Die wahre Geschichte des Haldir o Lorien oder: Ein Elb im Auenland

Es war ein wunderschöner Morgen im Auenland als Haldir, geweckt von den ersten Sonnenstrahlen, die durch das Schlafzimmer schienen, aufwachte. Verschlafen blinzelnd schaute er um sich und wunderte sich, wo Rosie steckte, die noch in der Nacht zuvor neben ihm im Bett eingeschlafen war. Aber dann hörte er aus der Küche ein fröhliches Summen, welches nur von ihr stammen konnte. Dann stand sie da: Rose Cotton, Tochter des Bauer Cotton. "Guten Morgen! Ich hab für uns Frühstück gemacht!", rief sie und schwenkte dabei mit einem Tablett, auf dem zwei Teller mit Spiegeleiern und Speck waren. "Guten Morgen, Rosie.", sagte Haldir lächelnd, worauf sie gleich wieder zu ihm auf das Bett sprang und ihm einen Teller reichte. Haldir nahm ihn glücklich, schaute sich den Speck jedoch etwas misstrauisch an und fragte: "Ähm...Schatz? Was ist das?" "Irgend so n Speck oder so.", antwortete Rosie schulterzuckend und mit vollem Mund. Haldir betrachtete ihn trotzdem noch etwas, nahm ihn zwischen zwei Finger und wedelte mit ihm herum, steckte ihn sich schließlich doch noch ebenfalls schulterzuckend in den Mund, fragte sich jedoch, wo Rosies ganze Kinder wohl steckten, die am Tag zuvor noch herumrannten. "Der schmeckt genauso süß wie du.", sagte er schmatzend und streichelte ihr Gesicht. Doch als er kaum seinen Teller leergegessen hatte, spürte er dieses Gefühl: Der Ruf der Wildnis! "Öhm...es macht dir doch hoffentlich nichts aus, wenn ich gerade mal...ähm...du weißt schon...", sagte er. "Ach, nein, natürlich nicht.", antwortete Rosie, "Aber wunder dich nicht, wenn du..." Doch Haldir hörte ihr nicht zu. Der Drang war zu stark. Wie Gott ihn schuf sprang er vom Bett und rannte in das Badezimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Aber was er dann sah, wird er niemals vergessen: In der Badewanne lag in rosa Badewasser ein Ork mit Gurkenscheiben auf den Augen. Haldirs darauf folgenden Schreie waren im ganzen Auenland zu hören. Haldir riss die Tür zum Badezimmer auf und wollte wieder hinausrennen, schlug sich aber prompt den Kopf am Türrahmen an und fiel zu Boden. Doch das war noch nicht alles. Von seinen hysterischen Schreien erschreckt, tauchte aus dem rosa Badewasser eine pummelige kleine Gestalt auf, die verdächtig nach Rosies eigentlichem Ehemann aussah, Sam Gamdschie. Dieser rieb sich die Augen und, als er wieder klar sehen konnte, schrie noch lauter als der Elb es zuvor getan hatte, denn es ist recht selten, einen nackten Elben im Badezimmer liegen zu haben. Daraufhin kam Rosie in das Zimmer gestürmt und versuchte, Haldir beim Aufstehen zu helfen, ließ ihn jedoch sofort wieder fallen, als sie Sam zusammen mit dem Ork in der Badewanne sah. "Was machst du hier?!", fuhr sie ihren Mann entgeistert an, "Ich dachte, du wolltest auf den Geburtstag deines Vaters gehen!" "Hab ich ja auch. Und dort habe ich Strâgash getroffen, der die anderen Hobbits belästigt hat und habe beschlossen, ihn einfach mitzunehmen.", verteidigte sich Sam und zeigte dabei auf den Ork, der mittlerweile die Gurkenscheiben von seinen Augen genommen hat und den immer noch auf dem Boden liegenden Haldir lüstern betrachtete. Mit hochrotem Kopf zeigte Rosie zur Tür und schrie zu ihrem Mann und dem Ork: "Verschwindet! Und lasst euch hier nie wieder blicken!" Die beiden folgten ihren Anweisungen, stiegen aus der Badewanne und gingen aus dem Haus, wobei sich der Magen von Haldir beinahe umdrehte. "Das hätten wir.", sagte Rosie triumphierend und ging zurück in ihr Schlafzimmer. 'Endlich', dachte Haldir und kriechte etwas verstört zur Toilette. Doch ehe er den Deckel ganz hochgehoben hatte, machte er schließlich doch noch ein zweites Mal Bekanntschaft mit seinem Frühstück und sah außerdem, wo Rosie den Rest des "Specks" hingetan hatte.

~Ende~