Disclaimer: Alles JKR und Warner – mir gehört wie immer nix und ich mache auch kein Geld damit. seufz
Titel: Darling – Teil 1 von 4
Autor: loreleilee1968
Pairing: SS/RL (ihr kennt mich…)
Rating: ab 16
Warnungen: unter Umständen dezentes AU
Beitrag zur Kino-Challenge 2007 der lj-community „heulende Hütte"
Es ging dabei darum, Inhalt und Handlung eines Films in die HP-Welt zu transportieren. Die Leser dürfen dann raten, um welchen Film es sich handeln soll. Und deshalb verrate ich auch jetzt noch nichts... erst ganz am Schluß!
Darling
Teil 1
Ein Jahr und fast genau zehn Monate waren vergangen, seit Harry Potter den dunklen Lord besiegt hatte.
Genau eine Minute später hatte sich Severus Snape auf der Flucht befunden.
Es war ihm gelungen, sich den Auroren über ein Jahr lang zu entziehen. Doch schließlich war sein Aufenthaltsort doch entdeckt worden.
Nach einer fünfmonatig dauernden Gerichtsverhandlung hatte man ihn dank zahlreicher entlastender Beweise und – teilweise widerwilliger – Zeugen lediglich zu einer Bewährungsstrafe und einer Wiedergutmachung an der Gesellschaft verurteilt.
Diese Wiedergutmachung bestand darin, in Damocles Belby's neugegründeter (ministerialer) Forschungseinrichtung zu arbeiten. In dieser Forschungseinrichtung wurde nach einem Heilmittel gegen Lykantrophie gesucht und der Wolfsbanntrank gebraut. Dieser Wolfsbanntrank wurde seit einiger Zeit durch das Zaubereiministerium finanziert und kostenlos an alle (registrierten) Werwölfe abgegeben.
Auch die Arbeit am Ausgabeschalter gehörte immer wieder zu Severus' Pflichten. An diesem Ausgabeschalter hatte er nach einem Jahr und fast genau zehn Monaten nach der entscheidenden Schlacht Remus Lupin wieder gesehen.
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Severus hatte gehofft, dass seine Flucht, seine kurze Haft in Askaban und seine Verhandlung ihn nicht nur noch verbitterter und scharfzüngiger hatte werden lassen, sondern auch gnädiger Weise seine verwirrenden Gefühle für diesen speziellen Werwolf abgetötet hätten.
Doch das Gegenteil war der Fall.
All diese Entbehrungen hatten anscheinend nur dazu geführt, dass er sich noch verzweifelter nach etwas sehnte, was er niemals würde haben können.
‚Warum hätte ich auch einmal in meinem Leben Glück haben sollen?', dachte Severus mit bitterer Resignation.
Remus lächelte vage und Severus' Herzschlag dehnte sich süßlich-schmerzhaft in die Länge.
„Hallo, Severus", sagte Remus. „Ich hatte irgendwie gehofft, dich hier zu sehen."
Es war früh am Tag und außer Remus war noch kein anderer Werwolf gekommen um seinen Trank einzunehmen, der in einem speziellen Kessel neben Severus still vor sich hinblubberte. Auch jetzt war niemand da. Sie waren allein. Eine perfekte Gelegenheit für ein Gespräch.
„Sie tragen keinen Ehering, Lupin. Kann es sein, dass Sie Miss Tonks immer noch nicht zu einer ehrbaren Frau gemacht haben?" Innerlich rang Severus über sich selbst die Hände. Warum konnte er einfach kein normales Gespräch beginnen, ohne eine spitzfindige Bemerkung?! Seine Gewohnheiten waren einfach zu fest gefahren.
Remus' Haltung versteifte sich etwas und das Lächeln verschwand von seinem Gesicht. Aber er antwortete leichthin: „Mir war immer klar, dass sie ihren Irrtum irgendwann erkennen musste. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie und Charlie…"
„Miss Tonks scheint mir eine tief sitzende Schwäche für gefährliche Kreaturen zu haben", unterbrach Severus und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen.
Erstaunlicher Weise brachte diese Unterbrechung das Lächeln auf Remus' Lippen zurück, wenn auch etwas trauriger als zuvor.
„Wahrscheinlich hast du Recht, Severus", erwiderte Remus und leerte endlich den Becher mit seiner Ration Wolfsbanntrank, den Severus ihm zu Beginn ihrer Begegnung gereicht hatte. „Dann bis morgen."
Severus nickte knapp.
