Ihr kennt Equestria. Ihr kennt die Serie. Ihr kennt die Charaktere. Und ihr kennt bestimmt die Geschichte, wie alles begonnen hat? Nein? Nun, es war nicht immer so. Equestria gab es nicht immer, Celestia hat nicht immer das Aussehen gehabt, wie heute. Und auch die anderen Charaktere waren früher anders. Bestimmt habt ihr das eine oder andere schon gewusst.

Es gibt viele Geschichten darüber und es liegt an euch, welche ihr glaubt. Dies kann entweder für euch eine frei erfundene Geschichte sein, oder die einzig echte Geschichte um Celestia's Vergangenheit. Die Zeit, als Celestia noch keine Prinzessin war, sondern nur bekannt war als „Das Letzte Einhorn".

Kapitel 1 – Das neue Leben

Verzeih' mir, ich habe dir Böses getan. Ich kann es nicht ändern." sagte Schmendrick.

Nein, die Einhörner sind wieder auf der Welt. Kein Leid dauert in mir so lange wie diese Freude. Bis auf eins und auch dafür danke ich dir. Leb' wohl guter Zauberer. Ich will versuchen, nach Hause zu gehen."

Schmendrick nickte, als das Einhorn leuchtend dem Horizont entgegen galoppierte. Es galoppierte über sämtliche Wiesen, Felder und Straßen, bis es wieder im Wald ankam.

„Jetzt bin ich wieder zuhause. Zumindest das, was ich als Zuhause bezeichnen kann. Aber es ist nicht wichtig, wo man ist, wenn man Freunden begegnet, die man ab jetzt immer um sich hat und die einander aufpassen."

Und als das Einhorn gerade diesen Satz gesagt hatte, kehrten die anderen Einhörner ebenfalls in den Wald zurück und werden schnell auf das „letzte" Einhorn aufmerksam.

„Hallo. Bist du diejenige, die uns gerettet hat?"

„Gerettet habt ihr euch selber, Dank ist nicht erforderlich. Ihr habt über Jahre in diesem Meer als Narwale gelebt. Zum Glück ist diese Zeit vorbei."

Es verging einige Zeit, bis die Einhörner sich untereinander kennen lernten. Sie sahen fast alle gleich aus, und dennoch gab es Unterschiede. Magische Unterschiede, die das Einhorn erst jetzt erkannte. Die einen hatten zum Beispiel eine sehr starke Magie, mit denen sie Dinge sogar manipulieren konnten. Bei manchen war die Magie sogar so stark, dass sie Dinge erschaffen konnten. Zum Beispiel konnten sie sich selber Flügel geben, damit sie sich leichter fortbewegen können. Dafür mussten sie nur ihr Horn gegen die Flügel umtauschen. Aber das war für sie kein Problem, da sie Amalthea erzählten, dass sie auch ohne Horn Magie einsetzen konnte, die es ihnen sogar erlaubte sich auf Wolken fortzubewegen. Die anderen Einhörner waren dank ihrer Magie besonders trainiert und stark, sie konnten mit Einfachheit so stark gegen einen Baum treten, dass das Laub hinunterfiel. Magie benötigten die wenigsten, daher war das Horn bei ihnen so gut wie zurückgebildet. Da fiel dem Einhorn auf: Es war bald Winter. Sie mussten einen Unterschlupf finden. Und am besten für alle Einhörner. Keines sollte frieren. Sie haben so lange Strapazen hinter sich und müssen sich erstmal erholen. Erschöpft legte sich die Herde unter dem Schutz der Baumkronen zum Schlafen. Das war erstmal genug Aufregung für einen Tag. Morgen kann ein neues Leben beginnen. Zusammen. Nach all dieser Zeit.

Am nächsten Morgen erwachten die Einhörner im Glanz der Sonne. Sie stand schon hoch am Himmel. Dies gab zwar etwas Wärme ab, aber der kalte Herbstwind fuhr jedem Einhorn sofort unter die Mähne.

„Warum wird es so kalt? Hier ist doch immer Frühling!" sagte eines der Einhörner besorgt.

Dann erinnerte sich Amalthea an das was der Jäger ihr früher zugerufen hatte.

