Dear, Nobody
Disclaimer: Mir gehört gar nichts, nur der Plot. Alles was ich verdiene sind Reviews ;-)
Inhalt: Eine kleine Geschichte die ich in mehrere Kapitel aufteilen werde. Ron Weasley versucht die Folgen des Großen Krieges zu verarbeiten, was sich oft als schwieriger erweist als er ahnen konnte.
Edit 07.04.09: Ich versuch mal die gröbsten Rechtschreibfehler rauszunehmen. die gehen sogar mir auf den Sack ;)
Es wird Wahrscheinlich einige explizite Gewaltdarstellungen geben, aber ich warne mit einer Anmerkung.
1. Prolog:
„Es tut mir leid, aber ich kann es einfach nicht.", erklärte Ronald Weasley entschlossen.
Seine Augen waren starr und kalter Schweiß benetzte seine Stirn. Bilder flackerten vor seinen Augen auf, grausam, brutal und gnadenlos.
Erinnerungen, Alpträume.
Eine alte Geschichte von Idealen, idiotischen Ideologien und sinnlosem Blutvergießen. Die Erinnerungen, die ihm nun seid Jahren den Schlaf raubten, ihn zu etwas bedrohlichen machten. Und diese Flashbacks…
Wie letzte Woche in der Winkelgasse.
Er wollte doch nur etwas Eulenfutter kaufen auf dem Heimweg vom Ministerium. Aber dann sah er die Gestalt mit der Schwarzen Kapuze und sofort blitzen diese Bilder vor seinen Augen auf.
Er war umzingelt von diesen Gesichtlosen Gestalten.
Todesser!
Ron war in einen Hinterhalt geraten!
Er zückte seinen Zauberstab und begann sie unschädlich zu machen. Schleuderte Fluch um Fluch, bis er von einem Cruciatus niedergestreckt wurde.
Die Schmerzen waren unerträglich! Sie waren Heiß und Intensiv und alles was Ron sich wünschte war Erlösung. Den Tod mit seiner wohligen Kälte und der endlosen Ruhe, fern von der Hitze des Schmerzes und dem Klang seiner eigenen Schreie. Er würde nichts mehr fühlen müssen, keinen Schmerz, keine Trauer und kein Bedauern.
Dann war er in einer Ministeriumszelle aufgewacht, wo man ihm offenbarte das er in der Winkelgasse Amok gelaufen war und viele Menschen verletzt hatte.
Nichts hätte ihn mehr schocken können.
Vorgestern hatte er wieder einen Flashback gehabt.
Er merkte es erst am nächsten Tag, als er seine Frau Laura wieder sah. Sie hatte eine Große violette Prellung im Gesicht gehabt.
Ron konnte es nicht glauben, dass er dafür verantwortlich war, aber das war es was sie ihm gesagt hatte.
Doch nicht nur Flashbacks quälten ihn.
Nein auch diese Ständige Angst sie würden ihn doch noch kriegen.
Auch nachdem der Krieg schon vor vielen Jahren geendet hatte, konnte er es sich nicht abgewöhnen, seinen Zauberstab immer griffbereit zu halten. Er konnte sich nicht abgewöhnen auf Großen Veranstaltung in eine Fensterlose Ecke zu wandern die nahe an der Tür stand. Das tat er um alle Menschen im Raum im Blick zu haben und sich schnell in Sicherheit bringen zu können, sollte es zu brenzlig werden.
Und diese Alpträume die ihm das erholsame seines Schlafes Raubten.
Er sah sie alle sterben, vor seinen Augen und er war vollkommen Hilflos.
Ja, Ronald Weasley hatte viel in diesem Krieg erlebt und es hatte sein Leben geprägt.
Und diesem Vorfall in der Winkelgasse verdankte er es, dass er nun hier saß.
Man hatte ihm eine Therapie verordnet, die er absolvieren sollte, wenn er nicht nach Azkaban wollte.
Auch wenn er Therapeuten wie die Pest hasste, alles Quacksalber...
Doch wenn es bedeutete nicht nach Azkaban zu müssen...
Nie, nie mehr würde er in die nähe eines Dementors gehen! Er würde lieber sterben als einem Dementoren zu begegnen, oder sich Therapieren lassen, was sogar noch schlimmer war als der Tod.