„Bis morgen", bestätigte er und sah zu, wie Remus den Raum mit charakteristisch hängenden Schultern verließ. Eigentlich war Severus morgen für Lagerarbeiten eingeteilt. Aber bis dahin würde er diesen Trottel Toddy Macallen – der jeden Honey oder Sweetheart nannte - davon überzeugt haben, mit ihm seinen Dienst am Ausgabeschalter zu tauschen.
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„Lagerdienst?", fragte Toddy Macallen - ganz großäugige Unschuld. „Oh nein, Honey. Dabei habe ich mir das letzte Mal schon ganz schlimm einen Fingernagel abgebrochen."
Severus knirschte mit den Zähnen. Wenn es je eine Tunte gegeben hatte, die einen saftigen Cruciatus verdient gehabt hätte, dann war es Toddy. Das wirklich Dumme an seiner Bewährungsstrafe war, dass er sich keinen Fehltritt erlauben durfte, wenn er Askaban nicht auf Dauer von innen sehen wollte. Und Toddy wusste das.
Einschüchterungsversuche waren daher zwecklos. Somit blieb nur noch Bestechung übrig. Und das wusste Toddy ebenfalls.
„Wenn du mir allerdings zwei Flaschen deines Haar-Tonikums anbieten würdest…", sagte Toddy gedehnt und begleitete seine Worte mit einem gekonnten Augenaufschlag.
„Eine Flasche", knurrte Severus und bereute es, jemals damit angefangen zu haben, seine Kollegen gelegentlich mit Selbstgebrautem zu bestechen.
„Zwei Flaschen", wiederholte Toddy starrsinnig und sein Augenaufschlag hatte alles Schmachtende verloren.
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Severus hatte seinen Einsatz um einen Tiegel Handcreme erhöht und sich damit für die ganze Woche vor Vollmond den Dienst am Ausgabeschalter gesichert.
Remus kam jeden Vormittag, um seine Ration Wolfsbanntrank entgegenzunehmen und blieb jedes Mal ein wenig bei Severus stehen, um sich mit ihm zu unterhalten.
Severus versuchte dabei krampfhaft, jegliche Beleidigung und ätzende Bemerkung zu unterdrücken, doch es misslang ihm meist kläglich. Seine Zunge führte ein katastrophales Eigenleben und setzte sich in Bewegung, bevor sein Gehirn die Worte abwägen konnte.
Bei diesen kurzen Gesprächen erfuhr Severus auch, dass Remus mittlerweile die Position eines Werwolfbeauftragten beim Ministerium inne hatte und sich in den nächsten Wochen verstärkt mit der Arbeit des Forschungszentrums befassen sollte.
„Sagen Sie doch gleich, dass diese Ärmelschoner im Ministerium wissen wollen, wofür ihr Geld ausgegeben wird", bemerkte Severus scharfsinnig.
„So kann man es natürlich auch ausdrücken", antwortete Remus mit einem Lächeln, von dem Severus immer noch nicht wusste, wie es ihm gleichzeitig Schmerz und Freude bereiten konnte. „Ich denke, man ist allgemein etwas in Sorge um die Größe der Summe die bereits ausgegeben wurde, ohne dass..."
„... ohne dass irgendetwas passiert ist", ergänzte Severus trocken. „Es hätte dem Ministerium von vorneherein klar sein müssen, dass es hier keine billige Lösung geben wird."
„Wir sollten das vielleicht nicht gerade hier besprechen", gab Remus mit einer Kopfbewegung zu bedenken.
„Ich habe keine Angst vor Belby. Ich kann meine Meinung so laut sagen, wie ich will. Belby kann mich nicht feuern, immerhin bin ich auf Gerichtsbeschluss hier", erwiderte Severus schroff und Remus' Gesicht verschloss sich bei diesen harten Worten ein wenig. „Aber von mir aus können wir uns auch nächste Woche woanders treffen."
„Sehr gern, Severus", sagte Remus mit einem Lächeln, das irgendwie zu leuchten schien. „Was hältst du von nächsten Dienstag? Wann hast du hier Feierabend?"
„Um sechs – warum?", fragte Severus und versuchte, sich seine Verblüffung nicht anmerken zu lassen. Was ging hier vor?
„Gut, dann werde ich dich um sechs hier abholen", sagte Remus bestimmt und leerte seine letzte Ration Wolfsbanntrank. „Ich schlage vor, wir gehen in den „grünen Kessel". Das Essen dort ist sehr gut."
