Hi, Leute! Mal wieder eine Story von mir, dies mal sogar mit zwei Teilen. Ich hoffe ihr mögt es und habt eure Freude damit! Traurig aber wahr, es ist eine Tatsache, dass Liebeskummer (oder alles dem ähnliche) eine sehr gute Inspirationsquelle ist... Widmen möchte ich diese Story Lady Arrogance, die mir immer zuhört! Ohne dich würde mir wirklich etwas wichtiges fehlen! /knuddl/

Zur Story:

Disclaimer: JK Rowling

Pairing: Remus/Sirius

Warning: SLASH; OOC

Teil: 1/2

Die Geschichte spielt nach James, Remus, Peter und Sirius' Schulzeit. Lily und James sind bereits zusammen und verlobt. Sirius hat eine Freundin, aber er fährt zweigleisig. Von Peters Liebesleben wollen wir lieber gar nichts wissen. Remus ist eigentlich solo, aber...na ja okay lest es...

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A SMALL DEMAND

by Alenia OoO

Schlaftrunken wankte Sirius zur Tür und machte auf. Ohne zu zögern trat Remus leicht nach vorn gebeugte Gestalt ein.

Sirius brummte ein leises „Hallo" und knallte die Tür wieder ins Schloss. Remus fuhr sich ein paar mal durch die nassen Haare, draußen regnete es seit Stunden. Es war bereits weit nach Mitternacht, doch das gleiche Gefühl wie jedes Mal hatte ihn doch noch in die Kälte getrieben. Zu Sirius.

„Sie kommt morgen Nachmittag zurück. Vorher räume ich sowieso noch auf.", murmelte Sirius und strich sich über den nackten Bauch. Er hatte wie immer zum schlafen nur Boxershorts an. „Lass den Mantel einfach irgendwo. Von mir aus auch auf dem Boden." Remus folgte er Aufforderung und die beiden gingen hintereinander ins Schlafzimmer. Zuerst war es etwas ungewohnt, schließlich wohnte Remus hier nicht. Er kannte nur das Bett und manchmal auch den Küchentisch. Ansonsten aber war er hier fremd.

Sirius übernahm schließlich. Er trat auf Remus zu und sobald sich ihre Lippen getroffen hatten, wusste Remus wieder was er hier tat. Und er erinnerte sich wieder an das kühle, angenehme Gefühl der dünnen Decken auf Sirius' Bett, an Sirius selbst und den wohligen Geruch, der von ihm ausging. „Du bist ganz kalt.", murmelte Sirius gegen seine Halsbeuge, als er halb auf Remus lag und begann ihn von seinen feuchten Klamotten zu befreien.

„Schon okay.", antwortete Remus heiser und schob sich den Berührungen noch etwas mehr entgegen.

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Remus wachte durch Sirius' Stimme auf. Eigentlich hatte er ja mehr auf ein zärtliches Flüstern gehofft, doch er rief nur nach ihm, um ihn zum frühstücken in die Küche zu holen. Remus seufzte. Er erwartete einfach zu viel.

Mit einem von Sirius T-Shirts bekleidet setzte er sich an den Tisch und rieb sich verschlafen über die Augen. Sirius stand vorm Kühlschrank und wirkte einigermaßen verzweifelt. „Wir haben noch Orangensaft und Rotwein. Was nimmst du?" Er grinste Remus an, doch der legte nur den Kopf müde auf die Arme. „Okay, also Orangensaft.", antwortete sich Sirius selbst und nahm neben Remus Platz.

„Nicht gut geschlafen?", fragte er und trank direkt aus der Flasche. Er streckte seine Hand aus und fuhr Remus durch die Haare.

„Schlecht geträumt.", sagte Remus und hob den Kopf leicht an. Sirius sah ihn fragend an, doch er zuckte nur mit den Schultern. „Nicht wichtig. Wann genau kommt sie zurück?" Sirius Gesichtsausdruck veränderte sich geringfügig. „Drei oder Vier Uhr, nehme ich an. Sie besucht ihre Schwester."

„Kommst du heute Abend auch zu Peters Party?"