„Bleib wo du bist, armes Geschöpf. Dies ist keine Welt für dich. Bleib in deinem Wald und halte deine Bäume grün und beschütze Freunde. Und viel Glück, denn du bist das letzte." sagte er.

Dann verstand Amalthea den Satz.

„Ich habe den Wald verlassen, um mich auf die Suche nach euch zu machen. Ich musste den Wald zurücklassen, ich konnte die Bäume nicht länger grün halten. Verzeiht mir, ich habe wahrscheinlich den Winter hierher gelassen." entschuldigte Amalthea sich.

„Das ist nicht deine Schuld, Amalthea. Wir müssen nur einen geeigneten Unterschlupf finden, wo wir die frostigen Tage überdauern können." sagte das andere Einhorn.

„Aber wo wollen wir hin?", fragte eines der anderen Einhörner, „Wir sind hier doch sicher im Wald. Hier sind wir für immer frei."

Und kaum haben sich die Einhörner zusammengefunden. Die flugfähigen Einhörner stritten sich mit den starken. Die Einhörner, deren Magie besonders stark war, wollten ebenfalls nicht bleiben.

„In der Zeit, wo wir im Meer gelebt haben, konnten wir so viel über Magie lernen. Es hört sich zwar seltsam an, doch wir wollen wieder dorthin."

„Doch nicht etwa zurück nach ‚Haggard'?"

„Nein. Wo denkst du hin? Wir suchen einen anderen Weg."

Das ‚letzte' Einhorn übernahm das Gespräch.

„Schwestern. Brüder. Wir sind gerade doch erst zusammen gekommen. Soll uns denn ein Wintermonat wieder auseinanderbringen?"

„Du bist nicht von früher, oder?" fragte eines der starken Einhörner.

„Nein. Warum sollte das wichtig sein?"

„Früher haben wir alle wo anders gelebt. Wir wurden nur von König Haggard gefangen genommen. So sind wir alle wieder hier gelandet. Nicht böse gemeint, aber wir müssen wieder zurück in unsere Heimat."

Heimat. Das wollte das ‚letzte' Einhorn auch haben. Doch wenn nicht hier, wo sollte sie sonst hin? Wer würde ihr folgen?

„Du hast uns gerettet. Ich bleibe bei dir." Sagte ein kleines Fohlen zwischen den Einhörnern.

Dieses Einhorn…es war anders als die anderen. Das Fell dieses Einhorns hatte als einziges einen dunkelblauen Farbton. Es hat sich keiner Gruppe zugeordnet und wurde aber auch von keinem anderen Einhorn beachtet. Es kam einfach direkt auf das ‚letzte Einhorn' zu und setzte sich daneben. Ihre grünblauen Augen blickten direkt in die rosaroten Augen des ‚letzten' Einhorns.

„Ich respektiere deine Entscheidung. Du darfst mich begleiten, wenn du möchtest. Hast du denn auch eine Mutter?"

Eines der Flug-Einhörner trat vor.

„Ihre Eltern…haben die Gefangenschaft im Meer nicht überstanden. Könntest du auf sie aufpassen? Du hast so viel Stärke und Mut bewiesen, als du gegen den roten Stier für uns angetreten bist. Sei' bitte wie eine gute Schwester für sie."

„Toll. Ich habe eine Schwester. Wie heißt du?"

„Ich war für eine gewisse Zeit unter dem Namen ‚Amalthea' bekannt. Wie heißt du?"

„Luna."

Das letzte Einhorn, jetzt unter dem Namen ‚Amalthea' bekannt, hatte versucht, die Einhörner zusammen zu halten. Doch sie verschwanden. Die Flug-Einhörner verschwanden in den Norden. In eine Gegend, die sie „Cloudsdale" nannten. An dem großen Berg vorbei und an Wälder und Wiesen. Die besonders starken Einhörner gingen in die andere Richtung. Sie zog es in den Süden in ihre alte Heimat „Apple Loosa". Die besonders magischen Einhörner blieben allerdings bei Amalthea und Luna.

„Wir sind auf dem Land großgeworden. Wir können überall wohnen, wohin du uns bringst. Uns ist nur wichtig, dass wir eine neue Heimat finden. Und das bald." Hoffte eines der Einhörner.

