Anmerkung: Diese Geschichte gehört Tobby (Originaltitel "Un passé d'où le passé surgit"). Der Großteil wurde bereits von Paddy06 übersetzt, den Anfang der Geschichte findet ihr also auf ihrem Profil (Titel: "Eine Reise jenseits der Zeit"). Hier kommt nun endlich die Fortsetzung, auf die viele schon so lange gewartet haben...viel Spaß beim Lesen! ;)


20. Kapitel: Der Quidditchpokal - Teil 2


Was bisher geschah...

Die Schlange wickelte sich um Harrys Handgelenk und begann, Harry seine Magie zu nehmen.

Der Professor hatte versucht, das zu verhindern, aber Harry hatte eine Mauer um sich herum errichtet. Sobald die Schlange satt war, blieb sie um Harrys Handgelenk geschlungen und Harry selbst sah den Lehrer an.

„Ich werde sie bei mir behalten, ich habe ihr versprochen, für ihre Sicherheit zu sorgen."

„Aber... das ist sehr gefährlich."

„Wir haben eine Abmachung, machen Sie sich um mich keine Sorgen."

Auf einmal fiel Harry zu Boden. Die Entziehung der Magie machte den Spender schwächer und da Harry auch noch die Mauer kreiert hatte, war er zu erschöpft, um sich bei Bewusstsein zu halten.


Als er am selben Abend wieder zu sich kam befand er sich in…

„Nein nicht das, habt Gnade! Bitte sagt mir nicht, dass ich an diesem Ort bin. Ich bin in der Hölle, einer weißen Hölle, mit Desinfektionsmittelgeruch! Aber warum immer ich…?"

„Mr Praott, wie ich sehe sind Sie endlich aufgewacht", bemerkte Pomfrey.

- Ja. Lassen Sie mich raten – es gibt eine Mauer?

- Nein.

- Wie nein? Ich kann also gehen…

- Nun, zu meinem großen Bedauern leider ja. Aber ich bestehe darauf, dass Sie sich erholen, viel schlafen und wenig zaubern. Die Schlange hat nicht viel von Ihrer Magie genommen, aber genug um Sie zu erschöpfen.

- Ja, aber sie erneuert sich doch oder?

- Ja, das hat sie sogar schon. Sie haben eine beeindruckende Fähigkeit zur Regenerierung, zumindest was Ihre Magie betrifft, Ihre physische Gesundheit lässt jedoch noch zu wünschen übrig, also verordne ich Ihnen Ruhe und Erholung.

- Ay ay Käpt'n.

- Hören Sie auf herumzualbern und gehen Sie lieber in die Große Halle zum Essen, sagte sie mit einem Lächeln.

- Wird gemacht Chef!"

Das ließ sich Harry nicht zwei Mal sagen und rannte regelrecht bis zur Großen Halle. Dort stellte er mit großer Erleichterung fest, dass er bei weitem nicht der letzte war, denn eine große Anzahl von Schülern fehlte noch. Die einfache Erklärung dafür war das anstehende Quidditchspiel für das sich alle intensiv vorbereiteten.

Am Sonntag stand das Spiel Ravenclaw gegen Gryffindor an, die Woche darauf dann Slytherin gegen Hufflepuff genauso wie die mit Spannung erwartete Übergabe des Quidditchpokals. Harry konnte es kaum erwarten, er sah sich schon mit dem Quidditchpokal zwischen den Händen.

Severus und Narzissa betraten die Große Halle gemeinsam und setzten sich zu beiden Seiten Herrys.

„Dir geht es also gut?

- Klar, warum sollte es mir nicht gut gehen?

- Naja, dir ist schon bewusst, dass du in der Disziplin ‚Ich ziehe Probleme magisch an' der unumstrittene Meister bist?

- Stimmt, eigentlich verdiene ich eine Medaille!

- Mal was anderes, was hast du eigentlich mit der Magiediebin geredet?

- Wir haben einen Pakt geschlossen, sie darf sich von meiner Magie ernähren und im Gegenzug erhalte ich eine Gabe.

- Eine Gabe?, fragte Severus zweifelnd.

- Richtig, die Fähigkeit zur Telepathie um genau zu sein.

- WAS?! Soll das heißen du kannst in unseren Köpfen lesen?, rief Severus entsetzt.

- Nein, sie hat mir erklärt, dass sie bisher noch kein Zauberer bedienen konnte.

- Kurz gesagt du hast eine schlummernde Gabe in dir und um sie benutzen zu können musst du erst noch einen Weg finden, der sie erweckt?

- Genau Narzissa. Übrigens wollte ich heute Abend mit dir in einem Klassenzimmer trainieren Severus.

- Und was ist mit mir? Darf ich nicht mitkommen?

- Doch, natürlich kannst du auch mitkommen Narzissa! Umso mehr Verrückte wir sind, desto mehr haben wir zu lachen.

- Okay ich bin einverstanden.

- Wir treffen uns im Gemeinschaftsraum nach meinem Nachsitzen mit Filch. Die Sperrstunde wird wahrscheinlich schon weit überschritten sein bis ich zurückkomme, ihr könnt also immer noch ablehnen.

- Oh nein, dann kann ich nicht mit! Ich bin schließlich Vertrauensschülerin!

- Ja aber versuche doch einfach es ein bisschen zu vergessen.

- Na gut.

- Ich bin auch dabei, stimmte Severus zu."

An den anderen Tischen war es ein gutes Zeichen, dass Herry zum Essen gekommen war, aber es schien sich niemand ernsthaft Sorgen gemacht zu haben. Nur Lily hatte ein wenig Angst gehabt, aber sie vertraute Herry, er würde nichts komplett Unüberlegtes tun, wobei…

Die Rumtreiber für ihren Teil sahen auf die Schlange, die immer noch um Herrys Hals geschlungen war und wussten gleichzeitig, dass sich die Magiediebin nach wie vor an seinem Handgelenk befand.

„Habt ihr bemerkt, dass er kein Mal am Handgelenk hat, warf Remus zaghaft in die Runde.

- Ich glaube nicht, dass das wirklich von Bedeutung ist, überlegte James, wir wussten es schon, er hat uns schließlich sein Handgelenk während den Weihnachtsferien gezeigt.

