Alle Charaktere -außer den von mir selbst erfundenen- gehören der bezaubernden J.K.Rowling! Ich habe nur zum Spaß geschrieben und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte!

Das ist meine ganz eigene Version, der Dinge, die im letzten Jahr der Rumtreiber geschehen sein könnten. Ich weiß, es gibt bereits tausende Geschichte der Art "Wie kommen Lily und James zusammen?" und das Ergebnis kennen wir alle. Ich hoffe trotzdem, das meine Geschichte euch gefällt...

Kapitel 1 – Ferien in Frankreich

„Ey Evans, bist du das?" Lily blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich um. Sie blinzelte gegen die Sonne und sah dann hinab auf den Jungen, der dort auf seinem Strandtuch lag. Von der französischen Sonne gebräunt, in einer schwarzen Badehose lag ihr da doch tatsächlich völlig relaxt ihr Klassenkamerad zu Füßen.

„Black?" Sie schaute ihn erstaunt an und tausend Fragen rannen ihr durch den Kopf. Was macht der denn hier in Frankreich?

Sirius grinste und stand auf um sich auf die gleiche Ebene wie sein Gegenüber zu bringen.

„Ich wusste gar nicht, dass du Urlaub in Frankreich machen wolltest", strahlte er Lily an. Diese schien weniger begeistert davon zu sein, mitten in ihren Ferien einen ihrer arroganten, schulregel-brecherischen Klassenkameraden anzutreffen.

„Frankreich war scheinbar nicht weit genug von England entfernt", seufzte sie, „außerdem sind wir ja wohl kaum soweit, dass ich ausgerechnet dir erzähle, wohin ich in die Ferien fahre."

„Sei doch nicht so zickig, Evans! Entspann dich. Du hast Sonne, Strand und Meer hier und das einzige, was ich bekomme ist so ne derbe Abfuhr. Hab doch nur ‚Hallo' gesagt. Evans echt, du musst lockerer werden."

„Und du musst etwas weniger arrogant werden Black. Nur weil ich dir nicht sofort zu Füßen falle, weil du zufällig am gleichen Urlaubsort gelandet bist, heißt das noch lange nicht, dass ich zickig bin."

Lily schaute sich suchend um. Sie hatte das zweite Handtuch neben Sirius entdeckt und befürchtete nun das Schlimmste.

„Sag bloß nicht, dass deine nervtötende zweite Hälfte auch hier ist. Das Potter-Black-Gespann hat mir echt noch gefehlt."

Sirius grinste breit. „Naja, meine zweite Hälfte ist schon hier, aber es ist nicht James, tut mir leid."

„Nicht James?" fraget Lily erstaunt, „wer denn dann?"

„Aha, plötzlich neugierig ja?" Sirius grinste immer noch breit über das ganze Gesicht, während Lily rot anlief. Sie trippelte von einem Fuß auf den anderen und biss sich auf die Lippe. So etwas hatte Sirius bei ihr noch nie gesehen. Um Lily nicht weiter der peinlichen Situation auszusetzen fügte er einfach locker hinzu: „Meine Kusine ist mit hier."

„Deine Kusine? Ich wusste gar nicht, dass du eine Kusine in Frankreich…"

„Siri-cheriiii!" wurde Lily von einem Ruf unterbrochen. Sie drehte sich um und sah eine hübsche schlanke Brünette vom Wasser her über den Strand direkt auf sie zurennen. Sie hatte einen knappen hellblauen Bikini an und ihre Haare hingen ihr klatschnass den Rücken herunter. Ohne Lily zuerst zu beachten rannte sie auf Sirius zu und versuchte ihm ihre Haare auf den Bauch zu klatschen. Sirius reagierte sofort, sprang zur Seite und versteckte sich hinter Lily. Die beiden begannen, sich einen kurzen aber wilden Kampf zu liefern und flitzten dabei immer wieder um Lily herum, die versuchte so wenig Meerwasser dabei abzubekommen wie möglich.

„Heeeey, ANHALTEN!" Lily hatte genug. Sirius und die Brünette, beide völlig aus der Puste und immer noch kichernd hielten vor Lily an. Diese konnte einfach nicht glauben, was sie hier sah. Sirius Black, der arrogante Macho-Frauenheld, der in Hogwarts kaum einmal nicht flirtete und stets eine möglichst coole Haltung einnahm, spielte hier am helllichten Tage mit seiner Kusine fangen!

Ich glaub ich träume!

„Sorry Evans, darf ich dir Sophie vorstellen?" Nun endlich hatte auch Sophie Lily bemerkt und streckte ihr lächelnd eine Hand entgegen.

„Salut."