Sirius schnaubte belustigt auf. „Peters Party? Ich weiß ja nicht, ob dass das richtige Wort für dieses...nennen wir es...Treffen ist...Aber ich denke schon, dass wir kommen werden. James und Lily sind auch da. Du bist, nehme ich mal an, da. Warum also nicht?" Er zuckte mit den Schultern.

Peter feierte heute seinen 22. Geburtstag und hatte zu diesem freudigen Anlass seine wenigen Freunde auf eine lustige Feier mit viel Spaß und noch viel mehr Alkohol eingeladen. Remus überlegte einen Moment, ob er wirklich hingehen wollte, aber im Grunde stellte sich die Frage nicht. Denn noch schlimmer als die beiden zusammen zu sehen, war nur noch nicht zu wissen, was beiden zusammen bei Peter taten. Masochismus in der schlimmsten Form.

„Es ist kurz nach Mittag.", stellte Remus nach einer längeren Pause fest. „Ich sollte los." Er stand auf und räumte ohne zu fragen die Orangensaftflasche wieder zurück in den Kühlschrank. Sirius folgte ihm, als er im Schlafzimmer seine Sachen zusammen suchte. Er lehnte am Türrahmen, als er sich räusperte und Remus streng musterte. „Was ist mit dir?"

Remus zuckte mit den Schultern und zog sich weiter an. „Nichts eigentlich."

Sirius rollte mit den Augen. „Ist es jetzt doch ein Problem...Denn wenn es das ist, kann ich dir nur sagen: Das fällt dir aber spät ein!" Er wirkte nich wütend, nur gespannt auf Remus Reaktion. „Nein, dass du eine Freundin hast, habe ich bereits überwunden.", sagte Remus kühl.

„Was zum Teufel ist es dann? Schon die letzten paar Mal...du redest kaum...eigentlich kommst du nur noch her, wir tun's ein paar Mal und du haust wieder ab.", sagte Sirius und grinste schief.

„Es wird schwieriger.", sagte Remus und das stimme sehr wohl. „Ich meine, ich kenne sie jetzt und sie ist nett...und das stört mich." Sirius lachte auf. „Was, hättest du es denn lieber, wenn sie ein hässliches Biest wäre? Oh, warte. Natürlich hättest du das lieber. Aber hey, ich habe es dir von Anfang an gesagt, oder? Ich habe dir nie etwas vorgemacht." Er sah ernst drein und kam ein paar Schritte näher.

Remus atmete tief ein. Es stimme schon, Sirius hatte nie einen Zweifel über die Bedeutung dieser Treffen gelassen, nämlich, dass sie überhaupt keine Bedeutung hatten. Sie waren Freunde, mehr nicht. Etwas seltsame Freunde vielleicht, aber definitiv nicht mehr. Und auch nachdem Remus Sirius von seinen wahren Gefühlen erzählt hatte, hatte Sirius nur genickt und ihn weiter geküsst. Seitdem war das Thema nicht mehr besprochen worden.

„Du weißt nicht wie das ist...", sagte Remus. Sirius nickte. „Ja, stimmt ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass es doch gut ist, wie es ist. Ich meine, wir sind doch zusammen. Das wolltest du doch! Wir schlafen miteinander und das sogar ziemlich oft. Wir haben Spaß, was willst du denn noch?"

Was Remus wollte, stand zumindest für ihn außer Frage, doch er war nicht bereit, dass vor Sirius zuzugeben. Dafür war dieser in solchen Sachen eindeutig zu überheblich und selbstverliebt.

„Remus...", sagte Sirius nun und legte einen Arm um dessen Hals. Mit der anderen Hand strich er erschreckend sanft über Remus Gesicht. „Lassen wir es doch so wie es ist. So ist es perfekt." Er lehnte sich nach vorne und stupste Remus Nase mit seiner an. Remus kämpfte ein paar Sekunden noch mit sich. Aber etwas in seinem Kopf schrie und jubelte und freute sich einfach nur, Sirius wenigstens körperlich so nahe dürfen zu können. Er nickte.

„Gut. Sehr gut.", sagte Sirius zwischen zwei Küssen. „Und heute Abend...vielleicht sehen wir uns da ja mal alleine auf einem Gang...oder in einer Abstellkammer." Remus kannte Sirius gut genug, um zu wissen, dass das sein ernst war. Niemand sonst außer ihm hätte wohl die Ruhe und Gelassenheit mit jemand anderem zu schlafen, während die feste Freundin nur zwei Zimmer weiter Unmengen Likör trank.