- Ich komme nicht ganz mit, ein fehlendes Mal ist doch von sehr großer Bedeutung, wunderte sich Sirius.

- Denkst du wirklich Voldemort würde seine Diener markieren, während sie noch in Hogwarts unter Dumbledores Augen sind?

- Eben, antwortete Peter.

- Okay, da habt ihr recht, eins zu null für euch, lenkte Sirius ein, der jedoch immer mehr zweifelte…"

James wollte es zwar nicht zugeben, aber es war nicht zu leugnen. Auch er begann langsam zu zweifeln. Herry hätte jede erdenkliche Schlange auf sie loslassen können, genauso wie in den Weihnachtsferien. Außerdem hatte er sich James gegenüber enorm geöffnet, sodass James mittlerweile viel über das Leben von Herry Praott wusste. Er hatte ihnen nie etwas getan. James wusste nicht mehr was er glauben und denken sollte, das einzige was feststand, war, dass er auf Herry Praott eifersüchtig war.


Am selben Abend war Harry überrascht Lily und James vor Filchs Büro vorzufinden.

„Wuhu ich muss also heute Abend nicht alleine die Wandteppiche ausklopfen?

- Freu dich nicht zu früh Praott, das ist nur für eine Woche.

- Na zumindest leistet ihr mir solange Gesellschaft, ich muss immerhin schon seit zwei Wochen das Schloss von oben bis unten schrubben und es ist immer noch genauso schmutzig wie vorher, da kann ich eure Hilfe gut gebrauchen!

- Oh nein, Wandteppiche ausklopfen? Ich hätte lieber das gute alte Nachsitzen der Muggel, da muss man nur Hausaufgaben machen.

- Ah genau, das hätte dir natürlich mehr Spaß gemacht Evans. Genauso wie es dir sicherlich mehr gefallen hätte mich öffentlich zu demütigen!

- Du hast mich so nett gefragt was du für mich tun könntest, ich habe dir nur geantwortet und du hast es gemacht…

- Ich stand unter einem Zauber…

- Nicht wirklich, es war ein Zaubertrank, der nur noch selten gebraut wird, antwortete Lily.

- Wie, also hast du ihn gebraut?

- Nein, aber es war trotzdem sehr lustig.

- Moment ein Zaubertrank? Snape? Oh, ich werde Snape umbringen…

- Snape hat nur getan, worum ich ihn gebeten habe. Ich wollte einen Zaubertrank, er hat ihn für mich zubereitet. Er ist gut oder? Ich finde ihn wirklich sehr begabt in Zaubertränke.

- Du?

- Nein der Papst. Als ob es du dir nicht schon denken konntest, dass ich es war!

- Doch natürlich, aber ich ziehe schließlich keine voreiligen Schlüsse…

- Das wäre das erste Mal, dass du es nicht tust und in dem Fall sogar zu Unrecht! Ich habe mich nur für euren überaus lustigen aber auch dummen Streich an Black gerächt.

- Welche Black?, fragte Lily.

- Die schlimmste von allen: Bellatrix.

- Seid ihr langsam fertig mit dem Radau? Potter du putzt das Pokalzimer! Evans du übernimmst die Wandteppiche im dritten Stock und Praott, du schrubbst die Große Halle von oben bis unten!

- Kein Problem, verkündete Praott zufrieden.

- Herry sag bloß nicht, dass du dich auch noch darüber freust?, fragte Lily.

- Doch klar, das ist das schönste Zimmer!

- Aber doch auch das größte!

- Es ist das belebteste, also machen die Hauselfen dort oft sauber."

Die drei Teenager gingen in verschiedene Richtungen, jeder ausgestattet mit einem Eimer, Besen und Putzlappen.

Harry machte es sich auf dem Tisch der Gryffindors gemütlich und betrachtete die Decke, die wie der Himmel draußen von Sternen übersät war. Dank seines konstanten Trainings seiner stablosen Magie und vor allem durch den Reinigungszauberspruch konnte er sich während dem Nachsitzen mit Filch zurücklehnen und zuschauen wie zuerst die Fenster, dann der Boden und die Tische und schließlich die Wände und Balken sauber wurden.

Alles war blitzblank als er zwei Stunden später zurück zu Filch ging und seinen Zauberstab zurückholte. Dieser hatte das Ergebnis argwöhnisch überprüft, jedoch nichts zu bemängeln gefunden.


Als er in den Gemeinschaftsraum zurückkam war die Sperrstunde nur um einige Minuten überschritten. Er ging hinauf in den Schlafsaal, gefolgt von Severus und Narzissa. Er wandte den Unsichtbarkeitszauberspruch auf die beiden und auch auf sich selbst an, um ungesehen hinausgehen zu können.

Er wählte ein leeres Klassenzimmer in der Nähe des Gemeinschafsraums der Slytherins. Vorher hatte er die beiden Schlangen abgenommen und in seinem warmen Bett versteckt.

„Also ich habe festgestellt, dass ich in einem Kampf die Nerven verliere, wenn ich nichts sehe. Ich kann dann nicht mehr richtig kämpfen, das darf nicht sein.

- Und was schlägst du vor?, fragte Severus.

- Ich werde mir die Augen verbinden und einen Zauberspruch sprechen, damit ich nichts sehe und dann möchte ich, dass ihr beide mich angreift, egal mit welchem Zauberspruch. Das Ziel ist natürlich, dass ich es schaffe ihnen auszuweichen.

- Wie du willst."

Herry nahm ein altes Tuch und band es sich um die Augen. Dann sprach er den Zauberspruch, sodass das Tuch seine Sicht perfekt bedeckte. Der Anfang war eine wahre Katastrophe. Herry, seiner Sicht beraubt, erreichte wirklich nicht viel: Er schaffte es nicht sich zu konzentrieren. Ab diesem Moment nahm Severus sein Training in die Hand.

„Jetzt konzentrier dich doch endlich mal Herry. Du machst gar nichts, um unseren Basiszaubersprüchen auszuweichen! Meine Zauber haben dich jetzt drei Mal in Folge getroffen.

- Du bist lustig, ich schaffe es einfach nicht mich zu konzentrieren!

