-Gilmore Home-
Rory und Lor sitzen im Wohnzimmer. Rory liest ein Buch, während Lorelai ein Modemagazin durchblättert.
Rory: "Hey Mum! Wollen wir noch irgendwas unternehmen? Morgen muss ich zurück nach Yale."
Lorelai sieht ihre Tochter an. Dann antwortet sie: "Hast du nicht noch etwas mit einer gewissen männlichen Person zu klären?"
Rory: "Nein. Ich werde versuchen, ihm möglichst aus dem Weg zu gehen. Erst muss er sich seinen Gefühlen zu Lindsay klar werden. Ich werde mich auf keinen Fall noch mal mit ihm einlassen, bevor die Sache zwischen den beiden nicht geklärt ist."
Entschlossen sieht sie Lorelai an.
"Aber du solltest ihm auch die Chance geben, mit dir zu reden, Süße. Immerhin habt ihr miteinander .. du weißt schon, was ich meine. Wie sehen denn deine Gefühle für ihn aus?", fragte Lorelai.
"Ach, ich weiß es doch selbst nicht. Die Nacht war wunderschön, aber er ist immer noch mit Lindsay verheiratet. Was du an dem Abend gesagt hast, ist schon wahr. Ich hätte mich nicht darauf einlassen dürfen. Aber er war da und er war so lieb und dann ist es eben passiert."
"Liebst du ihn immer noch? Wenn ja, solltest du nochmal mit ihm reden. Naja, wenn du ihn nicht liebst, solltest du eigentlich auch mit ihm reden.", bohrte Lorelai weiter.
"Ja, verdammt, ich liebe ihn immer noch. Aber er soll sich von sich aus von ihr trennen. Ohne, dass ich ihm sagen muss, was er tun soll."
"Das verstehe ich gut, Liebes. Aber du solltest zumindest herausfinden, ob er dich wirklich auch noch liebt, und ob er bereit ist, seine Ehe für dich aufzugeben. Denn falls er das nicht tut, ist er es auch nicht wert, dass du ihn liebst!", redete Lor ihrer Tochter ins Gewissen.
Rory nickte und stand auf. "Du hast Recht. Ich werde ihn anrufen und mich mit ihm treffen. Aber ich hab Angst." Mit traurigem Gesicht ließ sie sich wieder auf den Sessel fallen.
"Rory, du schaffst das! Wo steht, dass Liebe einfach ist? Aber wenn du dein Ziel erreichen willst, musst du was riskieren. Und jetzt ab mit dir!" Liebevoll und doch energisch schob Lorelai Rory vor sich her bis zum Telefon. Dann zog sie eine Jacke über, umarmte ihre Tochter und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. "Du schaffst das, Liebes. Mummy glaubt an dich!" Und mit diesen Worten zog sie die Haustür hinter sich zu.
Rory schaute ihr nachdenklich nach, dann griff sie zum Telefon und wählte Deans Nummer.
Dean: "Ja?"
Rory: "Hi, ich bin's! Wir müssen reden! Können wir uns treffen?"
"J..ja klar", stotterte Dean, "Jetzt sofort? Am besten bei Al."
Rory: "Okay, dann bis gleich."
Ohne ein weiteres Wort von Dean abzuwarten, legte sie auf. Dann zog sie eine dünne Jacke über und machte sich mit schweißnassen Händen auf den Weg zu "Al's Pancake World"
-Al's Pancake World-
Dean wartet schon vor "Al's" auf Rory.
"Hi Rory!"
"Hey Dean!"
Die beiden stehen etwas unschlüssig da, dann setzen sie sich an einen Tisch, an dem man sie nicht so leicht entdecken kann.
"Rory, ich muss dir was sagen!", sagt Dean schließlich und schaut sie ernst an.
Rory sieht ihn an und nickt abwartend. "Dann schieß mal los!"
"Als ich an dem Abend, nachdem dem wir ... nachdem das mit uns passiert ist, nach Hause kam, hat Lindsay schon auf mich gewartet." Er zögert einen Moment, und traut sich nicht, in Rorys Gesicht zu sehen. Dann spricht er weiter. "Sie hat mir erzählt, sie sei beim Arzt gewesen, weil ihr immer so schwindelig war. Und der Arzt hat ihr dann mitgeteilt, dass ... Lindsay ist schwanger." Dean sieht Rory ängstlich an, weil er sich vor ihrer Reaktion fürchtet. Außerdem will er ihr nicht weh tun. Doch Rory blickt ihn mit glasigen Augen an, dann ringt sie sich ein Lächeln ab und sagt: "Aber das ist doch schön! Schließlich hast du dir immer Kinder gewünscht." Da Rory es nicht mehr aushält, ihn ansehen zu müssen, blickt sie auf ihre Hände. Doch plötzlich kommt ihr ein Gedanke: "Du hast ihr das mit uns doch wohl nicht erzählt, oder?"
Dean schüttelt mit dem Kopf. "Nein. Aber das war auch gar nicht nötig, denn sie hat es schon gewusst. Ich weiß nicht wie sie es rausgekriegt hat, aber irgendwie hat sie es erfahren. Doch sie meinte, des Kindes wegen würde sie mir verzeihen." Doch seinem Gesichtsausdruck zu folgen, ist Dean gar nicht so glücklich darüber.
Für Rory hingegen ist Dean jetzt erst recht tabu. Da sie spürt, wie ihre Augen langsam feucht werden und Dean sie auf gar keinen Fall weinen sehen soll, springt sie auf.
"Ich freu mich für dich - und natürlich auch für Lindsay. Machs gut."
"Aber du wolltest dich noch etwas mit mir besprechen!", ruft Dean perplex, während er nun auch aufspringt.
"Das hat sich erledigt. Viel Glück, ihr Beiden!", ruft Rory ihm über die Schulter zu, und schon ist sie verschwunden.
Draußen auf der Straße kann sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
Und wieder ist ein Traum zerplatzt, denkt sie enttäuscht, während sie ein Taschentuch aus ihrer Jacke kramt uns sich damit die Tränen abwischt. Doch das nützt gar nicht, denn somit schafft sie nur Platz für einen neuen Tränenschwall, der ihre Wangen runterlaufen kann. Sie läuft weiter durch die Gegend, bis sie irgendwann vor Lanes Tür steht. Die hat zum Glück noch einen ganzen Packen Taschentücher und jede Menge tröstender Worte auf Lager.
"Am besten gewinnst du erst mal Abstand. Je öfter du sie zusammen auf der Straße siehst, desto schmerzhafter ist es für dich."
"Aber ich will auch nicht davonlaufen. Außerdem will ich meine Mum besuchen."
"Natürlich", antwortet Lane, "du sollst ja auch nicht davonlaufen. Du sollst nur versuchen., den Beiden möglichst aus dem Weg zu gehen. Aber du darfst dich auf keinen Fall von ihnen unterkriegen lassen. Und wenn du sie trotzdem mal triffst, bist du freundlich wie eine oberflächliche Bekannte. Du darfst Lindsay nur nicht das Gefühl des Triumphes geben. Du musst deine Gefühle unter Kontrolle halten.", rät Lane ihrer Freundin.
Rory nickt. Die beiden unterhalten sich noch ein bisschen, doch dann verspürt Rory das Bedürfnis, mit Lorelai zu reden, und da Lane sowieso noch eine Verabredung hat, verabschieden sich die zwei voneinander.
"Ich melde mich bei dir. Versprochen!", sagt Rory und umarmt Lane. Dann macht sie sich auf den Heimweg...
