How could you 2
By Siry
Author's note: Sooo, da bin ich wieder ^_^ Einmal den Anfang zu finden ist immer am schwersten :P Ich wünsche euch viel Spaß bei der Story, auch wenn sie in eine ziemlich andere Richtung geht als die davor ;)
Übrigens weiß ich, dass ich das hier für ein ziemlich kleines Fandom schreibe... Es gibt kaum deutsche Loveless ff's und meine sind auch noch vor dem Hintergrund des Mangas und nicht des Animes geschrieben. Darum freue ich mich über jede Mail/Review, die ich bekomme nochmal extra dolle ^o^
Kapitel 1: - Homeless -
But under your cover's more torture then pleasure,
and just past your lips there's more anger then laughter.
„Niesei...?" fragte er unglaubwürdig und hörte wie Soubi schnellen Schrittes näher kam. „Was willst du denn hier?"
Nisei Akames Stimme war nicht mehr als ein bitteres Flüstern als er antwortete, ohne Ritsuka oder Soubi anzusehen.
„Seimei, er... er hat mich abgeschnitten..."
„A-abgeschnitten...?" stammelte Ritsuka, der von der Situation noch völlig überrumpelt war. „Du meinst, er hat eure Verbindung getrennt?"
Niseis Nicken erkannte Ritsuka bloß an der Bewegung seiner langen, glatten Haare.
„Und was hat das mit uns zu tun?" fragte Soubi scharf, der plötzlich hinter Ritsuka stand und ihm beschützend einen Arm um die Schulter gelegte. „Was du hier willst, hab ich dich gefragt, Akame!" hakte Soubi nach, als eine Antwort ausblieb.
„Ich... Ich habe niemandem, zu dem ich sonst gehen könnte."
Soubi lachte mit einer so verächtlichen Stimme, dass Ritsuka ihn fast nicht wiedererkannt hätte. „Das ist doch nicht dein Ernst! Eine bessere Story ist euch nicht eingefallen?!"
Nisei blickte nun auf und sah Ritsuka an. „Bitte Ritsuka... Wo hätte ich denn sonst hin gesollt? Nach allem, was Seimei getan hat, kann ich mich doch nirgends mehr blicken lassen..."
„Ritsuka, hör nicht auf ihn, das ist eine Falle." wandte Soubi ein. Diese Befürchtung hatte der Jüngere zuerst auch gehabt, doch als Nisei ihn angesehen hatte, hatte er gesehen, dass sein Schmerz echt war.
„Es ist keine Falle. Aber irgendwo muss ich doch hin."
„Und unter all den Menschen, die dich hassen, kommst du ausgerechnet zu mir, dem Menschen, der dich am meisten hasst?"
„Nun, eigentlich bin ich zu Ritsuka gekommen. Die Tatsache, dass du mit ihm zusammen bist, kann ich mir bis heute nicht erklären, Agatsuma." gab Nisei zurück und funkelte Soubi an.
Soubi hatte gerade den Mund geöffnet, um etwas zu erwidern, als Ritsuka ihn zurück hielt. „Komm erstmal rein und erzähl uns, was passiert ist."
„WAS?!" entfuhr es Soubi, doch Nisei hatte schon den ersten Schritt durch die Tür gemacht. „Ritsuka, was soll das, das kannst du-"
„Doch Soubi, ich kann und ich werde." unterbrach ihn Ritsuka und sah seine Waffe entschlossen an. „Wir können ihn bitten nach Seimei zu rufen. Wenn sein Faden sichtbar wird, sehen wir ob seine Story stimmt, oder nicht."
„Selbst wenn es so ist, was hat das mit uns zu tun?" zischte Soubi und folge Nisei mit finsterem Blick, der bereits Richtung Wohnzimmer unterwegs war.
„Soubi, bitte..." versuchte Ritsuka es nun beschwichtigend, stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang dem Größeren die Arme um den Hals. „Ich weise niemanden ab, der mich um Hilfe bittet. Es tut mir leid, dass ich das über deinen Kopf hinweg entscheide... Aber ich kann einfach nicht anders. Also, ich frage dich, ist es okay, wenn wir uns seine Geschichte zumindest erstmal anhören? Bitte Soubi, zwing mich nicht es dir befehlen zu müssen." sagte Ritsuka und sah Soubi mit flehendem Blick an.
„Es wird sich wohl kaum ändern lassen..." seufzte er und gab Ritsukas Bitte nach. „Aber tu mir bitte den Gefallen und zieh dir vorher etwas an."
Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie beide bloß in Unterwäsche dort standen und dass das wohl ein ziemlich eindeutiges Bild für Nisei sein musste. Sie gingen kurz in Schlafzimmer, wo Soubi ihm wortlos in seinen Morgenmantel half, dann folgten Nisei, der es sich bereits im Sessel gemütlich gemacht hatte und setzten sich auf das Sofa ihm gegenüber.
„Okay, Nisei, bevor du erzählst was passiert ist, müssen wir dich erst bitten, nach deinem Sacrifice zu rufen, damit wir sehen, ob dein Faden noch mit Seimei verbunden ist, oder nicht." begann Ritsuka mit fester Stimme.
„Du traust mir nicht?" fragte Nisei mit nachdenklichem Gesicht.
„Dazu gibt es auch keinen Grund!" grummelte Soubi.
„Wir sind bloß vorsichtig." versuchte es Ritsuka etwas milder, woraufhin Nisei die Augen schloss um sich zu konzentrieren. Ritsuka und Soubi taten es ihnen gleich.
Soubi... flüsterte Ritsuka in seine innere Stille hinein, als die Luft um sie 3 auf diese vertraute Weise anfing zu glühen.
'Ich bin hier, Kleiner.' kam prompt Soubis Antwort und eine wohlig, inniges Gefühl der Verbundenheit machte sich in Ritsukas Brust breit und er griff nach Soubis Hand neben sich. Ein Blick. Ein Lächeln. Ein Name. Es war alles in Ordnung.
„Herzzerreissend." sagte Nisei mit solcher Bitterkeit in seiner Stimme, dass Ritsuka unwillkürlich zusammen zuckte. Er sah zu ihm und der Anblick löste ein elendiges Ziehen in seiner Magengegend aus.
Nisei sah derart verloren und zurück gelassen aus, dass Ritsuka eigentlich sofort aufgesprungen wäre um ihn zu trösten, würde es sich hierbei nicht um Nisei Akame handeln, der bereits so viel schlechtes getan hatte. Sein Faden hing wirklich schlaff herunter und wo Soubis und seine Verbindung vor Liebe und Vertrauen glühend pulsierte, umgab Nisei bloß und grauer Schleier.
„Reicht das?" fragte Nisei mit bröckelnder Stimme, der es anscheinend nicht mehr ertragen konnte, sie beide anzusehen und zu Boden blickte.
Ritsuka kannte diesen Blick.
Soubi... In dieser Verfassung war sein Sentouki gewesen, als er ihn kennengelernt hatte. Er hatte versucht, es vor Ritsuka zu verstecken, doch mehr als einmal war es vorgekommen, dass Soubi sich unbeobachtet gefühlt hatte und mit eben diesem Blick gedankenverloren aus dem Fenster gestarrt hatte.
Plötzlich brauchte Ritsuka keine Erklärung mehr. Er ließ das Glimmen anklingen, was Nisei ihm daraufhin gleich tat.
„Er hat dich fallen lassen, nicht wahr?" fragte Ritsuka. „Du bist für ihn nutzlos geworden und dann hat er dich fallen lassen." Er riskierte einen Seitenblick auf Soubi, der bereits in der selben Situation gewesen war. Zwei mal sogar, wenn Ritsuka es sich genauer überlegte. Ritsuka hätte nicht sagen können, was gerade in Soubi vorging.
Ob Soubi Nisei die Schuld daran gibt, dass Seimei ihn abgeschnitten hatte?
Zumindest würde das seinen Hass auf ihn erklären...
„Ich wäre zu schwach. Das war der Grund." erzählte Nisei. „Seimei steht in Kontakt mit einer ausländischen Akademie und diese hat ihm wohl eine vielversprechendere Waffe angeboten, als ich es bin."
„Eine andere Akademie?" fragte Ritsuka verwirrt.
„Sieben Monde sind nicht die einzigen, die Waffen und ihre Sacrifices ausbilden, Ritsuka. Hat Soubi dir das nicht erzählt?"
„Ich habe ihn nie danach gefragt." nahm Ritsuka Soubi in Schutz. Nisei zuckte daraufhin bloß mit den Schultern.
„So war es jedenfalls."
„Verstehe..." sagte Ritsuka langsam. „Aber Soubi hat recht, weshalb bist du ausgerechnet hierher gekommen?"
„Nun,... nach allem was man sagt, hast du ein gutes Herz." sagte Nisei Ritsaka zugewandt. „Außerdem wollte ich dich warnen. Seimei hat gekocht vor Wut, als du Soubi mitgenommen hast. Wenn er jetzt nach einer stärkeren Waffe sucht, dann macht er das sicherlich nicht ohne Grund."