- Denke nicht mit deinen Augen, du hast sie nicht mehr. Versuche dich auf deine Ohren zu fokussieren, sogar deinen Geruch…

- Weil du dich ja auch parfümiert hast Severus…

- Nein aber ich schon, warf Narzissa lachend ein.

- Hör auf herumzuzappeln, schließe deine Augen und lausche, so schwer ist das auch wieder nicht.

- Du hast leicht reden…

- Konzentrier dich lieber, anstatt mit mir zu diskutieren."

Nach zwei Stunden intensiven Trainings schaffte es Harry bereits dem Großteil von Severus' und Narzissas Zaubern auszuweichen. Da er physisch ausgelaugt war, bat er um eine Pause, die von seinen beiden Sklaventreibern akzeptiert wurde.

„Ich habe vor kurzem in einem Buch die Formel gefunden, mit der man die Gedanken lesen kann. Das Problem ist, dass Schäden am Gehirn entstehen können, wenn sie falsch ausgeführt wird. An wem soll ich sie eurer Meinung nach ausprobieren?

- Naja, ich habe gedacht du hast diese Gabe schon?, fragte Narzissa.

- Ja, aber ich bin überzeugt, dass ich sie nie bedienen kann, also könnte ich doch stattdessen diesen Zauberspruch ausprobieren!

- Hast du die Aussprache und die Zauberstabbewegungen gut gelernt?

- Hab ich, schau lectum cogitationis."

Ein gelber Funke kam aus Herrys Zauberstab und verpuffte an der Wand.

„Was hältst du davon?

- Dass du es an kleinen Tieren probieren solltest, an Ratten oder Mäusen zum Beispiel.

- Ja, die müssen wir aber erst finden.

- Das ist wirklich nicht schwer, ich habe letztens eine fette Ratte in einem verlassenen Klassenzimmer gesehen.

- Okay, aber jetzt gehen wir erst mal schlafen, es ist schon spät.

- Nimm, sagte Severus und gab eine Phiole an Herry und auch an Narzissa.

- Was ist das?, fragte letztere.

- Ein Wundertrank, sagte Herry, ein Zaubertrank, durch den du morgen in Topform sein wirst, in der nächsten Nacht musst du dafür aber ausschlafen."

Die drei Slytherins kehrten leise in ihre Schlafsäle zurück und schliefen sofort ein, vor allem derjenige von ihnen, der von zwei Schlangen umgeben war.


Die Woche verging sehr schnell. Mit dem Unterricht und dem Quidditchtraining hatte Harry viel zu tun, ohne sein Nachsitzen und sein persönliches Training zu vergessen. Er trainierte auch weiter sein Element, das, wie er erraten hatte, wohl eine Mischung aus Wasser und Feuer war. Leider kam er ansonsten mit seinem Element nicht wirklich voran. Dafür schaffte er es aber immer besser Zaubersprüchen blind auszuweichen: Severus und Narzissa zauberten mittlerweile gleichzeitig und bewegten sich dabei viel.

Dann kam endlich das lang ersehnte Quidditchspiel von Gryffindor gegen Ravenclaw. Das Spiel fand unter strahlendem Sonnenschein Ende April statt. Die rote Mannschaft war in Topform und zuversichtlich, während die blaue eher gestresst war aber Vertrauen in ihre Spieltaktiken hatte.

Die Ravenclaws hatten wirklich eine wunderbare Spieltaktik, Harry notierte sich einige Kombinationen auf ein Stück Papier. Aber die roten hatten den Vorteil sehr schnell zu sein und sehr oft die Angriffsweise zu wechseln. Das Spiel war sehr straff doch scheinbar wollten im Moment weder die roten noch die blauen den Schnatz unbedingt fangen. James und der Sucher der blauen flogen gelassen immer höher.

Harry hatte den Schnatz mehrere Male gesehen und er hatte bemerkt, dass James ihn auch gesehen hatte. Sicherlich wollten die Gryffindors so viele Punkte wie möglich sammeln, um durch die Punktedifferenz den Pokal zu gewinnen. Aber Slytherin hatte einen großen Vorsprung.

Als der Punktestand 120 zu 90 für Gryffindor stand, wechselten diese ihre Spielweise und Harry sah, dass James diesmal wirklich den Schnatz suchte. Dieser befand sich gerade am Fuße der Tore von Ravenclaw.

James machte einen wunderbaren Sturzflug, er flog praktisch in vertikaler Richtung. Der Großteil der Zuschauer hatte aufgehört zu reden, alle Augen waren auf James gerichtet. Er flog viel zu schnell. Harry war gefesselt vom perfekten Abstieg, sein Vater hatte sich wirklich verbessert. Nur er war der einzige, der fröhlich war, alle anderen bangten um sein Leben.

Lilys Herz tat so sehr weh, sie verstand nicht warum, sie sah das schlimmste kommen, was wenn er sich schrecklich verletzen würde? Warum tat ihr Herz so weh? Warum weinte sie? Warum war atmen so schmerzhaft? Ihr Kopf schien nicht mehr zu funktionieren, ihre Organe übrigens auch nicht.

Wenn James jemals etwas zustoßen würde, würde sie nicht darüber hinwegkommen, aber warum? Schließlich war er unausstehlich, arrogant…aber sie hatte auch eine ganz andere Seite von ihm kennengelernt, sie mochte seine Eltern, sie mochte auch diese neue Seite an James, die er nie zeigte, sie hatte ihn sogar fast geliebt.

So war also der Stand der Dinge, sie liebte ihn und wenn er sterben würde, würde er es nie erfahren. Aber sie hasste gleichzeitig die Art wie er ihren Bruder behandelte! Warum war alles nur so kompliziert? Bisher hatte sie noch nie realisiert, dass sie ihn liebte, dass sie interessiert war schon, aber nicht, dass sie verliebt war.

James wurde ganz schummrig von dem Gefühl, das der freie Fall bei ihm auslöste. Er verstand nun warum Herry Sturzflüge so mochte, sie setzten so viel Adrenalin frei. Alles was er jetzt noch sah war der Schnatz, der sich immer noch nicht bewegt hatte. Der Schnatz flog auf gleicher Höhe um die Tore herum als er plötzlich nach oben schnellte. Doch James verfolgte ihn, nichts konnte ihn aufhalten.

