Summary: "Bin ich dumm?" Noch nie zuvor wollte ich so sehr eine ehrliche Antwort auf diese Frage. Noch nie zuvor war ich mir so sicher, dass ich auch wirklich eine ehrliche Antwort bekommen würde. Ich sehe in ihr Gesicht und ich weiß genau, dass mich die kommenden Worte entweder zerbrechen oder meine gesamte Welt auf den Kopf stellen werden.
Rating: T (vorerst)
Author's Note: Irgendwie gibt es kaum Brittana Fanfics in deutscher Sprache. Vielleicht interessiert sich ja auch niemand dafür, aber das will ich einfach mal heraus finden. Die Idee zu dieser Story kam mir vor einer ganzen Weile, aber eigentlich mag ich selbst nur wenige AU Stories. Trotzdem wollte ich mich einfach daran versuchen.

Disclaimer: Glee und die Charaktere gehören mir (leider) nicht.

(1) Sonnenschein unter einer Gewitterwolke

So richtig weiß ich nicht, wohin wir fahren. Ich sitze auf der Beifahrerseite und habe den Kopf an die Fensterscheibe gelehnt. Das Glas ist erstaunlich kühl und es fühlt sich an, als würde ich mir eine kalte Flasche Limonade, Bier oder etwas anderes zu trinken an die Stirn pressen. Alles andere fühlt sich unangenehm heiß an.

Zum Glück habe ich mich vor der Abfahrt doch noch einmal umgezogen. Eigentlich wollte ich den Schal anziehen, den ich mir letzte Woche gekauft habe. Es macht mich ein wenig traurig, dass ich ihn nicht tragen kann, da er unglaublich gut an mir aussieht, und wohl auch noch viele Wochen darauf warten muss.

Als ich fertig angezogen aus dem Haus marschierte, wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen. Es ist Sommer und eigentlich hätte ich das leise Surren der Klimaanlage im Haus hören müssen. Nur deshalb fühlte es sich in meinem Zimmer nach einem angenehmen Herbsttag für Jacke, Schal und Stiefel an. Außerdem waren es gestern etwa 30 Grad im Schatten, laut meiner Mutter. Es ist recht unwahrscheinlich, dass sich so etwas über Nacht ändert. Denke ich jedenfalls.

Aber sollte dann die Scheibe nicht eigentlich auch warm sein, wenn alles andere warm ist? Ich richte mich ein wenig in meinem Sitz auf und inspiziere das durchsichtige Material. Ein leises „Hm..." kommt zwischen meinen Lippen hervor, während ich meine schwitzigen Fingerspitzen gegen das Glas drücke. Wahrscheinlich hat mir irgendwann einmal jemand erklärt, warum es sich so anfühlt, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Woraus besteht Glas überhaupt und wieso ist es durchsichtig? Mal davon abgesehen, dass man beim Autofahren gegen einen Baum fahren würde, wenn es das nicht wäre.

Es ist einer dieser Momente in denen es sich anfühlt, als würde mir etwas ins Herz gestoßen. Einer dieser nicht ganz so seltenen Momente in denen ich darüber nachdenke, ob mit mir, meinem Kopf, alles in Ordnung ist. Ich weiß nicht, ob ich mich als dumm bezeichnen würde, wie ich es oft von Mitschülern während der Schulzeit gehört habe. Es tat immer weh dieses Wort zu hören, weil es nicht stimmt. Ich hoffe es jedenfalls. Ich bin immerhin schlau genug um zu wissen, dass ich anders bin. Bei diesen Gedanken muss ich seufzen und mein Kopf sinkt zurück an die Scheibe.

„Ist alles in Ordnung, Schatz?" Anscheinend war der Laut aus meinem Mund stärker zu hören gewesen, als ich dachte und hat die Aufmerksamkeit meiner Mutter auf mich gelenkt.

Ich muss den Kopf nicht drehen um zu wissen, dass sie immer mal wieder den Blick von der Straße abwendet und zu mir hinüber sieht.