„Nicht dass es nötig gewesen wäre, aber gewarnt hast du uns ja jetzt. Verschwindest du nun wieder?" fragte Soubi gereizt.
„Wenn ihr beide darauf besteht, werde ich es wohl müssen. Aber die Sache ist... Seimei hat mich nicht bloß fortgeschickt, er hat..." Nisei schluckte die nächsten Worte herunter und für kurze Zeit herrschte Stille zwischen ihnen dreien. „Jedenfalls musste ich fliehen und dies hier erscheint mir der einzig sichere Ort zu sein. Wie gesagt, in Goura kann ich mich nicht mehr blicken lassen und ihr beide seid das stärkste Paar, das ich kenne." Auf Ritsukas fragenden Blick fügte er hinzu: „Ernsthaft, Ritsuka, dass ihr beide jetzt unter dem Namen Loveless verbunden seid, hat sich bereits überall herum gesprochen."
Ritsuka zweifelte zwar daran, dass auch nur irgendjemand auf der Welt, seinen Namen im gleichen Atemzug mit 'stark' verwendete, allerdings konnte er nicht leugnen, dass er und Soubi bisher alle Herausforderungen gemeistert hatten.
Er glaubte Nisei.
Er schaute zu Soubi an seiner Seite, welcher den Blick nicht erwiderte, sondern stur geradeaus auf sein verhasstes Gegenüber starrte. Ritsuka packte Soubis Ärmel und zupfte leicht daran.
„Soubi, können wir uns mal unterhalten?" Ein unzufriedenes Grummeln, das von Soubi ausging, interpretierte Ritsuka als 'ja' und er zog ihn am Ärmel in die Küche hinterher. Soubi schloss die Tür und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen.
„Warum sollten wir ihm helfen?" fragte Soubi in ruhigem Ton, bevor Ritsuka überhaupt sortiert hatte, was er sagen wollte.
„Weil wir anscheinend die einzige sind, die es können..." sagte Ritsuka und ihm fiel selbst auf, dass das wohl ein sehr schwaches Argument ist.
„Ritsuka, du bist nicht die Wohlfahrt für..." doch er verstummte und schluckte den Rest seines Satzes runter.
Die Wohlfahrt für was? Für Seimeis benutzte Spielzeuge?
„Trotzdem, ich muss einfach..." sagte Ritsuka kleinlaut und senkte den Blick und Soubi dabei nicht mehr in die Augen sehen zu müssen. „Es war Seimei, der ihm das angetan hat, mein eigener Bruder hat soviel Schaden angerichtet und-"
„Aber es ist doch nicht deine Aufgabe, die Scherben auf seinem Pfad der Zerstörung auf zu sammeln!"
„Doch das muss ich, Soubi! Weißt du noch, als ich damals Angst hatte, du wärest nur bei mir, weil es deine Pflicht ist? Du hast mir gesagt, ich könnte das nicht verstehen, weil ich nichts über die Verbindung zwischen einer Waffe und seinem Sacrifice weiß. Und du hattest Recht, ich wusste wirklich nichts darüber. So wie du nichts darüber weißt, wie es ist einen Bruder zu haben und welche Verpflichtungen das mit sich bringt." Ritsukas Worte sprudelten plötzlich nur so aus ihm heraus, dass er sich fast über sich selbst erschreckt hatte. Er hoffte Soubi damit nicht verletzt zu haben und versuchte dessen Blick zu ergründen.
„Du bist reifer geworden, Ritsuka." war das einzige, was Soubi darauf erwiderte.
„Heißt das, es ist okay, wenn er erstmal hier bleibt?" wollte Ritsuka mit fragendem Blick wissen. Soubi seufzte, schloss sein Sacrifice in die Arme und küsste ihn leicht auf den Kopf.
„Du hast ein viel zu gutes Herz, Ritsuka-kun." er nahm sein Kinn in die Hände, beugte sich zu ihm runter und küsste ihn. „Irgendwann wird dir das zum Verhängnis werden." flüsterte er gegen seine Lippen.
Als sie gemeinsam zurück ins Wohnzimmer gingen, hatte Soubi einen Arm um Ritsuka geschlungen, der Nisei wohl die Botschaft 'Meins.' deutlich machen sollte.
„Bis sich die Situation mit Seimei geklärt hat und wir heraus gefunden haben, was er vorhat, kannst du erstmal hier bleiben." verkündete Ritsuka die Botschaft und Niseis Lippen kräuselten sich.
Am Nachhinein könnte man sich darüber streiten, ob dies Ritsukas größter Fehler gewesen war, dieses Grinsen mit einem Lächeln zu verwechseln.
Doch zumindest war es sein erster.
To be continued...
Februar, 2014