Ein Date.
Er – Severus Snape – hatte ein Date mit Remus Lupin.
Wie war es nur dazu gekommen?
Ach ja – er hatte ihn gefragt – oder zumindest so etwas Ähnliches – und Remus hatte zugestimmt.
Das war seine Chance. Womöglich seine einzige Chance. Dieses Date musste ein Erfolg werden.
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Severus warf sich auf sein Bett. Er war frustriert und wütend auf sich selbst.
Das Date war ein vollendetes Fiasko gewesen.
Dabei hatte es ganz gut angefangen.
Remus schien sich über Severus' sarkastische Bemerkungen zu amüsieren und bereits nach dem zweiten Glas Wein hatte Remus ihm mit rosig überhauchten Wangen – die seine nonchalante Haltung Lügen straften – gestanden, dass ihm Männer doch lieber waren. Das zumindest hätte er aus seiner Beziehung mit Nymphadora gelernt.
Doch bevor Severus noch eine Bemerkung dazu machen konnte, war der Kellner gekommen, um ihre Bestellung aufzunehmen. Von da an ging es nur noch bergab.
Das Essen war nicht besonders gut, was zu einem kurzen, aber heftigen Disput zwischen Severus und dem Kellner geführt hatte, was Remus noch hinzunehmen schien. Doch als dann der Kellner beim Abräumen des Geschirrs Remus' halbvolles Weinglas umgestoßen hatte, und sich dies über Remus' Hosen ergossen hatte, war es endgültig vorbei gewesen.
Es hatte Severus maßlos aufgeregt, dass Remus die halbherzige Entschuldigung lächelnd angenommen hatte und es hatte letzten Endes dazu geführt, dass der Geschäftsführer sie nach einer lautstarken Auseinandersetzung aus dem Lokal geworfen hatte.
Dann hatte Remus sehr kühl gesagt: „Ich gehe jetzt besser nach Hause" und war mit einem letzten „Gute Nacht, Severus" um die nächste Ecke verschwunden.
Und erst da hatte Severus begriffen, dass er es gründlich versaut hatte.
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Drei Tage nach diesem Date-Fiasko begrüßte Damocles Belby auf seinem wöchentlichen Rundgang durch die verschiedenen Labore der Forschungseinrichtung, die seinen Namen trug, in Severus' Labor das immer gleiche Bild:
Ein äußerst schmallippiger Tränkemeister inmitten zerschmolzener Kessel und Flecken an Decke und Wänden, die zweifellos von einem misslungen Versuch herrührten.
Belby war sich nicht sicher, wie viele Kessel ihn Severus' Arbeit schon gekostet hatte, aber er wusste, dass er nahe daran war, die Geduld mit dem schwarzhaarigen Tränkemeister zu verlieren. Nach seinen Überlegungen dürfte diese spezielle Versuchsanordnung keinerlei Problem darstellen. Dabei war genau diese Versuchsreihe für seinen angestrebten Heiltrank so außerordentlich wichtig.
„Warum reagiert das Drachenblut nicht so mit dem Einhorn-Horn wie in meinen Berechnungen?", herrschte Belby Severus an.
Severus trocknete sich erst die Hände an einem Tuch ab und hängte das Tuch an seinen angestammten Platz bevor er antwortete.
„Vielleicht, weil Ihre Berechnungen Müll sind?", versetzte er ätzend.
„Sie vergessen sich, Snape", erwiderte Belby gereizt. „Immerhin habe ich…"
„… den Wolfsbanntrank entwickelt", leierte Severus herunter. „Ich habe davon gehört", fügte er gelangweilt hinzu.
Belby starrte Severus einige Momente lang wütend an.
„Wenn Sie nicht so ein guter Tränkemeister wären…", fing er an.
„Dann könnten Sie Ihren Laden hier schon lange dicht machen", unterbrach Severus ihn schroff. „Außerdem bin ich nicht einfach nur gut – ich bin brillant."
„Und überhaupt nicht eingebildet", schlug Belby mit deutlicher Ironie zurück. „Von mir aus sind Sie dann eben brillant – aber das rechtfertigt keinesfalls Ihre absolut indiskutablen Manieren!"
„Wenn dann sonst nichts mehr ist…" Äußerlich gab sich Severus unberührt, doch innerlich krümmte er sich. Belby hatte genau ins Schwarze getroffen und es tat leider weh. Seine Manieren waren indiskutabel. Das wusste er selbst. Aber dagegen war er machtlos.
