Kapitel 1 - Wiedersehen
Zügig machte sie sich auf den Weg in die Winkelgasse. Lange Zeit war sie nicht mehr hier. Nicht mal zum Fest des Wiederaufbaus. Sie dachte an die Zeiten zurück, die ihr heute noch Albträume bescherten. Der Krieg zog jedes magische Wesen in seinen Bann. Wenn sie an die verzerrten Gesichter der Elfen dachte, als sie ihre Hasstriade gegen Voldemort starteten, überkam sie jetzt noch eine Gänsehaut. Die Riesen zerreißten viele Zauberer mit ihrem bloßen Pranken in der Luft. Am Ende ging es nicht mehr um gut oder böse. Es ging einfach darum sein Leben und das seiner Nächsten zu verteidigen.
Natürlich hatte Harry es geschafft Voldemort zu vernichten. Auf einer Lichtung nicht weit von Hogwarts und umgeben von etlichen magischen Wesen. In diesem Kampf sah die Junge Frau Wesen, die sie nie zuvor erblickt hatte. Nein. Sie hatte noch nicht mal etwas über solche Wesen gelesen. Dank der Unterdrückung, welche Voldemort für alle, in deren Adern kein reines Zaubererblut floss, plante, hatten Sie (die Weißmagier, Muggelstämmigen und Halbblüter) einen entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite. Niemals würden sich die Uralten Bewohner dieser Welt, welche magische Fähigkeiten besaßen, von denen die Zauberer nur träumen konnten, von einem (zumindest ehemals) menschlichen Zauberer gefangen nehmen lassen oder ihn als ihren Gebieter ansehen.
So hatte alles seinen Lauf genommen und dank der Hilfe dieser Geschöpfe hatten sie Voldemort nach einem 2-tägigen Kampf ausgelöscht.
Die wenigen Todesser, welche diese Schlacht überlebten, wurden postwendend nach Askaban gebracht und warteten dort auf ihren letzten Kuss. Es war damals nicht einfach das Ministerium davon zu überzeugen, dass manche von ihnen Spione für den Orden des Phönix waren. Mein Gott, wenn sie sich überlegte was für bürokratische Monster sie damals überzeugen musste, dass ihr Schulfeind Draco Malfoy und ihr absolut verhasster Lehrer Severus Snape auf ihrer Seite waren, wurde sie selbst nach 5 Jahren noch müde.
Zum Glück war dies alles vorbei. Sie betrachtete das kleine Mädchen, welches sich an ihre Hand klammerte, während sie mit staunendem Blick durch London lief. Samantha Ginerva Potter hieß dieses kleine göttliche Mädchen. Die Tochter Ginerva Potters. Harry und Ginny haben nicht mal ganz 3 Wochen nach der großen Schlacht geheiratet, und knapp einen Monat später war Ginny auch schon schwanger. Manchmal beneidete sie die beiden um ihr Glück. Sehr gern wäre sie auch so glücklich geworden. Doch mit Männern hatte sie kein gutes Händchen. Potentielle Partner waren da. Wenn sie nur an Ron dachte. Fast 4 Jahre war er ihr hinterhergelaufen. Manchmal war er ihr schon richtig gruselig vorgekommen. Zum Glück hatte er sich letzten Endes doch in Lavender Brown verliebt und war mit dieser jetzt auch verlobt. Selbst mit einem Muggel hatte sie es schon probiert. Ben. Er hatte zwar alles was das Frauenherz begehrt, aber mit der Zeit wurde es zu anstrengend so viele Geheimnisse um ihren Job und ihre Freunde zu machen.
Und seither ließ sie das Ganze lieber. Ein gutes Jahr war es jetzt her. Sie spürte zwar die Blicke der Männer, welche sie zweifelsohne auf sich zog, allerdings begegnete sie niemand so reizvollen, für den es sich lohnte die Fassade bröckeln zu lassen. Sie hatte sich angewöhnt in der Öffentlichkeit betont lässig und kühl aufzutreten, da sie in der Schule zu oft gehänselt wurde aufgrund ihrer schnellen Durchschaubarkeit.
