Kapitel 1: KEL'AC

Goa'uld Frachtschiff

Kel'ac fluchte, als sein Frachtschiff durch das All raste, um dem folgenden Schiff zu entkommen. Er wusste nicht ab wann die Dinge so schief gingen. Erst hatte er am Rande eines unbewohnten Sonnensystems auf ein Treffen mit den Tok'ra gewartet, als plötzlich ein anderes Frachtschiff, wie sein eigenes, aus dem Hyperraum aufgetaucht war, sich als ein Tok'ra zu erkennen gegeben hatte und dann auf ihn geschossen hatte.

Alles, über das er nachdenken konnte, als er durch die Dunkelheit des Alls flog war, wer hatte ihn verraten und warum? Er war ein Tok'ra Spion, der ein paar hundert Jahre in Diensten des falschen Gottes Ra war, um seine Streitkräfte von innen zu schwächen, während er Nachrichten über die Positionen der Streitkräfte an die Tok'ra sandte. Jetzt flog er durch das All, durch dieses Sonnensystem, in der Hoffnung seine Verfolger abzuschütteln.

Verdammt", fluchte er erneut, seine Stimme zweistimmig verzerrt. Seine Hände flogen über die Steuerung, als er versuchte, die getroffene Hyperraummaschine erneut zu starten.

Es hat keinen Sinn Kel'ac und du weißt das. Der letzte Schuss, bevor wir gesprungen sind, war ein Volltreffer. Wir werden einen anderen Ort finden müssen, um uns zu verstecken.' , erklang eine bekannte Stimme in seinem Kopf. Die Stimme seines Wirtes. Die Tok'ra waren keine Parasiten wie die Goa'uld. Stattdessen arbeiteten sie mit dem menschlichen Wirt zusammen, zum Wohle ihrer beiden Rassen. Ihre Wirte waren Freiwillige, Menschen, die die Herrschaft der falschen Götter genauso sehr beenden wollten wie die Tok'ra. Sein Wirt war ein 75 Jahre alter Mann, mit dem er vor fast 60 Jahren eine Verbindung eingegangen war, aber der Mann sah nicht älter als 30 aus. Dank Kel'acs Heilkräften wurde das Leben des Mannes mehr als verdoppelt.

Was schlägst du dann vor, Tel?" Nach einer kurzen Pause fingen seine Hände an, sich wieder über die Steuerung zu bewegen, diesmal in Telmars Rhythmus, der wieder den Körper übernommen hatte. „Was ist mit der dritten Welt?" Seine Stimme wechselte in eine normale Stimmlage.

Seine Augen flogen über die Informationen, die die Scanner anzeigten, selbst als ein hellroter Strahl an der Cockpit-Scheibe vorbeischoss. Telmar griff sich den Steuerknüppel und drehte das Schiff, so schnell es das unförmige Frachtschiff zu ließ, um die folgenden Schüsse zu vermeiden. Der einzige Grund, warum sie noch nicht tot waren, war, weil ihr Verfolger dieselbe Schiffsklasse hatte wie sie selbst.

'Es wird reichen, versuche, auf einer abgelegenen Insel zu landen, bring uns so schnell und steil runter wie du kannst') Kel'ac wollte seinen Wirt nicht stören, während dieser die Steuerung bediente, wissend, dass wenn er es tun würde, das Schiff lange genug still stehen würde um den Verfolgern einen kritischen Treffer zu erlauben.

Die zwei Schiffe rasten durch das All, das vordere Schiff einem ständigen Laserbeschuss ausweichend, während der blaue und grüne Planet schnell näher kam. Beide Schiffe strapazierten ihre Maschinen, wissend dass dies ein Flug ohne Wiederkehr war.

„Wir treten jetzt in die Atmosphäre ein!" Das Fenster vor ihnen war auf einmal rot glühend, als sich die Hitze über die vorderen Schilde ausbreitete. Selbst als das Schiff wegen der Reibung der Atmosphäre zu zittern anfing, ließen zwei stärkere Erschütterungen das Schiff erbeben und schlugen Telmar die Steuerung aus den Händen. Der Verfolger hatte die Atmosphäre wieder verlassen, nachdem er mit seinen Schilden an ihr abgeprallt war, aber nicht bevor er sie zwei mal mit seinen Waffen getroffen hatte.

