Haldir goes Halliwood
eine irgendwie mit dem Herrn der Ringe verwandte Parodie. Diesmal ist Haldir der Hauptdarsteller.
von Maxi und Luise
Personen: Haldir und unsere Wenigkeit, das sind Luise und ich
Rating: PG
Genre: Humor/Parody
Summary: Haldir, der macht Sachen...hat sich in Berlin verlaufen. Und irgendwie war es ja schon da, mit dem Leggy ohne Hose, aber wenn eitle Elben mir das Leben schwer machen und ich zu spät zur Vorlesung komme, dann...
Alle Gebrauchsgegenstände von mir und Luise sind unsere! Wirklich! Ganz ehrlich!
Donnerstagmorgen, 9.44 Uhr
"Klara Luise! Verdammt noch Mal! Jetzt blockierst du den Energiefluss...", maulte ich, als sich ihre Bleistiftspitze in meinen Handrücken bohrte. "Ein Geistesblitz hatte gerade nach einem Ort zum Einschlagen gesucht, und nun ist die Idee futsch!"
"Toll. Was für eine Idee war das denn? Bestimmt wieder etwas über den Sinn des Lebens und die eigentümliche Form von Bananen."
"Mensch, bist du heute wieder lustig.!", grummelte ich weiter. Ist doch wahr, nur weil ich mir neulich begeistert eine Philosophie-Vorlesung angehört und anschließend ein Seminar dazu besucht hatte. Und nun zieht sie mich ständig damit auf.
Doch Luise war schon zu einer anderen Beschäftigung übergewechselt, dem hingebungsvollen Anstarren des Dozenten unseres Kurses.
Also, der war nicht gutaussehend oder so, aber der Kurs hieß "An approach to Middle Earth and The Lord of the Rings". Und wir beide waren völlig in unserem Element. Obwohl Luise kaum die Hälfte verstand, da unser Dozent ein Brite war und auch seine Nationalsprache voll auslebte. Zu unserm Übel.
Dennoch waren wir hin und weg, Herr der Ringe war sowieso unsere Lieblingsgeschichte - obwohl Luise ab und zu kleine Abstecher zu den Harry Potter-Büchern wagte -, Tolkien unser Gott, und unsere Traumboys lebten auch dort, leider ohne uns.
Luise war sehr neidisch auf mich, weil ich Legolas ja schon mal bei mir zu Hause hatte, doch obwohl ich beim Leben meines Hundes schwor, die Wahrheit gesagt zu haben, glaubte sie mir nicht. Gut, ich gebe zu, es ist schon schwer zu glauben, dass der wunderschöne Elb aus Mittelerde gerade bei mir landete.
Allerdings war das vermutlich eher weniger der Grund, weshalb sie mir nicht glaubte. Ich hatte viel mehr den Verdacht, dass sie mir nicht glaubte, weil ich bim Leben meines Hundes geschworen hatte. Und Luise hegte bekanntlich eine ziemliche Antipathie Hunden gegenüber.
Nun, jedenfalls hatte ich ihr damals in der Vorlesung "Exilliteratur", bei uns bekannt unter dem Namen "Schlafstunde", alles brühwarm erzählt und sie war total schockiert von Freizügigkeit gewesen, aber trotzdem, so ganz war sie nicht überzeugt, erst recht nicht nach diesem Schwur...
"Warum kam eigentlich nicht Haldir?", fragte sie mich dann ganz doof. Diese Thema schien sie immer noch zu beschäftigen, obwohl die Geschehnisse jetzt bereits ein gutes halbes Jahr her waren. Mittlerweile hatte ich Sommersemester und Luise war auch endlich mit der Schule fertig geworden und stieß zu mir in einige meiner besonders langweiligen Kurse.
"Hätte ich bestimmen können, wer kommt, dann hätte ich mir auch den Haldir geholt, du Dussel!" Auf meine Beleidigungen reagierte sie immer sehr empfindlich, was mein Herz frohlocken ließ. Ich weiß, ich bin sadistisch. Aber sie hat´s ja auch verdient, zynisch, wie sie ist. ^^
Ich fragte mich sowieso, weshalb wir uns nicht ständig an die Kehle gingen, aber vermutlich lag das daran, dass wir wenigstens ein Hobby gemeinsam hatten: Haldir.
Er war unser beider Liebling, unbestritten. Und trotzdem stritten wir uns nicht. Zumindest nicht richtig, da wir ja wussten, dass wir ihn sowieso nicht bekommen würden.
