Ola meine Lieben,
nach langem hin und her habe ich mittlerweile wieder dazu entschieden, etwas Neues anzufangen. Meine beiden noch offenen Projekte werden wohl weiterhin auf Eis liegen bleiben. Mir fehlt einfach die Muse für das Alte.
Jedoch habe ich im Augenblick richtig viel Spaß an Schreibereien, die nur zum Zeitvertreib dienen. Erwartet bitte keinen tiefsinnigen und ausgeklügelten Plot. Rechnet eher mit Spaß ... untereinander :)
Im Auge des Sturms
Rating: M (und das nicht ohne Grund :o)
Warnungen: Explizite Ausdrucksweise und eventuell auch Techniken, die dem Einen oder Anderen entweder nur nicht geläufig sind oder vielleicht sogar als anstößig empfunden werden. Dies hier bleibt meine einzige Warnung, sie gilt jedoch auch für jedes kommende Kapitel.
DH habe ich selbstverständlich gelesen, da ich aber mit dem einen oder anderen Verblichenen nicht so ganz zufrieden bin, leben bei mir alle noch. Es werden also keinerlei Spoiler auftauchen.
Summary: Ein Tollhaus voller Irrungen und Wirrungen. Eine Eigentümerin, die ihr dunkles Geheimnis gerne so belassen würde und Gäste, die nicht nur Einzeln eintreten wollen. HG/SS/RL/SB/LM usw.
Intro
Gerechtigkeit ist immer ein zweischneidiges Schwert. Was der Eine für sich als ungerecht ansieht ist für den Anderen die Erfüllung seines Lebens.
Hermione Granger ist eine dieser Anderen. Trotz ihres hervorragenden Schulabschlusses und jeder Möglichkeit sowie national als auch international zu studieren oder die Einladung zu einer Ausbildung im Ministerium, entschied sie sich für den ganz anderen Weg.
Die dunkle Bedrohung, welche Hermione durch ihre Schulzeit begleitet hat, wurde kurz nach ihrem Schulabschluss ausgelöscht. Es gab erstaunlich gerechte Urteile in unzähligen Prozessen und viele der ehemaligen Anhänger des so genannten Lords verbüßten kurze bis lebenslange Haftstrafen in Askaban. Eine gewisse Leichtigkeit hatte sich nach nunmehr 7 Jahren Frieden in die Zauberwelt eingeschlichen, jedoch hatte vor Allem das Ministerium aus seinen Fehlern gelernt und man achtete peinlichst genau auf die qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung der Auroren.
Mit einem leichten Seufzen blätterte Hermione zum wiederholten Male durch die Bücher. Rechnungsbücher. Wenn ihr vor ein paar Jahren jemand prophezeit hätte, dass Miss Hermione „ich-weiß-alles" Granger sich eines Tages mit der Buchhaltung einer kleinen Firma rumschlagen müsse, hätte sie wahrscheinlich verdutzt den Kopf geschüttelt und weiter von Ihrer Karriere im Ministerium geträumt. Aber immerhin ist es ihr eigenes, kleines Unternehmen.
Auch in der Zauberwelt gibt es ein Abteilung für Finanzen, betreut und geführt von der jeweiligen Regierung. Auch hier zahlt man Vorsteuern, Umsatzsteuern und so weiter und so fort. Und da es, trotz aller „Überlegenheit", immer noch wenige Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlens gibt, muss Hermione jeden Morgen einen Kassenabschluss tätigen und ihren hauseigenen Sicherheitsdienst mit dem Beutel voller Galeonen zur Bank schicken.
Aus Prestigegründen, vor Allem aber aus Imagegründen ihrer Kunden, befindet sich Hermiones Geschäft im Muggelteil von London, unweit der Winkelgasse zwar, aber ohne vorherige Anmeldung bekommt man keinen Termin und ohne wirkliches Interesse weiß man auch nicht, warum oder wo man nach ihrer Firma suchen sollte.
Zu Beginn ihrer Tätigkeit waren sie nur zu Zweit, Hermione und ihre gute Seele Vanessa. Am Anfang hatten auch noch beide die komplette Arbeit erledigt. Vom Kundenkontakt über die Abrechnung bis zur Reinigung.
Mittlerweile arbeiten beide eher im Hintergrund und vereinbaren nur noch bei wirklichem Interesse am Kunden einen persönlichen Termin mit eben diesem.
Ooooooo
Hermione hatte gerade die Abrechnung für heute durchgesehen und noch ein zweites Mal kontrolliert, als Vanessa ihren Kopf zwischen Rahmen und Tür schob und sich leise räusperte.
„Hermione? Kann ich dich kurz stören?"
„Ja, klar. Komm rein, ich bin eh gerade durch. Wir können dann gleich zusammen zu Gringott's gehen, wenn es dir nichts ausmacht. Vincent liegt immer noch in St. Mungos und wird wohl erst nächste Woche entlassen."
Vanessa räusperte sich kurz. „Darüber wollte ich auch mit dir reden, aber zu erst würde ich gern die Termine für heute Abend durchgehen."
Hermione nickte nur als Bestätigung und ihre treueste Mitarbeiterin ließ sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch nieder.