„Wir sind hier noch nicht fertig!", donnerte Belby. „Sie werden diese Schweinerei hier eigenhändig aufräumen und dann von vorne anfangen!"
„Aber nicht nach Ihren Berechnungen", erwiderte Severus kalt. „Ich werde meine eigenen Berechnungen durchführen und die Formel…"
„Sie werden nichts dergleichen tun, bevor Sie mich nicht höflich darum gebeten haben", unterbrach Belby ihn scharf.
Severus sah ihn ungläubig an. Dieser unfähige Pfuscher wollte was?
„Ich warte", sagte Belby und klopfte zur Verdeutlichung mit seiner Schuhsohle ein scharfes Stakkato auf den Fußboden.
Severus wog rasch seine Optionen ab. Sollte er tatsächlich vor diesem unerträglichen Selbstdarsteller kapitulieren? Er rang einen kurzen Moment mit sich, doch dann siegte sein gesunder Verstand gegen seinen Stolz. Aber das Ergebnis war knapp gewesen. Sehr knapp.
„Dürfte ich bitte Ihre Berechnungen überprüfen?", quetschte Severus zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Männchen zu machen war immer noch besser als die ewigen explodierenden Kessel, die die zwangsläufige Folge der ungenauen Vorgaben waren.
„Na also." Belby gab sich versöhnlich. „War das jetzt so schwer?"
„Ja", giftete Severus.
Belby seufzte. „Wenn Sie bei Ihren Versuchen zufällig einen Trank entwickeln sollten, der sie ein bisschen erträglicher machen würde, dann wäre das kein Fehler."
Noch fünf Minuten, nachdem Belby den Raum verlassen hatte, stand Severus unbeweglich mitten in seinem Labor.
Ein Trank.
Warum war er nur selbst nicht darauf gekommen?
Ein Trank, der ihn... netter machte.
Ein Trank, der ihn zu jemandem machen würde, den Remus vielleicht ein wenig gern haben könnte. Zu jemand, der Remus würdig war. Jemand, der genauso war wie Remus selbst. Höflich, freundlich, zurückhaltend, charmant... und der sich nicht mit Kellnern um verschütteten Wein streiten würde.
Mit Feuereifer machte sich Severus an die Arbeit.
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Eine Woche später war es soweit. Er hielt einen Flakon in den Händen, in dem der Prototyp eines hellblauen Zaubertrankes sacht vor sich hinschwappte. Ein Zaubertrank, der charmant machte.
Für den ersten Test hatte er sich eine kleine, hübsche Eule gekauft, die allerdings wirklich bösartig war und die trotz ihrer strikten Käfighaltung Severus schon mehrfach in die Finger gebissen hatte. Der Tierhändler war froh gewesen, sie los zu sein, denn durch ihre Bösartigkeit war sie nicht zu verkaufen gewesen. Für Severus allerdings war sie geradezu perfekt.
Unter Einhaltung eines großzügigen Sicherheitsabstandes goss er ein wenig von dem Trank in den Wassernapf der Eule. Fast sofort schlug die Eule so wütend mit den Flügeln, dass der Käfig wackelte. Severus trat einen Schritt zurück und wartete.
Glücklicher Weise war es ein warmer Tag und es dauerte keine halbe Stunde, bis die Eule einige Schlucke aus ihrem Wassernapf trank.
Severus hielt vor unterdrückter Spannung den Atem an.
Die Eule wirkte etwas benommen und hopste auf den Käfigboden, doch schon nach ganz kurzer Zeit schien sie sich wieder erholt zu haben.
Vorsichtig näherte sich Severus dem Käfig und als keine Attacke erfolgte, öffnete er die Tür und streckte mit einem gewissen Fatalismus seine Hand hinein.
Doch die Eule hackte nicht nach ihm, sondern schmiegte sich lediglich wie ein verschmustes Kätzchen gegen seine Finger.
Es hatte funktioniert!
Er wartete noch eine halbe Stunde, doch als die Eule nach dieser Zeit immer noch gleichbleibend friedlich war und auch keinerlei negative Anzeichen wie Kurzatmigkeit, Ausfallen der Federn oder ähnliches, zu beobachten war, beschloss Severus, dass es an der Zeit für einen Selbstversuch war.
Er atmete einmal tief durch und leerte den restlichen Trank, der sich noch in dem Flakon befand, in einem Zug.