Halt...das hatte ich bei Legolas damals auch gedacht!
Aber das war irgendwie auch was anderes. Schließlich war die tollpatschige Memme namens Legolas nicht zu vergleichen mit dem tapferen, schönen, starken - nun ja, eben mit Haldir.
Aber wen kann man schon ernsthaft mit Haldir vergleichen?
Ganz in meinen Träumereien über meinen Lieblings-Schnuckel-Elben versunken, bemerkte ich zuerst gar nicht, dass Luise neben mir mit dem Kopf auf die Tischplatte knallte.
Irgendwann drang mir dieses Geräusch jedoch ins Bewusstsein und ich schaute auf die Uhr: Exakt 9.20 Uhr.
Auf Luise war Verlass - jeden donnerstag Morgen um 9.20 Uhr knallte ihr Kopf auf die Tischplatte. Was tat sie eigentlich des Nachts? Schlafen ja offenbar nicht, sonst müsste sie das nicht in den Vorlesungen nachholen.
Ich rüttelte sie sanft, wurde aber bald grober, da sie partout nicht wach werden wollte.
Es war jede Woche das selbe Spiel.
Als sie endlich wach wurde und ich ihr meine Uhr unter die Nase gehalten hatte, sprang sie auf und rannte mit ihrem zugestopften Rucksack wie ein geölter Blitz davon, um noch rechtzeitig zu ihrer Pathologie-Vorlesung zu kommen.
Und wie jede Woche hatte ich nun noch knapp zehn Minuten Zeit, um wieder in meine Träumereien zu versinken, so dass ich gar nicht bemerkte, wie der Dozent seinen Monolog schloss und sich der Hörsaal langsam leerte.
Irgendwie fiel mir dann aber doch die seltsame Stille auf und ich schreckte hoch.
Verdammt, ich hatte nur noch zwei Minuten, um ins Nebengebäude zu kommen, dessen Eingang drei Straßen entfernt lag und das die Größe einer Bahnhofshalle hatte.
Schnell packte ich meine Tasche und spurtete los.
Ich hechtete durch die vielen Flure des Gebäudes, wobei ich mich natürlich mehr als einmal verlief, und gelangte endlich auf die Straße, auf der ich promt mit einem seltsam gekleideten Typen zusammenstieß.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich noch, dass er offenbar - wie ein Elb - lange blonde Haare hatte, aber ich musste weiter, denn Mediävistik war etwas, was ich überhaupt nicht verstand, aber leider für mein Germanistikstudium brauchte und ich konnte es mir nicht leisten, zu spät zur Vorlesung zu kommen, also legte ich noch einen Zahn zu, obwohl ich jetzt schon wusste, dass es hoffnungslos war.
Ich würde nicht nur zu spät kommen, sondern vermutlich auch wieder keinen Sitzplatz bekommen, denn der Hörsaal, in dem die Vorlesungen zur Mediävistik abgehalten wurden, waren eng, heiß und viel, viel, viel zu klein.
Und dummerweise meistens voll besetzt, da auch andere arme Studentlein meine Probleme mit dem Fachgebiet hatten und daher regelmäßig erschienen, um auch ja nichts Wichtiges zu verpassen. Pech für mich.
Endlich hatte ich den Eingang des riesigen Gebäudes gefunden und hechtete die Treppen in den fünften Stock hinauf, da der Fahrstuhl sich an einem - noch weiter entfernten - Haupteingang befand. Innerlich fluchte ich auf die Erbauer dieses Gebäudes und auf die gesamte Berliner Hochschullandschaft, in der man fast in jedem Gebäude diese endlos langen Gänge findet. Und natürlich lag mein Hörsaal ganz am anderen Ende.
Ganz außer Atem öffnete vorsichtig die Tür und ließ mich auf eine der steilen Treppenstufen fallen, die zum Tisch des Professors hinunterführten. Oh, wie ich diesen Vorlesungsraum hasste.
Innerlich machte ich mich auf das Kommende gefasst und blickte verstohlen auf die Uhr: Sieben Minuten und dreiundzwanzig Sekunden Verspätung. Scheiße, dann kann ich das Anschlussfinden heute wohl vergessen.
Demnach blieb mir nur, mich entspannt an die Wand zu lehnen, meine Augen zu schließen und von Haldir zu träumen.
