W E N N M Ü L L T O N N E N D E I N L E B E N V E R Ä N D E R N
HalliHallo :)
Nun veröffentliche ich WMdLv also auch auf . Die ersten beiden Kapitel sind bereits bei zu finden und folgen hier in Kürze. ;)
Es gehört natürlich alles Stephenie Meyer, bloß nehme ich ab und an die Fäden ihrer Charaktere in die Hand und spiele damit ein wenig. :D
Teffi (Njala) betat auch diese Geschichte. Danke! :-*
Lasst euch überraschen, was sich hinter dem Titel für eine Story verbirgt.
Auf geht's:
Prolog
Jegliche Regungen und Gefühle: tief im Inneren verstecken und gut verschließen.
Erledigt.
Alles, was deinen wirklichen Charakter zeigen könnte: verschwinden lassen.
Erledigt.
Ein Lächeln aufsetzen, um doch noch menschlich zu erscheinen.
Erledigt.
Die Fassade war perfekt, die Mauer errichtet. Wie immer.
"Bist du bereit?", tönte die Stimme meines Bodyguards Emmett aus dem Funkgerät und ich hätte fast ironisch aufgelacht.
Emmett war mein Bodyguard, seitdem ich im zarten Alter von 11 Jahren berühmt wurde. Durch meine Tante, die eine Schauspielerschule hatte, in die sich eines Tages durch Zufall ein Schauspielersternchen verirrte und mich sah, als ich gerade einer imaginären Julia meine Liebe gestand.
Die Schule war damals nicht unbedingt erfolgreich... - jetzt ist sie es! So viele versnobte Eltern versprachen sich daraus für ihre noch versnobteren Kinder DIE große Karriere.
Sie haben nicht verstanden, dass Schauspielern eine Leidenschaft war.
Sie haben nicht verstanden, was es eigentlich hieß, Kindern eine schöne Kindheit zu schenken.
Sie haben nicht verstanden, worum es eigentlich ging im Leben.
Im Grunde genommen haben sie gar nichts verstanden.
Ich wurde berühmt und erfolgreich.
Mit 11 wusste ich das nicht einzuschätzen. In der Pubertät wurde ich geschätzt und fühlte mich cool.
Doch jetzt mit 27 fand ich heraus, dass dies nicht das Leben ist, dass ich wollte. Ich wollte behandelt werden wie ein normaler Mensch, nicht wie ein Gott. Denn ich war keiner.
Klar, ich liebte das Schauspielern, aber auf anderer Ebene.
Ich wollte MICH zeigen, Edward Cullen, und nicht den Player Edward Cullen, für den mich alle hielten, weil ich als Teenager dachte, der wäre ich.
Aber das konnte ich nicht. Das durfte ich nicht. Sie würden mich rausschmeißen. Ich könnte meine Karriere dann an den Haken hängen. - Richtig. Das war das, was ich am meisten wollte, aber meine Tante brachte mich dann immer in eine Situation, aus der ich keinen Ausweg wusste.
Sie sagte dann immer, dass meine Mom es so gewollt hätte, wie es jetzt war.
Und wenn Mom das so gewollt hätte, dann sollte es so sein!
Mom hatte die Geburt ihres dritten Kindes nicht überlebt. Dem kleinen Racker war auch der Brutkasten keine Hilfe mehr gewesen. Dad hatte sich darauf hin das Leben genommen.
An mich hatte wohl niemand gedacht.
Auch nicht meine Schwester Alice, die zu dem Zeitpunkt neun war.
Weggelaufen. Niemand wusste, ob sie noch lebte...
Genau genommen wusste niemand, dass sie überhaupt existierte.
Mein Leben war ein Trümmerhaufen.
Der Einzige, der mich wirklich kannte, war Emmett. Er war fünf Jahre älter als ich, der Bodyguard meines Vertrauens und mein bester und auch einziger Freund.
Er ist ein Schrank von Mann und er wäre der Einzige, bei dem ich mich wirklich sicher fühlen könnte.
"Edward? Komm schon, Alter, du packst das!", ertönte erneut seine Stimme rauschend aus dem Gerät.
"Klar. It´s showtime.", versuchte ich euphorisch zu klingen, doch wir beide wussten, dass das nicht mehr möglich war.
Mit einem Ruck wurde die Tür der Limousine, die wahrscheinlich mehr Türen als Räder hatte, geöffnet und ich wurde von den Blitzlichtern der Paparazzi getroffen.
Ich musste nicht mehr blinzeln. Es war Routine geworden. Ob ich es wollte oder nicht.
Ich stieg gekonnt aus dem Auto und betrat den roten Teppich, der in der Halle enden würde, in der die Award-Verleihung statt finden würde. Ich war viermal nominiert. Viele würden sich freuen, aber für meinen Geschmack war das viermal zu viel.
"Edward!", wurde mir zugerufen. "Edward!" Ich wollte das Klicken der Kameras, das Kreischen und Rufen und all die anderen Geräusche nicht mehr einzeln wahrnehmen. Das alles war für mich zu einem einzigen Rauschen geworden.
„Edward!"
Sie hatten kein Recht darauf, mit mir zu reden, als würden sie mich kennen. "Sir" sollten sie rufen oder "". Doch das interessierte hier niemanden.
Ich gab Autogramme, ließ Fotos mit mir machen, beantwortete hier und da ein paar Fragen. Die "Ich-will-ein-Kind-von-dir"-Rufe ignorierte ich. Sie brachten mich schon lange nicht mehr zum Schmunzeln.
Sie stellten mir immer die selben Fragen, riefen immer die selben Sachen und machten immer die selben Fotos, auf denen sie Dinge sahen, die niemand sah. Doch wenn man jemandem erzählte, dies wäre darauf zu sehen, so sahen sie es auch. Egal, wie unwahrscheinlich die vermittelte Neuigkeit war.
Verrückte Welt.
Ich hatte die Halle fast erreicht und war froh, wenigstens diesen Teil hinter mir zu haben.
Die Fassade saß perfekt, als mich der Ruf einer temperamentvollen Stimme völlig außer Konzept brachte.
"Ihre Schwester braucht Sie!"
Mit diesen vier Worten begann meine Mauer zu bröckeln. Zum ersten Mal bröckelte sie. Zum allerersten Mal.
"Sie haben eine Schwester?", fragten alle, die es gehört hatten und die Dame sah mich entschuldigend an.
"Nein!", stritt ich ab. Ich hatte schon immer betont, dass ich keine Familie mehr hatte, bis auf meine Tante. Ich wollte nicht, dass Alice hier mit reingezogen wird!
Ich ging zu der Paparazzo, dessen Namensschild sie als Miss Isabella Swan auswies und tat so, als würde ich ihr ein Autogramm geben.
Doch "Woher wissen Sie von ihr?" schrieb ich stattdessen.
Als einzige Antwort bekam ich ein leises "Heute Nacht um 3 Uhr an den Mülltonnen Ihres Hotels".
Würde ich zu lange hier stehen bleiben, würde es auffällig werden, also nickte ich und verschwand mit schnellen Schritten in der Halle.
"Ihre Schwester braucht Sie!" , schwirrte es mir im Kopf.
Verdammt! Was sollte das bitte heißen? Sie lebte.
Doch ich kannte sie nicht mehr. Sie war eine Fremde. Leider.
Aber ich würde den Teufel tun um sie wieder kennenzulernen. Ich wollte meine Schwester zurück! Und wenn Miss Swan eine Terroristin war und mich gleich übers Kreuz legte.
Ich hatte doch nichts zu verlieren!
