One is the loneliest number

Autoren: Eine Freundin und ich sind aktive Forenrollenspieler und beschäftigen uns gerade mit einer reizenden Sirius/Remus Geschichte, welche wir nun online stellen. Jedes Kapitel wird aus der Sicht des jeweils Anderen verfasst sein.

Summary: Nachdem Sirius den verhassten Severus in die heulende Hütte lockte, wo er Remus in voller Werwolfform begegnete, reden die Beiden kein Wort mehr miteinander und leiden auf ihre sehr individuelle Weise.

Warnings: Sehr viel Angst und slash in späteren Kapiteln. Reviews sind erwünscht, flames können sich gespart werden. Die Kapitel sind nicht Korrektur gelesen.

Disclaimer: Alles gehört JKR, aber uns gehören die Rechtschreibfehler und die Idee

Viel Spaß =)

I. Remus

Auch an jenem Morgen erwachte er früher als die anderen Gryffindor Schüler des sechsten Jahres, dabei schien er kaum drei Stunden Ruhe gefunden zu haben und die Ziffern auf seinem Wecker blickten ihn höhnisch an. Eigentlich blieben ihm noch fast zwei Stunden, bevor er aufstehen musste, aber dann lief er Gefahr mit den Anderen Gespräche führen zu müssen. Die Vorhänge waren fest zusammen gezogen und doch entdeckte er das erste Licht des Tages, welches durch die Fenster schimmerte. Seufzend drehte Remus sich auf die Seite und zog die Beine nahe an die Brust. Ein Zauber der Stille verhinderte das das gequälte Stöhnen durch die Luft hallte und hielt ihn fest in dem massiven Bett. Der letzte Vollmond lag drei Wochen zurück und hatte ihm die tiefste Freundschaft seines Lebens gekostet. Sirius hatte ihn betrogen, verraten und ihn fast zu einem Leben als Mörder verurteilt. Noch nie hatte er solche Angst in einem Paar Augen erblickt, als in jenen schwarzen von Severus, am Morgen nach den schicksalsträchtigen Stunden. Keine Entschuldigung vermochte den blassen Schüler zu besänftigen. Er wollte nicht länger in der Nähe eines Tieres, eines Monsters weilen. Und genau das war er?

Jahrelang hatte er diese Gedanken verdrängt und empfand sein Leben an manchen Tagen sogar als völlig normal. Erst an jenem Vollmond begriff er, dass er noch immer eine mordende Bestie in seiner Brust trug. Vielleicht war er deswegen so wütend und verletzt, da sie ihm aufzeigten, wer wirklich hinter jenem sanften Gesicht ruhte. Albus Dumbledore schien gnädig zu sein und erlaubte Remus auch weiter Hogwarts zu besuchen und nahm dem Slytherin einen Schwur des Schweigens ab. Sein gesamtes Leben war in jenen Stunden zusammen gebrochen. Und warum? Aufgrund einer kindischen Rivalität, eines Hasses, der nicht mehr in den grenzen der Normalität lag und nein, er konnte es nicht selbst zu Ende führen, sondern benutzte ihn, den Werwolf, als Werkzeug für diesen Wahnsinn. Das der Schwarzhaarige dazu fähig war, schmerzte noch immer und er spürte wie seine Augen brannten und er das Haupt tiefer in die Kissen presste. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und die schmale Gestalt des jungen Mannes sank noch deutlicher in sich zusammen. Selbst Peter und James wirkten verstört über diesen üblen Scherz und hatten Sirius mehr als nur zu Recht gewiesen, aber Remus vermochte es nicht, auch nur ein Wort an ihn zu richten. Dabei riss jene Abwesenheit eine Leere in sein Leben, welche er nicht füllen konnte. Noch nie war es ihm vergönnt gewesen Freunde zu haben, denn als Kind lebte er isoliert, nur mit seinen Eltern, die ihre Wärme verloren hatten. Die Einladung an die Zauberschule schien sie allesamt überrascht zu haben und dann traf er die späteren Rumtreiber im Zug. Sie akzeptieren wer er war, nahmen sogar den leidvollen Weg auf sich, um Animagi zu werden und ihm beizustehen und nun hatte einer von ihnen sein Vertrauen auf die grausamste Weise missbraucht.