„Ich kenne einen Ort. Einen Ort, der uns möglicherweise Schutz bieten könnte. Aber seit gewarnt, es liegt in ‚Haggard'."

Bei diesem Namen stellten sich allen Einhörnern die Mähnenhaare auf.

„Bist du sicher? Was ist, wenn der König noch existiert?"

„Er lebt nicht mehr. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen, wie er in das Meer gefallen und nicht mehr aufgetaucht ist."

So machten sich also die Einhörner auf dem Weg zurück in das ehemalige Königreich von König Haggard. Amalthea hatte nun die Verantwortung, die Herde die ihr noch bleibt, in Sicherheit vor den kalten Wintermonaten zu bringen. Sie konnte nicht wieder zurück zu Schmendrick und Molly. Sie musste dieses neue Leben selbst beschreiten. Aber trotzdem mit allen, die ihr folgten.

Einige Zeit später kamen sie an Mommy Fortunas altem Kuriositätenzirkus vorbei, wo sich Amalthea an ihr erstes Treffen mit der Harpyie namens Celaeno erinnerte. Dieses kalte Wesen, was im Gegensatz dazu allerdings mehr Furcht verbreitet als es fühlt. Ungern wollte sich Amalthea daran erinnern. In der Ferne konnte sie allerdings die sterblichen Überreste von Mommy Fortuna und ihrem Mitarbeiter Rukh, zumindest das was Celaeno von ihnen übrig gelassen hatte.

„Was ist das für ein Ort? Kennst du ihn?" wollte eines der Einhörner wissen.

„Ja. Ich habe früher auf meiner Suche nach euch meine Reise hier begonnen und bin auf den Zauberer gestoßen, den ihr gesehen habt. Seit dem hat er mich stets begleitet. So wie ihr mich jetzt begleitet. Wieder auf der Suche und auf einer neuen Reise. Und doch ist es irgendwie anders…"

„Ich wollte so gerne mal zu anderen Orten reisen. Aber Mami und Papi wollten immer in Sicherheit im Wald bleiben. Ich finde es schön, dass du bei mir bist, Amalthea."

„Danke Luna, deine Worte bestärken mich wahrhaft in meinem Vorhaben, eine neue Heimat für euch zu finden."

Wenige Zeit später kamen sie in ‚Hagsgate' an. Eine alte verlassene Festung von König Haggard, die er damals als Zweitschloss verwendete. Die Einhörner befürchteten, dem König wieder zu begegnen und er sie mithilfe des roten Stiers wieder zurück ins Meer verbannen würde. Ohne zu zögern betrat Amalthea mit dem Rest der Herde das Schloss ‚Hagsgate'. Die Holztore knarrten schwer, als sich die Einhörner gegen den Eingang lehnten. Im Inneren war es sehr dunkel. Überall an den Wänden hingen Selbstporträts des einstigen Herrschers Haggard, was jedes Einhorn sofort das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dieser kalte, emotionslose Blick, der sein Gesicht seit jeher zierte.

„Hier müssen wir bleiben? Ich fühle mich hier ziemlich unwohl."

„Erstmal müssen wir sicherstellen, dass es hier für uns sicher ist. Sucht das Schloss nach Unterkünften und Nahrung ab. Luna? Du kommst mit mir."

Die Einhörner verteilten sich im Schloss um es zu erkunden. Überall waren alte Erinnerungsstücke von König Haggard und irgendwie hatte Amalthea das Gefühl, dass der König hier noch anwesend sei, obwohl das nicht sein konnte. Sie hat ihn ins Meer stürzen sehen. Doch die Tatsache, dass hier teilweise Gegenstände waren, die sie aus seiner Festung wiedererkennt, machte ihr ein ungutes Gefühl. Sie begutachtete den Thron und die Gemälde, alles wirkte so neu.

Plötzlich hörten sie von unten ein Geräusch. Luna schreckte zusammen und hielt sich an Amalthea's Bein Fest. Es klang wie ein Klingeln. Nein, wie Glockenschläge. Nur verzerrter. Amalthea kam das Geräusch bekannt vor, sie wusste nur nicht mehr woher. War da etwa unten jemand? Könnte es sein, dass ‚Haggard' den Sturz überlebt hat, ans Ufer geschwommen und sich hier Unterschlupf gesucht hat?"