Hermione Jane Granger war wohl das, was man eine natürliche Schönheit nannte. Sie selbst gab nicht viel auf solche Komplimente, doch ihre Umwelt ließ es sie des Öfteren spüren. Sie war mittelgroß gewachsen, hatte eine schlanke und zierliche Figur mit den Kurven an den richtigen Stellen. Ihre Haare waren schon lang nicht mehr buschig und standen nicht in alle Richtungen von ihrem Kopf. Sie fielen ihr in seidigen Wellen bis fast zur Hüfte hinab und glänzten golden im Sonnenlicht. Ihre mandelförmigen goldbraunen Augen funkelten wenn sie lachte und sie hatte geschwungene Lippen und wohlgeformte Brauen. Das mit dem Zauberumhang ließ sie schon lange, bei diesem schönen Frühlingswetter war er ihr zu warm und sie hatte keinen Grund sich ihrer Muggelabstammung zu schämen. Dass sie eine Schwäche für schöne Jeans hatte und ihr Kleiderschrank unter der Last ihres Sammelsuriums bald zusammenbrach, würde sie nie zugeben. Sie trug wie meist immer eine dunkle enge Röhrenjeans, welche mit goldenem Taschensaum abgesetzt war und einen engen schwarzen Pullover, sowie schwarze Schuhe.
„Hermiiii!!! Sieh mal ich will zu Onkel Fred und Goerge und Süßigkeiten haben!" quängelte das vierjährige Mädchen an ihrer Hand.
„Sam es heisst: ich möchte. Und ich dachte du möchtest ein Eis essen gehen bei Florean Fortescue?" erwiderte die braunhaarige belustigt. Dafür erntete sie nur einen verwunderten Blick der kleinen, welcher soviel besagte wie ‚das hab ich ja total vergessen' .
In der Winkelgasse angekommen steuerte Hermione mit der kleinen direkt auf den Eissalon zu, damit sie sich kein Gezeter anhören musste. Als sie den Laden betraten schrie der Besitzer förmlich anhand seiner Überraschung und Freude.
„Hermione Granger! Welch Ehre, dass sie mich in meinem Eisparadies besuchen kommen." Sie fand schon immer, dass die Franzosen viel zu überschwänglich waren, doch sie mochte Florean seitdem sie das erste Mal mit elf Jahren auf seiner Terrasse saß.
„Schön sie zu sehen Florean. Darf ich Ihnen die kleine Misses Potter vorstellen?" sprach sie, als sie den einladenden Tresen erreicht haben.
„Hermi ich kenne Florean doch schon" krähte die Kleine neben ihr und streckte dem Besitzer keck ihre kleine Hand entgegen.
Nachdem sie ihre Wünsche losgeworden sind nahmen sie auf der großen Terrasse platz und Hermione ließ ihren Blick durch die Winkelgasse schweifen. Selbst Gringotts, die Zaubererbank sah genauso imposant aus wie vor ihrer Zerstörung und dem Wiederaufbau. Das einzige Geschäft, welches nicht mehr eröffnet wurde, war das der Ankleiderin Madame Malkins. Sie weigerte sich zu glauben, dass sie nun in Sicherheit ist und keine Gefahr besteht, dass sie noch einmal auf so grausame Art und Weise überfallen wird. Die Todesser haben damals ihren Laden gesprengt, doch erst nachdem sie Madame Malkins in einige Stoffbahnen eingerollt und angezündet hatten. Samanthas Mutter persönlich hatte die arme Frau damals befreit. Ein Glück waren die beteiligten Todesser damals beschränkt genug, dass sie die Frau in einem feuerfesten Stoff eingewickelt haben. Er brannte zwar, aber ließ keine Hitze zu ihr durch.
Seit der Krieg vorbei war, widmete sich Hermione ganz ihrer Karriere als Fluchbrecherin und Sammlerin alter Artefakte. Die suche nach den Horkruxen hatte sie damals in ihrer Entscheidung bestärkt. Das Gefühl gegen die Zeit zu kämpfen und verschlüsselte Dinge zu erkennen war für sie eine Erfüllung.
Dass sie dafür mit dem Ministerium zusammenarbeiten musste war ihr egal, denn seitdem Minerva dieses Amt übernommen hat, lief alles anders. Eigentlich sollte Dumbledore dieses Amt zieren, doch es war ihm wichtig Hogwarts für die Magier von Morgen zu führen und weltweit gegen die Verfeindung der Reinblüter mit den muggelstämmigen Zauberern zu arbeiten.
„Erster" wurde sie aus ihren Überlegungen gezogen. Als sie die kleine Sam anblickte konnte sie nicht anders als laut loszulachen. Selbst der Pony ihrer leuchtend roten Haare war mit Schokoladeneis verklebt. Allerdings hatte Ginny ihr verboten, der kleinen mit einem einfachen Zauberspruch zu helfen.
‚Sie muss lernen, dass sie sich nicht immer mit Mamis Magie Abhilfe schaffen kann' waren ihre genauen Worte. Harry hielt sich natürlich keineswegs daran und las seiner Tochter jeden Wunsch von den Lippen ab. Hermione wollte Ginny bei ihrer Erziehung der Kleinen allerdings nicht in den Rücken fallen. So nahm sie ein Taschentuch und wischte das Gesicht des Mädchens unter Protest sauber.
