Das ist jetzt mal etwas, was es (leider) nicht so oft gibt. Eine Tom/Hermine fic. Ich persönlich finde Tom Riddle ist ein unglaublich interessanter Charakter und deshalb finde ich es auch schade, dass es so wenige fanfiction über ihn gibt. Im Deutschen eigentlich so gut wie gar nicht. Meiner Meinung nach ist er mehr, als einfach nut böse. Mal ehrlich, niemand wird böse geboren oder?

Außerdem wollte ich noch anmerken, dass ich noch eine andere fanfic schreibe, die „Join me in Death" heißt. Sie spielt zur Zeit der Rumtreiber, ich werde sie auf jeden Fall auch noch weiter schreiben.

Und noch der Disclaimer: Alles gehört J.K.R. Ich verdiene kein Geld damit!

Kapitel 1: Das Ende und der Anfang

Es war kalt. So unglaublich kalt. Sie konnte nichts sehen, nichts hören, nur diese schreckliche Kälte konnte sie fühlen. Wie kleine Messerstiche auf ihrer Haut. Doch eigentlich bemerkte sie es gar nicht. Es spielte keine Rolle, denn es war vorbei. Alles war verloren. Er war tot! Alle waren tot!

So lag sie da, zwischen all diesen Leichen, die vor weniger als einer halben Stunde doch noch so lebendig gewesen waren. Hatten sie nicht gestern noch zusammen gelacht und gehofft? Gehofft...auf eine bessere Zukunft, auf ein besseres Leben. Nun gab es keine Hoffnung mehr. Es war nur eine Frage der Zeit, wann auch sie sterben würde. Aber es war ihr egal. Was sollte sie denn auch noch hier?

„Hermine? Hermine, bist du das?"

Sie hörte eine bekannte Stimme, doch sie war zu schwach um sich umzudrehen, zu müde um zu antworten.

„Hermine? Kannst du mich hören?"

Die Stimme kam immer näher. Dann erkannte sie ihn. Es war Mr. Weasley, Rons Vater. Also gab es doch noch Überlebende! Sie wollte aufstehen, doch ihr Körper schmerzte zu sehr. Sie schaffte es nicht sich zu bewegen, mit heiserer Stimme konnte sie ihm jedoch antworten.

„Mr. Weasley! Ich...kann mich nicht bewegen...meine Rippen...ich glaube sie sind gebrochen."

„Keine Angst, ich werde dich zum Hauptquartier bringen. Dort sind noch andere Überlebende. Poppy kümmert sich um sie."

Was sie dort jedoch sah, war mehr als erschreckend. Die „Überlebenden" waren mehr tot, als lebendig. Überhaupt hatten nur sehr wenige überlebt. Ihre Freunde gehörten nicht dazu. Ron war als erstes gestorben. Es war Bellatrix gewesen, die den Todesfluch gesprochen hatte. Avada Kedavra...zwei simple Worte, die doch eine solch schreckliche Wirkung haben. Hermine hatte daraufhin genau diese Worte gesprochen und Bellatrix getötet! Es war das erste Mal, dass sie einen Menschen getötet hatte, aber bei weitem nicht das Letzte. Insgesamt fünf Todesser hatte sie in dieser verhängnisvollen Nacht ermordet. Sie fühlte sich nicht schuldig. Es war letztendlich Lucius Malfoy gewesen, der sie zu Fall gebracht hatte. Er hatte sie mit einem sehr dunklen Fluch erwischt, der dafür sorgte, dass sie hoch in die Luft geschleudert wurde und bewusstlos auf den Boden krachte. Als sie aufwachte, war bereits alles vorüber gewesen. Harry hatte neben ihr gelegen, tot!

Nun war sie also hier. Ihr Körper war bereits wieder geheilt, doch die Wunden ihrer Seele, würden wohl immer zurück bleiben.