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Peters Haus war für seine Verhältnisse unheimlich groß. Von außen sah es aus, wie das Haus eines reichen Unternehmers oder Immobilienmaklers. Für alle jene allerdings die Peter kannten, stand über dem Türrahmen nur mit großen roten Buchstaben „MAMA". Denn von der hatte er das Haus geerbt. Sie war vor drei Jahren an einem Herzinfarkt gestorben und Peter war schon eine Woche nach ihrem Begräbnis hier eingezogen. Er wollte seiner Mutter so näher sein. Behauptete er zumindest.

Innen herrschte ein etwas rustikaler Stil. Fußböden aus einfachem Holz, dass bei jeder falschen Bewegung unheimlich knauerte. Möbel, bei denen es schon mal vorkommen konnte, dass ein Teil abbrach (James hatte einmal Peters Sofa im Wohnzimmer in zwei saubere Teile getrennt, indem er sich etwas zu schwungvoll gesetzt hatte) und elektronische Geräte, wie Fernseher und Radio, die in den meisten Fällen aus Altersbedingtheit den Geist aufgaben.

Dennoch, dank Peters Mutter und deren Liebe fürs Detail hatte das Haus etwas sehr einladendes und herzliches. Als Remus ankam, waren James und Lily bereits da. Lily begrüßte Remus mit einer stürmischen Umarmung, James lächelte warm. So saßen sie zu dritt auf der großen, mit dunklem Stoff bezogenen Couch im Wohnzimmer. Peter wuselte etwas aufgeregt zwischen den Zimmern herum.

„Denkst du er hat richtigen Alkohol beschafft?", fragte James spöttisch und grinste Remus an.

„Ehrlich gesagt, nein. Am Ende werden wir uns wohl oder übel wieder mit Kerry's kunterbuntem Kindersektsortiment zufrieden geben müssen, fürchte ich.", antwortete Remus trocken. James lachte auf, doch Lily wandte sich kommentarlos um.

„Ach komm schon, Schatz. Seien wir doch ehrlich!", lachte James und strich seiner Verlobten versöhnlich über den Arm. Lily sah ihn ernst an, ihre grünen Augen leuchteten beinahe. „So redet man einfach nicht über seine Freunde, James", sagte sie.

Remus zog ein herumliegendes Muggelmagazin zu sich heran.

„Jah, schon gut.", sagte James und unterdrückte jegliche Genervtheit. „Komm her!" Er klopfte auf seinen Schoß und obwohl es Lily zu missfielen schien, dass er sie zu sich rief wie einen Hund, lächelte sie und setzte sich. James zog sie sehr dicht zu sich heran und flüsterte etwas, dass Remus lieber nicht gehört hätte und Lily zum kichern brachte.

„Na, fangt ihr schon ohne uns mit den Sauerein an?", fragte auf einmal Sirius. Neben ihm, und mit einem großen Strauß Blumen, stand sie. Sie hatte lange dunkle Haare und schöne blaue Augen. Sie lächelte und begrüßte Remus, James und Lily. Als Remus aufstand und ihr seine Hand reichte, versteifte er sich kaum merklich. Er lächelte höflich und umarmte Sirius kurz.

„Peter holt gerade die harten Sachen aus dem Keller.", sagte Sirius locker und setzte sich in einem weichen breiten Sessel.

Sie drängte sich dicht neben ihn, noch immer hielt sie den Strauß Blumen in der Hand, der ihr Gesicht halb verdeckte. Zwei Paare und ein Single. Remus kam sich selten dämlich vor. Er hasste diese Treffen, James und Lily stritten zuerst ein wenig und versöhnten sich dann stundenlang und zumeist eng umschlungen. Sirius, der bis vor ein paar Wochen noch andauernd jemand neuen angeschleppt hatte, machte gar keinen Hehl aus seinen Vorlieben und tat wonach immer ihm auch der Sinn stand. Betrunken oder nüchtern.

Remus zupfte etwas unbehaglich an seinem Hemd herum. Wann würde Peter endlich kommen?