„Es ist alles gut. Ich zähle Bäume und kam durcheinander. Ich weiß nicht mehr, wie viele ich schon gesehen habe und muss von vorne anfangen.", ist meine schlichte Antwort. Ich muss ihr ja nicht auf die Nase binden, dass ich erneut einen kleinen Anflug von Selbstzweifeln hatte.

Nicht nur einmal habe ich sie darauf angesprochen und sie gefragt, ob ich dumm wäre. Es waren die Tage an denen ich gehänselt wurde und weinend aus der Schule heim kam. Oder die Tage, an denen ich erneut ein 'F' auf einer Klausur mit nachhause brachte. Sie hat mich jedes Mal mit diesem sanften Blick angesehen und beteuert, dass ich ganz sicher nicht dumm wäre. Ich wäre speziell und ich wäre einfach nicht für diesen Lern- und Prüfungsdruck geschaffen.

Eine Hand findet ihren Weg auf mein Knie und drückt ermutigend zu: „Bist du sicher? Du wirkst seit Tagen wieder so ungewohnt ernst und nachdenklich."

Ich sehe auf ihre Hand und merke, wie meine Mundwinkel leicht nach oben zucken. Diese Berührung hat es noch nie verfehlt mich ein wenig aufzumuntern: „Ich bin einfach nervös. Ich mag neue Menschen, aber ich weiß nie, ob neue Menschen auch mich mögen."

Ein halbes Jahr nach meinem High School Abschluss saß ich daheim herum. Außer ausgehen mit Freunden oder den Besuchen im Tanzstudio habe ich nichts gemacht. Ich war einfach nur froh, dass ich es tatsächlich irgendwie geschafft hatte mein Diplom zu bekommen. Was wirklich nicht so einfach war, da Lernen tatsächlich nicht zu meinen Stärken gehört.

„Es wird Zeit, dass du wieder mehr aus dem Haus kommst und etwas mit deinem Leben anfängst, Brittany." Ich merke in diesem Augenblick erst, dass wir uns gar nicht mehr bewegen. Anscheinend war ich zu abgelenkt um unsere Ankunft zu bemerken.

Meine Mutter stellt das Auto in die Parkposition und zieht die Handbremse an. Nachdem sie sich abgeschnallt hat, wendet sie sich mir zu: „Du solltest nicht nervös sein. Du bist eine so strahlende und fröhliche Person, sie werden dich lieben."

Mein Blick wandert über das erleuchtete Neonschild über dem Eingang des Gebäudes. Macht es überhaupt Sinn ein Schild am hellichten Tag zu beleuchten? Man erkennt das Strahlen durch die Sonne doch eh kaum.

Ich muss ein wenig lächeln. Das ganze Gebäude wirkt von außen wie eine völlig herunter gekommene Lagerhalle. So habe ich es mir wirklich nicht vorgestellt, aber der Charme verzaubert mich.

Meine Finger finden den Verschluss des Anschnallgurtes und öffnen ihn: „Das Jugendzentrum heißt 'Glee Club'? Wie diese Schulchorsache?"

„Sie versuchen Kindern und Jugendlichen durch Tanz und Musik eine neue Perspektive zu geben. Deshalb wirkt der Name doch recht passend.", antwortet meine Mutter und öffnet bereits ihre Tür um das Auto zu verlassen.

Ich greife nach ihrem Arm und halte sie zurück. Ein wenig muss ich über meine Worte nachdenken, möchte ich sie doch nicht verletzen. Immerhin hat sie mir diesen Job besorgt: „Ich weiß, du willst mich unterstützen, aber ich würde gerne alleine rein gehen. Wenn das okay ist..?"

Nur für einen kurzen Augenblick wirkt sie ein wenig überrumpelt, dann schüttelt sie jedoch den Kopf und schenkt mir ein ermutigendes Lächeln: „Natürlich ist es in Ordnung."

Sie lässt es sich nicht nehmen sich zu mir hinüber zu lehnen und mir einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken: „Hab einen schönen ersten Arbeitstag. Alles wird schon gut werden."

„Danke!", schießt es aus mir hervor und mit einem schnellen Satz bin ich aus dem Auto gesprungen. Einige Schritte gehe ich noch rückwärts, strahle meine Mutter an, winke und dann gehe ich elanvoll auf die große Stahltür zu. Nur entfernt nehme ich wahr, wie das Auto hinter mir wieder angelassen wird und den Parkplatz verlässt.

