Disclaimer: ... Muss ich wirklich? *grummelgrummelgrummel*... Na schön, aber nur einmal:
Keiner der Charaktere von DBZ gehört mir *trauer*
Meine Zeichenkünste sind allerdings erbärmlich, also ist das wahrscheinlich besser so. Son Goku und Vegeta hätten als Strichmännchen bestimmt nicht so nette Muskeln ;-)
Warnung/Einordnung:
yaoi (hauptsächlich V/G, später evtl. G/T, P/G)
humor (was ich darunter verstehe... He! Nicht weglaufen!)
sap (manchmal mag ich Kitsch, versuche es nicht zu übertreiben)
threesome/lime (Wer weiß? Ich plane noch ... möglich ist alles)
sad/death/Anspielungen auf rape (evtl. später, schließlich ist das erst das erste Kapitel!)
Puh ... hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen! *schwitz*
Menage a trois
Kapitel 1 Kein guter Start
Die Sonne schien, nur eine vereinzelte Wolke war am Horizont zu sehen, und keine einzige außerirdische Bedrohung war in Sicht. Kurzum: es war ein perfekter, wunderschöner Tag für einen Geburtstag.
Zumindest für das glückliche Geburtstagskind.
Dessen Begleiter, seines Zeichens Prinz aller Saiyajin, war eindeutig anderer Ansicht.
Vegeta erfuhr seit etwa vier Stunden, zu seinem nicht gerade unbeträchtlichem Missvergnügen, die Unwiderlegbarkeit des irdischen Sprichwortes `Des einen Freud ist des anderen Leid.` Der geplagte Prinz warf einen missbilligenden Blick zur Seite. Kakarott hatte eindeutig die Freude und wem blieb infolge dessen der unerfreuliche Teil? Er grollte leise und unwillig vor sich hin.
Nach einem Besuch auf einem Rummelplatz, einem gemeinsamen Mittagessen – romantischer Art ... Violinenmusik ... - saß der Prinz der Saiyajin in einem Zirkus auf einem simplen Klappstuhl, mitten unter Hunderten von beschränkten Erdbewohnern, die es sehr lustig fanden rotnasige Gestalten über ihre eigenen Füße stolpern zu sehen.
Es konnte nicht viel geben, das diese Erniedrigung noch steigern konnte.
Ein weiterer kurzer Blick zur Seite zeigte ihm, dass sein Geliebter den unterentwickelten Geschmack der Erdlinge auch noch teilte. Hatte er wirklich etwas anderes erwartet? Genervt verschränkte Vegeta die Arme vor der Brust und begann in Gedanken sehr ausführlich die Person zu verwünschen, die ihn überzeugt hatte Kakarotts Geburtstag doch mit einem „Tag zu zweit" zu feiern ...War nicht zufällig ein geeignetes Objekt zum Aggressionsabbau in der Nähe? Wo waren all die netten, feindlichen Außerirdischen, wenn sie einmal erwünscht waren?
Jeden anderen hätte er für die Misere, die er ihm eingebrockt hatte, mit einem Final Flash belohnt. Aber die kleine Bra ... mittlerweile verfluchte der stolze Prinz mit Inbrunst die Tatsache, dass er seiner Tochter nie etwas abschlagen konnte. Wenn sie ihn mit ihren blauen Augen anbettelte, sah sie aus wie ihre Mutter, die im Kindbett gestorben war. Kurz überschwemmte eine Welle von Kummer seine Gedanken. Bulma war etwas besonderes gewesen, eine stolze, wunderschöne, starke Frau ... und hundselendig stur.
Wie ihre Tochter.
Die Sechsjährige hatte solange die Luft angehalten, bis ihr otousan zugestimmt hatte mit `Goku-san` einen von ihr geplanten romantischen Tag zu verbringen. Wenn irgendjemand jemals herausfand, dass er sich von einem Kind erpressen ließ ...
Die plötzliche Welle von Melancholie, die sein Prinz bei dem Gedanken an seine ehemalige Frau ausstrahlte, weckte Gokus Aufmerksamkeit.
/´Geta? Wenn du möchtest können wir gehen./
Die telepathische Stimme war warm und voller Sorge. Der kleinere Saiyajin sah in die schwarzen Augen seines kois. Eben noch voller Begeisterung über die Späße der Clowns, sahen sie ihn nun mitfühlend an. Er runzelte die Stirn, das war mal wieder so typisch Kakarott. Immer um das Wohl anderer besorgt.
/Baka! Genieße den Tag. So schnell gehe ich mit dir bestimmt nicht mehr in den Zirkus./
Er sah den verletzten Ausdruck in den dunklen Augen und seufzte. /Ich habe an etwas anderes gedacht./ beschwichtigte er.