Und jetzt?
Jetzt lag er hier, auf dieser bequemen bordeauxfarbenen Couch in dem Gut eingerichteten Büro und starrte an die cremefarbene Decke.
Dr. Padma Patil, die beste Selenklempnerin ( pardon, Therapeutin), Großbritanniens hatte sich seiner Angenommen und stellte nun unbequeme Fragen.
„Jetzt hör doch bitte auf dich so stur zu stellen Ron.", seufzte sie genervt.
„Ich werde verdammt noch mal nicht über diesen verdammten Krieg reden, weil es dich verdammt noch mal nichts angeht!", fauchte er.
Sie musterte ihn aus ihren Braunen Augen und warf beleidigt ihr seidiges schwarzes Haar über die Schultern.
„Du scheinst eine ganz besondere Beziehung zu dem Wort ‚verdammt' entwickelt zu haben.", stellte sie fest.
Ron setzte sich auf und seufzte Abgrundtief.
„Ich weiß nicht was zum Teufel ich hier zu suchen habe.", knurrte er.
„Die Alternative hieße vier Monate Azkaban.", erwiderte seine alte Freundin sachlich.
Ron schluckte.
Eigentlich war er ja nicht sauer auf sie, sondern auf sich, auf seine Schwäche. Immerhin war Padma Patil eine der wenigen Überlebenden seines eigenen Jahrganges und ihm eine gute Freundin geworden.
Auch wenn ihr Beruf sie für ihn wie den Leibhaftigen Antichristen wirken lies, aber das nur nebenbei…
„Also, was ist nun?", fragte sie langsam und tippte ungeduldig auf dem Schreibbrett herum, welches sie mit sich trug um sich Notizen zu machen.
„Was soll ich armer Irrer dir erzählen? Das ich meine Geistige Gesundheit irgendwo auf dem Schlachtfeld liegen gelassen hab? Sorry, aber du und ich wissen beide das ich ein Wrack bin. Was bringt es darüber zu reden?"
„Du wirst dich besser fühlen.", erklärte sie geduldig.
„Glaubst du? Es reicht mir diese Bilder in meinen Träumen zu sehen. Dafür muss ich nicht noch drüber reden.", erwiderte er stur.
Padma seufzte und schob sich ihre Brille auf den Kopf, ehe sie sich genervt ihre Augen rieb.
„Jetzt hör mir mal genau zu Ron! Nicht nur du hast im Krieg gelitten! Ich habe auch viele Menschen verloren und viel erlebt. Ich habe eine Therapie gemacht und es verarbeitet. Ich kann es nicht vergessen, habe aber gelernt mich damit auseinanderzusetzen und damit zu Leben. Lass dir doch von mir helfen..."
Ron schnaubte.
„Du verstehst es nicht oder? Du glaubst du hast schreckliches erlebt? Ich habe immer mit an vorderster Front gestanden, in jeder Gottverdammten Schlacht. Ich war immer mittendrin. Du hast nur wenig von den wahren Grausamkeiten gesehen. Aber ich bin der einzige noch lebende Mensch, der alles, wirklich alles gesehen hat. Ich bin der Einzige, der weiß wie dieser Krieg wirklich gewesen ist! Ihr versteht alle nichts, rein gar nichts!"
Er war zornig und irrational, dass wusste er. Sie wollte ihm doch nur helfen und er schaltete auf stur.
Aber so war er nun mal!
„Glaub mir Ron, ich kann mir vorstellen was du erlebt hast. Ich habe deine feurige Rede nicht vergessen, als Sie dir den Orden des Merlin, erster Klasse, verliehen haben.", gab sie zurück.
Ron musste trotz der ernsten Situation grinsen als ihn diese Erinnerung überkam.
Oh ja, er hatte sich ordentlich bei Minister Fudge bedankt.
Er konnte nicht mal mehr im einzelnem aufzählen mit was er Fudge alles betitelt hatte, aber er war sehr kreativ gewesen. Und das entsetzte, zornige Gesicht, des pummeligen Volltrottels hatte Rons Tag echt aufgehellt.
Er hatte ne Menge Fotos davon, die er sich immer wieder ansah, wenn er mal tüchtig lachen wollte.