„Wir sind vom Kurs abgekommen!", schrie Telmar unnötigerweise, selbst als das Schiff ächzte und stöhnte. Ein Fauchen erfüllte den Raum, als die Hitze die Seiten des Schiffes traf. „Es tut mir leid, Kel'ac."

Es ist nicht dein Fehler, konzentrier dich und versuch uns wieder auf Kurs zu bringen.', sagte Kel'ac in ihrem Kopf.

„Wozu soll das gut sein?"fragte Telmar laut über das zunehmende Getöse. „Es ist kurz davor auseinander zu brechen."

'Bring uns nur gerade und dann geh zu einer Rettungskapsel. Wir werden aussteigen wenn wir aus dem schlimmsten raus sind.'

Telmar reagierte sofort und hatte während dem Gespräch das Schiff stetig immer mehr stabilisiert. Er drückte auf die Steuerung und fixierte den Kurs so, dass die Trümmer in die Mitte des größten Ozeans des Planeten fielen. Er sprang auf und warf sich in eine der Rettungskapseln. Die Tür zu der Kapsel schloss sich sofort und keine fünf Sekunden später fühlte er einen gewaltigen Ruck, als die Kapsel abgekoppelt wurde und in Richtung des darunter liegenden Ozeans schoss.

Es waren nicht mehr als ein paar weitere Sekunden, als eine Druckwelle vom explodierenden Frachtschiff die Kapsel traf und noch bevor sie sich von dieser erholen konnten, wurden sie erneut von einer starken Erschütterung getroffen, die zeigte, dass sie wohl im Wasser gelandet waren. Das Tosen der Luft endete und wurde durch eine gewaltige Stille ersetzt.

„Wasser!" Sie sahen runter zu ihren Füßen und sahen Wasser, dass sehr schnell die Kapsel füllte. „Die Druckwelle muss die Kapsel beschädigt haben! Wir müssen hier raus!"

Umso länger wir warten umso näher werden wir der Oberfläche sein.' Das Wasser stieg schnell und sie wussten, dass sie in zehn Sekunden aus der Kapsel raus mussten und zur Oberfläche schwimmen mussten.

Selbst mit diesen zehn Sekunden mussten sie noch immer gute zwanzig Fuß schwimmen, und als sie endlich die Oberfläche durchbrachen, atmeten sie erleichtert die Luft.

Fünf Tage später; Cornwall, England

Der siebenjährige Harry Potter wanderte über den verlassenen Strand, während der Regen ihn durchnässte. Warum seine Tante und sein Onkel sich entschlossen hatten, die 'Familie' im späten Oktober nach Süd England zu bringen, verstand er nicht. Es war kalt und es war nass, aber wenigstens, dachte Harry, war es ruhig.

Er wurde vor über vier Stunden aus dem Hotelzimmer, das er sich mit seinem überwichtigen Cousin teilte, rausgeschmissen und ihm wurde gesagt, dass er nicht vor zehn Uhr abends wieder zurücksein sollte, also war er runter zum Strand geschlendert und befand sich nun auf einem kleinen Strand zwischen zwei felsigen Landspitzen. Die Wellen wuchsen mit jeder Minute, während die Flut zwischen den beiden Landspitzen stieg. Harry starrte nur von einem kleinen hervorstehenden Felsen über den Strand, als fünf Fuß hohe Brecher gegen die Länge der Landspitzen schlugen und Wasser mit lautem Rauschen dreimal so hoch warfen.

Es war in Zeiten wie diesen, in denen es ihm nichts ausmachte, wer er war. Welcher andere siebenjährige konnte am einem dunklen Strand bei solch einem Wetter sitzen und es auch noch genießen? Wer konnte allein sein und machen was er wollte. Seit er sich erinnern konnte, wurde er gezwungen, für seinen mageren Lebensunterhalt zu arbeiten. Er wurde gezwungen, Arbeiten zu verrichten, die kein normales Kind wagen würde allein zu tun, und nur weil seine Tante und sein Onkel seine Eltern hassten und weil Harry bei ihnen Leben musste, vor Jahren abgesetzt an ihrer Türschwelle, weil seine Eltern bei einem Autounfall gestorben waren.