„Zehn Galleonen er ist nach zwei Butterbier weg vom Fenster und wir können alleine in den Pub gehen.", sagte James und sah Sirius belustigt an. Der nickte. „Ich gebe ihm drei Butterbier. So schwächlich kann nicht einmal er sein. Remus, was sagst du?" Er sah ihn kurz an, und Remus musste den Blick senken.

„Keine Ahnung."

Noch bevor Sirius oder James protestieren konnten, trat Peter wieder ein. Sie stand auf und reichte Peter die Blumen. „Alles Gute zum Geburtstag.", flüsterte sie und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Unsere Geschenke bekommst du erst später.", sagte Lily lächelnd. Peter nickte und wurde rot.

Dann schien ihm etwas wieder einzufallen und verschwand wieder. Kurz darauf kam er mit einer Kiste bläulicher Flaschen zurück. „Das Beste, was ich finden konnte." Sirius, der einen Arm um sie gelegt hatte, zog eine Flasche heraus und schüttelte sie leicht. James öffnete eine andere und roch daran. „Kenn ich nicht.", sagte er anerkennend. Dass Peter etwas alkoholisches gefunden hatte, das James nicht kannte, schien ihn wirklich zu beeindrucken. Etwas lustlos griff Remus ebenfalls nach einer Flasche.

„Habt ihr eigentlich schon einen Termin?", fragte sie auf einmal und sah Lily zaghaft an. Lily überlegte einen Moment, dann begannen die beiden über Hochzeiten und Ringe und alles drum herum zu reden. Sie standen in einer Ecke, direkt neben dem nicht funktionierenden Fernseher und unterhielten sich gedämpft. Sirius sah hin und wieder zu ihnen hin. „Hoffentlich setzt Lily ihr nicht irgendwelche dummen Ideen in den Kopf." Er wirkte halb belustigt, halb besorgt.

James schüttelte den Kopf. „So lange seit ihr nun auch nicht zusammen." Peter nickte und nun saßen die vier Freunde wie früher beisammen. James in der Mitte, mit Peter an seiner Seite, Sirius alleine und die Füße locker-lässig überschlagen. Und Remus etwas abseits mit seiner noch vollen blauen Flasche.

„Stimmt. Soweit sind wir noch nicht.", sagte Sirius und Remus spürte, wie er ihn ansah. Remus schluckte fest. Noch. Noch nicht soweit.

„Was ist eigentlich mit Christine?", wechselte James nun das Thema. „Wollte sie nicht auch kommen?" Peter wurde bei der Erwähnung ihres Namens wieder rot und murmelte unverständliches Zeug. „Wie bitte?", sagte Sirius lachend und nahm einen großen Schluck, was er aber schon noch einer Sekunde zu bereuen schien. Er fing an heftig zu husten und James klopfte ihm mit freundschaftlicher Gewalt auf den Rücken.

„Verdammt, was ist das denn?", fragte Sirius und starrte die Flasche beinahe wütend an. Peter zuckte mit den Schultern. „Es könnte Absinth sein..." James sah ihn einen Moment lang fassungslos an, dann nahm er ebenfalls einen Schluck. „Erinnert ein bisschen an Absinth, ja.", gab er zu und Sirius wischte sich die Tränen aus den Augen.

Remus stellte seine Flasche umsichtig ab. „Danke, nein." Sirius lachte. „Zu stark für dich?"

Remus ignorierte ihn.

In der nächsten halben Stunde alberten James und Sirius ununterbrochen herum, während Peter und Remus sich leise über irgendwelche Unwichtigkeiten unterhielten. Lily und sie kamen schließlich wieder zu ihren Freunden. Sie setzte sich ohne Umschweife auf Sirius Schoß, er hielt sie an den Hüften fest und vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter.

„Gehen wir dann langsam?", fragte Lily und zog James hoch. James nickte. „Ja, ich habe genug Absinth für heute." Lily musterte etwas abschätzig die halbleeren Flaschen auf dem Tisch. Zum Glück hatte sie selbst nichts von dem stinkenden Zeug getrunken.

Remus stand auf, alles drehte sich ein wenig, doch er wusste, dass das nicht am langen sitzen lag. Sirius war gerade voll dabei sie zu küssen. Und zwar genauso, wie er ihn selbst nur Stunden zuvor geküsst hatte. Die eine Hand um den Hals, die andere leicht über das Gesicht streichelnd. Remus hasste sie.

