Hi Leute! Habe wieder ein paar Sachen fertig. :) Viel Spass mit 'Wanted'

Moody hatte mit seinem Briefing schon begonnen als sie eintraf. Es war nicht so, als wäre sie eine unpünktliche Person gewesen, im Allgemeinen gesehen, aber sie kam gerade von einer Split-Mission. Nichts großes, einen Schlüssel sollte sie nur besorgen, damit James und Jeff heute Nacht in ein Gringotts-Verließ einsteigen konnten. Außerdem mied sie Massenveranstaltungen, seit Gideon und sie Schluss gemacht hatten. Tatsächlich saß er dort und spielte bekümmert mit seiner Feder, so wie immer... Sie war ein wenig verschwitzt und blutete aus ihrer Nase, aber im großen und ganzen war sie unverletzt.

Jedenfalls stand sie schon vor der Tür. Moody stand vor allen anderen, die so aussahen, als hätte er ihnen gerade erzählt, dass er sie alle an Voldemort verkauft hätte. Sie wollte die Tür gerade öffnen, da griff von hinten jemand an ihr Handgelenk. Überrascht drehte sie sich um und holte bereits aus (Angewohnheit), aber derjenige wich ihr aus. „Nicht, ich bin es nur!", flüsterte James. Er sah zwar nicht unbedingt wie James aus, aber das lag nur daran, dass er so bleich war. Schweiß lief über seine Stirn, sein Hemd war überall voller Blutflecken und seine Haare sahen noch wirrer aus als jemals zuvor.

„W – wieso erschreckst du mich?", fragte sie missbilligend. Er drückte seinen linken Zeigefinger auf ihre Lippen und lugte ganz vorsichtig durch die Tür, sein Blick jedoch suchte sofort noch Sirius. Auch sie sah zu seinem besten Freund, um überrascht fest zu stellen, dass der dort saß und – uhm – weinte. „Uh-", begann sie, aber da stöhnte er.

„Mist! Komm mit!", maulte er ein bisschen, ehe er sie einfach fort zog.

Als Gruppenleiter hatte er ein eigenes Büro, in das er sie nun zog. „Was soll das alles?", fragte sie ihn aufgebracht. „Was hat Moody den anderen da erzählt?", er begann eifrig, seine Schubladen aus dem Schreibtisch zu ziehen und holte dann seinen Zauberstab hervor. Der war zerbrochen. „Was ist passiert, James?", aber auch darauf antwortete er nicht. Er durchsuchte seinen Schreibtisch, steckte ein paar Tränke ein und schließlich auch einen neuen Zauberstab, die zerbrochenen Teile seines alten betrachtete er kurz bekümmert, dann legte er sie in eine Schublade. „James!", ermahnte sie ihn.

„Sht!", machte er, dann trat er näher zu ihr und griff an ihre Schultern. Sie kannte diesen Griff, er hatte sie so an den Schultern angefasst, nachdem sie das erste Mal einen Mann getötet hatte und James hatte sie eindringlich angesehen und sie getröstet. „Lily, du kennst mich, oder? Wir sind keine Freunde, aber du kennst mich, durch und durch! Du weißt, wenn ich lüge und du weißt, wenn ich ehrlich bin! Sieh mich an!", bat er eindringlich. Verwundert, und jetzt auch ein bisschen beunruhigt, gehorchte sie. „Ich würde euch niemals betrügen, okay, aber-", Schritte. Sie drehte sich um, denn er hatte sie los gelassen. Als sie wieder zu ihm sah, da riss er den Schrank neben der Tür auf und stieg hinein, die Tür ließ er einen Spalt offen.

„Evans!", Moody platzte in das Büro, „Was tun Sie hier? Sie haben mein Briefing verpasst!", warf er ihr dann vor. Sie hob den Schlüssel zögerlich hoch.

„I – ich wollte ihm den Schlüssel bringen.", flüsterte sie verlegen. „Und meinen Bericht abgeben..."

„War er hier?", fragte er als nächstes. „Potter? War er noch hier, als sie rein kamen?", hinter Moody schob sich die Schranktür ein paar Zentimeter auf und James' Gesicht erschien. Er schüttelte seinen Kopf heftig, dann ging er wieder in Deckung. Sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl bei dieser ganzen Sache.

„Nein.", log sie.