Nachdem jedoch endlich Dreiviertel der Darbietungen vorbei waren, war der Prinz zu zwei weiteren Überzeugungen – neben 1.) ich werde mich nie mehr von einem Kind erpressen lassen 2.) Dende hasst mich immer noch (kein Gott lässt einen sonst so leiden) und 3.) ich hätte Kakarotts Angebot annehmen sollen – gekommen. Erstens waren Menschen sehr leicht zufrieden zu stellen - die „Kunststücke" der Akrobaten hätte er schon im Alter von 5 Jahren ohne Probleme absolvieren können. Und zweitens waren die meisten gefährlichen Tiere der Erde ungefähr so interessant wie die Würmer anderer Sternensysteme.
Alles in allem war Vegeta knapp davor einzuschlafen und nicht im mindesten davon beeindruckt jetzt gleich die seit fünf Minuten angepriesene „Sensation des Tages" auch noch ertragen zu müssen. Das einzige was ihn noch auf seinem Platz hielt, waren sein wie ein Honigkuchenpferd strahlender Geliebter .... und die stetig wachsende Hoffnung auf ein baldiges Ende der Vorstellung. Als das Zelt vollständig verdunkelt wurde und langsame Musik aufklang, sah er seine Chance gekommen, endlich unbemerkt einschlummern zu können. Keine zwei Minuten später starrte er aus weit aufgerissenen Augen in die Arena. Vielleicht war dieser Tag doch nicht ganz verschwendet. Ein raubtierartiges Lächeln zeichnete sich kurz auf seinem Gesicht ab.
Goku sah ihn erstaunt an; das war das erste Mal heute, dass sein aristokratischer Geliebter von etwas gebannt schien. /´Geta?/ Keine Antwort. Verwirrt betrachtete der auf der Erde aufgewachsene Saiyajin wieder das Treiben in der Arena. Ein Jagdtanz wurde von einer Gruppe aufgeführt. Leuchtende Lichter woben einen unwirklichen Zauber, schlanke Körper wirbelten mit betörenden Bewegungen und tanzten mit Raubtiere aus flammenden Erdfarben. Kampfelemente woben sich in die Vorstellung mit ein, und ein dröhnender Rhythmus sorgte dafür, dass das eigene Herz schneller schlug und das Blut in den Adern rauschte. Es war hypnotisch, faszinierend und fremdartig, aber er konnte trotzdem keinen Grund für die Aufregung seines Gefährten sehen. Nachdem Vegeta wieder auf seinem Sitz zurückgesunken war und nur noch aus funkelnden Augen nach unten blickte, beschloss Goku mit einem Schulterzucken das Thema erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Er würde schon früh genug erfahren, was los war.
Am Ende der Vorstellung stand Vegeta abrupt auf.
/Komm, Kakarott. Ich will mit ihnen reden./
/Okay./
Gut gelaunt summend und ein wenig irritiert folgte Son Goku seinem Geliebten. Er hatte immer noch keine Ahnung, warum sein Prinz unbedingt mit einer Gruppe von Zirkuskünstlern reden wollte. Die Vorstellung war zwar eindrucksvoll gewesen – sein Blut pulsierte immer noch schneller, wenn er daran dachte und die Tierlichtgestalten waren extrem lebensecht gewesen - aber ....
/BAKA!/
Der zornige Tonfall des Prinzen, der in dem telepathischen Schrei mitschwang, brachte ihn dazu überrascht zu blinzeln.
„´Geta?" Goku klang verletzt.
Der kleinere Saiyajin seufzte schwer, seine Geduld war heute wirklich schon reichlich strapaziert worden. Eine wortlose Entschuldigung erreichte seinen Gefährten.
„Das waren keine *Licht*gestalten, Kakarott."
„Nicht?"
Der Prinz seufzte noch lauter, eine kleine Falte begann sich zwischen seinen Augenbrauen abzuzeichnen. „Du schenkst deiner Umgebung heute nicht viel Aufmerksamkeit, oder?"
Dunkle Augen leuchteten ihn fragend an. Spitze Bemerkungen brachten bei dem momentan besonders glücklichen Saiyajin schon an normalen Tagen nicht gerade besonders viel, aber durch den Tonfall war immerhin Gokus Interesse geweckt worden. Während er seinem Prinzen zum Manegenausgang der Artisten folgte, konzentrierte er sich ernsthaft auf die schwarz gekleideten Figuren, die gerade unter donnerndem Applaus wieder in die Zirkusarena liefen und eine kleine Zugabe gaben. Überrascht hielt er den Atem an.
„Sie verwenden Ki-Energie!"
„Bravo!" Ironisch wurde ihm ein Blick über die Schulter zugeworfen.
„Ich wusste nicht, dass Menschen damit so umgehen können."