Vorsichtig gingen die Einhörner tiefer in das Schloss. Ihre Hörner hüllten den Raum in ein leicht bläuliches Licht ein. Als sie im Untergeschoss ankamen, wurde das Geräusch lauter. Es klang zwar immer noch verzerrt und schief, dennoch rhythmisch. Wie ein Mechanismus. Den Einhörnern fielen 6 gelbe Augen auf, die in Dunkelheit aufleuchteten und sie fixierten, je näher sie sich dem lauten Objekt näherten. Dann formten sich die Umrisse des Objektes im blauen Licht der Einhörner ab. Es war ein großes Objekt. Fast 5 Meter hoch. Die Einhörner bewahrten Ruhe, denn sie hatten Vertrauen in Amalthea, die mutig an das Objekt herantritt. Dann wurde das komplette Objekt sichtbar. Es war eine große Standuhr. Die sechs gelben Augen gehörten 3 Stein-Gargoyles, die oben auf der Uhr saßen. Einer von Ihnen schien ins Uhrenblatt zu beißen. Amalthea erkannte die Uhr sofort. Die stand doch in König Haggards Festung? Sie wurde doch von Haggard im Kampf mit Schmendrick zerstört. Wie kann sie jetzt hier sein? Und funktionieren? Amalthea traute sich nicht, näher an die Uhr zu gehen oder gar durch die Uhr hindurchzugehen, um zu sehen, ob das Portal noch funktionierte.

„Was ist, Amalthea? Du wirkst besorgt. Sag' es uns.", merkte eines der Einhörner an.

Amalthea erkannte die Schwerteinschläge von König Haggard auf dem Uhrenkörper, als er gegen Schmendrick kämpfte und versuchte die Uhr zu zerstören. Sofort gefror ihr das Blut in den Adern. Das ist kein Nachbau. Das ist die echte Uhr.

„Diese Uhr. Sie sollte nicht hier sein. Zumindest nicht seit...", Amalthea stoppte.

„Seit wann? Amalthea, ist es hier sicher?" fragte das andere Einhorn.

„ „Ich…ich weiß es nicht, wir bleiben trotzdem erstmal hier. Denn wenn eine Gefahr sich zu erkennen gibt, werde ich alles daran setzen, dass uns nichts passiert."

Amalthea dachte sich, wenn die Uhr hier ist, könnte es sein, dass Haggard ebenfalls überlebt hat? Das ist zwar kein sicherer Ort, dennoch hat sie einen Unterschlupf, der über den Winter erstmal reichen muss. Die Einhörner ließen die Uhr wieder in der Dunkelheit des Schlosses zurück.

Der Tag neigte sich wieder dem Ende. Sie waren sehr lange unterwegs gewesen. Bevor sie sich daran machen konnten, hier etwas zu verändern sollten sich erstmal alle ausruhen. Amalthea und die anderen legten sich im größten Zimmer schlafen, dass es neben der Halle mit der Uhr im Schloss gab, König Haggard's alter Thron- und Speisesaal. In der Halle hätten Sie wegen dem Ticken kein Auge zubekommen. Und auch hier…alles wie in der Festung. Die Wandmalereien, die Antiquitäten. Sollte sich Amalthea getäuscht haben? Sollte sie alle in Gefahr gebracht haben? Amalthea hofft, am nächsten Tag Antworten auf all diese Fragen zu finden.

Ah, ich sehe du bist zurückgekehrt.", ertönte die Stimme eines alten Mannes.

Du bist wieder hier. Sie sind alle wieder hier. Und ob sie nun Verderben bedeuten oder nicht, ich werde sie mir eine Weile ansehen. Jedes einzelne. Besonders das Gefärbte."

Amalthea schreckte auf. Sie wachte auf und fand sich als einziges Einhorn im Thronsaal wieder. Wo waren die anderen Einhörner. Sie waren spurlos weg. Auch Luna. Dann ertönte diese Stimme wieder hinter ihr.

Du kannst kommen und gehen wie du willst. Meine Geheimnisse hüten sich selbst. Hüten sich auch die deinen?"

Dann erkannte Amalthea die Gestalt, die auf dem Thron saß und sprach. Es war König Haggard. Doch wie konnte das sein? Wie konnte er hier sein? Panisch rannte sie die Treppen hinunter in die große Halle.