Während zwei langen Minuten reihten sich atemberaubende Sturzflüge und brutale Aufstiege aneinander. Schließlich konnte er seine Hände um den kleinen runden Ball legen. Er war total euphorisch und das Adrenalin pumpte noch immer durch seine Adern.

Der Kommentator schien vor Freude zu platzen, der Punktestand lautete nun 270 zu 90 für Gryffindor.

Harry für seinen Teil war glücklich, sein Vater war wirklich sagenhaft auf einem Besen, die Verfolgung des Schnatzes war ein wahrer Augenschmaus. Er befürchtete nur, dass James' Ego nach diesem Spiel noch weiter anschwellen würde. Auf jeden Fall würde Lily es wieder zurechtstutzen, dachte Harry mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Er fragte sich, wann die beiden endlich zusammen kommen würden.


David hatte eine sehr erstaunliche Entdeckung gemacht: Herry Praott. Warum nur hatte er es nicht schon früher bemerkt? Er war Harry Potter. Nicht nur hatte er das Gerücht gehört, das besagte er könne Parsel sprechen, was außer ihm auch die ganze Schule gehört hatte, nein er hatte es mit eigenen Ohren gehört! Und, um seiner Argumentation den Gnadenstoß zu versetzten: er hatte die Narbe gesehen, die keiner der Professoren wirklich zu beachten schien...nun ja, außer ihm versteht sich. Es war kein Zweifel mehr möglich. Es war offensichtlich, dass ihn Dumbledore in die Vergangenheit geschickt hatte um ihn zurückzuholen. Aber warum nur ihn, die Hoffnung der magischen Welt? Er hätte egal wen schicken können, aber in dieser Zeit lebten auch seine Eltern. Logisch, das war die perfekte Gelegenheit sie zum ersten Mal zu treffen. Nur den Auseinandersetzungen nach zu schließen, lief es wohl nicht so gut. Dazu kommt, dass Harry in Slytherin war, was die Sache sicherlich nicht besser machte!

David fand es trotzdem seltsam, dass man nur ein Kind auf seine Verfolgung ansetzte. Gut, nicht irgendein Kind, aber trotzdem…außer Dumbledore wusste Bescheid. Er musste wissen, dass er ein Todesser war. Aber das würde ja heißen, dass er wissentlich einen Todesser angestellt hatte! Er musste unbedingt mit ihm reden.

Vor dem Büro des Direktors angekommen, sagte er das Passwort und betrat das Zimmer, das bis auf den Direktor und seinen Phönix leer zu sein schien.

„Oh Professor! Wie kann ich Ihnen helfen?

- Sie wussten es, nicht wahr?

- Was wusste ich?

- Dass ich ein Todesser bin und Harry Potter in Hogwarts ist, um mich zurückzuholen.

- Ja, das wusste ich in der Tat, auch wenn ich über den jungen Potter viele Dinge nicht weiß.

- Wie können Sie sich sicher sein, dass ich sie nicht hintergehe und dem Dunklen Lord heimlich Informationen zukommen lasse?

- Fawkes. Ich vertraue meinem Phönix und er scheint ihnen zu trauen…

- Warum haben sie dem Potter-Jungen nicht gesagt, dass Sie wissen, wen er sucht?

- Nun ja, ich wollte, dass er es selbst herausfindet, er hat Sie auch schon im Verdacht, nur sind Sie nicht der einzige auf seiner Liste.

- Denken Sie, dass er versuchen wird mich zu töten?

- Nein, ich denke nicht. Auch wenn dieser Junge sehr mächtig ist würde er nicht soweit gehen.

- Gut. Wann werden wir in unsere Zeit zurückkehren können?

- Während dem Festessen am Ende des Jahres. Die Idee zu diesem Festessen stammt von Minerva, sie will zum Jahresende die Schüler und ihre Eltern versammeln. Ich finde es ist eine sehr gute Idee, wir müssen nur noch einige Tische und Bänke hinzufügen aber mit ein bisschen Magie wird die Große Halle zauberhaft aussehen, denken Sie nicht auch?

- Das ist eine sehr gute Idee, danke Professor Dumbledore.

- Gern geschehen. Ein Zitronenbonbon bevor Sie gehen?

- Äh, nein danke."

Und er soll der mächtigste aller Zauberer sein. Er war vor allem sehr seltsam, aber gut…David entschied also während den letzten Unterrichtsstunden die lebende Legende, die Harry Potter war, so genau wie möglich zu beobachten. Die Prüfungen würden in einem Monat beginnen, dann kam das Festessen zum Jahresende und endlich die Rückkehr in seine Zeit. David wollte nicht unbedingt zurück, aber wenn es soweit kommen sollte, würde er auf direktem Weg zu dem Dumbledore seiner Zeit gehen.


Für Harry begann endlich die letzte Woche Nachsitzen mit Filch. Am Ende war es eher öde: Nachdem er mindestens vier Mal das Pokalzimmer, die Wandvorhänge und die Gänge sauber gemacht hatte, kannte Harry jede Art von Staubkörnern.

Der Unterricht ging immer schneller, da die Professoren die Zügel straffer gezogen hatten, um sie bestmöglich für die anstehenden Prüfungen vorzubereiten. Harry bemerkte also nicht einmal wie die Woche verstrich.

Er hatte den Zauberspruch erfolgreich an Ratten ausprobiert, er konnte nun ihre Gedanken lesen, schaffte es aber nicht wirklich mit ihnen zu kommunizieren. Eines Abends schlug sich Severus als Versuchskaninchen vor, Harry lehnte anfangs jedoch ab: Er wollte den Zauberspruch nicht an Severus testen aber letzterer bestand darauf und Harry gab schließlich nach.

„Bist du bereit Severus?, fragte Harry zaghaft.

- Das ist das erste Mal, dass ich dich beunruhigt sehe. Los, mach schnell, dann sehen wir ja ob du wirklich so begabt bist wie du immer behauptest.

- lectum cogitatoris."

Der gelbe Lichtstrahl richtete sich auf Severus, der die Augen aus Reflex schloss, und drang in seinen Kopf ein. Niemand wagte es sich zu bewegen oder gar zu denken, Narzissa beobachtete die beiden Jungs, sie war beunruhigt…

Tot bin ich nicht, ich fühle immer noch meine Hände, Füße und sogar mein Herz.'