Wie würde es nun weiter gehen? Mit dem Tod Harrys hatte jeder seine letzte Hoffnung verloren. Das Ministerium war schon längst gefallen und auch der Orden des Phoenix hatte die meisten seiner Mitglieder verloren. Konnte es sein? Konnte es tatsächlich sein, dass Voldemort gewonnen hatte? Sie wollte es einfach nicht glauben. War das wirklich das Ende? Gab es nicht noch ein Wunder, dass sie alle retten konnte? Wohl kaum. Hätte Dumbledore noch gelebt, vielleicht...aber es spielte keine Rolle, auch er war tot. Snape, der Verräter hatte ihn ermordet. Es verschaffte Hermine aber eine gewisse Genugtuung, dass Snape einer der Todesser gewesen war, die sie getötet hatte. Ja, sie hatte es beinahe genossen. Ein Gefühl, das ihr irgendwie Angst machte. Sie war doch immer noch ein guter Mensch oder?

Tatsache war jedenfalls, dass dieser Krieg sie alle verändert hatte. Da war sie nun, gerade einmal 17 Jahre alt und schon eine Mörderin. Sie kannte mittlerweile wahrscheinlich mehr schwarzmagische Flüche, als die meisten Todesser. Sie hatte schnell eingesehen, dass sie ohne schwarze Magie keine Chance hatten.

Wieso hatte sie nur überlebt? Warum nicht Harry? Oder Ron? Oder Ginny? Sie war doch unwichtig? Was konnte sie schon jetzt noch tun?

Der Angriff auf Hogwarts war unvorbereitet gewesen. Niemand hatte etwas geahnt und bevor die meisten registriert hatten, was passiert war, waren sie schon tot gewesen. Hätten sie sich doch nur vorbereiten können...wenn sie doch nur mehr Zeit gehabt hätten.

Zeit...genau das war es, was sie brauchten. Zeit, sich zu regenerieren, um sich zu erholen. Doch Voldemort war nicht dumm. Es würde sicher nicht lange dauern, bis er wieder einen Angriff starten würde.

Zeit...etwas, so normales, dennoch so kostbar. Sie erinnerte sich noch an ihr drittes Jahr in Hogwarts. Damals hatte sie auch mehr Zeit gebraucht, um ihren Stundenplan bewältigen zu können. Sie hatte einen Zeitumkehrer benutzt...

Moment mal! Das war des Rätsels Lösung! Sie würde einfach zurückgehen! Sie würde die Vergangenheit verändern und dafür sorgen, dass all das nicht geschehen würde! Sie würde Voldemort töten, wenn er noch schwach und hilflos war. Als Kind! Noch bevor er jemals einen Fuß in Hogwarts setzten würde! Sie würde ihn einfach töten...was war schon ein Mord mehr, wenn sie dadurch das Leben all ihrer Freunde retten konnte? Sicher, sie konnte nicht wissen, welche Konsequenzen das nach sich ziehen würde, vielleicht würde sie dadurch sogar ihre eigene Existenz gefährden, aber es war ihr egal. Alles war besser, als die Zukunft, die sie nun zu erwarten hatte.

Einen Zeitumkehrer konnte sie aber nicht benutzten. Er würde sie höchsten ein paar Stunde zurück in die Vergangenheit bringen. Nein, es musste einen anderen Weg geben.

Hermine hatte von einem sehr gefährlichen und deshalb auch verbotenen Zauber gehört, der es einem ermöglichte zu jedem beliebigen Ort, in jeder beliebigen Zeit zu reisen. Man musste dafür lediglich einen Wunsch formulieren, allerdings entschied es der Zauber, welcher Ort am besten zur Erfüllung eben dieses Wunsches geeignet war. Außerdem konnte man diesen Zauber nicht rückgängig machen. Im Grunde war der Zauber nicht besonders schwer, es war eben nur unglaublich wichtig, was man sich wünschte, ein kleiner Fehler könnte einen zu einem Ort bringen, an den man nun überhaupt nicht wollte.

Sie wusste, wie man diesen Zauber ausführte. Es hatte in einem der vielen Bücher gestanden, die sie in ihrer Schulzeit gelesen hatte. Sehr wohl eines aus der verbotenen Abteilung, aber das spielte nun keine Rolle. Ohne noch besonders lange darüber nachzudenken zog sie sich deshalb in eine ruhige Ecke zurück. Niemandem würde ihr Verschwinden auffallen. Alle waren zu sehr damit beschäftigt, sich um die Verletzten zu kümmern oder ihren dunklen Gedanke nach zuhängen.

Ein Wunsch...Sie dachte darüber nach, wie sie ihn am besten formulieren konnte. Sie wollte, dass Voldemort starb. Sie wollte, dass ihre Freunde wieder lebendig waren. Sie wünschte sich Frieden, eine bessere Zukunft.

