๑⊱ ⊰๑

Es war einer dieser Tage an denen Marty zusammen mit seiner festen Freundin Jennifer vor dem Rathaus saß und zum Glockenturm aufblickte, welcher schon seit 1955 nicht mehr schlug. Er wusste auch ganz genau warum und wenn er so darüber nachdachte, dann war es wirklich unglaublich gewesen, was er vor kurzem erlebt hatte. Immerhin war er mit der Zeitmaschine von Dr. Emmet Brown, seinem guten Freund, in die Vergangenheit gereist, hatte dort zu erst für Verwirrung in der Zeitlinie gesorgt und anschließend seine Eltern wieder erfolgreich zusammengebracht. Es war verrückt gewesen, das musste Marty zugeben, aber es war auch stark gewesen. Dieser Gedanke rang ihm ein kleines Schmunzeln ab, da sich seitdem seine Zukunft zum Besseren gewendet hatte.

In Schweigen gehüllt saß er mit der jungen, schlanken Frau im Arm, mit dem Rücken zur Hauptstraße, auf der Mauer. Er genoss das schöne Wetter in vollen Zügen und auch fand er es sehr schön seine Jennifer im Arm zu halten. Immerhin war er sehr verliebt in sie, zumindest war es das was ihm sein Verstand klar machte. Sicher schlug ihm auch das Herz beim Anblick ihres schönen, schmalen Gesichtes mit den großen, blauen Augen und den vollen Lippen schneller, während er den blumigen Geruch ihrer dunkelblonden, schulterlangen Locken geradezu inhalierte. Außerdem waren sie nun schon eine etwas längere Zeit zusammen und er musste gestehen, dass er die Zeit mit ihr sehr genoss. Im Moment fühlte es sich auf jeden Fall richtig an hier mit ihr zu sein, auch wenn seine Mutter nicht besonders viel von dem an seiner Seite Mädchen hielt, doch das war Marty egal. Schließlich war er alt genug, um selbst entscheiden zu können wer ihm guttat und wer nicht.

Die Idylle wurde unterbrochen, als ein Hupen hinter den Beiden von der Hauptstraße kam. Mit seinen großen, blauen Augen sah Marty fragend über die Schulter und sah das es Jennifers Vater in seinem Auto war, woraufhin sich diese mit einem kleinen Kuss auf seine Lippen verabschiedete. „Ich ruf dich an." Es ging irgendwie alles ganz schnell, so empfand Marty es, da er kaum Zeit zum Antworten oder zum Realisieren hatte was gerade geschah. Kaum war ihr Vater vorgefahren und hatte gehupt war Jennifer auch schon wenige Wimpernschläge später im Wagen gewesen und mit ihm davongefahren, während Marty ein wenig verdutzt dreinblickend zurückblieb. Lautlos seufzend wandte er den Blick des davonfahrenden Autos ab, strich sich durch sein kurzes, dunkelblondes Haar und sah wieder zum Glockenturm, woraufhin er viele Dinge, die er im Jahre 1955 erlebt hatte, Revue passieren ließ. Ein kleines Schmunzeln schlich sich erneut auf seine Lippen und seine Gedanken kreisten vor allem darum wie er seine Eltern endlich auf dem Ball zusammengebracht hatte. Nachdem er versehentlich dafür gesorgt hatte, dass seine Mutter sich erst in ihn verliebte.

„Hey Marty.", wurde der junge Mann aus seinen Gedanken gerissen, woraufhin er leicht zusammenzuckte und zu der Person neben sich blickte, die ihn angesprochen hatte. Es war Becky, eine Schülerin seiner HighSchool und Nachbarin in seiner Straße. Seine blauen Augen musterten die Brünette kurz und er musste gestehen das dieses sonnengelbe Petticoat Kleid, auch wenn es eher Mode der 50er war, ihr sehr gutstand. Auch das ihr sanft gewelltes, schulterlanges Haar zu einem lockeren Zopf gebunden war, machte das alles sehr stimmig. Etwas weiteres Mal musste sich Marty bei ihrem Anblick eingestehen, dass sie genau wusste was ihr stand. Bei ihrem fröhlichen Lächeln konnte er gar nicht anders, als ebenfalls zu lächeln, ehe er sie ebenfalls begrüßte: „Hallo Becky. Wie geht es dir?" Ein leises Kichern verließ ihre vollen und rot geschminkten Lippen, woraufhin sie die Hände vor ihren Schenkeln verschränkte. „Mir geht's ganz gut und dir?" Leicht nickte Marty und sah weiterhin in ihr Puppengesicht. „Ja, mir auch. Möchtest du dich setzen?" Nun hob Becky leicht ihre Hand, schüttelte noch immer lächelnd den Kopf und meinte bedauernd: „Nein, Danke, ich muss gleich weiter. Deine Mutter bat mich ein paar meiner Muffins für euch zu machen, daher muss ich noch ein wenig Mehl und Eier kaufen. Ich wollte auch nur mal 'Hallo' sagen, da ich dich zufällig gesehen habe." Auf ihre Aussage hin erhellte sich sein Gesicht, denn Beckys Gebäck war sowohl bei Festlichkeiten der HighSchool, wie auch in der Nachbarschaft, bekannt und beliebt. „Oh, das ist lieb von dir, Becky. Deine Leckereien sind bei uns zu Hause immer schnell vergriffen.", sagte Marty nun lachend, woraufhin Becky in das Lachen mit einstimmte. „Das freut mich sehr zuhören." Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung und strich ihm kurz die Schulter. „Ich muss leider weiter. Grüß deine Familie ganz lieb von mir."

„Das mache ich. Tschüss, Becky." Einen langen Moment sah Marty der jungen Frau nach. Noch immer lächelte er, während Becky mehr und mehr aus seinem Blickfeld verschwand. Seine ganze Familie mochte sie, selbst seine Schwester fand sie 'gar nicht so übel'. Seine Mutter schwärmte regelrecht von ihr, was nicht nur an den köstlichen Kuchen, Törtchen, Muffins und Keksen lag, die Becky für die McFlys öfter vorbeibrachte. Es war viel mehr ihre frohe Natur und das Herzensgute, das ihr gefiel. Zugegeben es war erfrischend Becky in seiner Nähe zu haben und auch war ihr Anblick sehr hübsch. Irgendwie konnte Marty sich das nicht erklären, warum ihre Nähe ihm fast besser tat als Jennifers. Er mochte doch eigentlich Mädchen wie Jennifer; taff, selbstbewusst, etwas frech und doch feminin. Auf der anderen Seite war auch Becky selbstbewusst, gelegentlich scherzhaft frech und wusste auch immer ganz genau was sie wollte und was nicht.

Der Blick des jungen Mannes wurde immer nachdenklicher, da er nicht ganz verstand warum er auch ihr so viel Bewunderung schenkte, wo er doch seine Traumfrau, so glaubte er, an seiner Seite hatte. Marty beschloss diese Gedanken von sich zu schieben, da es für ihn keinen Zweifel gab – Jennifer war seine Traumfrau.

๑⊱ ⊰๑