„Sie haben ihn nicht gesehen?"

„Nein."

„Gut.", machte er, dann seufzte Moody zutiefst erschüttert. „Er ist der Verräter.", sie starrte ihn fassungslos an.

„Was?"

„Wir haben schon lange vermutet, einen Verräter unter uns zu haben.", erinnerte er sie. „Potter ist der Maulwurf. Letzte Nacht habe ich Jeff und ihn auf eine ganz einfache Mission geschickt, aber Potter hat Jeff in einen Hinterhalt gelockt. Seine Überreste haben wir heute Morgen auf der Patrouille gefunden.", stumm blinzelte sie ihn an. „Von Potter keine Spur. Er ist also der Verräter."

„W – was?", hakte sie wieder nach. „Potter? James Potter, ein Verräter? Der Mann mit der Ministerium-Unterwäsche?", fragte sie fassungslos. Moody rümpfte missbilligend seine Nase.

„Jagen Sie ihn.", wies er sie an.

„Aber-"

„Black und Sie lassen alles stehen und liegen, Sie ruhen nicht eher, als dass sie diesen miesen Hund hier her bringen, damit ich ihn befragen kann.", knurrte er.

„Sir, bei allem nötigen Respekt, Sie können Sirius nicht mit diesem Fall beauftragen, er ist emotional beeinträchtigt!", protestierte sie jetzt.

„Er hat angenommen.", erwiderte er. „Evans, suchen Sie ihn. Und wenn Sie ihn finden, bringen Sie ihn her – oder töten Sie ihn gleich, mir ist das egal, okay. Er soll nur nie wieder Tageslicht sehen!", völlig benommen starrte sie ihn an. Ihr Herz raste und ihre Gedanken drehten sich. James Potter ein Verräter? Das war einfach unmöglich!

„Aber-", ihre Augen füllten sich mit Tränen, da seufzte Moody.

„Ich weiß, dass das schwer ist, Evans. Wir haben ihm alle vertraut.", meinte er langsam, aber immer noch mit kühler Stimme und ohne die Miene zu verziehen. „Behalten Sie Ihre Gefühle für sich.", wies er sie letztendlich an.

„Ich will diesen Fall nicht.", flüsterte sie mit zittriger Stimme.

„Ich habe Sie nicht darum gebeten, das ist ein Befehl.", knurrte er jetzt. „Evans, wenn Sie brav tun, was ich Ihnen sage, dann werde ich Sie zu unserem neuen Gruppenleiter befördern, Black und Sie bilden sicher ein gutes Team. Schaffen Sie nur dieses Problem aus der Welt.", er sah sich im Büro um, sein Blick blieb an James' Schreibtisch hängen, genau genommen an den Bildern, die dort standen. Eins von Sirius und ihm, sie lachten herzlich in die Kamera, jeweils einen Arm kumpelhaft um die Schultern des anderen gelegt, und eins in gleicher Pose mit Jeff und ihr, nachdem sie Lestrange Dingfest gemacht hatten. Als Team. Sie waren ein Team, sie drei, Jeff, James und sie. Moody räusperte sich, dann zog er einen Umschlag hervor.

„Was ist das?", fragte sie tonlos.

„Der Haftbefehl gegen Potter.", antwortete er. „Damit Sie nicht mit leeren Händen da stehen, wenn Sie ihn kriegen.", antwortete er. Sie griff mit zitternden Fingern danach und nickte.

„W – wem muss ich also meinen Bericht abgeben?", flüsterte sie nun. Er zuckte mit seinen Schultern.

„Behalten Sie Ihren Bericht für sich, den Schlüssel geben Sie mir.", sie gehorchte und zog den Schlüssel hervor. „Und jetzt machen Sie einen Plan. Ich will ihn in vierundzwanzig Stunden entweder hinter Gittern – oder wenigstens unter der Erde haben.", knurrte er, damit drehte er sich um und knallte mit der Tür, als er verschwand. Sie blieb nur benommen stehen. Der Schrank öffnete sich, James stolperte heraus und griff wieder an ihre Schultern.

„Ich habe es nicht getan!", schwor er augenblicklich.

„Oh mein Gott."