- „Natürlich bist du nicht tot Severus!

- Ich habe doch gar nichts gesagt…

- Das kann ich bestätigen! Er hat wirklich nichts gesagt.

- Dann hast du es also gedacht!, rief Harry erfreut.

- Ja, das habe ich tatsächlich gedacht."

Du kannst also hören was ich gerade denke?

- Ja, ich höre was du denkst.

- Hey! Ich habe dich gehört, obwohl du nicht geredet hast, das ist Telepathie!

- Denkst du das ist wegen der Schlange?

- Natürlich: Der Zauber, den du angewandt hast, ermöglicht es dir nur Gedanken zu lesen. Er muss aber scheinbar den Mechanismus für deine Gabe ausgelöst haben.

- Du glaubst also, dass ich über Gedanken reden kann ohne den Zauber zu sprechen?

- Versuch es doch an Narzissa.'

Narzissa beobachtete die beiden Jungs, die sich gegenseitig anstarrten, als plötzlich…

Narzissa hörst du mich?

- Ja…bitte sag mir nicht, dass mein Gewissen gerade mit mir spricht…

- Nein, ich bin's Herry.

- Aber ich habe gedacht du kannst nur Gedanken lesen?

- Ich denke, dass der Zauber den Mechanismus für die Telepathie der Schlange ausgelöst hat.

- Das ist großartig, so kannst du während den Prüfungen schummeln…

- Narzissa, du weißt genau, dass ich das nie wagen würde!

- Na also ich würde es an deiner Stelle ausnutzen!

- Gut, wir reden wieder auf normalem Weg.'

„Und, hat es geklappt?, fragte Severus mit lauter Stimme.

- Einwandfrei, antwortete Narzissa.

- Weißt du, was sie gedacht hat?, grinste Herry vergügt.

- Sei ruhig Praott, pass auf was du sagst!

- Sie dachte, ich wäre ihr Gewissen, endete er und explodierte vor Lachen.

- Ich habe dir doch gesagt du sollst still sein…"

Narzissa sprang unerwartet auf Herry und versuchte ihn zu kitzeln. Severus lächelte bei diesem Anblick und half Narzissa bei ihrer Aufgabe. Nach fünf Minuten reinster Qual für Herry, hörten sie endlich auf.

„Ihr habt also endlich Gnade mit mir.

- So kann man es auch sagen, meinte Severus. Es ist Zeit schlafen zu gehen. Vor allem darfst du nicht vergessen, dass in drei Tagen das letzte Quidditchspiel dieses Jahres ansteht und dass du spielst.

- Ich weiß, nicht nötig mich daran zu erinnern Papa, scherzte Herry.

- Sehr witzig, normalerweise bin ich der sarkastische unter uns…

- Zur Abwechslung übernehme ich mal deine Rolle!"

Nach diesem Erfolg gingen sie schlafen und dachten dabei an das zukünftige Quidditchspiel. Was würde Herry dieses Mal anstellen um im Krankenflügel zu landen? Severus wollte es nicht einmal wissen.


Zur gleichen Zeit im Gryffindorturm schaffte es eine Person einfach nicht herauszufinden, was sie wollte, sie, die intelligenteste Person von ganz Hogwarts, laut ihren Ergebnissen…

Lily ist nach dem Spiel nicht zu Potter gegangen, die Tatsache ihn in einem Stück zu sehen beruhigte sie. Außerdem lief es immer aus dem Ruder, wenn sie versuchte mit ihm zu reden und endete immer mit einem Streit. Sie waren nie einer Meinung und trotzdem wusste sie, dass sie James Potter tief im Innern liebte.

Vielleicht war sie in einigen ihrer Streits zu weit gegangen, aber sie konnte sich nicht davon abhalten: Sobald sie einmal wütend war, konnte man nicht mehr mit ihr reden, das wusste sie. Aber wie konnte sie sich nur in Potter verlieben ohne es zu bemerken? Wie lange war das schon so?

Ihr Herz sagte ihr seit Weihnachten aber ihr Kopf sagte ihr, dass sie nicht in einen so arroganten Jungen verliebt war, dass es unmöglich war, doch trotzdem…


Verlassen. Ja, genau das war sie und seit wann? Sicherlich seit Weihnachten, sie war nach Hause gefahren und seit diesem Tag war er nie wieder auf sie zugekommen. Sie hatte ihm jedoch nichts getan aber er blieb trotzdem die ganze Zeit bei ihren Feinden. Anfangs hatte er ihr doch gesagt sie solle diese Personen meiden… Warum hörte er nicht auf seine eigenen Ratschläge? Warum hatte er sie verlassen?

Und dann war auch noch der Verräter zu ihr gekommen… Zuerst hatte sie ihn heftig zurückgewiesen aber er kam immer wieder zurück und wiederholte unaufhörlich wie sehr es im leid tat. Was sollte sie tun? Bei dem sein, der sie verraten hatte oder bei dem, der sie verlassen hatte? Erinnerte er sich überhaupt an ihren Vornamen? Manchmal bezweifelte sie das…

Seit dem berühmten Duellturnier hatte sie ihre Entscheidung getroffen. Er würde es bereuen ihr den Rücken gekehrt zu haben und ihr vorgeschrieben zu haben wen sie meiden solle: Sie würde genau das Gegenteil tun. Ja, er würde es bereuen!


Der Unterricht in Verteidigung gegen die Dunklen Künste war wirklich interessanter, der Professor machte keinen Unterschied zwischen Gryffindors und Slytherins: Alle machten mit. Die meiste Zeit waren es Lily und Herry, die die anderen anführten, aber die anderen Schüler waren zumindest weniger schüchtern.

Der praktische Unterricht war eine wahre Freude: Der Professor hatte interessante Gruppen gebildet, er hatte die beiden Häuser nicht gemischt und so konnte Herry Severus noch mehr trainieren. Letzterer konnte sich mittlerweile perfekt verteidigen, er musste auf demselben Stand sein wie Sirius, aber Herry war leicht enttäuscht, als er feststellte, dass Severus dies ausnutzte.