Ein halberstickter Schrei zog seinen Blick zurück in die Mitte des kleinen Strandes und dann raus auf die See. Er war schon so schnell wie möglich unterwegs zu der Brandung, als er erkannte dass die Figur eines Mannes im Wasser trieb. Harry konnte ihn nur sehen oder hören, wenn er auf der Spitze einer Welle war, die Bleiche seiner Hand hob sich ab von der Dunkelheit des frühen Abends.

„Schwimm hier her, schwimm mit den Wellen!" Harry konnte zwar selbst nicht schwimmen, aber er wusste was die Wellen machten und wie man mit ihnen schwamm. Er hatte viele Tage damit verbracht, die Surfer zu beobachten. Er war nicht sicher, ob seine Stimme den Mann Richtung Ufer zog oder ob es einfach nur Glück war, aber er fand, dass es ihm egal war. „Weiter so!"

Er wagte es nicht zu dem Mann zu schwimmen, aber er rief konstant Ermutigungen und Richtungsanweisungen, um den Mann von der Brandung an den Landzungen fern zu halten, die nun zu beiden Seiten mindestens zwanzig Fuß in die Luft schoss.

Sobald eine Hand in Reichweite kam, griff er sie und war überrascht von der Kraft des Griffes. Er zog den hustenden Mann auf den Strand zu dem trockeneren Sand wo die Flut ihn nicht erreichen konnte, bevor er die Hand des Mannes los ließ und ihn auf die Seite rollte um ihn auf den Rücken zu klopfen. Er hatte gestern ein paar Surfer gesehen, die das bei einem Freund machten, der Wasser in die Lungen bekommen hatte und hoffte dass es ihm half.

Der Mann hustete das Wasser aus seinen Lungen, aber Harry bemerkte mit einem keuchen, dass das Wasser in den Lungen des Mannes sein kleinstes Problem war. Blut floss von einer klaffenden Wunde über seinen Kopf und sein Ohr. Harry wollte sie nicht unbedingt berühren, aber er wusste nur von dem bisschen was er noch sehen konnte, das dies eine sehr tiefe und kritische Wunde war. Vermutlich stammte sie von einem Zusammenstoß mit einem felsigen Vorsprung, bevor Harry ihn gesehen hatte.

Der Arm, den er zu fassen bekommen hatte, schien in Ordnung; aber der andere war, so wie er aussah, definitiv an mindestens einer Stelle gebrochen, möglicherweise auch seine Füße. Er zog den Mann auf seinen Rücken und legte vorsichtig seine Hand auf seine Brust, um nach weiteren Verletzungen zu suchen und war entsetzt zu finden, dass die komplette linke Seite seines Brustkorbes eingefallen war. Es war ein Wunder, dass er noch nicht tot war.

Harry konnte die Tränen spüren, die sich in seinen Augen sammelten und zum ersten Mal, seit er den Mann rufen gehört hatte, sah er ihm ins Gesicht. Der Mann sah hoch in Harrys.

„Frieden…Kind.", schaffte der Mann zu keuchen. „Es…gibt nichts…mehr…was du…tun…kannst."

Harry zog sich fast zurück, als der Mann einen gequälten Atemzug tat und seine Augen weißlich gelb glühten.

„Was?" brachte Harry stotternd raus und nahm seinen ganzen Mut zusammen, um nicht vor dem sterbenden Mann davonzulaufen.

Tel liegt im Sterben. Er hat nicht mehr genug Kraft, um zu reden." Die Stimme des Mannes war fast zweistimmig geworden, aber Harry zuckte kaum zusammen.

„Wer ist Tel?" Er sah, dass sich die Augen des Mannes leicht weiteten und wusste, das dies deshalb war, weil er diese Frage gestellt hat und nicht über das offensichtlichere, wie seine komische Stimme oder seine leuchtenden Augen.

Seine Augen leuchteten wieder, etwas schwächer und länger diesmal. „Tel ist mein Wirt, ich bin Kel'ac. Ein Symbiont, der den Körper mit jemanden teilt, um zu überleben."

„Von wo kommst du? Wenn Tel stirbt, stirbst auch du?", fragte Harry in Eile.