Kaum zu glauben, dass mich vor wenigen Minuten noch finstere Gedanken geplagt haben. Dabei ist das hier doch alles so neu und aufregend.

Als meine Mutter mir vor einigen Wochen den Vorschlag machte, dass ich doch einige Stunden in einem Jugendzentrum arbeiten könnte, war ich nicht sicher, ob eine solche Aufgabe etwas für mich wäre. Ich bin doch selbst noch nicht erwachsen und versuche mir das auch nicht, wie viele meiner Freunde, einzureden.

Warum will man überhaupt so schnell erwachsen werden? Einige meiner Freunde haben versucht es mir zu erklären. Erwachsen werden bedeutet, dass sie Lima verlassen können. Aber das ergibt überhaupt keinen Sinn. So schlecht ist Lima doch gar nicht. Es gibt viele Lokale, Spielhallen, ein Kino und wir haben sogar eine Schwulenbar.

Ich merke, wie meine Wangen leicht warm werden, als ich über die Bar nachdenke. Es war wirklich ein interessanter Abend, als ich mit meinen Freunden in dieses Lokal hinein stolperte.

Kopfschüttelnd versuche ich diese Gedanken zu vertreiben. Ich muss mich jetzt konzentrieren. Ich lege den Kopf in den Nacken und betrachte erneut das Neonschild des Gebäudes.

Ob es drinnen genauso verfallen aussieht, wie hier draußen? Die großen verrußten Tonnen seitlich der Tür erinnern mich an Obdachlose, die unter einer Brücke wohnen und sich dort nachts am Feuer Geschichten erzählen. Ob hier auch Obdachlose Kinder her kommen? Ich lege angestrengt die Stirn in Falten und versuche mich daran zu erinnern, was meine Mutter über diesen Ort gesagt hat.

Das Zentrum wird von einer Organisation betrieben, die Kindern und Jugendlichen mit schlechtem Hintergrund und ohne Zukunftsplänen einen Zufluchtsort bieten will. Dort sollen sie neue Dinge lernen und möglicherweise heraus finden, was sie später einmal machen möchten."

Zukunftspläne. Ich habe noch keine. Vielleicht finde ich sie ja auch hinter dieser Tür. Ich lege den Kopf schief und zucke schließlich zusammen, als sich hinter mir jemand räuspert und anfängt deutlich gereizt zu sprechen: „Wie lange willst du hier noch herum stehen?"

Überrascht nehme ich die Arme hinter meinem Rücken hervor. Ich war mir überhaupt nicht darüber bewusst, dass ich sie verschränkt haben muss und drehe mich zu der Stimme herum.

Sie ist kleiner als ich und zierlich. Wären da nicht ihre sehr dunklen braunen Augen, die mich finster anfunkeln, hätte ich sie wahrscheinlich einfach fröhlich begrüßt und mich dafür entschuldigt, dass ich den Eingang blockiere. So wie sie mich ansieht, bleiben mir jedoch alle Worte im Hals stecken und ich öffne nur leicht den Mund.

Ich weiß nicht wieso, von ihrer Statur wirkt sie nicht bedrohlich, aber ihr Blick vermittelt den Eindruck, als würde sie jeden Moment auf mich los gehen: „Du stehst immer noch im Weg."

Hastig trete ich einen Schritt beiseite. Den Blick kann ich nicht von ihr abwenden. Ich merke selbst, wie ich sie debil anstarre. Mund immer noch leicht geöffnet, Augen weit aufgerissen und darauf fixiert so viel wie möglich von ihr aufzunehmen.

Sie ist ausgesprochen attraktiv. Dunkle Haare, dunklerer Teint. Sie muss aus einem besonders tollen fernen Land kommen. Mir fällt zwar kein Land ein, in dem die Menschen so aussehen, aber sie kommt definitiv aus einem Paradies.