Jetzt wo er genauso stark war wie Sirius nahm er an jedem einzelnen Duell teil, das in den Gängen stattfand und war stolz auf sich seine Macht gegenüber den Rumtreibern unter Beweis zu stellen. Harry bemerkte sehr wohl, dass die schwarze Seite in Snape immer mehr die Oberhand gewann, er musste unbedingt mit ihm reden, bevor er ihn ganz verlor…

Der Professor suchte sich für seine Demonstrationen oft einen Schüler aus, mit dem er sich dann duellierte. Einer von ihnen war James Potter, der darauf sehr stolz war, der andere war natürlich Herry Praott.

Harry zeigte nicht seine ganze Macht, nur genug, um den Professor ein wenig ins Schwitzen zu bringen, aber er hatte es nie gewagt ihn gegen eine Wand zu schleudern wie er es mit dem Auroren getan hatte. Allem Anschein nach wollte er diesen Professor bis zu den Prüfungen behalten: Er hätte es nie für möglich gehalten, dass sein Astronomieprofessor so gut in Verteidigung gegen die dunklen Künste ist. Er hatte mehrmals versucht sein Handgelenk zu sehen. Aber er hatte es nie geschafft, es war immer sehr gut bedeckt.

Der Unterricht in Pflege magischer Geschöpfe wurde viel theoretischer, alle mussten nun Recherchen über magische Schlangen anstellen, da die meisten von ihnen unter Voldemorts Befehl standen. Harry tat sich auch mit diesem Professor sehr schwer, er vertraute ihm, da er immer nett zu ihm war und er hatte außerdem nie sein Geheimnis verraten: Er hatte den Ort, an dem sich die Einhörner aufhielten, immer für sich behalten. Er hatte auch bei ihm öfters versucht sein Handgelenk zu sehen, doch auch bei diesem Professor war es ihm einfach nicht gelungen.

Dabei war es doch eigentlich sehr einfach, er brauchte nur jemanden, der ihm half. Nur wen sollte er um Hilfe bitten? Es müsste ein kleines und cleveres Wesen sein. Warum denn nicht Aurore? Er hatte sie seit dem berühmten Unterricht über Feen nicht mehr gesehen. Außerdem hatte sie ihm gesagt, dass er nur ihren Namen nennen musste, wenn er sie mal brauchen würde. Und genau das tat er während dem Unterricht.

„Aurore", murmelte er als der Professor gerade über die Gefahr sprach, die von Magiediebinnen ausging.

Harry sah wie ein kleines Licht auf ihn zukam und sich ganz unauffällig auf seine Schulter setzte. Da er ganz hinten saß, hatte niemand den kleinen Lichtschimmer bemerkt.

„Was kann ich für dich tun Harry?

- Ich hätte gerne, dass du für eine kleine Ablenkung sorgst, wenn dir das nichts ausmacht? Ich will die Handgelenke des Professors sehen. Ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du das für mich tun könntest.

- Oh ich liebe diese Art von Ablenkung, ich rufe schnell noch ein paar andere Feen, ich spüre schon, dass wird lustig!"

Aurore verschwand genauso unauffällig wie sie gekommen war und kam einige Minuten später mit zehn Feen zurück. Sie fingen an vor den Schülern zu tanzen und alle waren ganz entzückt von diesem improvisierten Ballet. Währenddessen nutzten zwei andere Feen die Gelegenheit und gingen Richtung Professor und verschwanden in seiner Kleidung. Der Professor fing an herumzuzappeln und die ganze Klasse begann zu lachen. Die beiden kleinen Feen kamen an den Ärmeln wieder zum Vorschein aus purem Zufall zerrissen sie dabei…

Der Professor sah auf seine entblößten Arme und begann zu zittern…

„Ich bin extrem kälteempfindlich und ertrage es nicht, wenn ein Arm oder ein anderer Teil meines Körpers der Kälte ausgesetzt ist.

- Aber Professor, es ist doch schon Mitte Juni.

- Das ändert nichts daran, ich werde mich umziehen."

Harry hatte die Arme von Professor Bears beobachtet und lächelte einfach nur. Er wusste nun wer David war, er hatte seine Mission erfüllt. Alles was nun noch zu tun blieb, war ihn außer Gefecht zu setzten und endlich in seine Zeit zurückzukehren…


Das von allen Slytherins so sehnlich erwartete Wochenende kam endlich, die Quidditchspieler wurden von den anderen Slytherins umsorgt: Alle halfen sich gegenseitig. Sie mussten unbedingt gewinnen! Wenn sie schon einmal nur eine Haaresbreite vom Pokal entfernt waren, wollten sie ihn sich auf keinen Fall entgehen lassen. Laut den Sandgläsern hatten sie einen großen Vorsprung gegenüber den anderen Häusern.

Wie an jedem Abend vor einem Quidditchspiel, war Herry sehr aufgeregt: Unmöglich zu schlafen und unmöglich sich auf die verschiedenen Zaubersprüche zu konzentrieren, die er mittlerweile perfekt beherrschte. Er sprach telepathisch genauso offen wie mündlich, zumindest mit Severus und Narzissa. Er nahm sich vor, es in nächster Zeit einmal an Lily zu probieren…

„Komm schon Herry, beruhige dich! Wir sehen genau, dass du aufgeregt bist, aber ich bitte dich, beruhige dich…"

Für einen Außenstehenden war es kaum sichtbar, dass Praott aufgeregt war, nur seine wahren Freunde konnten sehen, dass Herry ein wahres Nervenbündel war.

„Ich bin sehr ruhig Narzissa, was du sagst stimmt nicht.

- Ja genau. Dann leg endlich diesen kleinen Löffel auf den Tisch, ich versteh nicht warum du die ganze Zeit damit rumfuchteln musst!"

Harry holte den kleinen Löffel unter dem Tisch hervor und legte ihn darauf.

„Schau doch was die Arme für ein Gesicht macht…

- Das ist aber doch nicht mein Fehler!

- Nein, natürlich nicht, sagte sie mit einem wenig überzeugenden Ton.

- Das Spiel ist doch sowieso erst morgen, sagte Severus.