Der Prinz hielt mitten im Ausgangsbereich an. Keine Chance, dass irgendjemand von ihnen unbemerkt die Manege verlassen konnte. Er drehte sich zu Goku um und hob langsam eine Augenbraue, ein Aussprechen des üblichen „Baka" war gar nicht mehr nötig.
„Oh", der größere Saiyajin hob verlegen eine Hand zu seinem Hinterkopf und kratzte sich „also nicht menschlich ...."
Im Zelt verkündete gerade begeisterter Applaus das Ende des Schauspiels. Vegeta wandte sich wieder dem Ausgang zu und bereitete sich darauf vor, die Objekte seines Interesses zu empfangen.
Eine kleine Gestalt in einem schwarzen Überwurf stürmte wenige Sekunden später an ihnen vorbei.
„HALT!"
Vegeta erwischte gerade noch ein Handgelenk, nur um ein Augenzwinkern später verblüfft leere Luft zu umklammern.
„Ich gebe keine Autogramme, man kann mich nicht buchen ... und ich trete NICHT nackt auf. Danke für die Nachfrage, beehren sie uns bald wieder."
Zwei verdutzte Saiyajin wurden von dem Wortschwall förmlich überrollt und blinzelten als die zierliche Sprecherin in Sekundenschnelle schon Meter von ihnen entfernt war. Vegeta sah rot. Er war ein Prinz, verflucht noch mal, und keine Zirkusartistin würde ihn SO behandeln und schon gar keine ... Wutentbrannt stellte er sich in ihren Weg.
Kit blieb stehen und blinzelte kurz. Das war nicht normal. Kein Mensch war so schnell. Zumindest war ihr noch keiner begegnet, andererseits war sie auch erst seit einem halben Monat auf diesem Planeten. Möglich war schließlich alles. Sie sah über die Schulter zurück zu dem anderen der beiden Männer, die vor dem Ausgang gewartet hatten. Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. Hübsches Stück Mann, wirklich sehr hübsch. Ihre bernsteinfarbenen Augen begannen interessiert zu funkeln. Ein dunkles, vibrierendes Geräusch irritierte sie. Donner? Es waren doch gar keine Gewitterwolken zu sehen gewesen. Sie drehte sich um und sah überrascht, dass der andere sie finster ansah. Sie musterte ihn verblüfft, er ... grollte? Davon abgesehen ... auch sehr sehenswert, ganz eindeutig. Dunkel und muskulös, geheimnisvoll. Was für ein reizvoller Gegensatz zu dem freundlich, offen lächelnden Mann hinter ihr. Hm, vielleicht sollte sie sich das mit den privaten Buchungen doch noch einmal überlegen? Ihr Lächeln wurde noch breiter.
Vegeta war kurz davor diese Person einfach umzubringen. Erst missachtete sie seine Gegenwart vollständig, dann wurde er abgefertigt wie irgendein Perverser, der eine Nummer sehen wollte, und nun sah sie seinen (!!) Kakarott an wie eine Katze eine Schüssel Sahne. Und jetzt .... ihn? Er verschränkte die Arme und schenkte ihr einen tödlichen Blick. Als dieser nicht ganz die erwünschte Wirkung erzielte (sie wölbte nur eine schwarze Augenbraue), stieß er nur voller Verachtung mit beachtlicher Lautstärke ein einziges Wort hervor:
„FERAIJEN!"
Zufrieden beobachtete er, wie sie vor Schreck einen kleinen Satz rückwärts machte. Direkt auf das nächste Mitglied ihrer Gruppe, das das Zirkuszelt verlassen hatte.
Einerseits war Kit ein wenig erleichtert, dass sie sich diesen beiden nicht allein stellen musste – Sterne, war der übellaunig! Und laut! – aber andererseits hatte ihr erschreckter Sprung sie in diesem Moment sehr unvorteilhaft auf ihren Clanführer befördert. Unnötig zu erwähnen, dass dieser nicht unbedingt entzückt davon war. Außerdem waren die beiden das erste Interessante – richtige Sahnestückchen! – , das sie zu Gesicht bekommen hatte seit sie auf diesem langweiligen Planeten gelandet waren. Das Funkeln in ihren Augen schwand merklich, als sie die gegen sie gerichtete Wut in den kalten Augen ihres Anführers sah.
Soviel zum Thema „Erleichterung".
Eine knappe Geste beorderte sie hinter den großen, in eine schwarze mit silbernen Ornamenten verzierte Robe gekleideten Mann. Unwillig gesellte Kit sich zu den restlichen Mitgliedern der Tanzgruppe, sie fühlte sich um viel Spaß betrogen.