Aber hauptsächlich kann ich nicht aufhören zu starren, weil ich mich frage, wie jemand vom Aussehen so harmlos und wunderbar wirken kann und ihre ganze Körperhaltung und ihre Augen etwas ganz anderes ausdrücken können. Sie verunsichert mich.

„Du kannst den Mund auch wieder zu machen.", zischt sie fast und geht ohne ein weiteres Wort an mir vorbei in das Gebäude.

Zum Glück ist mein Körper zu erstarrt um ihr direkt zu folgen, obwohl ich darüber nachdenke. Mit einem lauten Schlag schleudert sie die Tür hinter sich zu und ich hätte sie wohl ins Gesicht bekommen, hätte ich mich bewegen können.

Mir ist nicht bewusst, dass ich die Luft angehalten habe, bis ich die mangelnde Luftzufuhr bemerke und wieder ein- und ausatme. Nach einem weiteren Moment zucke ich die Schultern und gehe auf die Tür zu.

„Nicht jeder Mensch ist ein Sonnenschein...", summe ich vor mich hin und muss über mich selbst schmunzeln. Wahrscheinlich hat das Mädchen nur einen schlechten Tag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand immer eine so negative Ausstrahlung haben kann. Außerdem sollte ich nicht über jeden fremden Menschen nachdenken.

Was mich im Inneren des Gebäudes erwartet, habe ich nun wirklich nicht erwartet. Ich trete in einen sehr großen hellen Raum. Er ist übersät mit Sitzgelegenheiten, die wirklich bequem aussehen. Vor allem die großen Kissen in der Sofaecke.

Kurz habe ich das Bedürfnis einfach direkt darauf zu zu rennen und mich in die Kissen zu werfen. Aber dafür bin ich ja leider nicht hier. Vielleicht später. Hoffentlich später.

Ich lasse meinen Blick schweifen. Über die Bar. Über die große Bühne am anderen Ende. Wäre der Raum bis auf die Bühne leer, wäre er die perfekte Konzertlocation. Aber wahrscheinlich ist er trotzdem genau das.

Fasziniert gehe ich einige Schritte weiter. Ich fühle mich wie ein Kind zur Weihnachtszeit. Überall gibt es etwas neues zu entdecken und ich frage mich, wie lange es dauert, bis ich vor lauter Reizüberflutung überhaupt nichts mehr aufnehmen kann. Außerdem frage ich mich, warum ich diesen Ort, mit seinen Billard- und Kickertischen bisher nicht kannte. Hier hätte es mir nach der Schule sicher gefallen. Wahrscheinlich wäre dadurch mein Interesse am Lernen jedoch ganz verschwunden.

Aus dem Augenwinkel nehme ich eine Bewegung wahr und drehe mich in deren Richtung. Ein neugieriges Paar Augen betrachtet mich. Stand er schon die ganze Zeit dort? Lächelnd hebe ich eine Hand: „Hi!" und bewege mich vor guter Laune fast federnd auf ihn zu.

Was ist das auf seinem Kopf? Es sieht fast aus wie ein totes Tier. Warum züchtet jemand ein totes Tier auf seinem Kopf? Ob ich ihm sagen soll, dass es nicht wirklich gut aussieht? Das würde wohl keinen guten Eindruck machen. Allerdings macht er auch keinen guten Eindruck, so wie er mich mustert. Sein Blick wandert über meinen gesamten Körper, sein Mund zu einem Grinsen verzogen und er hält die Augen auf meine Brüste gerichtet: „Hallo, du musst Brittany sein."

Ich nicke zustimmend, obwohl meine Brüste ganz sicher nicht Brittany heißen: „Heute ist mein erster Tag hier und ich habe keine Ahnung, wo ich mich anmelden muss."

Er streckt die Hand zu mir aus und ich schüttele sie: „Du hast genau den Richtigen gefunden. Ich bin Puck und spiele sehr gerne deinen persönlichen Tourguide." Er zwinkert mir zu und hält meine Hand länger fest als nötig gewesen wäre. Ich merke, wie sein Daumen sogar kurz über meinen Handrücken streichelt. Seine Augen schaffen es nicht sich sehr lange von meinem Oberkörper zu entfernen.