- Dann los, beruhige mich. Was, wenn ich verliere? Was, wenn ich es nicht schaffe den Schnatz zu fangen?"

Die beiden Slytherins waren erstaunt darüber wie sehr sie sich im Laufe des Jahres Herry genähert hatten und vor allem, dass letzterer begann sich ihnen anzuvertrauen. Sie bildeten wirklich eine Gruppe, die zusammenhielt.

„Gut. Ich denke für heute Abend solltest du dich einfach nur hinlegen und versuchen zu schlafen: Du hast dich diese Woche nicht wirklich erholt mit dem Nachsitzen, dem Unterricht und dem abendlichen Training im verlassenen Klassenzimmer.

- Ich bin trotzdem ein bisschen besser geworden, bemerkte Herry mit einem kleinen Lächeln.

- Ein bisschen?, entrüstete sich Severus. Du machst wohl Witze, hoffe ich? Du konntest überhaupt nichts machen mit verbundenen Augen und jetzt kannst du sogar angreifen und glaube mir, du zielst sehr genau, entgegnete er und strich sich über den Rücken.

- Es tut mir Leid, dass ich dich gegen die Wand geschleudert habe, bist du sicher, dass du nicht in den Krankenflügel gehen willst?

- Ja, ich bin mir sicher. Ich habe einen Zaubertrank getrunken, mir tut nichts mehr weh. Du hast nicht nur kleine Fortschritte gemacht, glaube mir.

- Wenn es von dir kommt, ist es ein wahres Kompliment.

- Das ist sicher, Severus ist so geizig mit Komplimenten, ich hab noch nie eins bekommen, rief Narzissa und tat dabei verletzt."

Nach dem Abendessen ging Herry nach so langer Zeit wieder einmal direkt in seinen Schlafsaal: Das Nachsitzen mit Filch fand nicht am Wochenende statt und außerdem hatte er schon einen Monat das Schloss geputzt, er war also frei…

Den Großteil der Nacht verbrachte er damit, das Buch über die bekanntesten Auroren anzusehen: Er würde nie genug davon haben die Heldentaten seiner eigenen Eltern und seines Großvaters immer wieder durchzulesen.

Am nächsten Morgen war die ganze Schule in Aufregung, der Pokal würde endlich vergeben werden und das letzte Spiel des Jahres würde endlich stattfinden. Alle waren gespannt darauf zu sehen, welche Spitzenleistung der Sucher der Slytherins diesmal vollbringen würde.

„Also gut, ich will gewinnen. Umso schneller wir das Spiel beenden, desto schneller gewinnen wir Punkte! Um den Pokal zu gewinnen, benötigen wir nur 50 Punkte Vorsprung. Es steht außer Frage, dass wir uns den Pokal durch die Finger gehen lassen, ist das klar?

- Mach dir nicht so viele Sorgen Lucius, wir werden gewinnen.

- Ich bin hier immer noch der Kapitän Praott und…

- Und wir werden gewinnen, ich wüsste nicht was dem noch hinzuzufügen wäre. Also ich hätte gerne, dass der Kapitän nun die Güte besitzt seinen Mund zu halten, damit wir endlich auf das Spielfeld können, um diesen Pokal zu gewinnen, sagte er als er sich erhob und in Richtung Stadium davonging."

Lucius tat sich schwer damit Praott zu ertragen, aber er konnte nichts gegen ihn tun. Es wäre reiner Selbstmord, er war zwar in der siebten Klasse aber Praott war stärker als er, das wusste er. Aber eines Tages würde er sich rächen und bis dahin musste er geduldig sein.

Der Kommentator begann damit die Mannschaft von Hufflepuff vorzustellen, die mit einem donnernden Applaus in Empfang genommen wurde. Dann betrat die Mannschaft von Slytherin das Stadium und wurde ihrerseits vorgestellt, ihr Applaus war aber seltsamerweise bei weitem nicht so laut wie der ihrer Gegner. Harry sah jedoch, dass Lily freudig klatschte und dafür böse Blicke der anderen Gryffindors erntete, vor allem von James Potter.

Die beiden Kapitäne gaben sich ‚freundschaftlich' die Hand. Dann stießen sich alle vom Boden ab und sausten in die Höhe. Der Schiedsrichter ließ die beiden Klatscher frei, genauso wie den Schnatz. Dann warf er den roten Ball in die Höhe und gab den Startpfiff.

Harry stieg sofort in die Höhe und begann Ausschau nach dem Schnatz zu halten: Umso schneller er ihn sah, desto schneller wäre er gefangen und umso schneller würde der Pokal ihm gehören, beziehungsweise seiner Mannschaft! Er machte einige Sturzflüge, damit der gegnerische Sucher ihn verfolgte. Er machte sich einen großen Spaß daraus ihn immer wieder abzuschütteln. Das war so einfach mit den Hufflepuffs! Er warf seinem Gegner einen kurzen Blick zu und sah, dass dieser ihm vernichtende Blicke zuwarf. Plötzlich hörte er ein leichtes Zischen rechts von sich, er drehte den Kopf und hatte gerade noch den Reflex sich im letzten Moment zu ducken.

Der Klatscher verfehlte seine Schläfe um einige Millimeter. Kalt fixierte er die beiden Treiber, die ihn bösartig beobachteten.

Seit wann sind die Hufflepuffs denn böse? Sollten sie nicht eigentlich ehrlich und loyal sein? Mist, ich muss vor allem das nächste Mal besser aufpassen, ansonsten werde ich wieder im Krankenflügel enden…'

Harry flog spiralförmig wieder nach oben: Zumindest konnte er von hier aus in Ruhe das Spiel sehen, sein Ziel ausfindig machen und vor allem außerhalb der Reichweite der Treiber sein. Schließlich sah er einen kleinen goldenen Schimmer genau unterhalb des Hüters von Hufflepuff. Er schoss auf den Hüter zu, ohne an etwas anderes zu denken. Das hätte er vielleicht besser tun sollen, denn zwei Klatscher flogen in seine Richtung. Er veränderte seine Route gerade noch rechtzeitig, um dem ersten Klatscher auszuweichen, er streifte nur leicht seine rechte Backe, der andere traf ihn jedoch hart in seiner linken Schulter.