„Salut, ich bin Lily. Ich ähm…ich gehe auf die gleiche Schule wie Bl…ähm Sirius", antwortete Lily stotternd. Sie war nicht sicher ob Sophie sie verstand.

„Ah oui! Alors tu es une sorciére aussi? C'est très jolie de faire enfin la conaissance d'une amie de Siri-cheri!" Sirius grinste.

"J'crois qu'elle ne parle pas francais. Du sprichst kein französisch oder Evans?"

„Nur ein wenig."

„Oh entschuhldigunge! Isch wollt'e nuur wiissen ob du auch ein exe bisst. Uund isch abe gesagt, dass es seehr schön iist endlisch mal ein Freundiin von Siri-cheri kennen su lernen."

Siri-CHERI? Jetzt fing Lily an zu grinsen.

„Ja, das finde ich auch. Ist seeehr interessant. Merci"

Sirius' Lächeln erblasste. Lily würde doch jetzt nicht mit irgendeiner Gemeinheit rausplatzen oder? Doch Sirius hatte Glück.

„Lily Schatz, da bist du ja! Wir haben uns schon gewundert wo du bleibst!" Lilys Eltern waren an sie heran getreten und blickten in die kleine Dreierrunde.

„Mum, Dad, das ist Sirius Black und dies ist seine Kusine Sophie", antwortete Lily, „Ich bin sozusagen zufällig über sie gestolpert. Bl..Sirius ist auch in Hogwarts."

„Na das ist ja ein Zufall. Vielleicht sollten wir einmal einen Abend zusammen essen. Wie wäre es mit morgen? Wir wollten in das kleine Lokal an der Rue Saint Croix gehen, die sollen ausgezeichneten Fisch dort anbieten."

Lilys Mutter schien ganz begeistert von dem hübschen jungen Mann, der ihr da gegenüberstand. Dass ihre Tochter bereits des Öfteren genervt von ihm erzählt hatte, wenn sie in den Ferien nach Hause kam war ihr dabei scheinbar entfallen.

„Ja gerne, warum nicht. Was meinst du Sophie?" fragte Sirius seine Kusine und schaute sie abwartend an.

„Merci, das iist seehr freundlisch. Isch wür'de misch freu'en, sie wieder su se'en."

Lily seufzte auf. Das war doch irgendwie zuviel des Guten. Sie hatte überhaupt keine Lust, sich den ganzen Abend das Blacksche Gehabe anzutun, aber nun war es wohl zu spät.

Wie schön, dass ich auch mal gefragt werde seufzte sie innerlich auf.

Lilys Eltern verabredeten eine Uhrzeit für den nächsten Abend und verabschiedeten sich dann. Lily schloss sich ihnen an, um zu versuchen wenigstens noch ein kleines bisschen zu entspannen.

„Très gentile cette fille", sagte Sophie und blickte Lily hinterher.

„Tu penses?" erwiderte Sirius etwas zweifelnd.

Lily und ihre Eltern traten aus dem kleinen Hotel und gingen gemütlich in Richtung Rue Saint Croix. Irgendwie hatte Lily gar keinen richtigen Hunger mehr. Ja okay, irgendwie war sie neugierig, aber wer wäre das nicht. Sirius Black war immerhin einer der beliebtesten Typen auf ihrer Schule und sie hätte gerne gewusst, wie er ausgerechnet hierher kam. Im ersten Moment als sie Sophie gesehen hatte, wollte sie keine Sekunde glauben, dass sie tatsächlich seine Kusine war. Pff, vielleicht sein Urlaubsflirt, so wie die Zwei sich gegeben hatten. Aber hatte er nicht eh gerade eine Freundin? Mal wieder? Wie hieß das Ravenclaw-Mädchen, dass er in letzter Zeit ständig angeflirtet hatte? Helen, oder nicht? Nun ja, mittlerweile war Lily nur noch genervt von dem Gedanken, den Abend mit Sirius verbringen zu müssen. Sie war froh gewesen, dass ihre Schwester auf eine „Bildungsreise" gegangen war, anstatt sich einfach mit ihren Eltern und ihrer Freak-Schwester in Frankreich zu entspannen. Wenigstens würde sie ihre Ruhe genießen und nicht immer das Gefühl haben, sich wegen ihrer magischen Kräfte rechtfertigen zu müssen. Und jetzt das!

Schon von weitem konnte sie die beiden vor dem kleinen Restaurant warten sehen. Zwei sehr gut aussehende Gestalten, die aller Leute Blicke auf sich zogen. Wahrscheinlich war sich Sophie ihrer Ausstrahlung genauso bewusst wie Black und nutze es ebenso schamlos aus. Der Gedanke war sicherlich unfair, da sie die Brünette überhaupt nicht kannte, aber sie kannte ja wenigstens einen Black. Lily entließ einen tiefen Seufzer. Womit hab ich das verdient?

