Disclaimer: Harry Potter und alles drum herum gehört J.K. Rowling das ist doch klar. Nur der Plot dieser Story und eventuell auftauchende OCs sind das Werk meiner Vorstellungskraft. XD


Kapitel 1- Was bleibt

Es war einer der vielen Tage in London an denen es regnete. Dicke Tropfen klatschten gegen die Fensterscheiben und rannen daran hinab; ein Spiel das sich immer wieder widerholen würde. Solange bis das der Regen aufhören würde zu fallen.

Luna Lovegood kam es so vor als trauerte der Himmel um das Schicksal der magischen Gemeinschaft und um die zahllosen Opfer die der Zweite Zaubererkrieg gefordert hatte. Jene tapferen Hexen und Zauberer die im Kampf für das Richtige und für das Gute ihr Leben gelassen hatten. Sie alle waren umsonst gestorben… Denn Der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf hatte gesiegt. In der letzten Schlacht um Hogwarts vor fast einem Jahr hatte er die einzigste Hoffnung der Widerstandskämpfer mit einem gemurmelten Zauber und einem hell leuchtenden grünen Lichtstrahl vernichtet. Harry Potter, der Junge der überlebt hat, war tot.

Jeder der an den Sieg des Auserwählten und an die Freiheit geglaubt hatte war aufgrund der Neuigkeiten zutiefst schockiert gewesen. Aber alle die Harry gekannt und mit ihm befreundet gewesen waren verspürten eine noch größere, alles umfassende Trauer um den Jungen mit der Blitznarbe auf der Stirn.

Der Dunkle Lord hatte dafür gesorgt dass alle in ganz Großbritannien und auch in der ganzen Welt von Harrys Tod und von seinem Sieg erfuhren. In den Wochen nach dem letzten Kampf stieg die Zahl seiner Anhänger dramatisch an, denn alle die um ihr Leben und das ihrer Familien fürchteten schlossen sich ihm in der Hoffnung an so ein sicheres leben – wenn auch eines voller Kontrolle – führen zu können.

Alle Widerstandsorganisationen waren verschwunden. Einige waren bereits Stunden nach Voldemorts Triumph komplett aufgelöst, andere hingegen erst nach ein paar Wochen – und auch nur weil verschiedenste Mitglieder von Todessern verfolgt und gefoltert wurden.

London selbst war kaum wiederzuerkennen. Alle Muggel wussten nun über Magie Bescheid und wurden durch einen Minister der dem Dunklen Lord hörig war untergejocht und sie alle fürchteten Lord Voldemort.

Alles was an Denkmälern und Statuen in der Haupstadt gestanden hatte war nach dem Sieg des Bösen gegen zahlreiche Monumente ausgetauscht worden, die dem Denkmal im Zaubereiministerium ähnelten: viele Muggel und Muggelstämmige stemmten einen enormen Steinblock unter dessen Gewicht sie fast zusammenbrachen.

Luna sah von ihrem Büro aus auf eines dieser Monumente und jedes Mal tat sie das mit einem Gefühl der Verachtung und des Hasses auf das Regime das Voldemort innerhalb kürzester Zeit aufgebaut hatte. Aber die vorherrschende Emotion war immer noch tiefe Trauer. Fast alle ihrer Freunde aus Hogwarts hatte sie aus den Augen verloren; sie wusste dass Hermine Granger, die mittlerweile mit Ron Weasley verlobt war, im Ministerium arbeitet aber das war auch schon alles.

Luna selbst arbeitete als Lektorin beim Tagespropheten und war tagein tagaus damit beschäftigt unzählige Artikel auf Rechtschreib- und Grammatikfehler durchzusehen und zu verbessern. Die Arbeit war todlangweilig aber Luna wollte sich nichts Neues suchen da man in diesen Zeiten ohnehin froh sein konnte wenn man eine Arbeit hatte. Und außerdem war die Arbeit gut bezahlt und das war die Hauptsache.