Als sie die Eisdiele verließen machten sie sich auf den Weg zu schauen, was für ein Laden die Fläche der Madame Malkins eingenommen hat. Ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie entdeckte dass nichts anderes als eine Buchhandlung namens ‚Bettanys Bookstore'. Sofort zog sie Samantha mit sich in den Laden hinein und quietschte vor Freude. Dies war keine Buchhandlung mit den üblichen Schulbüchern, sondern hier gab es von Bettlektüre bis hin zu der tiefsten Zaubereigeschichte einfach alles. Mit einem kurzen Schmatz setzte sie das Mädchen in eine Spielecke und durchforstete die Regale nach etwas passendem, für die nächsten Abende. Es war eines der wenigen Dinge, die Hermione Granger nie aufgeben konnte. Ihre Liebe zu Büchern. Selbst in ihrem Beruf hatte sie viel mit Büchern zutun. Im dritten Gang fand sie etwas spannendes ‚Die Göttlichkeiten des alten Ägyptens' . Sie bezahlte schnell und bog grade um die Ecke des ersten Regals, als sie die kleine Samantha draussen vorm Schaufenster sah. Nicht schlimm genug, dass sie ihr einfach entwischte, nein. Sie klammerte sich doch tatsächlich krampfhaft an das Bein des mittlerweile erwachsenen Draco Malfoys. Hermione war viel zu geschockt von dieser Szene, als dass sie sich in Bewegung setzen konnte. Draco Malfoy. Während der letzten Schlacht hatten sie sich gegenseitig ca. 1000-mal das Leben gerettet. Allerdings auch nur, weil Dumbledore sie zusammen eingeteilt hat. Nach der Schlacht taten sie es mit einem kurzen Nicken und genuscheltem ‚Danke' ab. Sie war insgeheim froh darüber, dass er kein allzu großes Thema daraus machte.
Als sie die Tür des Geschäftes öffnete kniete Malfoy sich vor der kleinen Flüchtigen und fragte freundlich, wo ihre Mutter denn sei.
„Samantha Ginerva Potter! Ich fasse es nicht!" rief Hermione ihr entgegen.
Samantha, welche ihren Ärger schon riechen konnte, huschte kurzerhand hinter ihrem grade auserkorenen Retter.
„Ach sieh an, Granger" schnarrte Malfoy. Seine Stimme war tiefer als vor 5 Jahren. Er hatte sich generell sehr verändert. Er war mittlerweile weit mehr als einen Kopf größer als sie und sah nicht mehr so schmächtig aus wie zu Schulzeiten. Er hatte breite Schultern und dennoch schmale Hüften und er klatschte seine Haare nicht mehr an seinen Hinterkopf und trug sie kürzer. Sie fielen ihm jetzt in die Stirn und man konnte sogar einen flotten Haarschnitt erkennen. Er trug einen schwarzen Designeranzug. Wie es aussah schien auch er auf den Zaubererumhang zu verzichten. Auch wenn sie damals auf der gleichen Seite standen, konnten sie sich nicht ausstehen. Sie, weil er ein arroganter Schnösel ist, und er, weil sie immer besser in der Schule war als er. Hätte er es damals nicht von Anfang an klargestellt, hätte sie gedacht, dass er es ihr auch übel nahm, dass sie diejenige war, welche seinen Vater getötet hat. Doch dies musste sie tun. Sie hatte Dumbledore geschworen auf sich und Malfoy aufzupassen und sein Vater war im Begriff diesen umzubringen. Sie benutzte keinen der unverzeihlichen Flüche. Sie schleuderte ihn mit einem einfachen Fluch gegen einen Baum, an dessen Ästen er dann aufgespießt wurde. Zuerst starrte Malfoy sie nur entsetzt an und sie machte sich schon auf das schlimmste gefasst, doch dann bedankte er sich nur wieder mal mit einem kurzen Nicken.
„Wie wäre es wenn du aufhörst mich anzustarren und dein Kind von meinem Bein fernhältst?" fragte er sie mit einem seiner überheblichen Grinsen. Ihr Kind? Er dachte also es wäre ihre Tochter?
Sie setzte sich in Bewegung und ließ seine Worte unkommentiert. Bei ihm angekommen fühlte sie sich sichtlich unwohl, doch ließ sich nichts anmerken.
„Samantha Potter, Granger? Hab ich das richtig gehört? Du bist also mit Potter verheiratet." Stellte er fest. Sie sah ihn nur mit hochgezogenen Brauen und belustigtem Blick an.