„Was willst du, Saiyajin?" die Stimme des Anführers war kühl, beherrscht. Höflichkeit war, in den Augen des arroganten Mannes, etwas für Machtlose. In Gedanken ging er schnell verschiedene Möglichkeiten durch. Waren Saiyajin noch gefragte Sklaven? Wer hatte ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt? Wie brachte diese unerwartete Begegnung den meisten Profit? Hanek hörte regelrecht das Gold in seiner Tasche klingeln und sah sein Ansehen unter den anderen Clans in die Höhe schießen. Endlich.
Regelrecht königliche Beute direkt vor seiner Nase. Das gierige Funkeln in seinen Augen unterdrückte er schnell. Ein Angriff musste gut geplant werden, es bestand die Chance, dass noch mehr Beute in greifbarer Nähe war. Hanek war optimistisch endlich die ihm zustehende Anerkennung zu erringen. Seine Zukunft hatte gerade einen verlockenden goldenen Schimmer erhalten, der durch nichts mehr getrübt werden konnte.
Irren ist eben nicht nur menschlich.
Vegeta bedachte den hageren Mann mit einem spöttischen Lächeln. „Was soll ich von dir schon wollen, Feraijen? Eine Auskunft." Beinahe hätte er gelacht, als er in kalten, sumpffarbenen Augen die Gedanken rasen sah. Das Lachen verging ihm allerdings genau so schnell wieder, als er die Antwort hörte. „Kannst du denn dafür zahlen, Saiyajin?" Die Verachtung in der Stimme war unüberhörbar. „Ich denke, leichte Zahlungsschwierigkeiten in Anbetracht des etwas misslichen Zustandes deines Planeten sind zwar verständlich, aber ...." fuhr der Mann voller Überheblichkeit fort und ließ seine Stimme ausklingen.
Auch wenn er es in diesem Moment vermutlich nicht wusste, Hanek – stolzer, oberster Priester und Anführer dieses Clans der Feraijen - war dem Tod noch nie näher gewesen als zu diesem Zeitpunkt. Der einzige Grund, warum noch kein Mordversuch stattgefunden hatte und das Gebiet keine Ähnlichkeit mit einer Atomwaffenteststelle aufwies, war die konstant über das mentale Band bestehende Bitte Son Gokus NIEMANDEN zu töten. Auch wenn der entsprechende Niemand eindeutig eine Kröte war.
„Wie wäre es mit deinem Leben als Gegenwert, alter Mann?" Mutigere Männer, stärkere Männer und Männer, die Helden gewesen waren, hatten bei diesem Tonfall in der Stimme des Prinzen den Rückzug angetreten. Hanek bewies sehr eindrucksvoll, dass Torheit und Habgier ein stärkerer Schild sein konnten als aller Heldenmut der Welt. „Wenn du mich tötest ... wie bekommst du dann deine Auskunft ... Vegeta no ouji?"
Die Überraschung in Vegetas Augen hielt sich nur einen Moment. `Woher weiß der Narr WER GENAU ich bin?` Kälte klirrte in seiner Stimme als er antwortete „Ich sehe hier mehr als nur EINEN Feraijen .. Du nicht auch?"
Während die beiden Männer ihre erste Begegnung in etwa so freundlich gestalteten wie zwei Kampfhähne, stand Kit bei den restlichen Feraijen und wandte die Augen nicht einen Moment von den beiden Fremden. Sie schmollte sichtlich.
Ihre Tanzgefährtin Mari war davon mehr als nur ein wenig beunruhigt. Wenn Kit für etwas gut war, dann war es Ärger. Mari musterte ihre junge Freundin mit Sorge. Kit war zierlich, hübscher als gut für sie war und hatte zudem auch noch „Feuerhaar". Pechschwarzes Haar mit rotglänzenden, funkelnden Strähnen durchsetzt. Eine seltene Erscheinung bei den Feraijen, die meist mit starken Ki-Fähigkeiten Hand in Hand ging. Andererseits hatte die kleine Feraijen in den letzten sieben Jahren – seit Maris Clan sie auf einem Dschungelplaneten aufgelesen hatte – nur eine besondere Fähigkeit gezeigt, die weit über dem Durchschnitt lag: sie schaffte es sich mit schöner Regelmäßigkeit in Schwierigkeiten zu bringen.
„Kit, lass die Finger von ihnen," flüsterte Mari bestimmt.
„Warum? Saiyajin sind nicht direkt verboten."
„Argh! Als ob es das besser machen würde. Nicht direkt ist nicht das gleiche wie erlaubt, verflucht! Du kennst die Regeln! Saiyajin sind Feinde. Tabu. Aus und Ende."
„Maaaaariiiiii!" Das Winseln war schon fast so laut, dass es die Aufmerksamkeit der Anderen weckte. Erschrocken winkte die Ältere Kit zu leiser zu sein.
„Hör auf zu jammern!"