Die blonde Hexe seufzte und griff nach dem Pergamentstapel den ihr Chef ihr gerade auf den Schreibtisch geknallt hatte. Es war schon nach vier Uhr nachmittags woraus Luna schloss dass diese Artikel schon für die Morgenausgabe des nächsten Tage bestimmt waren. Sie griff in die oberste Schublade ihres Schreibtisches, holte ein Behältnis mit roter Tinte hervor und tunkte ihre Feder ein paar Mal hinein. Na dann mal los…, dachte die Blonde resigniert und fing an den ersten Artikel über die Festnahme von zwei mutmaßlichen Verschwörern zu korrigieren.

„Mensch, du Idiot! Mundungus, bist du eigentlich auch zu etwas gut?", keifte eine junge Frau mit pinken Haaren einen etwas untersetzten schmierigen Mann an der einen Packen Pergament unter dem Arm trug. Er verdrehte die Augen und schoss zurück: „Was habe ich den jetzt schon wieder gemacht? Und warum machst du überhaupt so einen Druck?" Die Frau wischte seine Bemerkung mit einer Handbewegung weg. „Wir hätten eigentlich schon vor zehn Minuten fertig sein sollen… Jetzt patroulieren die Wachen nämlich schon wieder! Halt auf alle Fälle deinen Zauberstab bereit!"

Mundungus gab einen grunzenden Laut der Zustimmung von sich. Er keuchte kurz auf als die Frau ihn am Kragen packte und in eine verlassene Seitengasse zerrte. „Au Nymphadora, was zum-" Nymphadora schnitt ihm eiskalt das Wort ab indem sie mit einem kurzen Schlenker ihres Zauberstabs einen Stillezauber auf den kleinen Mann legte. Mundungus Mund formte einige lautlose Worte die die Hexe eindeutig als Schimpfwörter identifizieren konnte aber sie achtete nicht darauf sondern richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das was sie dazu veranlasst hatte Mundungus so schnell in den Schatten einer engen Gasse zu befördern.

Eine Wache war auf der verlassenen Straße aufgetaucht auf der Nymphadora und Mundungus gerade eben noch gestanden hatten; Mundungus hatte den Todesser nun ebenfalls entdeckt. Die junge Frau schloss die Augen und hielt den Atem an als der grimmig dreinschauende Mann dazu ansetzte in die Straße in der sie sich versteckten einzubiegen. Ihre Finger krallten sich um das Holz ihres Zauberstabs. Merlin, bitte lass es nicht hier enden!

Einige Explosionen in der entgegengesetzten Richtung von Nymphadoras und Mundungus Versteck ließen den Wächter herumfahren und Nymphadora öffnete vor Schreck die Augen. Was ist los?

Ein paar gute hundert Meter von ihnen entfernt sah sie rote Funken in den Himmel aufsteigen. Ohne zu zögern machte der Todesser kehrt und eilte in die Richtung der Funken davon und sowohl Nymphadora als auch Mundungus atmeten erleichtert auf. Vorsichtig spähten sie um die Ecke auf die größere Straße und stellten zu ihrer Zufriedenheit fest dass sie leer war. Nacheinander traten die beiden auf den nassen Asphalt und nachdem sie sich vergewissert hatten dass sie wirklich außer Gefahr waren fuhr Nymphadora wieder damit fort Mundungus zurechtzuweisen.

„Obwohl wir kurz davor waren erwischt und höchstwahrscheinlich getötet zu werden kann ich es immer noch nicht fassen was für ein Idiot du bist!" Mundungus verdrehte die Augen und fuhr sich mit einer Hand über seine kurz rasierten Haare. „Was habe ich denn falsch gemacht Tonks? Kingsley hat gesagt wir sollen die Flugblätter hier austeilen und ich habe dieser Anweisung Folge geleistet und eins in diesen Briefkasten geworfen. Und jetzt maulst du mich an weil ich Kingsleys Auftrag ausführe? Ich weiß echt nicht was Remus an dir findet…" Tonks sah man mehr als deutlich an dass sie unglaublich wütend war aber anstelle auf den von ihm als schlecht bezeichneten Geschmack ihres Mannes Remus Lupin einzugehen erklärte sie Mundungus schnell warum sie so sauer auf ihn war.