Es wird mir etwas unangenehm und gerade als ich darüber nachdenke, wie ich es ihm möglichst freundlich klar machen kann, wird mir die Arbeit abgenommen: „Verdammt! Sie hat auch Augen, Puckerman!"

Die selbe Stimme von draußen. Sie klingt fast noch eisiger, als ich sie dort gehört habe. Aber sie ist nicht gegen mich gerichtet und sie hilft mir damit aus einer misslichen Lage. Ich drehe den Kopf zu ihr und lächle etwas. Leider kommt es bei ihr wohl nicht an.

Sie steht mit verschränkten Armen einige Meter entfernt und betrachtet Puck recht ausdruckslos: „Wenn du meinst, dass sich eine Frau besonders toll fühlt, wenn du sie wie ein Stück Fleisch ansiehst, dann hast du echt keinen blassen Schimmer."

„Dafür, dass ich keine Ahnung habe, habe ich dich recht schnell ins Bett bekommen, Lopez.", gibt Puck, mit den komischen Haaren, zurück. Eigentlich sollte mich dieses Gespräch irritieren, zu einem gewissen Grad tut es das auch, aber ich komme einfach nicht über seine Frisur hinweg.

„Du hast mit ihm geschlafen? Trotz der Haare?", frage ich lauter als geplant. Die Worte waren in meinem Kopf und irgendwie mussten sie wohl raus, obwohl ich das nicht vor hatte.

Als ich seinen leicht versteinerten Gesichtsausdruck sehe, schlage ich mir eine Hand vor den Mund und murmle einige nicht verständliche Entschuldigungen.

Ich bin mir sicher, dass er mir gleich etwas entgegnen wird. Oder vielleicht sogar sie. Immerhin scheint sie ihn ja irgendwie zu mögen, wenn sie Sex mit ihm hatte. Obwohl sie gerade nicht wirklich freundlich zu ihm war.

Das Lachen lässt meinen Kopf hoch schnellen. Sie steht einfach nur da und lacht.

Ihre Augen wirken immer noch zu hart, aber ihre gesamten Gesichtszüge sind deutlich entspannter, als zuvor. Sie sieht mich an, wirkt amüsiert und macht eine auffordernde Kopfbewegung nach rechts: „Komm. Ich bring dich zu unserem Chef."

Ich folge ihr sofort. Gehe sogar etwas schneller um neben ihr laufen zu können. Immer wieder muss ich den Kopf leicht drehen und versuche ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Sie spricht kein Wort und ich weiß auch nicht, ob ich etwas sagen soll. Dabei würde ich ihr zu gerne sagen, dass sie wunderschön ist, wenn sie lacht. Vielleicht würde sie es öfter tun, wenn es ihr nur einmal gesagt würde. Vielleicht würden dann auch ihre Augen anfangen zu strahlen. Wenn es nicht total seltsam wäre einer völlig fremden Person so etwas zu sagen, würde ich es wohl tun.

„Hier musst du rein." Sie deutet auf eine Tür und lässt mich einfach stehen. Sie geht direkt weiter und der kurze Blick, den ich vorher auf ihr Gesicht erhasche, verrät, dass sie wieder zurück unter ihrer dunklen Gewitterwolke angekommen ist.

Obwohl ich sie nicht kenne, wüsste ich zu gerne was in ihrem Kopf vor sich geht. Irgend etwas fasziniert mich. Irgend etwas an ihr macht mich neugierig und traurig zugleich. Aber sie noch nicht zu kennen, heißt ja nicht, dass es so bleiben muss: „Hey...wie heißt du überhaupt?"

Ich denke schon, dass sie mir nicht antworten will. Sie ist schon fast um die nächste Ecke des kleinen Ganges verschwunden. Doch dann sieht sie noch einmal kurz zu mir.

„Santana." ist alles, was sie sagt, bevor sie komplett aus meinem Blickfeld verschwindet.

Ich sehe noch lange auf die nun leere Stelle. Es ist noch nicht einmal richtig mein erster Arbeitstag und ich habe mir bereits etwas vorgenommen. Ich werde Santana kennen lernen und ich werde versuchen sie zum Lächeln bringen.