Ich hatte jetzt eine ganze Weile Zeit - genau genommen bis ich mich zum Mittagessen mit Luise in der Mensa traf. Und bis dahin musste ich diese grauenhafte Vorlesung über mich ergehen lassen.
eine irgendwie mit dem Herrn der Ringe verwandte Parodie. Diesmal ist Haldir der Hauptdarsteller.
von Maxi und Luise
Personen: Haldir und unsere Wenigkeit, das sind Luise und ich
Rating: PG
Genre: Humor/Parody
Summary: Haldir, der macht Sachen...hat sich in Berlin verlaufen. Und irgendwie war es ja schon da, mit dem Leggy ohne Hose, aber wenn eitle Elben mir das Leben schwer machen und ich zu spät zur Vorlesung komme, dann...
Alle Gebrauchsgegenstände von mir und Luise sind unsere! Wirklich! Ganz ehrlich!
Donnerstagmorgen, 9.44 Uhr
"Klara Luise! Verdammt noch Mal! Jetzt blockierst du den Energiefluss...", maulte ich, als sich ihre Bleistiftspitze in meinen Handrücken bohrte. "Ein Geistesblitz hatte gerade nach einem Ort zum Einschlagen gesucht, und nun ist die Idee futsch!"
"Toll. Was für eine Idee war das denn? Bestimmt wieder etwas über den Sinn des Lebens und die eigentümliche Form von Bananen."
"Mensch, bist du heute wieder lustig.!", grummelte ich weiter. Ist doch wahr, nur weil ich mir neulich begeistert eine Philosophie-Vorlesung angehört und anschließend ein Seminar dazu besucht hatte. Und nun zieht sie mich ständig damit auf.
Doch Luise war schon zu einer anderen Beschäftigung übergewechselt, dem hingebungsvollen Anstarren des Dozenten unseres Kurses.
Also, der war nicht gutaussehend oder so, aber der Kurs hieß "An approach to Middle Earth and The Lord of the Rings". Und wir beide waren völlig in unserem Element. Obwohl Luise kaum die Hälfte verstand, da unser Dozent ein Brite war und auch seine Nationalsprache voll auslebte. Zu unserm Übel.
Dennoch waren wir hin und weg, Herr der Ringe war sowieso unsere Lieblingsgeschichte - obwohl Luise ab und zu kleine Abstecher zu den Harry Potter-Büchern wagte -, Tolkien unser Gott, und unsere Traumboys lebten auch dort, leider ohne uns.
Luise war sehr neidisch auf mich, weil ich Legolas ja schon mal bei mir zu Hause hatte, doch obwohl ich beim Leben meines Hundes schwor, die Wahrheit gesagt zu haben, glaubte sie mir nicht. Gut, ich gebe zu, es ist schon schwer zu glauben, dass der wunderschöne Elb aus Mittelerde gerade bei mir landete.
Allerdings war das vermutlich eher weniger der Grund, weshalb sie mir nicht glaubte. Ich hatte viel mehr den Verdacht, dass sie mir nicht glaubte, weil ich bim Leben meines Hundes geschworen hatte. Und Luise hegte bekanntlich eine ziemliche Antipathie Hunden gegenüber.
Nun, jedenfalls hatte ich ihr damals in der Vorlesung "Exilliteratur", bei uns bekannt unter dem Namen "Schlafstunde", alles brühwarm erzählt und sie war total schockiert von Freizügigkeit gewesen, aber trotzdem, so ganz war sie nicht überzeugt, erst recht nicht nach diesem Schwur...
"Warum kam eigentlich nicht Haldir?", fragte sie mich dann ganz doof. Diese Thema schien sie immer noch zu beschäftigen, obwohl die Geschehnisse jetzt bereits ein gutes halbes Jahr her waren. Mittlerweile hatte ich Sommersemester und Luise war auch endlich mit der Schule fertig geworden und stieß zu mir in einige meiner besonders langweiligen Kurse.
"Hätte ich bestimmen können, wer kommt, dann hätte ich mir auch den Haldir geholt, du Dussel!" Auf meine Beleidigungen reagierte sie immer sehr empfindlich, was mein Herz frohlocken ließ. Ich weiß, ich bin sadistisch. Aber sie hat´s ja auch verdient, zynisch, wie sie ist. ^^
Ich fragte mich sowieso, weshalb wir uns nicht ständig an die Kehle gingen, aber vermutlich lag das daran, dass wir wenigstens ein Hobby gemeinsam hatten: Haldir.
Er war unser beider Liebling, unbestritten. Und trotzdem stritten wir uns nicht. Zumindest nicht richtig, da wir ja wussten, dass wir ihn sowieso nicht bekommen würden.