Vielleicht sollte sie noch etwas warten? Länger darüber nachdenken?

Nein, sie musste jetzt handeln! Sofort! Bevor sie den Mut verlor! Bevor jemand sie davon abbringen konnte. Hermine war nie impulsiv gewesen, doch diesmal konnte sie einfach nicht warten. Es stand zu viel auf dem Spiel. Was, wenn sie morgen schon tot sein würde? Wer wusste das schon? Es musste doch einen Grund haben, warum gerade sie überlebt hatte! Sie war es ihren Freunden schuldig! Sie musste einfach etwas tun! Sofort! Bevor noch etwas Schlimmeres geschehen konnte.

Sie sprach den Zauber, „Optatis Respondere", während sie an das dachte, was sie sich am meisten wünschte:

„Ich wünsche mir, dass Voldemort nie existiert hätte!"

In einem blauen Licht löste sie sich langsam auf, nur um an einem Ort aufzutauchen, den sie niemals erwartet hätte.

Hogwarts!

Sie war mitten in Hogwarts! Direkt vor ihrem alten Klassenraum für Verwandlung.

Doch es schienen keine Schüler anwesend zu sein. Sie fragte sich, warum sie denn nun gerade hier gelandet war. Vielleicht war hier ja irgendwo Voldemorts Mutter, die sie töten musste. Bevor sie jedoch noch lange darüber nachdenken konnte, öffnete sich auch schon die Tür des Klassenraumes und ein Mann mit langen braunen Haaren und einem ebenso braunen Bart trat heraus. Dumbledore! Das war er! Zwar viel jünger, als sie ihn jemals gesehen hatte, aber dennoch unverkennbar Dumbledore. Mit einem neugierigen Blick musterte er sie. Hermine starrte ihn nur an. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, doch sie hielt sie zurück. Es wäre einfach nicht angebracht hier in Tränen auszubrechen.

„Darf ich fragen, wer sie sind und was hier wollen, Miss?", sagte er schließlich.

„Sir, ich...mein Name ist Hermine Granger, aber bitte, es ist kompliziert..."

Sie wusste wirklich nicht, was sie ihm sagen sollte. Sie war auf so etwas nicht vorbereitet und sie wusste auch nicht, ob er ihr glauben würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Aber es war immerhin Dumbledore. Außerdem hatte der Zauber sie nicht zufällig hier her gebracht, praktisch direkt zu Dumbledore. Vielleicht konnte er ihr ja helfen.

„Nun, Miss Granger, vielleicht sollten wir dann lieber in mein Büro gehen. Dort ist es doch wesentlich gemütlicher, als hier in diesem Gang, nicht wahr?", sagte Dumbledore.

Hermine musste daraufhin lächeln. Es war wirklich unverkennbar Dumbledore.

Nachdem sie in seinem Büro Platz genommen hatten und Hermine Dumbledores Süßigkeiten dankend abgelehnt hatte, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen und Dumbledore ihre Geschichte möglichst glaubhaft darzustellen.

„Sir, bevor ich ihnen erzähle, warum ich hier bin, darf ich ihnen noch eine Frage stellen?", fragte Hermine unsicher.

„Selbstverständlich, Miss Granger.", antwortete Dumbledore

„Welches Datum ist heute?"

„Es dürfte heute der 31. Juli 1944 sein.", sagte Dumbledore etwas verwundert über diese Frage.

„1944...", murmelte Hermine.

„Hören sie, Professor", fuhr sie dann fort," das, was ich ihnen jetzt erzählen werde ist für sie wahrscheinlich unvorstellbar und mag wie eine Lüge klingen, aber sie müssen mir glauben. Bitte, sie müssen mir unbedingt glauben, es ist unheimlich wichtig!"

„Miss Granger, ich habe keinerlei Grund ihnen nicht zu glauben.", sagte er und zwinkerte ihr dabei zu.

„Gut. Also am besten sage ich gleich, was wichtig ist und rede nicht lange um den heißen Brei herum. Ich komme aus der Zukunft. Aus dem Jahr 1997 um genau zu sein.", sagte Hermine.

„Darf ich fragen, wie sie es geschafft haben so weit in die Vergangenheit zu reisen, Miss Granger?", fragte Dumbledore daraufhin.

