Disclaimer: Mir gehört nichts – bis auf Eliza und Rowan (und deren Nachname ist auch geklaut).
Author's Note: Sagt nichts! Ich weiß, ich sollte dringlichst an Fixsterne weiterschreiben, das neue Kapitel ist auch zu 2/3 fertig, aber es macht Zicken, mit denen ich nicht gerechnet hab. Dazu kommt die Uni (hab letzte Woche angefangen), es ist alles ein bisschen stressig. Damit's nicht gar zu langweilig wird, stell ich das erste Kapitel von meiner nächsten Geschichte (das schon seit unvordenklichen Zeiten fertig ist). Und einen kleinen Voldemort-OneShot, der in ein paar Tagen kommt, aber das ist nebensächlich. Fröhliches Lesen!
In „Alles wird gut" erfahren wir, wie es Snape im Anschluss an das Trimagische Turnier erging, als er seinen alten Job wiederaufnehmen musste. Und auch, was damals gleich nach Voldemorts Sturz passierte und wie er es schaffte, Azkaban zu entgehen. Co-starring Dumbledore, Remus Lupin, Alastor Moody, Barty Crouch senior, Bellatrix Lestrange und die gesamte Familie Longbottom. Dementoren, Folter, weiße Weihnacht, arbeitslose Ex-Todesser, Kinder, die ihre Väter und Väter, die ihre Kinder das erste Mal sehen - gibt's alles in dieser FanFic.
Ich verwende allerdings eine andere Technik für die Zeitsprünge als in „Fixsterne". Hier wird immer ein Kapitel in der Gegenwart (Sommer 1995) stehen und eins in der Vergangenheit (Dezember 1981).
Stay with me awhile
Rise above the vile
Name my final rest
Poured into my chest
Into the orchard I walk peering way past the gate
Wilted scenes for us who couldn't wait
Drained by the coldest caress, stalking shadows ahead
Halo of death, all I see is departure
Mourner's lament but it's me who's the martyr
Pledge yourself to me
Never leave me be
Sweat breaks on my brow
Given time ends now
Into the orchard I walk peering way past the gate
Wilted scenes for us who couldn't wait
Drained by the coldest caress, stalking shadows ahead
Halo of death, all I see is departure
Mourner's lament but it's me who's the martyr
Spirit painted sin
Embers neath my skin
Veiled in pale embrace
Reached and touched my face
Into the orchard I walk peering way past the gate
Wilted scenes for us who couldn't wait
Drained by the coldest caress, stalking shadows ahead
Halo of death, all I see is departure
Mourner's lament but it's me who's the martyr
Opeth, Harvest
(Ein Liedchen, das mich immer an Snape in dieser Situation erinnert.)
I.
Ich bleibe stehen, an die eben hinter mir zugefallene Tür des Krankenflügels gelehnt, lasse den Kopf zurücksinken, bis er das Holz berührt und schließe die Augen. Was für ein Tag.
Das ganze Schloss scheint zu brummen von den vielen aufgeregten, entsetzten, ratlosen Stimmen, die sich allerorten erheben. Die Versuchung ist groß, noch einmal hinunter in die Kerker zu gehen und ein paar Worte an die Schüler meines eigenen Hauses zu richten. Oder wäre es zumindest, wäre ich nicht schon so lange auf diesen Tag vorbereitet worden, dass ich mein eigenes Handeln jetzt, da er schließlich da ist, wie einen in Gang gesetzten Mechanismus erlebe.
„Wenn Sie willens sind...Wenn Sie bereit sind..."
Und ich hörte mich sagen, wobei ich das Gefühl hatte, dass mit der Antwort neues altvertrautes Leben durch mich hindurchströmte: „Das bin ich."
Dabei – was war es schon, diese Worte auszusprechen? Ein frisches Siegel auf dem Pakt, der mich an dem einzigen Ort hält, der jemals Heimat für mich war. Die wirkliche Prüfung beginnt jetzt. Ich öffne die Augen, stoße mich von der Tür ab und gehe rasch den Flur hinunter. Durch die Fensterfront rechts von mir fällt der letzte Schein der sinkenden Sonne. Ich fühle mich wach, wie ich mich nicht gefühlt habe, seit ich vor beinah 14 Jahren hierher zurückkam.
