Disclaimer: Alles, aber auch alles gehört dem Großmeister Tolkien. Jede Figur, die ich mir ausleihe schicke ich am Ende brav zurück und bitte still und stumm um Verzeihung für diesen Frevel.

Genre: Romance/Drama

Pairing: ?

Rating: PG-13

Warnung: Slash (angedeutet), wer sowas nicht mag, sollte besser nicht lesen

A/N: Eine kleine kreative Schaffenspause von Die Letzte Heimat. Brauchte mal etwas ohne Gewalt. Auch wenns kurz ist.

Die Nacht ist lau. Unangenehm warm schmeichelt die Luft meiner Haut und verwehrt mir erlösende Abkühlung. Dabei herrscht in mir ein Sturm aus Feuer und Flammen. Die Lust, die Du mir bringst und die Erfüllung, vermischt sich bitter mit dem traurigen Lied der unerfüllten Liebe.

Ich betrachte Dich, wie Du neben mir liegst. Dein Brust hebt sich noch schnell und unregelmäßig. Aufgewühlt von der gerade verebbten Leidenschaft. Ich streiche mit einem Finger gedankenverloren über die zart-weiße Haut Deines Bauches. Du räkelst Dich wohlig und ein heiseres Schnurren entspringt Deinen geröteten Lippen.

Ich zucke zurück, doch Du nimmst es nicht wahr. Noch sind Deine Augen geschlossen. Du genießt die letzten Schauer, die Dir durch den Körper jagen. Mein Herz jedoch gefriert. Noch eben teilten wir etwas so intimes, vertrautes, nun aber scheinst Du schon wieder weit entfernt. Deine Gedanken weilen nicht mehr bei mir. Du bist gefangen in Deiner eigenen Befriedigung. Ich liege zwar noch neben Dir. Das ist nebensächlich, es könnte genausogut jemand anderes sein.

Ich berühre Dein Haar, das weich und schwarz einem Schleier gleich Deine Brust bedeckt. Es riecht nach Dir, nach Kühle, nach Perfektion. So wandelbar bist Du. Am Tag so unscheinbar, unnahbar, fast unattraktiv in Deiner Reserviertheit.

Und Nachts. Da verwandelst Du Dich. Das häßliche Kleid einer farblosen Raupe fällt ab von Dir. Du entfaltest Deine Lebensfreude Flügeln gleich und einem Schmetterling gleich flatterst Du von Blüte zu Blüte. Verweilst nur kurz, befriedigst Deine Lust, entschwindest. Bis Du wieder Geschmack an dieser einen Blüte findest. Dir der Sinn nach wohlbekanntem steht.

Zu lange schon lasse ich Dich gewähren. Warte in einsamen Nächten sehnsüchtig auf Deine Liebkosungen. Zerspringe vor Neid wenn nicht ich es bin, bei dem Du die Nacht verbringst. Und wenn Du doch diesen Blick auf mich richtest, der Leidenschaft verheißt, verfalle ich Dir erneut. Noch bevor Du mich auch nur berührst, weiß ich, daß Du in Gedanken schon beim nächsten Geliebten weilst.

Du öffnest langsam die Augen. Sie sind noch immer verdunkelt. Du lächelst mich an und läge ich nicht schon, würden mir die Knie weich. Es ist ein ehrliches Lächeln, ein dankbares Lächeln. Nicht mehr unnahbar, nicht mehr verletzend.

Woher kommt nur Deine Gehetztheit? Warum gönnst Du Dir nicht etwas Ruhe? Was treibt Dich jede Nacht in ein anderes Bett? Wovor hast Du Angst? Du bist perfekt. Oder weißt Du das nicht? Hast Du Angst Dich in Deiner Rolle zu verlieren, zuzugeben daß Du Gefühle hast?

Geschmeidig erhebst Du dich und ich weiß der Moment ist gekommen. Du fliegst weiter. Ignorierst mich. Tage, Wochen, Monate, Jahre. Doch diesmal kann ich Dich nicht gehen lassen. Nicht so. Zu heftig ist der Sturm in mir.

Ich spreche zu Dir, durchbreche das übliche Schweigen. Ich rede von Gefühlen und Du lachst.

Es ist ein höhnisches Lachen, eine Waffe, der ich nichts entgegenzusetzen habe. Ich weiß, Du kannst nicht anders. Du kannst nicht verweilen. Du lachst lieber und verletzt mich, denn alles andere wäre zu schmerzlich für Dich. Wäre eine Eingeständnis. Ein einziges Wort. Nur ein Wort zeugte von Gefühl. Doch Du lachst, wendest Dich um. Entfliehst vor Verpflichtung und Bindung. Vor endender Freiheit.

Ich blicke Dir hinterher. Deiner Silhouette, die mir schwärzer erscheint als die dunkelste Nacht. Ich versuche Dich zu verstehen.

Und ich warte.

Tage, Wochen, Monate, Jahre.

Denn ich liebe Dich.

tbc?