Halt...das hatte ich bei Legolas damals auch gedacht!
Aber das war irgendwie auch was anderes. Schließlich war die tollpatschige Memme namens Legolas nicht zu vergleichen mit dem tapferen, schönen, starken - nun ja, eben mit Haldir.
Aber wen kann man schon ernsthaft mit Haldir vergleichen?
Ganz in meinen Träumereien über meinen Lieblings-Schnuckel-Elben versunken, bemerkte ich zuerst gar nicht, dass Luise neben mir mit dem Kopf auf die Tischplatte knallte.
Irgendwann drang mir dieses Geräusch jedoch ins Bewusstsein und ich schaute auf die Uhr: Exakt 9.20 Uhr.
Auf Luise war Verlass - jeden donnerstag Morgen um 9.20 Uhr knallte ihr Kopf auf die Tischplatte. Was tat sie eigentlich des Nachts? Schlafen ja offenbar nicht, sonst müsste sie das nicht in den Vorlesungen nachholen.
Ich rüttelte sie sanft, wurde aber bald grober, da sie partout nicht wach werden wollte.
Es war jede Woche das selbe Spiel.
Als sie endlich wach wurde und ich ihr meine Uhr unter die Nase gehalten hatte, sprang sie auf und rannte mit ihrem zugestopften Rucksack wie ein geölter Blitz davon, um noch rechtzeitig zu ihrer Pathologie-Vorlesung zu kommen.
Und wie jede Woche hatte ich nun noch knapp zehn Minuten Zeit, um wieder in meine Träumereien zu versinken, so dass ich gar nicht bemerkte, wie der Dozent seinen Monolog schloss und sich der Hörsaal langsam leerte.
Irgendwie fiel mir dann aber doch die seltsame Stille auf und ich schreckte hoch.
Verdammt, ich hatte nur noch zwei Minuten, um ins Nebengebäude zu kommen, dessen Eingang drei Straßen entfernt lag und das die Größe einer Bahnhofshalle hatte.
Schnell packte ich meine Tasche und spurtete los.
Ich hechtete durch die vielen Flure des Gebäudes, wobei ich mich natürlich mehr als einmal verlief, und gelangte endlich auf die Straße, auf der ich promt mit einem seltsam gekleideten Typen zusammenstieß.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich noch, dass er offenbar - wie ein Elb - lange blonde Haare hatte, aber ich musste weiter, denn Mediävistik war etwas, was ich überhaupt nicht verstand, aber leider für mein Germanistikstudium brauchte und ich konnte es mir nicht leisten, zu spät zur Vorlesung zu kommen, also legte ich noch einen Zahn zu, obwohl ich jetzt schon wusste, dass es hoffnungslos war.
Ich würde nicht nur zu spät kommen, sondern vermutlich auch wieder keinen Sitzplatz bekommen, denn der Hörsaal, in dem die Vorlesungen zur Mediävistik abgehalten wurden, waren eng, heiß und viel, viel, viel zu klein.
Und dummerweise meistens voll besetzt, da auch andere arme Studentlein meine Probleme mit dem Fachgebiet hatten und daher regelmäßig erschienen, um auch ja nichts Wichtiges zu verpassen. Pech für mich.
Endlich hatte ich den Eingang des riesigen Gebäudes gefunden und hechtete die Treppen in den fünften Stock hinauf, da der Fahrstuhl sich an einem - noch weiter entfernten - Haupteingang befand. Innerlich fluchte ich auf die Erbauer dieses Gebäudes und auf die gesamte Berliner Hochschullandschaft, in der man fast in jedem Gebäude diese endlos langen Gänge findet. Und natürlich lag mein Hörsaal ganz am anderen Ende.
Ganz außer Atem öffnete vorsichtig die Tür und ließ mich auf eine der steilen Treppenstufen fallen, die zum Tisch des Professors hinunterführten. Oh, wie ich diesen Vorlesungsraum hasste.
Innerlich machte ich mich auf das Kommende gefasst und blickte verstohlen auf die Uhr: Sieben Minuten und dreiundzwanzig Sekunden Verspätung. Scheiße, dann kann ich das Anschlussfinden heute wohl vergessen.
Demnach blieb mir nur, mich entspannt an die Wand zu lehnen, meine Augen zu schließen und von Haldir zu träumen.
Ich hatte jetzt eine ganze Weile Zeit - genau genommen bis ich mich zum Mittagessen mit Luise in der Mensa traf. Und bis dahin musste ich diese grauenhafte Vorlesung über mich ergehen lassen.