Wieder schien Kel'ac von der Frage überrascht, die ihm ein sieben Jahre alter Mensch von einer primitiven Welt stellte. Seine Augen leuchteten wieder um seinen Wirt lang genug am Leben zu halten um das Gespräch weiterzuführen bevor er es nicht mehr konnte. „Wir sind von einer anderen Galaxie, weit weg von hier. Wenn ich weiterhin in Tel's Körper bleibe werde ich mit ihm sterben." Seine Augen leuchteten erneut, aber diesmal viel schwächer als vorher, bevor etwas Blut aus seinem offenen Mund tropfte. Die Stimme die nun zu hören war, war viel schwächer als Kel'acs.

„Bitte," strengte er sich an zu sagen, „nimm Kel'ac."

Harry, so jung wie er war, verstand sofort was er meinte. Er dachte eine Sekunde darüber nach. „Ich habe nichts zu verlieren. Wie?"

„Küss mich.", flüsterte Tel, bevor seine Augen sich zum letzten Mal schlossen. Harry tat was von ihm verlangt wurde ohne mit der Wimper zu zucken. Es kam trotz allem von einem Mann, der im Sterben lag.

Sein Mund war nur Millimeter von Tel's Mund entfernt, als plötzlich seine Zunge zur Seite geschoben wurde und dann spürte er ein schmerzhaftes stechen an der Rückseite seiner Kehle, das ihn zum würgen brachte und nach hinten fallen ließ. Der Schmerz war weg, bevor seine Hände die Kehle erreichen konnten. Er spürte ein kurzes scharfes Prickeln im Nacken, bevor er sich, fast ohne nachzudenken, aufsetzte. Eigentlich dachte er gar nicht daran, sich aufzusetzen.

Er spürte, wie sich sein Mund bewegte und Worte sprach, die nicht seine eigenen waren. „Lebewohl mein alter Freund. Ich werde denjenigen finden, der uns das angetan hat und ich werde unsere Rache bekommen. Wache über uns."

Harry wusste, dass der Mann schon tot war, aber er wollte ihm versichern, dass er helfen würde. Er zwang die Worte heraus und war fast überrascht, als die andere Präsenz zurück trat und ihm wieder die Kontrolle über seinen Mund gab. „Ich werde helfen, ich verspreche es dir."

Er fühlte einen leichten mentalen Stoß und verwirrt durch dieses Gefühl wich er zur Seite und war schockiert, als es zu funktionieren schien. „Danke Harry. Ich denke wir müssen reden."

Wie kann er meinen Namen wissen?' dachte Harry während er versuchte sich daran zu erinnern wann er dem Mann, oder dem Wesen, seinen Namen gesagt hatte. Er hörte nur ein lachen in seinem Kopf.

Unsere Gedanken liegen offen zwischen uns, kein Geheimnis kann versteckt werden und alles, was du tun musst, ist dich meinem Geist und meinen Erinnerungen zu öffnen.", sprach er laut um den siebenjährigen Jungen Zeit zu geben. „Und bezüglich 'Wesen', wir sind den Schlangen ähnlich. Wir sind Symbionten und du und ich zusammen sind Tok'ra. Wir sind selten ungebunden und wenn, dann nur für einen Tausch zwischen Wirten, also brauchten wir nie einen Namen für uns."

'Was machen wir jetzt?', dachte Harry, aber dieses mal richtete er die Frage direkt an die Präsenz in seinem Kopf.

'Das, Kleiner, weiß ich jetzt noch nicht.', sprach Kel'ac dieses mal in Gedanken und Harry musste zugeben, es war nett, jemanden zu haben, der einem nahe stand. Eine Erinnerung kam ungebetener weise in seine Gedanken. Sein Onkel, der ihn mit dem Gürtel auf den Rücken schlägt, weil er am Anfang dieses Sommers einen Schmortopf fallen gelassen hatte, da dieser zu schwer und zu heiß war um ihn weiter zu halten. Er hatte noch immer die Spuren auf seinem Rücken von den Schlägen. 'Dieser Mann wird dir nie wieder weh tun.'

Harry war geschockt, dass er Kel'ac erlaubt hatte seine Erinnerung anzusehen und fühlte sich kurz etwas schwindelig. 'Was werden wir mit Tel machen?', fragte Harry in der Hoffnung die Aufmerksamkeit von ihm abzulenken, nicht wissend, dass Kel'ac genau wusste was er erreichen wollte. 'Wenn wir ihn hier lassen, werden ihn morgen die Touristen finden.'