Entgegen aller schrecklichen Erwartungen jedoch wurde der Abend richtig nett. Die zwei Klassenkameraden sprachen sich mit den Vornamen an –ein merkwürdiges Gefühl plötzlich „Lily" und nicht mehr „Evans" zu sein- und Lily staunte, wie zuvorkommend Sirius Sophie, ihren Eltern und selbst ihr gegenüber war. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Alles was sie sonst von ihm mitbekam, waren seine und Potters üble Streiche mit Severus, die kleinen Machtkämpfe mit der Clique um seine Kusine Bellatrix, seine Angeberei und die gebrochenen Mädchenherzen, die er in Hogwarts hinterließ. Dass er auch nett und natürlich sein konnte hatte sie irgendwie gar nicht erwartet.

Die Tage vergingen und Lily traf die zwei noch des Öfteren am Strand, wo sie sich wie zwei kleine Kinder benahmen, im Wasser planschten oder Sandburgen bauten. Manchmal gesellte sie sich dazu, wenn gerade mal Pause auf den Handtüchern angesagt war und unterhielt sich dann mit Sophie. Sie konnte das Mädchen wirklich gut leiden. Ob sie wohl wusste, dass Sirius ganz anders war, als er hier vorgab?

Die letzte Urlaubswoche war angebrochen und Lily war auf dem Weg aus dem Wasser zu ihrem Liegeplatz. Ihre Mutter hatte sich heute dem Sonnenbad verschrieben, während ihr Vater unter dem Sonnenschirm lag und in einen seiner historischen Krimis vertieft war.

„Hey Evans!" schallte es von rechts zu ihr herüber. Sie drehte sich um und blieb stehen.

„Ah, hi Black. Wo hast du denn Sophie heute gelassen?" fragte sie sichtlich genervt, da sie nun in ihrer Ruhe gestört war.

„Wieder zickig heute?" konterte Sirius und winkte sie zu sich rüber.

Warum eigentlich nicht? Lily zuckte mit den Schultern und machte sich auf in Richtung Sirius.

„Komm setz dich", sagte dieser, als sie bei ihm ankam. Lily sah sich um. Nur ein Handtuch und kleine Spur von Sophie zu sehen.

„Na was ist? Setzt du dich nun hin?"

„Na was ist, wo ist denn nun Sophie?"

„Abgereist!"

„Oh!"

„Ja oh. Setz dich!" Und Lily setzte sich vorsichtig in den Sand.

„Warum ist sie denn abgereist?"

„Ihre Ferien sind schon wieder zu Ende. Sie musste zurück nach Beauxbatons, die fangen eher wieder an als wir."

„Aha."

Sie schwiegen einen Moment.

„Wie kommst du eigentlich zu einer französischen Kusine?" konnte Lily nicht widerstehen zu fragen, „und seit wann sprichst du selbst eigentlich französisch?"

„Die Blacks haben fast überall Verwandte. Es ist eine sehr große Familie, allerdings lege ich nicht auf alle soviel Wert, wie auf Sophie oder Tonks. Aber das ist etwas anderes. Französisch spreche ich seit ich etwa, na lass uns sagen drei bin. Das bekommt ein jeder Black mit der Muttermilch."

Lily sah ihn erstaunt an. Das hatte sie nicht gewusst.

„Tonks? Meinst du Nymphadora aus der Vierten? Die, die jeden zweiten Tag eine andere Haarfarbe hat?"

Sirius nickte. „Sie ist etwas verrückt, aber sie hat echt Köpfchen. Hat mich gewundert, dass der Sprechende Hut sie nicht nach Ravenclaw gesteckt hat."

„Ist Helen nicht aus Ravenclaw?" rutschte es Lily etwas spöttisch heraus. Sirius blickte sie misstrauisch an.

„Ja, wieso? Warum fragst du nach ihr?"

„Seid ihr nicht zusammen?"

„Doch, schon." Sirius machte eine Pause.

„Klingt ja nicht so begeistert."

„Naja, s'läuft nicht so richtig in letzter Zeit?"

„Hmhm."

„Hmhm was?"

„Klingt eher nach ner Ausrede für freie Bahn auf'n Urlaubsflirt finde ich. Ich meine wie lange bist du schon hier? Noch niemanden im Visier?" Lily klappte den Mund zu.

Merlin, dass war gemein. Wie konnte ich nur, das geht mich gar nichts an.

