Zaubertränke war schon immer ein Fach, bei dem die Probleme vorprogrammiert waren. Ein Fluch lag von jeher auf diesen Stunden. Ein Fluch, der mit dem letzten Lehrer für Zaubertränke seinen Anfang genommen hatte, in seinem als krank zu bezeichnenden Humor, der nur befriedigt wurde, wenn Slytherins und Gryffindors in seinen Stunden aufeinander trafen. Jedes Jahr auf's neue setzte er durch, dass die beiden Klassen in seinen Stunden aufeinander trafen, in denen die beiden größten Feinde des Jahrgangs saßen.

Nicht selten sorgte er selbst mit kindischsten Scherzen dafür, dass die beiden aneinander gerieten. Damals, als er zu wahren Höchstleistungen auflief, waren diese beiden Pechvögel Severus Snape und Sirius Black. Der Professor schaffte es immer wieder, einen der beiden zu provozieren und bald hassten sie sich noch um einiges mehr, als zu Beginn ihrer Schulzeit.

Black und seine Freunde brauchten schon bald keinen Grund mehr, um Severus anzugreifen, dieser hingegen begann sich regelmäßig vor den Zaubertrankstunden unwohl zu fühlen oder ihnen auch ohne jeglichen Grund fern zu bleiben. An diesem Tag, an diesem gottverdammten Tag, funktionierte das leider nicht.

Severus war auf dem Weg zur Bibliothek. Nur weil er die Stunden schwänzte hatte er nicht vor, bei den Zwischenprüfungen durchzufallen. An diesem Tag lernte er eine wichtige Lektion: Verbring die geschwänzten Stunden nie immer am selben Ort.

Snape legte die Hand an das dunkle Holz der Bibliothekstür, als sich eine Hand unheilsschwanger auf seine Schulter legte und er warmen Atem über sein Haut gleiten spürte. „Mister Snape. Sie scheinen sich verlaufen zu haben. Mein Unterricht findet in den Kerkern statt, wissen Sie noch."

„Ja…" Severus drehte mit gequältem Gesichtsausdruck den Kopf, sah in ein fies grinsendes, von rotem Kraushaar umrahmtes Gesicht. Gut, das fiese Grinsen war hinter dem sorgsam gestutzten Bart verborgen, aber Sev war sicher, dass es da war! „…Professor Weasley."

OoO

Es war demütigend, von Weasley am Ohr durch die Gänge geschleift zu werden und schließlich auf einem Platz neben- wie könnte es anders sein? –Black geschuppst zu werden, aber es machte ihm nicht einmal wirklich etwas aus. Er hatte zu viel Angst vor dem, was da noch kommen würde.

Black hatte ihm in den vergangenen allein im vergangenen Monat bereits drei mal die Nase gebrochen und die ‚Scherze' Weasleys wurden auch immer ärger.
Zuerst jedoch schien es, als habe er dieses eine Mal Glück. Er und Black mussten nicht einmal gemeinsam einen Trank brauen. Stattdessn erklärte der Professor ihnen einige verbotene Tränke, unter anderem den Vielsafttrank.

Dennoch…als die Stunde zu Ende war, packte er so schnell wie nur irgend möglich seine Sachen zusammen und versuchte, durch die Tür zu entfliehen. Er hatte es beinahe geschafft, als ihn wieder eine Hand am Arm zurückhielt. Er stieß einen gedanklichen, unhörbaren Fluch aus, war aber dennoch sicher, dass Weasley seinen Wortlaut kannte, ebenso, wie er wusste, welche Botschaft Black, der an seinem anderen Arm hing, seinem Freund Potter mit einem kurzen Blick sandte.

„Mr. Snape, Mr. Black. Sie beide bleiben noch hier und werden einen Vielsafttrank brauen. Nur um zu zeigen, dass sie meinem Unterricht wenigsten ein bischen gefolgt sind. Der Rest kann gehen."

Er hätte es wissen müssen. Sein Blick richtete sich auf die anderen, grinsenden Slytherins. Elende Verräter! Seine Augen funkelten kurz vor Hass. Eines Tages, nahm er sich vor, eines Tages würde er sie auch im Stich lassen, würde sie verraten. Allerdings noch nicht jetzt. Leider, leider noch nicht jetzt.

„Also", Weasley klopfte ihnen beiden gönnerhaft auf die Schultern, als wären sie seine Lieblingsschüler und hätten gerade einen außerordentlich komplizierten Trank zu Stande gebracht. Wieder wirkte er, als könne er nur mit Mühe ein schallendes Gelächter zurückhalten.

„Die Zutaten findet ihr in den Schränken, die Anleitung in dem Buch da vorne. Ihr solltet also zurecht kommen sollen. Wenn ich vom Mittagessen zurück bin seid ihr fertig. Vergewissert euch aber wenigstens, dass euer Gesöff auch funktioniert." (1)

Snapes Blick fing den von Sirius auf. Das war grauenhaft, aber nichts gegen das, was sie normalerweise auszustehen hatten.
Als der Professor verschwunden war, beugte sich Black weit zu Severus vor, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. Er wirkte wild, das Haar so ungekämmt wie immer und die schwarzen Augen vor kaltem Hass funkelnd.

„Wenn du diesen Tag überleben willst, Slytherin, dann komm mir gefälligst nicht in die Quere."
Snapes Mundwinkel zuckte kurz, seine Faust öffnete und ballte sich wieder, die eigene Stimme klang selbst in seinen Ohren schnarrend, ein wenig ölig. „Je eher wir anfangen, desto eher sind wir auch wieder hier raus, nicht wahr, Blacky?"
Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle Black ihn schlagen, doch dann wandte er sich einfach nur ab und warf einen langen Blick in das Tränkebuch.

OoO

1) Bei mir muss mann nicht monatelang an dem Teil rumkochen sondern kann bereits nach ein bis zwei Stunden fertig sein. Ist praktischer so.

So, das war der erste, noch recht kurze Teil. Mir persönlich gefällt diesmal der Schreibstiel absolut nicht, aber ich hoffe mich in den kommenden Kapis zu besseren. Ihr könnt mir ja trotzdem ein Kommi dalassen, ja?