Er fühlte eine überwältigende Welle von Trauer und Liebe miteinander vermischt und fühlte sie als seine eigenen Emotionen. Diese ließen Tränen über sein Gesicht laufen und in diesem seltsamen Moment fragte er sich ob er weinte oder ob es Kel'ac war.

Er bekam seine Antwort dann, als sie fühlten sich wieder unter Kontrolle zu haben. 'Wir teilen nun alles, deine Gefühle der Einsamkeit sind nun die meinen, dein Waisenkindstatus ist nun mein eigener. Deine Eltern sind nun die meinen. Genauso wie meine die deinen.'

'Also sind deine Gefühle gegenüber Tel auch die meinen?', fragte Harry begreifend.

'Ja, genauso werden all meine Erinnerungen, mit den Leben meiner Wirte zu deinen.', erklärte Kel'ac. 'Kannst du mir einen Gefallen tun bevor wir weiterziehen? Bitte verwende das um Tel's Körper zu zerstören. Er würde es nicht wollen, dass er gefunden wird und da er nicht genauso wie deiner ist wird er sicher studiert werden. Ich will nicht, dass das passiert.'

Während er sprach, bemerkte Harry dass Kel'ac seine Hände benutze, oder jetzt ihre Hände, um ein metallisches Gerät von Tel's leblosen Händen zu nehmen, genauso wie seinen Gürtel, mit einem Halfter mit einem S-förmigen Gegenstand darin, der vage aussah wie eine Waffe. Sobald die Waffe aus dem Halfter war, wurde seine Hand schlaff und sie fing an ihm runterzufallen noch bevor Harrys Finger sich darum schließen konnten, während er die Kontrolle zurückbekam. Die Waffe machte einen komischen metallischen und elektronischen Laut als die Spitze sich schnell aufrichtete und aussah als würde sie in einem Moment aufgeladen sein.

„Was muss ich tun?" Harry wollte das nicht einem Menschen antun müssen, für den er wenigstens ein bisschen Mitleid empfand, aber er wusste, dass er es tun musste. Er wollte nicht Kel'ac zwingen es zu tun. Er konnte fühlen wie schmerzhaft es für ihn war.

'Drück nur den Stiel. Die Waffe arbeitet mit drei verschiedenen Stufen. Der erste Schuss setzt den Gegner außer Gefecht, der zweite tötet und der dritte löst die Verbindungen der Moleküle des Ziels und lässt es verschwinden. Du brauchst ihm nur einmal zu treffen.'

Harry bereitete sich innerlich vor und versuchte seine Augen zu schließen, konnte es aber nicht. Kel'ac wollte seinen Freund die Ehre erweisen und weigerte sich wegzusehen. Harry zielte mit der Waffe und drückte leicht mit der Handfläche. Ein kleiner Energieblitz floss zum oberen Drittel der Spitze aber blieb dort. Er drückte fester und der Blitz schoss vom Ende und sofort in Tel's Körper, welcher leicht schimmerte und dann verschwand.

Lebewohl mein Freund." Kel'ac verstärkte den Druck um Harrys Wirbelsäule und Harrys normalerweise smaragdgrüne Augen glühten erst in dem gelb eines Wirtes, wurden dann aber gewaltsam zurück in ein glühendes grün gezwungen. Sie wussten nicht, dass etwas falsch war bis beide plötzlich unglaubliche Schmerzen durch ihren gesamten Körper ziehen spürten.

Kel'ac löste seinen Griff komplett und erlaubte Harry wieder volle Kontrolle über seinen Körper und der Schmerz ließ nach.

„Was war das?", keuchte Harry als er Kel'ac wieder in seinem Geist spürte.

'Ich weiß es nicht Harry, ich verstärkte meinen Halt an dir, wie üblich wenn ich eine Körperfunktion übernehme und etwas in deinem Körper kämpfte sehr bösartigdagegen an.'

„Etwas in meinem Körper? Was meinst du?" fragte Harry verwirrt.