Warum versuchst du von hier zu fliehen? Warum versuchst du…vor mir zu fliehen? Es spielt keine Rolle mehr. Ich kann warten. Das Ende ist dasselbe. Ich kann warten."

Der König stand direkt hinter ihr. Er zog langsam das Schwert aus dem Halfter und fing an, Amalthea in Richtung der Standuhr zu drängen. Als sich Amalthea panisch nach einer Fluchtmöglichkeit umsah, bemerkte sie, dass die Uhr anfing zu glühen. Ein rotes Glühen. Und plötzlich erhörten ihre Ohren einen Klang, der sie fast starr vor Angst gemacht hatte: Das Gebrüll des Roten Stiers. Der ganze Raum färbte sich rötlich, je näher Amalthea zur Uhr gedrängt wurde. Sie musste weg hier. Das kann doch nicht wahrhaftig sein. Das ganze erscheint ihr…wie ein Traum. Und bevor ihr Schweif die Uhr streifte…wachte sie schweißgebadet auf. Sie hatte einen Albtraum. Sie schaute umher, alle Einhörner schliefen tief und fest. Einzig allein Luna ist wach geworden und hat sich um Amalthea Sorgen gemacht.

„Alles in Ordnung, große Schwester?"

„Ich weiß nicht. Ich hatte vorher noch nie einen Albtraum. Zumindest nicht als Einhorn. Und doch verspüre ich, dass ich diese Eigenschaft immer noch in mir trage. Ich wollte nie ein Mensch sein. Manchmal wünschte ich, dass es hier niemals Menschen gegeben hätte. Dann wäre das alles nicht passiert."

„Aber du hast doch auch andere Menschen kennen gelernt. Freundliche Menschen?"

„Das stimmt, Luna." stimmte Amalthea dem dunkelblauen Fohlen zu. „Jedoch werden sich unsere Weg nicht mehr kreuzen, befürchte ich. Leg' dich wieder schlafen. Wir haben morgen viel zu tun."

Somit legten sich Amalthea und Luna wieder schlafen.

Der nächste Morgen brach herein. Die Sonne schien hell durch die Buntglasfenster. Auch wenn diese leicht verstaubt waren. Das Licht brach durch jede kleinste Lücke in das ganze mittlerweile marode Bauwerk hinein. Alle Einhörner wachten langsam auf und begannen sich nützlich zu machen. Die einen ließen den Staub von den Fenstern und von den Wänden verschwinden, die anderen machten sich daran, Schwachstellen am Schloss für den Winter zu befestigen, damit es nicht nur warm im Schloss ist, sondern auch sicher ist. Dabei war die Zauberkraft sehr von Vorteil. Sie konnten teilweise ohne Probleme große und schwere Materialien durch die Luft schweben lassen und neu platzieren oder ersetzen.

Amalthea und Luna schauten sich indessen im Waldstück nahe dem Schloss nach Nahrung und Wasser um. Sie konnten ein paar Eimer im Schloss finden, um das Wasser in das Schloss zu bringen. Es fielen nicht besonders viele Wörter auf dem Weg zum nahegelegenen See. Es war leicht, dorthin zu finden. Er lag direkt vor einem der größten Berge des Königreiches. Luna begutachtete ehrfürchtig die Höhe des Berges.

„Amalthea, warst du schon mal auf der Spitze dieses großen Berges?"

„Leider noch nicht, Kleines. Aber ich verspreche dir, wenn wir erstmal hier alles in Ordnung gebracht haben, mache ich einen Ausflug dorthin, wenn du willst, ok?"

Luna freute sich riesig über das Versprechen von Amalthea. Als beide am See ankamen, bemerkte Luna auf der anderen Seite des Sees ein eigenartiges Wesen, was gerade am See stand und Wasser trank. Es hatte Flügel, einen Löwenkopf, den Schwanz eines Skorpions. Das Wesen blickte kurz zu den Einhörnern rüber, bevor es in Ruhe am See weitertrank.

„Was ist das für ein seltsames Wesen?"

„Das ist ein Mantikor. Er wird uns nichts tun. Er ist nur für Menschen gefährlich."