„Heute Abend sieht es eher ruhig aus, wir haben 3 feste Reservierungen für je 2 Stunden. Der Dienstplan für heute Abend ist auch schon fertig. Ich würde wieder am Einlass arbeiten und ab und an nach unseren Gästen sehen. Ich glaube, bis wir jemanden Neues gefunden haben, wirst du wohl den Empfang übernehmen."
Hermione nickte: „Ja, kein Problem. Warte! Wieso jemanden Neues? Geht es Vincent nicht besser?"
„Doch, schon, aber ich habe heute eine Eule erhalten. Er teilt uns mit, dass er kündigt." erwiderte Vanessa und reichte Hermione ein zusammen gefaltetes Pergament über den Tisch.
Diese überflog die Zeilen und schüttelte dann traurig den Kopf.
„Schade, wirklich sehr schade. Vincent war perfekt für diesen Job."
„Ich weiß,", antwortete Vanessa, „ich verstehen es auch nicht. Aber ich habe schon die Anzeige fertig geschrieben, wir müssen sie nur noch an den Propheten weiter leiten, wenn du deine Zustimmung gibst."
„Zustimmung erteilt", grinste die Chefin des Hauses. „Wenn es weiter nichts gibt, würde ich jetzt gern nach Hause und wir sehen uns dann heute Abend."
oooooooo
Nach ein paar wenigen Stunden Schlaf und einem Termin bei einem Muggelfriseur saß Hermione nun schon den dritten Abend in Folge am Empfang und koordinierte die Gäste, die Termine und bediente das Telefon. Erstaunlich viele Zauberer greifen auf diese Technologie zurück, wenn es darum geht, Geheimnisse zu wahren.
Heute war wirklich ein sehr ruhiger Abend, jedoch war dies nicht weiter schlimm, denn der Monat war fast zu Ende und bis jetzt mehr als erfolgreich gelaufen.
Hermione schloss gerade die Kasse ab und verriegelte die Eingangstür von innen, als das Telefon zu klingeln begann.
„SMP, einen wunderschönen guten Abend."
Als es am anderen Ende eher ruhig blieb, bemerkte Hermione, dass es sich wohl um einen Neukunden handeln musste und so entschied sie, diesen ein wenig zu unterstützen.
„Vielleicht sollte ich Ihnen ein wenig über uns erzählen und wenn es Ihnen gefällt, können wir uns ja zu aller erst einmal zu einem Gespräch treffen. Wie finden Sie das?"
Ein eher geflüstertes Ja war die Antwort. Hermione musste sich das Schmunzeln verkneifen, alle ihrer Kunden hatten eine spezielle Neigung und viele schämten sich sogar am Telefon dafür.
„Also," begann sie mit einer sehr ruhigen Stimme, „wir achten in unserem Haus zu aller Erst einmal auf Diskretion, Ordnung und Sauberkeit. Es besteht kein Risiko, dass Sie mit anderen Kunden in Kontakt kommen, unsere Kundendatei ist mehrfach gesichert. Sie entscheiden, was Sie wünschen und vor Allem, mit wem Sie es wollen. Die Bezahlung erfolgt bei uns Stundenweise, das Aushandeln des Termins erfolgt über mich, aber was dann im Endeffekt passiert entscheiden Sie zusammen mit Ihrer Betreuerin direkt hier vor Ort. Klingt das soweit alles gut für Sie?"
Das darauf folgende Ja klang schon etwas selbstsicherer.
„Darf ich dann mit Ihnen gemeinsam einen Termin vereinbaren? Ist dies Ihr erstes Mal in unserem Haus oder Ihr erstes Mal überhaupt?"
Ein leises Räuspern verriet Hermione, dass dieser Gast, wie die meisten ihrer Gäste, vor dem ersten Zusammentreffen immer sehr nervös ist.
„Ich mache Ihnen ein Angebot. Unser Terminplan ist morgen noch recht offen. Ich würde Ihnen vorschlagen, Sie kommen einfach gegen 21.00 Uhr in unserem Haus vorbei, sehen sich um und suchen sich eine unserer Betreuerinnen für das erste Gespräch aus. Einverstanden?"
„Ja, hrm, ich wünsche meinen ersten Termin gern mit Ihnen, wenn das machbar ist." Da der andere Teilnehmer nur sehr leise gesprochen hatte, konnte Hermione nicht erraten, ob er jung oder alt ist. An sich machte sie nur noch Kundentermine, wenn sehr viel zu tun war oder sie persönlich Lust dazu hatte, aber irgendetwas sagte ihr, dass dieser spezielle Kunde bei ihr am Besten aufgehoben sein würde.
„Das ist kein Problem. Ich würde Sie dann morgen um Neun hier erwarten. Sie finden mich gleich am Empfang. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Mr. ...?"
„Snape, Severus Snape."
Das Klicken in der Leitung war erschreckend laut und Hermione bemerkte nicht, wie ihr Füllfederhalter sich tropfend in ihren Terminkalender ergoss und große, blaue Flecken auf dem Logo hinterließen:
„SMP – SadoMagicalPalace – wo Träume wahr werden"
tbc? Natürlich. Verratet mir, was ihr denkt! Vor Allem aber verratet mir: glaubt ihr zu wissen, worauf ich hinaus will?