Aber das war ein anderes Thema.
„Ich bitte dich Padma. Ich kann und will nicht darüber Reden. Es ist meine Erfahrung. Es handelt sich um meine Sünden, um meinen Schmerz. Er gehört mir und ich will ihn nicht teilen."
„Aber irgendwie musst du es verarbeiten.", beharrte sie.
Padma war mit ihren Nerven am Ende.
Ronald Weasley war der sturste Bock den sie je therapieren wollte. Das war bereits die dritte Sitzung in der die beiden diskutierten, immer mit dem gleichen Ergebnis. Er wurde sauer und ging.
Doch sie hatte sich etwas überlegt, das er nicht ablehnen konnte und durfte, wenn er nicht nach Azkaban wollte.
„In Ordnung Ron. Du willst nicht drüber reden, fein.", sagte sie resigniert.
„Ehrlich?", fragte Ron und seine Miene hellte sich auf.
Sie nickte langsam und erwiderte: „Ehrlich. Wir reden nicht darüber."
Ron grinste leicht.
Der unüberwindbare Weasley Dickschädel hatte triumphiert, wie immer!
„Du wirst nicht darüber Reden, also wirst du etwas schreiben.", erklärte sie süßlich.
„Waaas?", schrie er.
„Verdammt noch mal, ich will auch nicht darüber schreiben!", knurrte Ron wütend.
Doch sie blieb hart.
„Du wirst darüber schreiben! Du hast viele Menschen verloren und ich möchte, dass du jedem von ihnen schreibst. Einen schönen langen Brief! Wenn du es nicht machst, habe ich keine andere Wahl und du landest direkt in Azkaban. Übermorgen ist der erste Brief fällig! Verstanden?"
Ron starrte sie zornig an.
„Ist das dein letztes Wort?", fragte er.
„Ja."
„Dann auf Wiedersehen!"
Die Tür knallte hinter ihm ins Schloss und er apparierte direkt nach Hause in sein Arbeitszimmer.
Er lief noch eine ganze weile hin und her, während er vor Zorn rauchte.
Anschließend blieb Ron am Fenster stehen und blickte hinaus in den Garten seines Hauses, wo seine Frau Laura lachend mit seiner Tochter und seinem Sohn spielte.
Sie waren der Mittelpunkt seines Lebens.
Seine Tochter Hermine war nun stolze dreizehn Jahre alt und besuchte Hogwarts. Nach diesem Sommer begann ihr drittes Jahr. Wie ihre Namensgeberin hatte auch sie hervorragende Schulnoten und liebte Bücher. Sein elfjähriger Sohn Harry, würde in diesem Jahr nach Hogwarts kommen und war ein wenig mehr wie er selbst. Ein wenig aufbrausend und zynisch, aber auch treu und mutig.
Sie waren sein ganzer Stolz, sein ein und alles. Das Zentrum seines Lebens.
Dann war da noch Laura.
Sie war so alt wie er und eine Muggel.
Er hatte sie vor Todessern gerettet. Die beiden hatten noch während des Krieges geheiratet, vor sechzehn Jahren... Hermine war eines der ersten Kinder, die in die neue goldene Ära geboren wurden.
Laura lachte herzlich als Harry übereifrig über eine Wurzel stolperte und mehrere Purzelbäume schlug. Als er sich erhob, schimpfte er auf seine eigene Tollpatschigkeit.
Dann drehte sie den Kopf und Ron konnte wieder die Prellung erkennen, die er ihr wohl während eines Blackouts zugefügt hatte.
Verdammt!
Es half nichts, er musste es tun... er musste es zumindest versuchen!
Seine inneren Dämonen bezwingen, weil er niemals wieder seine geliebte Frau schlagen wollte.
Vielleicht wäre er sogar eine Gefahr für seine Kinder. Nicht auszudenken…
Entschlossen holte er Feder, Tinte und eine Rolle Pergament hervor.
Lange überlegte er, an wen er zuerst Schreiben sollte. Daher begann er Chronologisch.
Langsam tauchte er die Feder in das Tintenfässchen und begann zu schreiben…
A/N: Wird mit den ersten Brief fortgesetzt.
Ich hoffe die Geschichte gefällt euch. Bis dann.