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Der kleine Pub war –wie nicht anders zu erwarten- rappelvoll. Die Leute wuselten dauernd zwischen ihren Tischen und der wirklich winzigen Tanzfläche herum, alle paar Minuten wurden Getränke verschüttet und laut geflucht. James lächelte selig, als sie endlich einen freien Platz fanden. „Gut hier, was?", schrie er gegen den Lärmpegel. Sirius nickte begeistert. Remus hingegen senkte nur seinen Blick.

Da Unterhaltungen hier sowieso unmöglich schienen verschwanden Lily und James sofort auf die Tanzfläche. Sie waren beide relativ klein und so sah Remus sie bald nicht mehr.

„Ich geh was zu trinken holen.", rief nun Peter und kämpfte sich nach einem Nicken seitens Remus schon zur Bar durch. Remus war nun ganz alleine. Die Menschen um ihn herum interessierten ihn nicht. Sirius und sie begannen wieder heftigst zu...Remus biss ich auf die Innenseiten seiner Wangen und bemühte sich stattdessen vorbeitanzenden Pärchen zuzusehen.

Er würde sich niemals daran gewöhnen können, dafür war es viel zu schmerzhaft. Er hatte Angst, jeder Kuss, könnte das endgültige Aus ihrer kleinen...na ja Affäre sein.

„Hey, Remus!", rief Sirius, keine Minute später und Remus wandte sich nur äußerst widerwillig um. Er nickte, als Zeichen, dass er ihn gehört hatte. „Wir gehen tanzen.", schrie Sirius. „Peter kommt sowieso gleich wieder..." Fast war Remus versucht aufzuspringen und Sirius zurückzuhalten, doch er wusste, dass das nicht ging. Und so verschwanden die beiden ebenfalls. Doch Remus folgte ihnen mit den Augen.

Sirius schlanke, hochgewachsene Gestalt zog immer Blicke auf sich, seine Haaren war nun nach einer langen Phase der Ungepflegtheit, wie James es nannte, endlich wieder kurz und verhüllten so nicht mehr sein schönes, markantes Gesicht. Sie war schlank und ihren Bewegungen beim tanzen nach zu urteilen extrem gelenkig. Sie rieb sich auf fast anstößig perverse Weise an Sirius. Immer und immer wieder. Er lachte dabei nur.

Remus Hände schlossen sich zu Fäusten.

Sirius strich ihren Körper äußerst aufreizend entlang, seine langen Finger stoppten nie, sondern wanderten unaufhörlich. Remus ertappte sich dabei, wie er sich vorstellte, dass Sirius ihn so berührte. Warum konnte sie nicht einfach verschwinden? Dann würde Remus so mit ihm tanzen, würde ihm zum lachen bringen und glücklich machen...

Ohne es wirklich zu bemerken stand Remus auf. Er sah sich kurz um, dann erspähte er das Schild mit „Toilette" und drängte sich grob durch die Menge. Er hörte die Musik nicht mehr richtig, es klopfte und trommelte nur noch in seinem eigenen Kopf. Zum Glück war keine Schlange vor der Tür und so stieß er sie einfach auf und atmete tief durch.

Nur zwei andere Männer waren noch hier. Doch sie schienen Remus nicht wirklich zu bemerken. Als sie fertig waren und verschwanden, lehnte Remus sich fast erschöpft gegen die Wand. In nächster Zeit würde er nicht rausgehen, falls jemand fragte, ihm war einfach schlecht. Was so gesehen ja auch stimmte. Vielleicht konnte er sich auch einfach entschuldigen und nach Hause gehen...

Als er so da stand, wurde Remus bewusst, dass es so nicht weiter gehen durfte. Es kostete ihn alles eindeutig zu viel Kraft. Wie oft würde er noch einfach aus dem Raum stürzen, sobald Sirius und sie anfingen sich zu küssen oder sich berührten. Natürlich, er hatte Sirius auch für ein paar Stunden und eine Zeit lang war das auch wirklich genug gewesen, doch nun reichte es einfach nicht mehr. Er wollte mehr.

„Remus?"

Er erkannte sofort Sirius Stimme und stöhnte auf.