„Ja, Kingsley hat gesagt dass wir die Flugblätter verteilen sollen aber nur an die Adressen auf der Liste hier.", dabei schwenkte sie ein Klemmbrett mit ein paar Pergamentblättern vor Mundungus Gesicht hin und her. „Und diese Adresse" – sie deutete anklagend auf den Briefkasten in den Mundungus vor gut einer Minute ein Flugblatt geworfen hatte – „steht nicht auf unserer Liste! Was wenn der der es bekommt damit gleich ins Ministerium rennt? Dann können wir uns gleich einsargen lassen!"

Mundungus zuckte nur mit den Schultern und beugte sich ein wenig vor um das Messingschild neben dem Briefschlitz zu lesen. „Mach dir jetzt mal nicht ins Hemd Tonks! Lovegood… Das klingt nicht nach jemanden der wie du das so schön formuliert hast ‚gleich ins Ministerium rennt'."

Die junge Frau warf ihre pinken Haare zurück und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen als sie Stimmen hörte. Zwei nach Autorität klingende Männerstimmen! „Verdammt!", fluchte Nymphadora und packte Mundungus nun schon zum zweiten Mal an diesem späten Nachmittag am Kragen, kramte einen Portschlüssel in Form einer Gummiente aus den Tiefen ihres langen Mantels hervor und sobald sie ihn berührt hatte waren sie und Mundungus weg – gerade in dem Moment als zwei Wachen um die Ecke bogen.

Als Luna Lovegood spät am Abend in ihre kleine Wohnung im Norden Londons kam war sie fix und fertig! Ihre Augen waren vom vielen Lesen unglaublich müde und sie schwankte auch ein wenig. Kein Wunder, ich hab ja heute auch fast nichts getrunken… Sie schmiss ihre Post auf den einzigsten Tisch in ihrer Zweizimmerwohnung und machte sich erst mal einen Tee.

Schon bald erfüllte der Duft von verschiedensten Kräutern Lunas ganze Wohnung und das erinnerte sie an den kleinen Kräutergarten den sie in ihrem alten Zuhause gehabt und gepflegt hatte und an ihren Vater. Sofort wurde die Blonde traurig.

Sie wusste nicht wo ihr Vater gerade war denn kurz vor dem finalen Kampf war er zu einer Reise aufgebrochen die ihn laut eigener Beschreibung „überall hin" führen sollte. Ab und zu schrieb er ihr sodass sie wusste dass er lebte und dass es ihm gut ging aber das war auch schon alles. Luna vermisste ihren schrulligen und exzentrischen Vater sehr aber sie wusste auch dass er die Freiheit brauchte um das zu tun was für ihn am besten war.

Seufzend goss sie den mittlerweile fertigen Tee in eine bunt gemusterte Tasse und setzte sich in den bequemen Schaukelstuhl der in einer Ecke ihrer Wohnung stand. Nachdem sie ein paar Schlucke getrunken hatte begann sie damit ihre Post durchzusehen. Vielleicht hatte ihr Vater ihr ja geschrieben? Aber nein, es waren Rechnungen und dergleichen. Enttäuscht schmiss sie den Stapel wieder zurück auf den Tisch wobei ein loses Blatt zu Boden fiel.

Kalter Schweiß brach auf Lunas Stirn aus. Hatte sie etwas verbrochen und musste nun vor Gericht? Oder noch schlimmer: War es ein neues Fahndungsplakat auf dem aber dieses Mal ihr Vater zu sehen sein würde? Luna starrte das Blatt mit vor Schrecken geweiteten Augen für ein paar Augenblicke an bevor sie zögerlich aufstand und es aufhob.

Als die blonde hexe schließlich das Blatt in seinen Händen hielt verengten sich ihre großen blauen Augen zu Schlitzen als sie es las. Es war keine Ladung vor Gericht, so viel stand fest, und es war auch kein Fahndungsplakat. Aber was war es dann?

Es war ein einfaches Pergament mit weinroter Aufschrift.

DER ORDEN DES PHÖNIX

Erstes Treffen:

Anfang Juni 1999

- Um das genaue Datum zu erfahren kommen Sie bitte in die Danvers Sreet 26b –

Verwirrt blickte Luna auf. Was zum Teufel war denn der ‚Orden des Phönix'?


Was haltet ihr davon? Wollt ihr mehr?