Benommen schoss er wie ein Pfeil so hoch er konnte, um seine Schulter ein wenig bewegen zu können. Er stellte fest, dass zum Glück nichts Schlimmes passiert war: Ein riesiger blauer Fleck und eine schlechte Nacht, nichts weiter…

Okay, dann spielen wir eben dieses Spiel, ich werde diese Treiber platt machen, sie werden nichts verstehen…'

Harry sank in einen Sturzflog und konzentrierte sich diesmal einzig und allein auf die Treiber. Einer hatte einen Klatscher in Reichweite seines Schlägers, während der zweite den anderen Klatscher suchte. Der Teenager stürzte sich auf den ohne Klatscher und sein Plan funktionierte perfekt…

Der Treiber, der einen Klatscher hatte, zielte auf Herry, aber dieser drehte sich im letzten Moment weg, sodass die Kugel den anderen Treiber von Hufflepuff erwischte. Da er aus dem Gleichgewicht gebracht war, stürzte er. Nicht von sehr weit oben, aber genug um ihn zumindest für einige Minuten außer Gefecht zu setzen.

„Gut gespielt Praott, meinte einer seiner Mitspieler.

- Sie haben mich genervt, warte bis ich mich um den anderen kümmere…"

Dieser Schachzug brachte jedoch den anderen Treiber zum Nachdenken und er schien plötzlich zu vermeiden auf Herry zu zielen. Nur für wie lange?

Jetzt wäre es doch eine super Idee den Schnatz zu finden…'

„Und es ist die Mannschaft der Schlangen, die mit 40 zu 0 führt! Kommt schon Hufflepuffs, lasst euch nicht entmutigen. Der zweite Treiber scheint außer Gefecht zu sein, Mrs Pomfrey verbietet ihm wieder auf seinen Besen zu steigen. Das ist nicht weiter schlimm, los Hufflepuff, wir sind auf eurer Seite!"

Es lebe die Parteilichkeit, obwohl es mich früher nie gestört hat. Das ist nicht wirklich dasselbe…'

„Ja! Das ist ein neues Tor für Hufflepuff, der Stand ist jetzt 40 zu 20!"

Harry beobachtete aufmerksam das Spielfeld, wo konnte sich der Schnatz nur verstecken? Er spielte schon seit einer Stunde und trotz des guten Wetters hatte Harry langsam die Nase voll von den mörderischen Blicken, die er nicht nur von den Hufflepuffs, sondern auch von ihren Anhängern zugeworfen bekam! Natürlich antwortete Herry mit noch eisigeren Blicken aber die Atmosphäre war bedrückend. Plötzlich lenkte der so charakteristische goldene Schimmer des Schnatzes die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich. Er war genau über Malfoys Kopf und es wäre doch lustig, wenn dieser genauso reagieren würde wie Draco während ihrem zweiten Jahr…

Er stürzte sich also auf Malfoy mit einem halb eisigen, halb entschiedenen Blick, er hatte nur den Schnatz im Blickfeld. Lucius, der Herry mit dieser Geschwindigkeit auf sich zurasen sah, schrie und machte einen Sturzflug, um dem grünen Sucher auszuweichen.

Harry streckte seine Hand aus. Doch plötzlich schlug etwas hart auf seine Finger: Ein Klatscher war sehr schmerzhaft auf seine Hand geprallt. In dem Fall war er sich nicht so sicher mit einem blauen Fleck davonzukommen, aber das würde ihn sicherlich nicht aufhalten! Er streckte also seine zweite Hand aus und ließ dabei seinen Besen los, genau wie in seinem zweiten Jahr...nur diesmal hatte er keinen Nimbus2000, sondern einen klassischen Schulbesen und letzterer begann gefährlich zu vibrieren. Harry fing den goldenen Schnatz und versuchte wieder in die Höhe zu fliegen, aber ohne seine beiden Hände am Besenstiel war das eine unmögliche Aufgabe.

Er schaffte es jedoch den Besen zu verlangsamen: Gerade genug, um den Besen parallel zum Boden zu bringen und zu springen, um nicht mit dem Holzbalken direkt vor ihm zusammenzustoßen.

Sein Besen flog weiter und prallte jämmerlich gegen den Balken…

Herry stand wieder auf und zeigte allen den Schnatz. Die Tribüne der Slytherins explodierte vor Freude und Harry nutzte die Gelegenheit, um mit Severus zu reden.

Severus? Also, du hast es gesehen, wir haben den Pokal gewonnen…

- Ja, aber vergiss nicht die Tatsache, dass deine Schulter in sehr schlechtem Zustand sein muss und ich fang erst gar nicht von deiner Hand an, die du immer noch an dich presst.

- Aber nein! Alles in Ordnung, das war wirklich spitze, findest du nicht auch. Naja, bis auf den Moment, in dem die Treiber mich als Zielscheibe genommen haben. Abgesehen davon war es sehr aufregend, oder nicht?

- Nein, nicht wirklich. Du solltest vielleicht zu Pom…

- Nein, alles bestens!'

Harry konnte die Diskussion nicht fortsetzten, da in diesem Moment seine Mannschaft zu ihm stoß und ihn in die Luft wirbelte. Harry sah von weitem das strahlende Lächeln von Lily und einen bewundernden Blick von James; bewundernd!

Der Endstand des Spiels lautete demnach 190 zu 20, Slytherin gewann den Quidditchpokal.

Dumledore überreichte den Pokal dem Kapitän, der ihn regelrecht mit Blicken verschlang. Harry hatte nicht gewusst, dass Malfoy noch etwas anderes mit so viel Lust ansehen konnte, abgesehen von Narzissa.

Alle Slytherins schüttelten Herry die Hand, doch dieser wartete in Wahrheit nur auf zwei Personen. Wo waren Severus und Narzissa abgeblieben?

„Herry?

- Narzissa ich habe mich schon gefragt wo ihr bleibt. Warum siehst du mich so an…

- Oh hör mir zu Herry, es tut mir wirklich leid okay, denk immer daran. Ich mache das nur für dein Bestes…

- Von was…

- Quies, sagte eine schwere Stimme."

Harry hörte nur den Zauber, der ihn in den Rücken traf, dann schlief er sanft ein und alles war schwarz…

Tbc…