Zuerst fühlte er nur ein leichtes Brennen, doch dann wurde ihm schwindlig. Er musste sich an einem der Tische festhalten und obwohl er die Tischkante fest umklammert hielt, bebten seine Hände und Arme fast unkontrollierbar. Doch genauso plötzlich, wie es gekommen war, hörte es auch wieder auf.
Er horchte in sich hinein, doch er fühlte sich kein bisschen anders. Vielleicht fühlte er sich etwas milder gestimmt als sonst, doch das musste nicht unbedingt an dem Trank liegen. Allerdings fühlte sich sein Gesicht irgendwie komisch an. Besonders sein Mund.
Lächelte er etwa?
Fieberhaft suchte Severus einen Spiegel. Als er endlich einen gefunden hatte, starrte er mehrere Minuten sprachlos hinein.
Er trug immer noch die bei Belby übliche dunkelblaue Arbeitsrobe, doch alles andere hatte sich extrem zum Vorteil verändert. Wahrscheinlich hätte ihn so nicht einmal mehr seine Mutter wieder erkannt.
Seine Haare waren nicht mehr schulterlang und fettig, sondern fielen locker und seidig über seine Ohren. Seine Haut war nicht mehr fahl, sondern wies einen leichten Bronzeton auf. Seine Nase war einfach perfekt und seine Zähne ebenso.
Sein Verstand versuchte eine Erklärung dafür zu finden, warum sich die Eule nicht auch äußerlich verändert hatte. Er brauchte einige Zeit, bis es ihm einfiel – die Eule war schon vorher sehr hübsch gewesen… im Gegensatz zu ihm.
In diesem Augenblick klopfte es an seiner Labortür.
Merlin – was sollte er denn jetzt tun? Niemand würde ihn erkennen. Wie sollte er seine Anwesenheit hier erklären? Wie sollte er sein – Severus' – Verschwinden erklären?
Wenn er nicht reagierte, dann verschwand sein ungebetener Besucher vielleicht wieder. In Hogwarts hatte das meistens funktioniert.
Es klopfte wieder.
Mist.
„Severus? Bist du da?"
Doppel-Mist. Remus.
Severus war hin- und hergerissen. Einerseits brannte er darauf, seinen neuerworbenen Charme an Remus zu erproben, andererseits hätte er seine neuen Talente doch gerne erst an jemand anderem ausprobiert. Es war ja überhaupt noch nicht sicher, dass es auch so funktionierte, wie er sich das vorstellte.
„Severus?"
Dreifach-Mist. Remus öffnete ohne auf eine Aufforderung zu warten die Tür und blieb erstaunt stehen.
„Hallo", sagte Severus vage und lauschte für einen Moment entrückt seiner neuen, melodischen Stimme.
„Guten Tag", sagte Remus zurückhaltend. „Ich habe mich wohl an der Tür geirrt, aber man sagte mir, dass dies Severus Snapes Labor sei."
„Das ist es auch", erwiderte Severus automatisch.
„Ah, gut", meinte Remus erleichtert. „Dann bin ich noch nicht so vertrottelt, wie ich befürchtet hatte", scherzte er.
Normaler Weise wäre das eine Steilvorlage für Severus gewesen und er öffnete auch schon seinen Mund, doch heraus kam keine Beleidigung, sondern etwas ganz anderes: „Vertrottelt ist so ein hartes Wort. Ein intelligenter Mensch wie Sie ist doch höchstens mal zerstreut."
Remus nahm das Kompliment lächelnd entgegen und Severus' Herz machte einen kleinen Sprung.
„Eigentlich wollte ich ja zu Severus", kam Remus auf den Grund seines Besuches zurück.
„Mister Snape ist gerade nicht da – wenn ich Ihnen vielleicht weiterhelfen kann?", fragte Severus schmeichelnd.
„Wer sind Sie eigentlich?", wollte Remus wissen, doch das Lächeln war immer noch nicht von seinen Lippen gewichen.
Diesen Augenblick wählte Toddy Macallen, um an Severus' offener Labortür vorbeizugehen und sich mit dem gleichen Spruch wie jeden Tag in den Feierabend zu verabschieden.
„Bye-bye, Darling. Bis morgen!"
Remus zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Darling?", fragte er amüsiert.
„Ja", ergriff Severus diesen Strohhalm. „Darling. Darius Darling. Ich bin Mister Snapes neuer Assistent."
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Ende Teil 1
Fortsetzung folgt
Na? Schon eine Idee, was für ein Film das sein könnte?