Die Kleinere zog schmollend eine Schnute und schwieg. Mari seufzte. Das würde Ärger geben. Schon wieder. Hanek würde Kit grillen. Naja, vielleicht nicht wirklich, aber nach diesem bisschen Aufregung in der letzten Stadt ... und auf dem letzten Planeten ... und auf dem davor ...und für diese wirklich winzigkleine Sache hier mit der Polizei konnte sie eigentlich auch nichts, nicht direkt ... ähm .. . vielleicht würde Kit doch auf kleiner Flamme geröstet werden. Mari seufzte lauter. Es war ein Wunder, dass Kit nach ihren Eskapaden noch nicht aus dem Clan ausgeschlossen worden war. Vielleicht würde dieses Mal ja nicht passieren? Nicht einmal Kit würde Saiyajin ernsthaft als Bettgefährten in Betracht ziehen, oder? Andererseits hatte das Lodern in den Bersteinaugen der eigensinnigen Feraijen sich kein bisschen verändert. Das sah nicht gut aus. Sie wusste nichts von Kits Leben, bevor die Feraijen zu ihrem Clan gestoßen war, aber sieben Jahre hatten sie eines gelehrt: Kit zeigte die Vorsicht und das Fingerspitzengefühl eines Sternenzerstörers mit sehr stabilen Schilden.
An einem guten Tag.
Heute schien keiner zu sein. Die Gedanken in Maris Kopf rasten, sie musste Kit von hier weg bringen. Schnell und unauffällig. Das alles konnte nur Ärger bedeuten, viel Ärger.
Sie ahnte nicht, WIE recht sie hatte.
Kits Interesse war allerdings nicht der Natur, die Mari im Moment besonders befürchtete. Der Versuchung ihre Freundin zu necken, hatte sie nicht widerstehen können. Die Beiden waren jedoch tatsächlich Saiyajin. Kits Schmollen hatte eine neue Dimension angenommen, als sie das gehört hatte. Was für eine Verschwendung. Allerdings hatte der Kleinere der Beiden – Vegeta? –sie betrachtete, als ob sie eine Kakerlake wäre und sie auch so behandelt. Nicht gerade schmeichelhaft für ihr weibliches Ego. Kit wollte jetzt etwas ganz einfaches ... Spaß, nach Möglichkeit auf die Kosten des ach so stolzen Saiyajin.
Mari hätte vermutlich angefangen laut zu beten, wenn sie das auch nur geahnt hätte. Kits Definition von Spaß hatte vor kurzem dafür gesorgt, dass der Clan einen Planeten recht überstürzt verlassen musste. Man bleibt nicht einfach stehen und fragt, ob man die Sache vielleicht ausdiskutieren könnte, wenn Leute mit brennenden Fackeln auf einen zustürmen.
Es gibt wohl kaum weniger Chancen auf Spaß, als wenn man sich einem Todfeind seiner eigenen Rasse gegenübersieht, aber Kit hatte sich von Hindernissen – zu Maris Verdruss – nur selten von ihren Sturheiten abbringen lassen.
Im Moment schaffte jedoch Son Gokus Lächeln etwas, das keine drohende Strafe jemals bewerkstelligt hatte: Kit wurde tatsächlich von ihren aktuellen Absichten abgelenkt, zumindest kurzzeitig. Sie erwischte sich, zu ihrem Ärger erst über eine Minute später, dabei wie sie konstant anhaltend und einladend zurücklächelte. Ein eindeutiges „Hallo Süßer!" hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits in ihrem Kopf gebildet. Ohne, dass sie es auch nur registriert hatte. Sie knurrte fast vor lauter Ärger auf sich selbst. Verdammt, sie sollte sich mal wieder auf ihre Disziplin konzentrieren. Die Beiden waren vielversprechend gewesen. Waren. Aber es gab wohl wirklich kaum zwei Rassen, auf deren Beziehung das Wort Antipathie besser passte als bei Feraijen und Saiyajin. Schließlich ist es nicht gerade leicht eine andere Rasse gern zu haben, wenn diese dazu neigt das Kopfgeld einzusammeln, dass auf die eigene Rasse ausgesetzt ist – übrigens ein gegenseitiges „Hobby", das seine einzige Limitierung durch das fast vollständige Verschwinden beider Rassen erhalten hatte. Das Risiko aus dem Clan ausgeschlossen zu werden, war die Sache dann auch wieder nicht wert. Sie war sich durchaus bewusst, wie haarscharf sie letztes Mal daran vorbei geschlittert war. Außer als Beute waren die Saiyajin tabu.
Vermutlich stellte es einfach jede Psyche vor ein kleines Problem, wenn die Art der möglichen Unterhaltung plötzlich von potentiellen horizontalen Tänzen zur vertikalen Vernichtung umschenkt.