'Ich spüre etwas hier, dass dich von all den anderen Rasse unterscheidet die ich je gesehen habe. Ich habe noch nie so etwas gesehen. Es ist fast ein eigenes Teil, verbunden mit allem, das dir nahe ist, aber auch ein Teil von dir selbst.' , versuchte Kel'ac zu erklären, was er spürte. 'Wenn wir komplett fusionieren werde ich vielleicht fähig sein etwas zu sehen was das erklären würde.'

„Vielleicht sollten wir mit deinem Leben anfangen?", schlug Harry schwach vor, da er nicht noch einmal diese Schmerzen spüren wollte.

'Wahrscheinlich ist dies das Beste. Es dauert länger meine Erinnerungen zu durchleben als deine, aber meine Erfahrung wird uns helfen dieses Chaos zu sortieren.', antwortete Kel'ac nach einer kurzen Denkpause. 'Bist du bereit?'

Harry nickte und plötzlich fühlte er wie die Realität um ihn herum verschwamm nur um mit tausenden Erinnerungen ersetzt zu werden. Lebenslange Erfahrungen und lebenslanges Wissen wurde in sein Gehirn geladen. Er sah Kel'ac mit seinem ersten Wirt fusionieren und dann das Wissen, dass er mit Hilnra, dem Wirt, teilte. Dann kamen zahllose andere Wirte über die Länge eines Jahrtausends. Die genetische Erinnerung wurde von seiner Mutter weitergegeben, die Mutter aller Tok'ra. Erinnerungen von Missionen und Freunden, Geliebten und Feinden. Tode und Niederlagen. Der Tod eines Wirtes nach einem Kampf mit Ra, einem bösen Goa'uld. Er wusste in diesem Moment, dass die Goa'uld und die Tok'ra zur selben Rasse gehörten, aber andere Motive und eine andere Moral verfolgten. Dann erlebte er die 60 Jahre, die Kel'ac und Telmar zusammen verbracht hatten, als er zum Spion in den Reihen von Ra wurde und schlussendlich der Angriff der Tok'ra und dann der Absturz.

Die Erinnerungen endeten, nachdem er den Tels Tod erneut miterlebt hatte und Harry öffnete seine Augen, nur um einen leichten Schein hinter der östlichen Klippe zu sehen. Die Dämmerung, dachte er erschrocken, oder noch erschrockener, als er eh schon war. Er hatte die Erinnerungen von Kel'ac und seine eigenen.

'Nun müssten wir deine ansehen. Es sollte nicht so lang dauern und es wird dir helfen besser zu verstehen wer du warst und zu wem du jetzt geworden bist.' Bevor Harry ablehnen oder zusagen konnte fühlte er wie seine eigenen Erinnerungen hochsteigen. Er lernte Dinge über seine Eltern, die er nie wusste. Sie lernten über die Welt, in die Harry gehörte, über Magie und über Voldemort. Harry erlebte den Tod seiner Mutter mit und als der Fluch ihn traf, kamen die qualvollen Schmerzen zurück, aber diesmal spürte Harry Kel'acs Versuch, sich zurückzuziehen um sie beide von den Schmerzen zu befreien, aber es hatte keinen Sinn.

Harrys Magie zwang sie zuzusehen, als Harry an einer Türschwelle von einem alten Mann abgelegt wurde, danach die sechs Jahre von Missbrauch und Verwahrlosung, all das mit den qualvollen Schmerzen und die Magie schien sie von innen heraus zu zerreißen.

Wenn einer von ihnen Harrys Augen geöffnet hätte, hätten sie gesehen, dass sie von einem grünen Licht umgeben waren, von derselben Farbe wie der Fluch, der seine Eltern getötet hatte. Es breitete sich über den Körper aus, als dieser in die Knie ging. Sie sahen die letzten Erinnerungen von Harry und Harry fällte die Entscheidung Kel'ac aufzunehmen und bekam ein vages Gefühl von Kameradschaft bevor alles schwarz wurde nachdem sie den Schmerzen unterlagen.

Harrys Körper verschwand und wurde durch einen hellen smaragdgrünen Lichtball ersetzt, der fast aussah wie die Korona der Sonne. Es hatte keine feste Substanz, als es in den Himmel aufstieg und ließ nichts auf dem Strand zurück, wo alles begonnen hatte, außer einen Kreis von schmutzigem Glas, wo der Sand, in dem sie gekniet hatten, geschmolzen war.