Es war ein Kampf die Lider zu öffnen und den warmen Kokon der Decken von seinen kalten Gliedern zu schieben, aber schließlich trafen seine nackten Füße auf den kalten Boden und er zitterte. Sein Pyjama war abgetragen und zu kurz, so dass die Narben an seinen Armen sichtbar worden. Remus lauschte in die Stille und vernahm das übliche Schnarchen von James. Peter schlief stetig derart leise, dass man ihn kaum bemerkte und Sirius... Seufzend öffnete er den Schrank und suchte sich die passende Kleidung für den Tag heraus. Vorsichtig trat er durch den Schlafraum und harrte einen Moment vor Padfoots Bett aus, streckte ein schmales Handgelenk aus und wollte am Stoff ziehen, nur um zu sehen, ob er auch die Nächte wach lag und keinen Frieden fand. Aber ein solch riesiges Ego sprach den Besitzer sicher von jedweder Schuld frei. Der Gryffindor schüttelte sein Haupt und verließ den Raum in Richtung der Duschen. Es war noch immer eine schmerzliche Angelegenheit, denn Moony wütete selten derart bestialisch, wie er es in jener Nacht getan hatte. Das verlorene Opfer brachte ihn dazu, sich beinahe in Fetzen zu reißen und mit Grauen dachte er an den nahenden Vollmond. Auch dies hatte er Sirius zu verdanken. Wenn er sich darauf konzentrierte ihn zu hassen, dann tat es nicht so weh, dann wich die Kälte der Glut. In blassen Tönen zeichnete sich die Sonne am Horizont ab, als er aus dem Fenster blickte und mit einem Zauber die nassen Haare trocknete. Sie waren lang geworden und lose hellbraune Strähnen fielen in seine Stirn, über seine Augen, welche die selbe Tönung besaßen. Er knotete die rot goldene Krawatte und sortierte die Bücher, welche er an dem heutigen Tag benötigen würde. Es begann mit einem Block Zaubertränke, welche er im Fortgeschrittenen Kurs absolvierte, ebenso wie den Rest seiner Fächer. Normalerweise lichtete sich der Stundenplan der Schüler im sechsten Jahr, aber Remus belegte jedwedes mögliche Prüfungsfach und einen Großteil davon teilte er sich mit Sirius, manchmal mit James, seltener mit Peter. Auch Severus befand sich häufig im gleichen Klassenraum, wie er, nur saß er in großer Distanz zu ihm. Kein Wunder...Es folgten alte Runen und nach der Pause Verteidigung gegen die dunklen Künste, sowie Kräuterkunde als Abschluss. Er wusste nicht, welchen Beruf er ergreifen sollte, denn niemand bot einem Werwolf eine Arbeit an und so lag seine einzige Hoffnung auf den bestmöglichen Noten, die er zu erreichen vermochte.

Die nächste Stunde verbrachte er im Gemeinschaftsraum, um zu lernen. Allerdings verschwendete er viele Minuten damit in den kalten Kamin zu blicken. Remus konnte es nicht in Worte fassen, doch Sirius und er, waren immer irgendwie besonders gewesen. Eine Freundschaft, welche tiefer griff und vertrauter wirkte, als mit den anderen Beiden. Immerhin hatte er den Schwarzhaarigen
so erlebt, wie es sonst niemand tat, allein und verzweifelt. Er fand einfach keine Worte für diese Art der Bindung und behielt solche Gedanken immer für sich, aus Angst, man würde ihn verlachen. Seine Eltern fanden selbst keine Zeit den Nöten ihres Sohnes zu lauschen. Viel mehr wirkten sie damit beschäftigt eine Kur zu finden und dafür ihre letzten Münzen auszugeben. Schon jetzt existierten sie am Rande der Armut. Sirius war immer der gewesen, der in Hogsmeade Schokolade kaufte, einmal probierte und dann sagte, dass sie ihm nicht schmeckte und sie Remus schenkte, denn der Black wusste, dass sein Freund keine Almosen akzeptierte. Nach den den Vollmondnächten kehrte Padfoot niemals mit leeren Händen an sein Krankenbett und er verbrachte von Allen die meiste Zeit bei ihm, ließ sich nicht von den Wunden erschrecken und davon, wie weiß Remus in dem Bett war, wie nahe er an der Schwelle des Todes weilte. Aber dies gehörte nun zur Vergangenheit und er würde auch dies überstehen. Immerhin schiene er Schmerzen gewöhnt und nichts konnte schlimmer sein, als jene der Verwandlung. Nichts aus dieser. Der Gryffindor konzentrierte sich auf die Wut...die Wut ließ ihn die Tage überstehen und rettete ihn davor doch wahnsinnig zu werden. Er ballte die schmalen Finger zu einer Faust und lehnte sein Haupt gegen die Lehne, bis es Zeit für das Frühstück in der großen Halle war.