Der Gedanke streift mich jetzt, dass Moody womöglich doch nicht ganz unrecht hatte, als er damals zu Dumbledore meinte: „Dann war er eben dein Spitzel, Albus. Und weiter? Solche wie ihn kann man doch nur freiherumlaufen lassen, wenn die Welt sowieso schon am Abgrund steht. Im Frieden sperrt man sie besser in einen Käfig."
Zum Glück hatte Dumbledore für mich einen etwas anderen Käfig im Sinn als Moody, sinniere ich, als ich die Eingangshalle des Schlosses durchquere. Aber ich weiß, was mein Onkel denken wird, wenn er aufwacht. Die Katastrophe der magischen Welt bedeutet Freiheit für mich. Ich kann beim besten Willen nicht behaupten, dass ich ein mieses Gefühl dabei habe.
Ein rascher Blick auf den Eingang zum Kerker - nein, wie kann ich vor Draco treten, ohne zu wissen, wie das Wiedersehen zwischen seinem Vater und dem Dunklen Lord verlaufen ist? Er wird großen Anteil nehmen, mein Patensohn, und ganz gleich, wie sich die Dinge auch entwickeln mögen, ich freue mich nicht auf diese bevorstehende Unterredung.
„Professor Snape?"
Eine vertraute Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe mich nach dem Eingansportal um, in dem Hagrid steht. Als ich nichts sage, wirft er einen Blick in die Runde und fährt fort: „Du gehst jetzt, Severus?"
Weil wir allein in der Halle sind und vielleicht auch wegen des besonderen Tages und der besonderen Umstände, duzt er mich. Es wäre mir ehrlich gesagt egal, wenn er das immer und auch vor Dritten täte, er hat mich schließlich aufwachsen sehen und wie für alle meine älteren Kollegen, bin ich auch für ihn ein bisschen das Bindeglied zu meiner gebeutelten Generation, von der so viele in Askaban, in St. Mungo's oder gleich unter der Erde gelandet sind. Aber was immer Hagrid von meinem Leben mitbekommen hat (und es ist so schwierig zu sagen, worin er tatsächlich eingeweiht ist), es veranlasst ihn, mir mit dieser einmaligen Mischung aus Mitgefühl, Geduld und Respekt gegenüberzutreten. Ich stelle mir gern vor, dass Hagrid das Schlimmste von mir weiß und trotzdem ein positives Bild von mir hat. Wie unser Schulleiter.
„Ja, ich bin auf dem Weg."
Er fragt nicht weiter, nickt nur bedächtig, ohne mich aus den Augen zu lassen. „Ich werd dann mal zu Professor Dumbledore gehen. Professor McGonagall sagte, dass er mit mir reden will."
„Ja", sage ich bloß.
„Sie hat mir auch erzählt, was mit deinem Onkel Alastor passiert ist. Ganz schön verrückte Geschichte."
„Es wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein, wenn wir endlich einen kompetenten Lehrer für Verteidigung aufgetrieben hätten."
Wenn er meinen Sarkasmus bemerkt, lässt er sich davon nichts anmerken, mustert mich nur noch einmal – mein blasses, missvergnügtes, kompetentes Selbst – und nickt mir dann zu. „Komm heil wieder."
„Ich hab jedenfalls nichts anderes geplant." gebe ich zurück und enteile an ihm vorbei der Schule.
Es ist ein schöner Abend, tiefblauer Himmel nach Sonnenuntergang. Eine passende Kulisse für den Epilog nach der Tragödie. Doch als ich auf den Wald zugehe, denke ich zu meinem eigenen Befremden nicht über Diggorys Tod nach oder die Rückkehr des Dunklen Lords oder die Aufgabe, die vor mir liegt. Ich denke an meinen Onkel drüben im Krankenflügel, male mir den Schrecken aus, durch den er durchgehen musste und wie er sich fühlen wird, wenn er aufwacht, und lächle vor mich hin.
Wozu Betrübnis heucheln? Ob Alastor durchkommt, ist mir vollkommen gleichgültig. Er verdient nichts Besseres als das, was ihm passiert ist. Makaber genug ist es: Ich war so von der Rolle, weil ich das ganze Schuljahr in dem Glauben verbrachte, dass er jeden meiner Schritte beobachtete, dass ich mich absichtlich so weit entfernt von ihm hielt, wie es die Sitten gerade noch erlaubten.