„Sie hat rote Haare, du hast also mit weasly ein Kind gezeugt und es Potter untergeschoben?" mutmaßte er weiter. „Nicht schlecht Granger, wer hätte sowas von dir gedacht."
Als sie trotz ihrer Bemühungen Samantha nicht in die Finger bekam, da diese immer wieder hinter Malfoy sprang, und Hermione keine große Lust hatte mit ihm in Berührung zu kommen, drehte sie sich einfach von den beiden weg und ging ca. 20 Meter weiter. Ein letztes Mal drehte sie sich um und benutzte ihre ganz persönliche Geheimwaffe: „Samantha du kannst gerne bei deinem neuen Freund bleiben." Das brachte ihr einen verzweifelt überraschten Blick Malfoys und einen freudigen der kleinen Samantha ein.
„Ich werde in der Zeit einfach mal zu deiner Mutter apparieren und sie fragen, was sie davon hält, dass ihre Tochter sich an fremde Herrenhosen klammert" sprach sie weiter.
Sofort löste sich die kleine von Malfoy und zeigte Reue. Sie tippte ihn noch ein Mal an und bedeutete ihm, er solle sich zu ihr herunterbeugen. Dieser tat wie ihm geheißen und bevor er sich versah, gab das Mädchen ihm einen Kuss mitten auf dem Mund. Hermine, die sich wieder genähert hat blieb wie angewurzelt stehen. Als sie sah wie Malfoy sie ansah und den Kopf fragend schief legte, brach sie in schallendes Gelächter aus. Samantha hoppste auf sie zu und nahm Hermione an die Hand. Als sie sich immer noch schmunzelnd umdrehte und weitergehen wollte, rief Malfoy ihr noch etwas hinterher:
„Siehst du Granger. Selbst Potters Tochter weiß, dass ich eine bessere Partie als ihr werter Vater bin."
Als Hermine sich umdrehte schenkte er ihr ein anzügliches, triumphierendes Lächeln. Welches aber erstarb als sie offen und ehrlich zurücklächelte. „Natürlich Malfoy" war alles was sie sagte und tippte sich dabei auf ihren linken Mundwinkel. „Süß wie Schokoladeneis." Damit verschwand sie lachend.
Er berührte seine Wange und stellte genervt fest, dass Grangers Aussage mit dem Eis lediglich darauf bezogen war, dass das Weasly-Potter Balg ihn mit der klebrigen Masse eingesaut hat. Er wischte sich sauber und wunderte sich über die kleine. Gern wäre er auch so unbeschadet und sorglos aufgewachsen. Und vor allem mit so einer nett anzuschauenden Freundin der Mutter. Ihm ist keineswegs entgangen was aus Granger geworden ist. Fast hätte er sie nicht erkannt, hätte sie die kleine nicht angeschrien als wäre sie eine Furie. Er fragte sich, ob es an dem Mädchen lag, dass sie ihm keine Feindseligkeiten mehr entgegenbrachte. Das war alles zu verwirrend für ihn. Außerdem war sie immer noch ein Schlammblut, egal ob sie nett war oder hübsch. Was sie wohl unbestreitbar war. Er seufzte und ging die Winkelgasse weiter hinunter zu Gringotts dessen Geschäftsführer er war. Wer auch sonst.
Als Hermine mit Samantha wieder heil in das Haus der Potters appariert war, sprang Ginny ihr gleich entgegen und umarmte ihre Tochter als wäre sie den Fängen eines Drachen entkommen. Hermione rollte nur mit den Augen und bemaß Ginny mit einem alles sagenden Blick.
„Tut mir leid Mine, ich muss mich erst daran gewöhnen mein Baby aus der Hand zu geben." Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern. Sonst waren sie immer zu dritt spazieren oder einkaufen gegangen, doch Ginny hatte einiges vorzubereiten, weil bald eine große Zusammenkunft in Hogwarts stattfinden würde, die alljährlich nach dem gewonnenen Krieg stattfand. Hermine war nicht ein mal dort, sie besuchte ihren ehemaligen Schulleiter lieber in kleiner Runde und war nicht allzu versessen darauf von allen als Harry Potters tolle Freundin, die Lucius Malfoy und Fenrir Greyback getötet hatte, dargestellt zu werden. Ja es stimmte, auch Fenrir Greyback, der gefährlichste Werwolf seiner Zeit mit einem unstillbaren Blutdurst wurde durch sie bezwungen. Auch er wollte sich auf den jungen Malfoy stürzen und bei ihm war es um einiges schwieriger, als bei Lucius Malfoy, ihn zu bezwingen. Hinterrücks wie Malfoys Vater versuchte Fenrir sich von hinten auf Malfoy zu stürzen, während sich dieser mit Bellatrix Lestrange duellierte. Sie verwirrte ihn damals mit einem Patronus und wollte einen einfachen Lähmungszauber auf ihn anwenden. Ihr Zauberstab hatte vibriert und veränderte seine Farbe, Form und Material. Von gradem Eichenholz welcher spitz zulief, in einen geschwungenen Stab aus Goldener Farbe. Der Lähmungszauber war durch die Veränderung so extrem, dass Fenrir keine Chance aufs überleben hatte. Niemand wusste was diese Veränderung auslöste, nicht einmal Dumbledore und Olivander. Hermine hatte lange Zeit in Büchern geforscht, doch es wurde nie ein Fall bekannt, indem sich der Zauberstab komplett verändert hat.
