auf diese Frage hin sah Snape sie betont kühl an. "Damit der Trank die erwünschte Wirkung erzielt, versteht sich.", erwiderte er. Er hob seinen Zauberstab, deutete auf Hermines Kopf und sagte: Surditas. Dann deutete er auf seinen Kopf und Hermine sah, wie sich seine Lippen bewegte, ohne dass sie es hören konnte.

Keine zwei Sekunden später explodierte ihr Kessel, doch anstatt alles in Schutt und Asche zu legen, hörte Hermine trotz des Taubheitszaubers ein leises Rumsen. Snape nickte zufrieden, nahm den Zauber von ihnen und sagte: "Wenn Sie mir nun bitte zu Dumbledore folgen würden. Er hat einige Worte bezüglich des Ordens an uns zu richten.

Es hatte wohl wenig Sinn sich an diesem Tag noch über etwas zu wundern und so folgte Hermine ihrem Lehrer mit einem leichten Schulterzucken zum Schreibtisch, wo sie bereits den entsprechenden Portschlüssel in Form eines fünfarmigen Kerzenständers erblickte. Sie wusste, dass es keinen Sinn haben würde zu fragen und so beschloss sie alle ihre Fragen an Dumbledore zu richten und griff nach dem Portschlüssel.