Andernfalls – wenn wir ein richtiges verwandtschaftliches Verhältnis hätten – wäre ich wohl dahintergekommen, wie es um ihn stand. Haben wir aber nun mal nicht.
Und wessen Schuld ist das?
Meine nicht! Und wenn man ihn fragt, kann er todsicher auch nichts dazu. Und da uns offensichtlich beide keine Schuld trifft, liegt es wohl an der Natur der Dinge?
Wie man in den Wald hineinruft, Onkel Alastor, spotte ich, während sich allegorischerweise das Dickicht um mich schließt.
Geschieht ihm ganz recht. Er ist ein Unglücksbote. Immer wenn Alastor da aufkreuzte, wo ich war, stand mein Leben hinterher auf dem Kopf. Warum sollte es diesmal anders sein?
Was für ein Jahr.
Ich stehe einen Moment still, gerade hinter der Apparationsgrenze und suche meine Konzentration zusammen, während ich meinen Zauberstab hervorziehe. Aber noch während ich die Worte spreche, die mich nach Little Hangleton bringen sollen, steigen die Bilder wieder vor mir auf – die Erinnerungen, die mir in den letzten Wochen und Monaten so oft bruchstückweise im Kopf herum gingen. Alastor, Karkaroff, die Crouchs– es kommt mir vor, als seien meine Dämonen das ganze Jahr auf Schritt und Tritt hinter mir hergewesen. Fast dreizehn Jahre ist die Vergangenheit tot, aber sie ist nicht das einzige, was irgendwie einen Weg zu uns zurückgefunden hat. Fast könnte ich meine Gefangenschaft in Hogwarts mit einer langen Atempause zwischen zwei Hälften eines Duells verwechseln.
Ob es wirklich so etwas gibt wie den Keim des Verderbens, eine grundlegende Finsternis, die das Leben mancher Individuen überschattet? Alastor glaubt es, das weiß ich, ohne dass er das je zu mir gesagt hätte. Vielleicht denkt er es auch nur, seit es mich in seinem Leben gibt. Seit er die Verantwortung übenehmen musste für ein Kind, an dessen Verwaisung er sich die Schuld gab.
Ich möchte nicht so weit gehen zu sagen, dass ich im Laufe der Jahre so etwas wie Verständnis für meinen Onkel entwickelt habe. Aber eine gewisses Grübeln über der Vergangenheit - über Dingen, die wir nicht mehr ungeschehen machen können - ist uns gemeinsam. Wie Alastor zeitlebens die Erinnerung an meine Eltern und wie sie starben nicht abzuschütteln vermochte, so brauche ich heute nur einen Blick über die Schulter zu werfen und die Jahre fallen von mir ab, und ich sehe wieder jenen Winter vor mir. Das Blut auf der Stirn des Kindes, als ich es in Godric's Hollow vom Boden aufhob. Moody, der mich den Dementoren überließ. Lupins vor Erschöpfung aschgraues Gesicht. Alice' freundliche Augen über einer Schale Pilzsuppe im Tropfenden Kessel. "Wir allein waren ihm treu! Wir allein haben versucht, ihn zu finden!" Und schließlich Hogwarts - meine Fußspuren im Schnee, die mir den Weg zurück wiesen, als ob irgendwas von mir nie fortgewesen wäre.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hätte ich auswählen können, wenn es darum ginge, eine Geschichte zu erzählen, doch jetzt gibt es keine andere mehr. Diese ist die einzige Geschichte, die ich je werde erzählen können.
Author's Note: Ich verspreche, das Update von "Fixsterne" wird bald da sein. Noch 2 Kapitel und der Epilog aus Peters Sicht - und dann geht es hiermit weiter, was eigentlich meine älteste Story ist.
Das nächste Kapitel von "Alles wird gut" handelt von Severus' Prozess. Er hat für die Leutchen, die über ihn zu Gericht sitzen einige Überraschungen auf Lager und Dumbledore verbürgt sich für ihn, weil sie eigentlich nicht so von seiner Unschuld überzeugt sind. Er selbst übrigens auch nicht, aber seht selbst :)