Kit legte den Kopf schief und nahm die beiden näher in Augenschein, als ihr etwas über Saiyajinbiologie einfiel. Es war zwar Jahre her, dass sie einen gesehen hatte, aber etwas so essentielles konnte sich einfach nicht verändert haben. Ihr nachdenklicher, auf den verlängerten Rücken der Beiden gerichteter Blick, löste bei Mari ein gequältes Stöhnen aus, das Kit vorzog zu ignorieren.
Sie runzelte verwirrt die Stirn, sie hatte die Schwänze der Saiyajin wirklich nicht übersehen. Sie hatten einfach keine. Die pelzigen Anhänge wären allerdings de facto ein netter Hinweis auf die Rasse gewesen, bevor sie Interesse entwickeln konnte. Mit einem Achselzucken –vorbei ist vorbei – richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Disput vor ihr.
Das Gespräch zwischen Hanek und Vegeta hatte in der Zwischenzeit Fortschritte gemacht. Gewissermaßen.
Sie waren von indirekten Drohungen und Beleidigungen zu direkten übergegangen.
Eine Kombination der verschiedensten Faktoren – u.a. eine gewisse angeborene Unbedachtheit, eine leichte Genervtheit angesichts dieses typischen männlichen Imponiergehabes, ein katzenhafter Jagdtrieb und sehr schlechte Laune dank des Nicht-haben-dürfens um nur ein paar zu nennen - bewogen Kit jetzt allerdings dazu eine der dümmsten Taten ihres bisherigen Lebens zu begehen. Sie mischte sich in das Gespräch ein.
„Herzchen, bevor wir dir etwas geben, brennen wir lieber in der Hölle."
Ein kokettes Lächeln begleitete die fröhlich gezwitscherten Worte, von denen der Zucker nur so tropfte. Eine Vielzahl von Reaktionen durchzog ihr Umfeld: Der Clan fiel vor Schock in fassungsloses Schweigen. Son Goku grinste nur. Hanek sah Kit an, als ob er sie auf der Stelle ermorden wolle, und auf Vegetas Stirn begann eine Ader zu pochen, als er sie wiedererkannte. Mit einigem Unglauben betrachtete er die Feraijen, die ihn noch immer lieblich anlächelte. Dieses Weib schon wieder? Moment mal .... Herzchen?!?!!
Mari schlug die Hände vor das Gesicht und stöhnte laut. Sie wusste genau, was das bedeutete: Noch mehr Ärger als gedacht. Klasse. Sie seufzte erneut, und ihr Blick suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit einfach zu verschwinden. Wo ist ein nettes Erdloch – bitte groß genug um zusätzlich eine aufsässige kleine Feraijen hineinzustopfen – wenn man es braucht?
Kit war vermutlich als Einzige zufrieden; sie hatte alle Aufmerksamkeit, die man sich wünschen konnte. Hanek mochte nicht glücklich über ihre Einmischung sein, aber über die Strafe dafür würde sie sich später Gedanken machen. Sie bewegte sich gerade noch in den Regeln, diese Art von Unfolgsamkeit war nicht besonders schlimm. Was konnte er ihr schon großartig dafür antun? Jetzt versprach es Spaß zu werden, schließlich waren Saiyajin immer hervorragende Kämpfer. Hoffentlich hatte sie ihn genug aus der Bahn geworfen, damit er losschlug. Seine gesamte Körperhaltung hatte deutlich verkündet, dass er sich förmlich danach sehnte einfach auf Hanek loszugehen. Was sie übrigens gut verstehen konnte. Ihr Einschreiten sollte reichen, um eine niedliche kleine Schlägerei loszutreten ... Die richtige Kur für ihre schlechte Laune. Ein fast freudiges Grinsen wurde auf ihrem Gesicht sichtbar. Der erwartete Schlag blieb jedoch aus, und sie sah verwirrt zwischen den beiden Saiyajin hin und her. Sie spürte etwas.
/Bring sie nicht um!/
/ Hn. Für was hältst du mich, Kakarott? Sie ist nicht viel mehr als ein Kind./
Nicht dass Vegeta sie weiter beachtet hatte. Sie war schließlich Feraijen. Nichts weiter als eine kleine Weltraumvagabundin. Außerdem war sie unverschämt und vorlaut. Herzchen!?
/Aber was hast du vor?/
/ Es gibt andere Mittel .../ ein zufriedenes Gefühl schwabte über das mentale Band.
/`Geta?/ Son Goku war mehr als leicht beunruhigt. Ein zufriedener Vegeta?
/Keine Angst ... sag mal, hast du auch manchmal die Schnauze voll von der Hausarbeit?/
/Äh .. ja, aber was hat .../
/Lass mich einfach machen./
Wortlose Zustimmung beendete das Gespräch.
