Schuldig und Ken gibts seltsamer Weise gar nicht so oft in Kombination...komisch...dem muss man ddoch Ahilfe verschaffen...oder? ^^ Viel Spaß und Review ist willkommen

„SCHEIßE, verfluchte!", ich war geladen.

Was war nur los gewesen auf der Mission. Wie, zur Hölle noch eins, hatte die Zielperson ein ganze verdammte Privatarmee in dem Gebäude platzieren können, ohne, dass es auch nur ein einziges Schwarzmitglied mitbekommen hatte. Nicht mal Brad wusste etwas davon, und der war schließlich der Kerl mit den Visionen hier.

Spaßeshalber ist die Zielperson in dem ganzen Privatarmee-gegen-Schwarz-Gemetzel glückselig von Blümchen und Einhörnern umgeben nach Amerika entsprungen und, um dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, hatten sie jetzt außer einem wütenden Auftraggeber auch noch einen unpässlichen Telekineten.

Aber das Hauptproblem bei der Angelegenheit war eigentlich, dass der heutige Misserfolg nur ein weiterer Unfall in einer langen Kette von aufeinander folgenden üblen Ereignissen war.

Seit etwa drei Monaten stolpern wir nun schon immer wieder über völlig unerwartete Fallen und Krisensituationen und das mit steigender Häufigkeit und wachsendem Gefahrenpotenzial. Der Witz ist ja eigentlich, dass Brad, dessen Hauptaufgabe darin bestand, derartige Probleme vorherzusehen und zu umgehen, genau die eben nicht vorhersah.

Zumindest erzählt er uns das. Aber nicht mal mehr Farfarello nimmt ihm das noch ab. Hier war ganz eindeutig was faul.

Entweder, was sowieso niemand glaubte, Brad erzählte die Wahrheit und seine Zukunftsempfangssensoren waren irgendwie gestört, ober aber, wovon ich persönlich fest überzeugt bin, unser lieber Leader lügt, dass sich die Balken biegen und bringt uns alle damit mehr oder weniger mit voller Absicht in Lebensgefahr.

Aber einfach in seinem Kopf nach schauen ging ja auch nicht, weil Brads Abschirmung gegen meine Fähigkeiten fast so gut ist, wie Abyssinians und Fragen fällt auch ins Wasser. Mehr als einen bösen Blick würde es nicht zur Antwort geben.

Missmutig liege ich auf meinem Bett und starre die Decke an.

Warum muss es eigentlich ausgerechnet der Weißleader sein, dem wir unser aller Leben verdanken?!

Ich kann es noch ganz deutlich vor mir sehen, die ganze vertrackte Situation. Wir waren von allen Seiten eingekesselt gewesen und die Kerle hatten nicht mit Kugeln gegeizt. Nagi war schon ganz am Anfang irgendwo angeschossen worden und konnte uns nur noch mit aller größter Mühe die Kugeln vom Leib halten. Wir hatten alle schon mit unserem Leben abgeschlossen. Sogar der irre Ire war mal eines dummen Kommentars müde. Und da waren sie plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, die vier Weißkätzchen.

Na gut, „Nichts" stimmt auch nicht. Es war der Fahrstuhl. Aber es war trotzdem unerwartet, als sie plötzlich mitten in diese Ansammlung von bis unter die Zähne bewaffneten Elitesoldaten gestürmt waren und einfach gnadenlos alles niedermetzelt haben, was ihnen in den Weg kam. Nur uns hatten sie dabei offenbar nicht mit auf der Abschussliste.

Obwohl man eigentlich davon ausgehen dürfte oder eher sollte, dass genau das der Sinn dieser leicht selbstmörderischen Handlung war. Zu dem Zeitpunkt wäre es unter Garantie nicht mal mehr dem kleinen Bombay noch schwergefallen, uns alle mit bloßen Händen zu überwältigen.