„Du solltest etwas essen.", sprach Lily, welche nun neben ihm saß. Die rothaarige Hexe hatte rasch begriffen, dass etwas nicht stimmte und stand Remus zur Seite. Sie besaß seit dem ersten Jahr eine weiche Stelle für den hageren Jungen, der zu Beginn noch kein Wort mit ihr zu wechseln vermochte, ohne dabei zu stottern. Natürlich kannte sie keine Hintergründe, aber sie war nicht so dumm den anderen Gryffindor nach diesen zu fragen. Viel mehr verbrachte sie Zeit mit ihm und achtete darauf, dass er den Toast nicht einfach nur umher schob.
„Ich habe keinen Hunger.". Bevor sie ihn jedoch weiter damit belästigte, nahm er einen Bissen. Sein Magen fühlte sich an, als lägen Steine darin. Es war alles so trist und farblos geworden, kein Geschmack mehr, obwohl die Hauselfen ihr Bestes taten. Remus blickte kaum auf, als James, Sirius und Peter auftauchten. Wie immer ein wenig später, als der Rest, aber die gesamte Schule hatte von dem Streit in den Reihen der Rumtreiber gehört und nur vage begriffen, dass Snape ebenso involviert wirkte, doch niemand verlor weitere Worte darüber und so glich die große Halle einer riesigen Ansammlung von Vermutungen und Klatschgeschichten. Sie reichten von Abenteuererzählung, bis romantische Rettungen und keine ähnelte auch nur entfernt der Wahrheit. Nur noch etwas über ein Jahr und er würde Hogwarts verlassen, dann brauchte er sich nicht mehr darum zu sorgen, dass man ihn entdeckte. Snape saß am Tisch der Slytherins, ebenso unbeweglich, und wich jedweden Fragen, welche von Regulus, oder Narcissa auf ihn zielt aus. Immerhin stand er zu seinem Wort. Remus fixierte den Teller. Seine Züge entspannten sich, obwohl eine schmale Linie zwischen seinen Augen darauf deutete, dass dies nur eine Fassade schien.

„Morgen Remus.", sprach James bedrückt und Moony antwortete indem er nickte und sacht lächelte, bevor sich die Szene mit Peter wiederholte. Der kleinere Schüler nahm zu seiner Rechten Platz, während die restlichen Rumtreiber etwas abseits und ihm gegenüber saßen. Er wusste, wie sehr der Streit die Wormtail und Prongs belastete und er fühlte sich schuldig, aber momentan konnte niemand etwas an diesem Zustand hindern. Potter schien er unheimlich dankbar dafür, dass er ihn vor einem Schicksal als verurteilter Mörder bewahrt hatte. Ohne den Kapitän der Quidditch Mannschaft wäre er nun sicherlich in Azkaban und eiserne Ketten gelegt.
„Hm, etwas Schokolade vielleicht?", murmelte Lily und versuchte das Schweigen zu brechen, auf die einzige Möglichkeit, welche ihr einfiel. Prongs wirkte noch immer hoffnungslos in sie verliebt und wenn er die Zeichen richtig deutete, dann blieb dies nicht völlig unerwidert. Liebe wirkte auf ihn schon immer erschreckend und abstrakt, denn er vertraute keinem Gefühl, welches er nicht zu begreifen und verstehen vermochte, dass er noch nie erlebt hatte. Er sah auf Sirius und zischte leise:
„Mir ist der Appetit vergangen.".

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tbc