Vegeta wendete sich kalt lächelnd an das Mädchen, seine Prioritäten hatten sich verlagert. Die Auskunft konnte er vielleicht wirklich nicht so einfach erzwingen, aber etwas anderes dafür schon. `Verdammt will ich sein, wenn ich diesem blasierten Sack etwas zahle! Ich ziehe vor, ihm etwas umsonst zu nehmen.` Ein teuflisches Grinsen zeigte sich, und wenn Kit ihn gekannt hätte wäre sie gerannt. Lange und sehr schnell.
„Wo ist dein Gefährte, Feraijen?"
„Wozu sollte ich einen Gefährten brau ..." schnappte Kit zurück. Ihre Stimme brach mitten im Satz, als ihr eine ungute Ahnung verriet, worauf er hinauswollte. Es gab nur einen Brauch der Feraijen der Ungebundenheit zur Bedingung hatte. „Nein, nein ... NEIN! DAS kannst du nicht tun! Du hast kein Recht ... du bist nicht ...woher weißt du ..." sie stammelte nur noch entsetzt. Ein räuberisches Lächeln antwortete ihr.
„Kann ich nicht?"
„Ich, Vegeta no ouij, fordere hiermit U´tein für diese ungebundene Feraijen. Die Herausforderung wurde vor Zeugen ausgesprochen und ist somit gültig."
Scheinbar gelangweilt betrachtete Vegeta seine Nägel, während er zufrieden den kollektiven Schock seiner Umgebung genoss.
U´tein – das Recht der zähmenden Bindung? Von einem Nicht-Feraijen, einem Saiyajin? Mari sah zu Kit, die wie erstarrt dastand. Es gab eigentlich keine Möglichkeit, wie der Prinz davon erfahren haben konnte. Dieser Schwachpunkt der Feraijen war ein sorgfältig gehütetes, blutgetränktes Geheimnis, das ein Feraijen nicht einmal unter Todesqualen preisgegeben hätte – nichts desto weniger hatte der Saiyajin das U´tein gefordert. Allein schon die Ausrufung ohne Zustimmung des Anderen war eine Schande, aber dann auch noch von einem Saiyajin. Und der Stammesführer würde – nein, musste annehmen. Für Kit gab es kein Zurück, wenn sie den rituellen Kampf verlor, dann war sie für 6 Monate an diesen Mann gebunden. O Kit, was hast du dir nur wieder eingehandelt ...
Der oberste Priester dagegen sah den Prinzen nur an und schenkte ihm ein spöttisches Lächeln. „Gut, Saiyajin, es IST gültig, wenn du sie bezwingst gilt es. Tod oder Leben sei dann dein ... So sei es."
`Und wenn du sie leben lässt und nicht mitnimmst, wird sie sich noch wünschen sie wäre tot`, ergänzte Hanek in Gedanken ungnädig. Die Ehre gebot es ihm jetzt die Saiyajin ziehen zu lassen – für 6 verfluchte Monate, solange die Bindung bestand. Wenn der Saiyajin Kit mitnahm, wäre das allerdings halb so schlimm. Informationen aus erster Hand konnten sich nur als vorteilhaft erweisen. Dessen ungeachtet machte dieses kleine Biest schon wieder mehr Ärger als es wert war. Eigentlich hatte er sie nur in den Clan aufgenommen, um sein Ansehen zu steigern, aber alles, was er bekommen hatte, waren Scherereien. Feuerhaar weist auf starke Ki-Fähigkeiten hin? HA!
Vegeta grinste nur und schnellte herum um das Handgelenk der sich gerade heimlich an ihm vorbei stehlenden Gestalt zu ergreifen. „DU bleibst!" Viel Wut, vermischt mit etwas Undefinierbaren und einem grenzenlosen Zorn leuchteten ihm entgegen. Bevor Vegeta noch irgendetwas sagen konnte, flog eine Faust zielsicher auf sein Gesicht zu. Er blockte den Schlag mit Leichtigkeit und schlug ihren Arm zurück. Kit keuchte auf und begann sich wild zu Wehr zu setzen.
„Shimatta! Ich werde dich schon nicht umbringen!" Der Prinz der Saiyajin war kurz davor erleichtert aufzukeuchen, als er es endlich geschafft hatte die Gestalt auf dem Boden zu fixieren. Sie kämpfte, als ob ihre Seele davon abhing – mit einer blindwütigen Verzweiflung, die ihm einige blutige Kratzer eingebracht hatte. Mit seinem Gewicht auf ihren Hüften und den Händen, die er über ihrem Kopf festhielt, konnte sie ihn wenigstens nicht mehr beißen, kratzen oder effektiv zutreten ... was sie alles wirklich reichlich getan hatte. Seltsam zufrieden stellte er fest, dass sie zumindest genug Ehre besaß, um nicht nach Hilfe zu schreien.
