Hallo :)

schön, dass ihr vorbeischaut, ich hoffe, der Prolog gefällt euch ! ;)

liebe Grüße, Tally


In ein Buch vertieft, saß Carlisle in der Notaufnahme des kleinen Krankenhauses, in welchem er seit wenigen Jahren als Arzt tätig war. Die Räumlichkeiten waren klein und etwas beengt, hinter Vorhängen standen an den Wänden mehrere leere Betten. Alles hier wirkte irgendwie trist, doch das störte Carlisle wenig. Ab und zu wanderten vereinzelte Schwestern durch die ansonsten verlassenen Gänge um sich um die Patienten zu kümmern, daneben herrschte absolute Stille, abgesehen von den vielen Gerätschaften. In dieser Nacht war so gut wie nichts los, was auch nicht verwunderlich war. Carlisle hatte sich zusammen mit seiner Familie dazu entschieden, in einem kleinen Dorf zu leben, welches weit abgelegen von der nächsten Stadt lag. Bis auf wenige Patienten also, die er während seiner Schicht versorgen musste, hatte er nichts weiter zu tun. Doch irgendetwas war heute anders, das konnte er spüren. Er wusste nur noch nicht was. Die Stunden seiner Nachtschicht verstrichen und schon bald würde er wieder zu Hause bei seiner Familie sein. Die Uhr über dem Eingang zeigte an, dass es kurz vor zwei Uhr war, da hielt ein Krankenwagen vor der Notaufnahme und zwei Sanitäter schoben eine Trage herein, auf der eine junge Frau lag. Schnell sprang er auf und eilte herbei um sich um den überraschenden Neuankömmling zu kümmern. Die Frau sah mit ihren braunen, verfilzten Haaren und der teilweise zerrissenen Kleidung recht verwahrlost aus. Mit einem zweiten Blick, stellte er fest dass sie schwanger war, hochschwanger. Deswegen war sie hier, ihr Baby würde in dieser Nacht das Licht der Welt erblicken. Carlisle wandte sich an die beiden Sanitäter, nachdem er ihnen angewiesen hatte, die schwangere auf das nächstgelegene Bett zu verfrachten.

„ Wissen sie genaueres über ihren Zustand?" fragte er. „ Ihren Namen hat sie uns nicht gesagt. Wir können nur sagen, dass sie ungefähr 24 Jahre alt und im neunten Monat schwanger ist. Sie sagte uns, dass die Wehen schon vor circa anderthalb Stunden eingesetzt haben." Informierte ihn der linke.

Carlisle nahm es mit einem Nicken hin und die beiden anderen machten sich wieder auf den Weg. Er rief eine Schwester zur Verstärkung und machte sich daran, mehr von dieser Frau zu erfahren.

„ Hallo. Ich bin Doktor Carlisle Cullen. Sagen sie mir bitte, wie sie heißen?" er beugte sich über sie und legte eine Hand in die Nähe ihres Kopfes.

Sie schüttelte widerwillig den Kopf.

„ Aber wieso denn nicht? Haben sie Angst? Das brauchen sie nicht, ich möchte ihnen helfen." Sie schien mit sich zu hadern.

Dann stieß sie erschöpft den Namen Laura aus. „ Okay Laura, ich werde jetzt nachsehen, wie weit ihr Baby schon ist, in Ordnung?"

Als die Frau nickte, fing er mit der Behandlung an. Der Muttermund war fast schon vollständig geöffnet stellte er wenig später fest.

Es würde also nicht mehr lange dauern. Die junge Frau schien Vertrauen in Carlisle gefasst zu haben und gemeinsam schafften sie es. Eine gute Stunde später, hielt Carlisle ein kleines Mädchen in den Händen. Es war so winzig, kleiner als der Durchschnitt. Er reichte es der Schwester, welche es in ein Behandlungszimmer brachte, wo er das Baby gleich untersuchen würde. Er hatte es geschafft, seit Monaten hatte er wieder ein Kind entbunden. Die Mutter schien jedoch alles andere als glücklich zu sein. Sie weinte bitterlich. Er ging zu ihr um diese zu beruhigen, doch sie ließ es nicht zu.

„ Laura, ganz ruhig, es ist alles gut. Ich werde ihnen ein Beruhigungsmittel geben, in Ordnung?" Er griff zu der Spritze und zog sanft ihren Ärmel hoch.

Carlisle hielt inne, denn in ihrer Armbeuge waren viele kleine Einstiche zu sehen. Diese Frau konsumierte regelmäßig Heroin, sie war eine Drogensüchtige sah er der Wahrheit ernüchtert entgegen. Bedauern kam in ihm auf. Er verstand einfach nicht, wieso die Leute dieses Zeug nahmen. Für Laura bedeutete es, dass sie ihr Kind nie bekommen würde, denn er musste das Sozialamt verständigen. Carlisle verabreichte ihr schweigend das Mittel. Er wollte sich gerade von ihr entfernen, da hielt sie ihn am Arm fest.

„ Bitte, kümmern sie sich um sie." Brachte sie mühevoll hervor.

Er nickte „ Ich werde das Sozialamt gleich anrufen."

„ Nein, nicht das Sozialamt. Nehmen sie sie."

„ Ich? Aber, nein das kann ich nicht tun." Er war verblüfft über ihre Bitte.

„ Bitte, ich weiß sie halten nicht viel von mir aber ich weiß, sie wird es bei ihnen gut haben. Summer wird es bei ihnen gut haben." beharrte Laura weiterhin.

Sie war verzweifelt, das konnte er ihr ansehen und das Beruhigungsmittel zeigte langsam seine Wirkung, denn ihre Lider wurden immer schwerer und sanken nach unten.

„ Bitte…" Mit diesem letzten, nur noch gehauchten Wort schlief sie ein und Carlisle wusste, dass diese Nacht sein ganzes Leben verändert haben würde.