So aber glich die Aktion doch eher einer formvollendeten Rettungsaktion. Vor allem, weil Weiß nachweislich zu unserer glorreichen Stunde keine Mission in ihrer Nähe hatten.

Tja, da standen wir also, vier Profikiller kurz vor dem Abrecken, mitten in einem Leichenberg, der nicht unser Werk war. Der Blick, mit dem Balinese uns da bedacht hatte, sagte mehr als tausend Worte.

Um den ganzen Schmus mit noch einem Extrabisschen Wahnsinn zu schmücken, hat Brad es dann doch tatsächlich noch fertig gebracht, sich bei Abyssinian für diese mehr als seltsame Aktion zu BEDANKEN. Himmel, ich dachte ehrlich, dass ich inzwischen alles von dem Kerl, der sich Schwarz' Anführer schimpft, wüsste. So viel zum Thema...

Spätestens nachdem Brad dem Leader von Weiß noch eine Revanche in Sachen lebensrettenden Maßnahmen versprochen hatte, war ich mir todsicher, dass der Gute sein Hirn am Morgen auf dem Kloh liegen gelassen haben muss. Wenigstens Eisklotz Abyssinian, so wenig ich ihn auch leiden kann, hatte noch alle grauen Zellen beisammen und Mr Mein-Verstand-ging-flöten einfach stehen gelassen.

Und seither war Brad nicht mehr ansprechbar. Versuchte doch mal jemand sein Glück endete das in einer Explosion. Ich hab schon meine Ohrstöpselsammlung aus der Versenkung geholt, nur für den Fall...

Also liege ich ich jetzt in meinem Bett, versuche meine dröhnenden Kopfschmerzen zu ignorieren (ehrlich, mein Schädel hämmert schlimmer als ein Vorschlaghammer auf dem Heizungsrohr), diesen ganzen Unfall von Mission aus meinen Gedanken zu verbannen und ganz nebenbei Brads Gebrüll, der offensichtlich für die heutige Nacht doch noch ein letztes Opfer ausgebuddelt hat, gekonnt aus meinen Gehörgängen rauszuhalten, ohne Ohrenstöpsel. Von den Dingern hab ich hinterher immer Ohrenschmerzen.

Und...oha! Jetzt muss ich doch mal nachschaun, was da vor sich geht. Klingt verdächtig danach, als ob sich Farfarello über Brads hochheiligen Keksvorrat hergemacht hat. Schon seltsam. Bisher konnte er doch jeden Versuch Farfarellos, sich an eben jenem zu vergehen, schon im Keim ersticken.

Mit einem Ächzen schwinge ich mich wieder aus meinem Bett und tapse barfuß aus meinem Zimmer raus, über die Galerie, runter ins Erdgeschoss und in die Küche. Der Anblick, der sich mir da bietet, ist erschreckend. Brads Kekse sind in der ganzen Küche fein säuberlich zerbröselt verteilt. Ein paar Töpfe und Pfanne haben sich ebenso von ihren angestammten Platz zu den Keksüberresten verirrt. Dazwischen liegt Farfarello zusammen gekrümmt und mit aufgeplatzter Unterlippe. Und Brad, der steht mit noch zum Schlag erhobener Hand wie der Rachegott persönlich über dem jetzt mehr panischen als irren Iren.

In diesem Haus lief ganz gründlich was schief! So brutal ist dieser verdammte Hellseher Sonstwas eigentlich nicht mal zu seinen übelsten Tagen. Mit Schrecken sehe ich jetzt auch noch, wie er erneut ausholen will, diesmal mit dem Fuß. Meine Kurzschlussreaktion darauf ist so strunzdämlich, dass ich wahrscheinlich freiwillig in die Klapse gehen würde, würde der gewaltige mentale Schlag, mit dem ich Brad gerade niedergestreckt habe, mich nicht netterweise selbst in eine angenehm schmerzfreie Bewusstlosigkeit befördern.