„Lily, ich habe es nicht getan!", sagte er deutlicher, dabei schüttelte er sie an ihren Schultern ein wenig. „Sieh mich an, ich habe das nicht getan, du weißt doch, dass ich euch nie verraten würde!", sie machte sich von ihm los und fuhr über ihr Gesicht, nur um festzustellen, dass sie bereits weinte. „Lily-"

„D – du hast ihn umgebracht.", brachte sie nur so halb hervor.

„Das ist es ja, Lily, ich weiß es nicht!", verteidigte er sich. „Ich habe keine Erinnerung mehr! Sie haben meine Erinnerung gelöscht, aber ich bin kein Verräter! Ich habe keine Erinnerung daran, ein Doppel-Agent zu sein, einfach keine einzige! Ich habe es nicht getan!", erklärte er völlig überstürzt. „Lily, du weißt doch, dass ich das niemals tun würde! Ich bin kein Todesser!", sagte er eindringlich.

„Z – zeig mir deinen Arm.", verlangte sie. Er gehorchte sofort und knöpfte seinen Ärmel auf, um ihn hoch zu schieben. Auf beiden Seiten war nichts als blanke Haut. Sie zog ihren Zauberstab sofort und tippte gegen seine Arme, um einen möglichen Vertuschungszauber aufzuheben, aber nichts geschah.

„Du musst mir einfach glauben!", flüsterte er nun entsetzt. „Ich kann es einfach nicht getan haben, glaubst du denn wirklich, ich würde Sirius und Remus und Peter verraten? Denkst du, dass ich dir das antun würde?", darauf fuhr sie wieder stöhnend über ihr Gesicht.

„Wieso gibst du Ihnen nicht einfach deine Erinnerungen?", fragte sie.

„Da ist nichts mehr. Es ist alles weg, ich weiß, wir sind in die Falle gelaufen, dann war es plötzlich vorbei und Jeff lag tot neben mir, ich – ich weiß einfach nichts mehr.", wieder sah er sie durchdringend an, aber dann füllten sich seine Augen plötzlich mit Tränen und er schloss sie letztendlich. „Wieso solltest du mir glauben.", stöhnte er. „So ein Mist. Ich – ich kann nicht!", er fuhr durch seine Haare, dann zog er kurz an ihnen.

„Was kannst du nicht?", fragte sie ihn.

„Ich kann das nicht alleine!", die Tränen traten über seine Augen. „Ich bin kein Einzelkämpfer, Lily, ich kann das nicht! Ich bin zu dir gekommen, weil ich alleine ein verdammter Niemand bin!", er schniefte. „Scheiße, so ein Mist!", fluchte er letztendlich, dann vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.

Sie hatte Mitleid mit ihm. Schweigend betrachtete sie ihn kurz, wie er dort mit zuckenden Schultern stand und verzweifelt in seine Hände weinte, dann schlang sie ihre Arme um ihn. „Nein, ich glaube dir.", versprach sie. „James, ich vertraue dir, okay, ich weiß, dass du das nicht tun würdest.", er atmete tief durch.

„Lily, ich kann das nicht von dir verlangen, wenn du mir hilfst, dann werden sie dich auch jagen.", stöhnte er verzweifelt.

Dieses Mal griff sie an sein Gesicht und sah tief in seine Augen. „James, du verlangst gar nichts von mir! Geh in meine Wohnung und verstecke dich, ich komme nach und-", wieder hörten sie Schritte. „Vertrau mir, okay?", dann schnellte ihr Ellbogen gegen seine Nase und er stöhnte, dann sackte er zusammen. Sie stieß mit ihrem Fuß gegen seine Kniekehlen, sodass er seitlich zur Seite kippte und unter seinem Schreibtisch landete. Sirius öffnete die Tür.

„Evans, wo bleibst du, Mann?", schnaubte er barsch.

„Uh-", begann sie unsicher.

„Komm schon! Mach dran, Evans, je schneller wir damit anfangen, umso schneller liegt der dreckige Bastard in seinem Blut.", sie war froh, dass James das nicht gehört hatte.

„Was, wenn das alles anders gewesen ist, als du jetzt denkst?", hakte sie nach.

„Verrat wird nicht geduldet.", sagte er eisern. „Er hat uns verraten, er hat mich verraten! Wenn ich ihn sehe, dann breche ich ihm alle Knochen.", warnte er sie. „Komm schon.", sie biss sich auf die Unterlippe.

„Uh – ja, schon gut, ich komme."