Herzlich Willkommen zu meinem ersten Versuch in dieser FF-Ecke. Ich hoffe, es gefällt Euch und ich freue mich natürlich über Reviews.
Disclaimer: Die handelnden Figuren stammen ursprünglich aus der Feder von J.K. Rowling. Ich habe an ihnen keinerlei Rechte welcher Art auch immer. Diese FF ist frei erfunden und zudem vollkommen unkommerziell. Danke.

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Lucius Malfoy apparierte ein Stück vom Haus entfernt und sah hinauf zu den Fenstern, hinter welchen kein Licht zu sehen war. Narzissa schlief vermutlich. Doch er wünschte sich für einen Moment, sie wäre noch wach und Licht würde dort oben brennen, das ihn zu Hause willkommen hieß.

Er hatte ihr gesagt, sie solle nicht auf ihn warten, niemand könne wissen, wann er wieder zurückkommen würde. Er persönlich war sich noch nicht einmal sicher gewesen, ob er überhaupt zurückkommen würde, denn heute Nacht war Voldemort zurückgekehrt in diese Welt und wenn er sie allesamt als Verräter angesehen und entsprechend bestraft hätte, hätte das schnell einen vorzeitigen und wenig angenehmen Tod bedeutet.

Dennoch hatte Lucius gehen müssen. Er hatte gewusst, dass er keine andere Wahl hatte. Die Alternative wäre gewesen unterzutauchen und das wäre zum einen höchst ineffizient, da der Dunkle Lord ihn früher oder später finden würde und zum anderen würde das bedeuten, dass er alles zurücklassen müsste, was er besaß, sein bisheriges Leben aufgeben und tatenlos irgendwo in nur vorübergehender Sicherheit sitzen und zittern, dass man ihn nicht finden würde und dass jemand Voldemorts Pläne vereiteln könnte.

Als er in der Dunkelheit auf sein eigenes Haus zulief, spürte er, wie die Anspannung von ihm abfiel. Er war zurück gekommen und er besaß noch alles, was er vorher besessen hatte. Er war immer noch Lucius Malfoy, reich an Geld und Einfluss und der Macht, genau dies jedem zu zeigen.

Dennoch war da unterschwellig eine Furcht. Man hatte ihn nicht jetzt bestraft, nicht direkt bei ihrem ersten Treffen. Aber Voldemorts Launen waren wechselhaft und unberechenbar. Außerdem war Potter entkommen.

Natürlich fürchtete er nicht Harry Potter, diesen miesen kleinen Wichtigtuer, den alle bevorzugten und verehrten wie einen kleinen Gott. Mit einem missmutigen Schnauben stieß Lucius die Haustür auf und trat in die Eingangshalle. Nein, er fürchtete nicht Harry Potter, aber er fürchtete die Wahrheit.

Lucius legte den Mantel ab und trat an den schweren Eichenschrank im Speisezimmer. Er holte ein fein geschliffenes Kristallglas heraus und eine Flasche Portwein. Seine Hand zitterte ein wenig, als er sich einschenkte, was ihn verärgert die Zähne zusammenbeißen ließ.

Natürlich würde niemand Harry Potter glauben, wenn er ihre Namen nennen würde. Und würde es doch jemand wagen auch nur zu zweifeln, sollte er feststellen, wieviel Einfluss Lucius Malfoy genau hatte. Doch die unterschwellige Furcht ließ sich von dem aufsteigenden Hass nur bedingt verdrängen.

Lucius ließ sich in der Dunkelheit auf den Stuhl sinken und starrte hinüber in den Gang zur Küche, durch den sanftes Mondlicht fiel. Er setzte das Portweinglas an und trank es in einem Zug leer.