Seitdem war sie nicht mehr als der kleine Bücherwurm Granger bekannt. Alle Leute wussten, wer ihre beiden ‚Opfer' waren. Dass grade Hermione Granger die meistgesuchtesten und meistgefürchtetsten Anhänger Vorldemorts getötet hatte, brachte ihr Respekt von allen Seiten ein. Niemand nannte sie mehr Schlammblut, oder einem reinblütigen Zauberer nicht würdig. Es kursierten auch Gerüchte, dass sie selbst Voldemort hätte bezwingen können.
Allerdings gingen ihr die Glückwünsche und Bekundungen der tiefen Verehrung, die nicht mal nach 5 Jahren abebben wollen, auf die Nerven.
Sie wollte einfach nur ihren Job machen und ihr eigenes Voldemort und Mord-freies Leben führen.
Sie sprach noch viele Stunden mit Ginny, während die kleine Samantha friedlich auf ihrem Schoß schlief als eine Eule ans Fenster klopfte. Ginny sprang wie von einer Tarantel gestochen auf, in der Hoffnung der Brief sei von Harry, welcher sich seit Tagen auf einem Auftrag als Auror befand, um ein paar Kunstdiebe zu fassen.
Sie nahm dem Waldkauz den Brief vom Bein und schaute Hermine Verwirrt an. „Er ist für dich".
Als Hermine den Brief entgegen nahm saß Ginny bald mit auf ihrem Schoß um heimlich mitlesen zu können, Hermione störte das nicht im Geringsten, da sie keine Geheimnisse vor ihren besten Freunden hatte. Also lasen sie gemeinsam.
Verehrte Hermione,
wie du sicher weißt findet diesen Samstag wieder der alljährliche Friedensball in Hogwarts zu Ehren der Kriegshelden statt. Denke bitte nicht, dass es mir alten Herren nicht aufgefallen ist, dass du jedes Jahr mit einer Ausrede absagst. Dieses Mal wird dies nicht funktionieren. Wir haben vieles zu besprechen Hermione. Eine streng geheime Sache. Auch wenn ich förmlich sehen kann, wie Ginerva mitliest, bitte ich euch beide Stillschweigen zu bewahren und dich, Hermione, pünktlich um 17.00 Uhr am Samstag in der großen Halle zu erscheinen.
Mit besten Grüßen
Albus Dumbledore
Ginny wurde augenblicklich rot. „Woher weiß er, dass ich deine Briefe mitlese?"
„Ginny jeder weiß, dass du total neugierig bist. Dazu muss man kein Albus Dumbledore sein. Mich würde viel mehr interessieren, was er streng geheimes mit mir zu besprechen hat und warum wir das nicht vorverlegen können." antwortete Hermione.
„Ganz klar. Er könnte es sicherlich einen anderen Tag mit dir besprechen. Doch er ist jedes Jahr wirklich enttäuscht wenn er in die Runde blickt, ohne dich zu entdecken, Mine." Sie setzte einen herzzerreißenden Gesichtsausdruck auf, welchen Hermione mit einem vorgetäuschten Würgeanfall kommentierte. Die beiden lachten noch ein wenig weiter und Hermine erzählte Ginny von dem Vorfall mit Malfoy in der Winkelgasse. „Du hättest sein Gesicht sehen sollen als Sammy ihn geknutscht hat." Gluckste die ehemalige Gryffindore. „Und er dachte wirklich, du hast Sam von Ron und sie Harry untergejubelt?" lachte Ginny, nachdem sie schwor ihrer Tochter sobald sie aufwachte den Mund mit seife auszuwaschen.
Bald verabschiedete sich Hermine und apparierte, immer noch über Malfoys Gesichtsausdruck lachend, in ihr Apartment am Rande Londons.