Plötzlich fiel ihm auf, dass ihr trotz des Tumults niemand zur Hilfe kam. Erstaunlich, wo dieser Erdplanet doch soviel auf Ritterlichkeit gegenüber Frauen gab. Als er sich umblickte, konnte er die zufriedene Ursache sehen. Kakarott hielt mit beruhigendem Lächeln und offensichtlich vorausgehendem Einsatz seiner Fäuste – sechs bewegungslos auf dem Boden liegende Muskelmänner lieferten einen eindrucksvollen Beweis – eine gaffende Meute auf Abstand.
Der Clanführer und die restlichen Feraijen hatten sich in dem Moment, in dem die Herausforderung ausgesprochen worden war, mehrere Meter weit entfernt. Hanek sah jetzt mit einem mehr als berechnendem Lächeln dem Kampf zu. Egal, wie der Kampf ausging, er würde schon seinen Nutzen daraus ziehen. Wenn das lebhafte Biest den Saiyajin umbrachte, konnte ihm das nur recht sein und umgekehrt ... nun, es gab schlimmeres als dieses Weibsbild zu verlieren. Das Leben würde viel einfacher sein. Und viel friedlicher!
Vegeta blickte wieder auf seine Beute „Erkennst du das Recht jetzt an? Oder muss ich dich wirklich bewusstlos schlagen?" Ihr Blick wurde plötzlich gelassen, das war die einzige Warnung, die der Prinz der Saiyajin erhielt ehe ihn eine Ki-Explosion 15 Meter weit schleuderte. Sie hatte trotz seiner Überraschung keine Chance. Er schlug mitten in der Luft einen Salto, und bevor sie fliehen konnte, war er zu ihrer Überraschung schon wieder über ihr. Diesmal kannte er keine Gnade, ein gut gezielter Schlag schickte sie in das Land der Träume.
Mari sah nachdenklich zu, als der Prinz der Saiyajin Kit auf seine Schulter lud und wegtrug. Ihre Tanzgefährtin war zu Beginn des Kampfes so panisch gewesen, wie Mari sie noch nie gesehen hatte. Kit ließ sich sonst durch nichts so leicht aus der Ruhe bringen – vermutlich eine Überlebensvoraussetzung, wenn man so viel Unruhe um sich herum verbreitete. Der Anfang des Kampfes war jedoch vollkommen chaotisch gewesen, dabei hatte Kit zu diesem Zeitpunkt doch noch gar nicht wissen können, wie stark der Saiyajin tatsächlich war. Vorher hatte sie ihn schließlich noch freiwillig provoziert, oder? Gut, wenn Mari sich jetzt den Kampf ins Gedächtnis rief ... vermutlich hätte der gesamte Clan keine Chance gegen den Saiyajin gehabt. Aber das war doch erst im Kampf selbst ersichtlich geworden, nachdem er seine Aura nicht mehr unterdrückt hatte. Warum hatte Kit also so heftig reagiert?
Jedoch, die zum Schluss freigesetzte Energie bestätigte etwas, das sie schon lange vermutet hatte. Die junge Feraijen konnte weit mehr als jemals gezeigt hatte. Die Clantänzerin fragte sich, was Kit noch alles verborgen hatte. Sie blinzelte eine Träne weg. Eigentlich galt das U´tein nur für 6 Monate, dessen ungeachtet war sie sich nicht sicher, ob sie die kleine Unruhestifterin jemals wiedersehen würde. Kit hatte immerhin ein halbes Jahr Zeit sich auf unerfreuliche Weise endgültig in Schwierigkeiten zu bringen – oder sich umzubringen.
„Vegeta?"
„Hn?"
„Was hast du eigentlich gerade getan?" Son Goku betrachtete seinen zufrieden vor sich hingrinsenden Gefährten, der gerade eine bewusstlose Gestalt würdelos auf ihr Bett in einem Wohnwagen fallen ließ.
„Sagen wir mal so, Kakarott ... zumindest für sechs Monate brauchen wir uns nicht um den Haushalt zu kümmern."
„Hmm?"
Schadenfrohes Gelächter antwortete ihm.
---
tbc?
Zu langsam? Zu ausführlich? Zu verworren? In Ordnung?
Seid lieb und sagt mir wie Ihr es findet, ja? *bettel* *bettel* *bettel*
Wenn es Euch gefallen sollte ... ich habe Ideen für etliche Kapitel.
Anmerkung: Die Bezeichnung Feraijen habe ich frei kreiert (ich hoffe zumindest, dass das Wort nicht existiert). Grundlage war ein bisschen das englische feral (= unkultiviert, wild, roh). Eigentlich müsste es wohl Feraijin bzw. - wenn ich auf das erste „i" verzichte - Ferajin heißen, nicht? Mir gefällt der Klang aber so besser :-)