„Natürlich. Ich habe den „Optatis Respondere" dafür benutzt.", sagte Hermine

„Ich verstehe. Es ist ein äußerst gefährliche Zauber, den sie da angewandt haben. Wie sie sicher wissen auch unumkehrbar. Ich bin mir sicher, sie haben ihre Gründe gehabt ihn dennoch zu verwenden.", sagte Dumbledore.

„Sir, ich hatte meine Gründe. Sie müssen wissen, dass die Zukunft, aus der ich komme, alles andere als schön ist. Es gibt einen mächtigen Zauberer, der sich selbst Lord Voldemort nennt. Sein Ziel ist es die Welt von Muggeln und sogenannten Schlammblütern zu befreien. Er hat es geschafft die meisten seiner Widersacher zu töten und die, die überlebt haben, haben bereits alle Hoffnung verloren. Meine besten Freunde sind im Kampf gegen ihn gestorben.", sagte Hermine.

Dumbledore hatte ihr bis dahin aufmerksam zugehört. Er schien einen Moment zu überlegen, bevor er ihr schließlich antwortete.

„Miss Granger, es ist nun sicher kein Zufall, dass sie genau hier gelandet sind. Was genau haben sie sich gewünscht.?", sagte er.

„Ich habe mir gewünscht, dass Lord Voldemort nie existiert hätte, Sir.", sagte Hermine

„Ich habe leider noch nie etwas von einem Zauberer mit diesem Namen gehört. Es ist möglich, dass er noch gar nicht geboren wurde. Was genau wissen sie über ihn, Miss Granger?", sagte Dumbledore.

„Heißt das, sie helfen mir, Sir?", fragte Hermine hoffnungsvoll.

„Ich werde tun, was in meiner Macht steht. Wie ich schon sagte, es war sicher kein Zufall, dass sie genau hier gelandet sind.", erwiderte Dumbledore.

„Sein richtiger Name ist Tom Riddle. Er ist in einem Muggelwaisenhaus aufgewachsen, bevor er Hogwarts besucht hat.", sagte Hermine.

„Tom Riddle", sagte Dumbledore nachdenklich, „Ich verstehe. In der Tat ein mächtiger Zauberer."

„Sie kennen ihn?", fragte Hermine geschockt.

„Er ist unser Schulsprecher, siebter Jahrgang, Slytherin.", sagte Dumbledore.

„Das kann doch nicht sein! Wie kann ich ihn denn jetzt noch töten? Er ist doch bereits viel zu mächtig!", sagte Hermine aufgewühlt.

„Nun, Miss Granger, genau das ist das Gefährliche bei diesem Zauber. Er bringt sie an den Ort, der zum Erfüllen ihres Wunsches am besten geeignet ist. Das was sie letztendlich dafür tun müssen, liegt aber allein in ihren Händen.", sagte Dumbledore.

„Sie meinen, ich soll ihn gar nicht töten?", fragte Hermine verwirrt.

„Das kann ich ihnen leider nicht sagen, Miss Granger. Ich fürchte sie müssen das selbst herausfinden.", sagte Dumbledore, „Ich schlage vor, sie bleiben erst einmal in Hogwarts. Ich nehme an, sie sind selbst hier Schülerin gewesen."

„Ja, Sir, das war ich, zuletzt Siebte Klasse in Gryffindor.", sagte Hermine.

„Nun, dann ist es vielleicht angebracht, sie morgen beim großen Fest als neue Schülerin vorzustellen. Ich bin mir sicher, Professor Dippet wird sie gerne hier in Hogwarts willkommen heißen.", sagte Dumbledore

„Vielen Dank, Sir."

Nachdem sie noch die Einzelheiten über Hermines neue Identität geklärt hatten und Professor Dippet sich damit einverstanden erklärt hatte, Hermine aufzunehmen, lag sie auch schon in ihrem neuen Bett. Hermine hatte ein Einzelzimmer bekommen, da die anderen Betten bereits alle belegt waren. Außerdem gehörte sie ja offiziell noch keinem Haus an.

Morgen würde sie ihn endlich sehen. Den Mann, der einmal der Mörder ihrer besten Freunde werden sollte. Sie wusste noch nicht, was sie davon halten sollte. Sie wusste nur, dass sie unter keinen Umständen ihre wahre Identität preisgeben durfte.