„Wie bitte? Was soll das denn heißen?" Sirius starrte Lily wütend an. „Nur weil ich ein bisschen Spaß in der Schule habe heißt das nicht, dass ich hier im Urlaub gleich mit ner anderen in die Kiste hopse. Und nur zu deiner Information, ich bin treu und betrüge meine Freundin nicht, wenn ich in einer Beziehung bin. "

„Ach ja? Das klingt mir aber nicht nach Sirius Black. Gib zu, wenn du hier eine Chance bekämst würdest du voll drauf einsteigen!"

„Ist das als Angebot gemeint?" Sirius setzte ein böses Lächeln auf und ließ seinen Blick über Lilys Beine hoch zur Taille gleiten und blieb dann an ihrem knapp bekleideten Dekollete hängen. Dabei musste er allerdings feststellen, dass ihre Figur tatsächlich ziemlich sexy in dem Hauch von Bikini aussah. Sein bester Freund hatte einen guten Geschmack.

„Wie bitte? Du glaubst ja wohl nicht, dass ich mich hier zu einer Knutschorgie oder wer weiß was zur Verfügung stelle?" Lily schrie fast und die ersten Strandgäste drehten ihre Köpfe nach ihnen um.

„Das wär doch mal ne Show Evans! Ich seh uns schon im Sand rumtollen…oder bist du zu prüde?" Sirius Ton war gespielt dunkler geworden. Er wusste genau, welche Wirkung er damit normalerweise erzielte und er wollte Evans endlich mal eine kleine Lektion erteilen. Er wollte sie einmal richtig provozieren. Langsam neigte er sich in Lilys Richtung.

„Black?"

„Ja Evans?"

„Wenn du mir noch ein Stück näher kommst dann beiße ich."

„Ist das ein Versprechen?"

Lily zog ihren Zauberstab unbemerkt aus ihrer Strandtasche und zielte direkt auf Sirius Kronjuwelen.

„Worauf du wetten kannst. Aber ich denke nicht, dass es dir gefallen wird", grinste Lily ebenso bösartig zurück und piekste Sirius mit der Spitze ihres Zauberstabes.

„Oh."

„Allerdings oh. Würdest du jetzt auf dein Handtuch zurückrutschen?"

Sirius setzte sich auf.

„Mach nicht so'n Wind, sollte doch eh bloß ein Gag sein. Glaubst ja wohl nicht ernsthaft, dass ich dich anbaggern würde."

„Unter keinen Umständen. Was für eine Fehlbesetzung!" Lily rollte mit den Augen und ließ ihren Zauberstab wieder in der Tasche verschwinden. Sirius hatte wieder sein spitzbübisches Glitzern in den Augen.

„Ja, Sir Macho und Prinzessin Prüde!"

Lily sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Wie bitte? Prinzessin Prüde?...Prinzessin…Prüde?...hihi…

Und dann plötzlich brach Lily in schallendes Gelächter aus. Sie hielt sich den Bauch und warf sich rückwärts in den Sand. Prinzessin Prüde…bei Merlins Bart, das war einfach der Oberknaller!

„Ich bin gar nicht so prüde", sagte Lily etwas später, als sowohl sie als auch Sirius, der in das Gelächter mit eingestimmt hatte, sich beruhigt hatten und nebeneinander im Sand lagen. „Ich renn nur nicht durch die Schule und binde jedem meine Erfahrungen auf die Nase."

„Ach ja? Das klingt ja interessant. Wir sind hier nicht in der Schule, also raus damit Evans!"

„Genau, ich werde dir jetzt alles aus meinem Nähkästchen erzählen, weil wir uns so gut verstehen."

„Klar, warum denn nicht." Selbstzufrieden verschränkte Sirius die Arme unter seinem Kopf und starrte in den strahlenden blauen Himmel empor. Lily schüttelte den Kopf und tat es ihm gleich. Sie konnte sich ein Grinsen jedoch wieder nicht verkneifen. Irgendwie war dieser Sirius Black ganz anders, als der, den sie aus der Schule kannte. Die Späße aus der Schule waren meistens nervig oder geschmacklos, aber hier war er angenehm witzig. Man konnte irgendwie richtig ungezwungen mit ihm reden, wie sie in den letzten Tagen festgestellt hatte, als Sophie noch da gewesen war. Oder auch wie jetzt gar nichts sagen.

Sie hatte das Gefühl, dass sie Sirius nicht mehr so recht als den arroganten, selbstherrlichen Macho-Idioten sehen konnte, der er noch vor ein paar Tagen gewesen war.

„Du Evans… vielleicht bist du gar nicht so zickig und prüde, wie ich immer dachte."

„Du Black bist vielleicht gar nicht so arrogant und blöde wie ich immer dachte."

„Du kannst echt nett sein und man kann sich gut mit dir unterhalten."

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal zu dir sage, aber…dito."