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„Was ist mit dir? Ist dir schlecht?" Sirius wirkte etwas außer Atem und seine Wangen waren gerötet. Remus öffnete zögerlich die Augen.

„Mir ist nicht wirklich schlecht.", sagte er matt. „Es ist wegen dir...und ihr."

Sirius seufzte auf. „Remus...ich habe es dir doch schon gesagt. Ich mag sie, ich mag sie wirklich. Aber ich mag dich eben auch." Remus schüttelte den Kopf, trat auf einen der Wasserhähne zu und ließ ein paar Sekunden lang einfach nur kühles Wasser über seine Handgelenke rinnen.

„Du kannst aber nicht alles haben.", sagte Remus und es tat ihm wirklich weh. Er sah sein müdes, zerzaustes Spiegelbild und Sirius perfektes, wenn auch nun verschwitztes daneben. Es versetzte ihm einen Stich in der Brust. Ein Impuls in ihm sagte er solle seine Sorgen einfach zu vergessen und sich in Sirius Arme werfen und hier am Klo kurz intim werden. Doch ein anderer, leider wesentlich stärkerer Impuls sagte ihm die Wahrheit.

„Warum nicht?", fragte Sirius wie ein trotziges Kind. „Warum können wir nicht Spaß haben? Ich mag sie, ich mag dich. Warum nicht?"

Remus sah ihn fast erschrocken an. „Du machst es dir scheißeinfach, weißt du das? Du kannst nicht sie und mich haben. Du kannst uns nicht beide nehmen, wie es dir gerade passt. So nach dem Motto: Heute ist mir eher nach einem Mann, rufen wir mal Remus an, der hat sicher Zeit. Das lasse ich nicht mehr mit mir machen, Sirius. Denn auch wenn du es dir in deiner kleinen, heilen Welt nicht vorstellen kannst, was du machst, tut mir verdammt weh."

Sirius sah Sekunden lang zu Boden. „Ich wollte dir nicht weh tun, und das weißt du auch Remus."

„Jaaa.", sagte Remus langgezogen. „Du tust es aber trotzdem."

„Was soll ich jetzt machen? Sie ist mir wichtig, aber Scheiße du bist mir auch wichtig. Remus, du bist mein bester Freund.", sagte Sirius ernsthaft gegen hin immer lauter werdend. Remus sah ihn an. „Genau das ist ja das Problem...ich bin dein bester Freund, der beste Freund mit dem du gelegentlich schläfst." Sirius lachte trocken. „Eine sehr enge Freundschaft, nenne ich das."

Remus war nicht nach lachen zumute.

Sie schwiegen sehr lange. Und Remus wusste...

„Das heißt, es ist beendet?", fragte Sirius. Er zuckte mit den Schultern und die Röte war komplett aus seinem Gesicht gewichen. Remus spürte zuerst gar nichts. Sirius hatte sich gegen ihn entschieden. Okay. Auch gut. Aber er wusste, sobald die ersten, wunderbar gefühllosen Minuten des Schockes vorüber waren, würde es weh tun wie nie zuvor.

„Ja."

Sirius nickte. „Wenn es das ist, was du willst." Er klang irgendwie beleidigt, aber vielleicht auch nur betroffen. Im Grunde war es jetzt egal. Remus schüttelte entschieden den Kopf. Nein, dass war nicht was er wollte. Aber es war das, was geschehen musste. Sonst würde er sich davon vielleicht nie mehr erholen.

„Ich sollte dann wieder raus zu Lauren gehen. Sie war ziemlich überrascht, als ich mitten im Lied wie ein Irrer raus gestürzt bin." Er lächelte, doch Remus wusste, dass es nicht echt war. Er nickte. „Ich komme auch gleich." Das Wasser lief noch immer, doch seine Handgelenke waren inzwischen eiskalt. Sirius stieß die Türe auf und verschwand.

Remus unterdrückte jedes Gefühl. Das einzige, was bewusst in seinem Kopf zu Tage trat, war die Tatsache, dass Sirius ihren Namen ausgesprochen hatte. Es war wie das endgültige Ende einer Beziehung, die ja eigentlich nie existiert hatte. Und da vergaß Remus den Schock und begann zu leiden.

OoO

t.b.c.

REVIEWS BITTE!!!