The Elder Scrolls –

Fan-Fiction-Story

TEIL 1 – argonischer Edelmut

Zaakree saß alleine auf einer der harten Holzbänke und beobachtete gedankenverloren das muntere Treiben um ihn herum.

Die Taverne „Zur beflaggten Mähre" war in den letzten Jahren immer weiter zum Mittelpunkt von Himmelsrand und auch von ganz Tamriel, geworden und so war auch an diesem Abend wieder einiges in dem gemütlichen Wirtshaus los.

Es war der 28. Tag des Monats Sonnenhöhe der 4 Ära, Jahr 360 und durch die frisch geputzten Fenster durchflutete rotes Abend Licht den warmen Schankraum.

Zaakree stand auf und ging auf den Tresen zu, hinter dem eine graziöse Hochelfe gerade damit beschäftigt war einige schmutzige Bierkrüge zu reinigen. Als sie den hochgewachsenen Argonier bemerkte, lächelte sie sanft und fragte ihn: „Hallo schöne Echse, was kann ich denn für die tun?"

Das Lächeln erwidernd antworte Zaakree: „Nur einen großen Krug Met für einen erschöpften Abenteurer, schöne Maid." Die Elfe nickte, griff unter den hölzernen Tresen und zog eine große Flasche „Honigbräu-Met" hervor. Während Sie mit der linken Hand nach einem schönen Tonkrug griff, entkorkte sie gekonnt die Flasche mit ihrer rechten. Schnell füllte Sie den Krug und reichte ihn Zaakree.

Dieser legte ein paar Septime auf den Tresen lächelte der Barfrau noch einmal zu und ging dann zurück zu der Bank, von der er gerade aufgestanden war.

Als er saß, nahm er einen kräftigen Schluck des Gebräus und entspannt lehnte er sich gegen die dunkle Holzwand hinter ihm.

Zaakree war ein junger argonischer Mann, der erst vor wenigen Jahren von Schwarzmarsch nach Himmelsrand geflohen war um hier als Abenteurer und Drachentöter berühmt zu werden.

Trotz seines geringen Alters von gerade mal 25 Jahren hatte er bereits einige Drachen erlegt und war darüber hinaus ein beachtlicher Schmied geworden.

Seine Drachenknochenrüstung trug er zwar immer voller Stolz, doch trotzdem hielt er sich deswegen keineswegs für etwas Besseres als die Leute um ihn herum. Eigentlich war es sogar so, dass er ein eher zurückhaltender Argonier war, der es nicht mochte, wenn man zu viel Aufsehen um ihn machte.

Zwar war Zaakree auf seinen Reisen nicht berühmt oder reich geworden, doch er hatte sich wenigstens seinen Traum erfüllen können. Mehr noch, nachdem er dem Jarl von Falkenring das Leben gerettet hatte, erhielt er den Ehrentitel „Thane des Fürstentums" und man erlaubte ihm sogar, das Haus „Seeblick" zu erwerben.

Laut einer alten Legende hatte das berühmte Drachenblut vor über 200 Jahren das Haus Seeblick erbaut und Zaakree war überglücklich diesen Geschichtsschatz sein eigen nenne zu dürfen, doch trotzdem nagte etwas an seinem Inneren. Etwas, das ihn nachts oft wachhielt und ihn durch sein großes Anwesen wandern lies. Er hatte fast alles, was er sich jemals erträumt hatte erreicht, doch um wirklich glücklich zu werden, fehlte seinem Leben immer noch eine treue Weggefährtin.

Zwar hatte er auf seinen Abenteuern und Reisen mehrere Liebschaften gehabt, doch er hatte niemals jemanden getroffen, mit dem er hätte alt werden wollen und dieser Gedankte schmerzte immer tiefer in seiner Brust.

Während er so vor sich hin sinnierte viel sein Blick auf ein junges, hübsches argonisches Mädchen, das auf der anderen Seite des Schankraums an einer Wand lehnte. Es mochte nicht sehr viel jünger sein als er selber vielleicht 2 oder 3 Jahre und Zaakree fühlte sich von Ihr magisch angezogen.

Neben dem Mädchen stand ein großer Nord, der sich lässig mit einer Hand an der Wand abstützte und anscheinend versuchte Ihr zu imponieren, doch anscheinend brachten seine Sprüche nicht den gewünschten Erfolg.

Die Argonierin rollte mit den Augen und ließ den Blick neugierig durch die „Mähre" schweifen. Als Zaakrees Blick den ihren kreuzte, wandte er sich erschrocken ab und spürte wie seine ohnehin schon rot gefärbten Wangen noch dunkler anliefen.

Als der Argonier seinen Blick vorsichtig wieder hob, hatte das Mädchen den Schankraum bereits halb durchquert, wobei Ihr schöner kräftiger Schwanz beim Laufen graziös von links nach rechts schwang. Sie erreichte den Tisch und setzte sich mit einem schüchterne Blick auf die dunkle Holzbank.

Freudig lächelte sie den Abenteurer an und sagte mit leicht zischender Stimme: „Seid gegrüßt edler Herr. Bitte verzeiht mir die Störung. Mein Name ist Shavvena, darf ich auch euren Namen erfahren, Herr Abenteurer?" Sie hatte den Kopf leicht gesenkt und sah Zaakree aus tiefen schönen Augen heraus an.

Dieser grinste sachte, stand auf und verbeugte sich tief: „Seid gegrüßt Lady Shavvena. Wieso bittet Ihr um Verzeihung, wenn es nichts zu verzeihen gibt. Ihr seid doch keine Störung sondern eher eine gemütliche Gesellschaft. Ich heiße Zaakree und bin meines Zeichens ein Abenteurer und Drachentöter. Darf ich fragen, was eine so bezaubernde Argonierin wie Ihr hier in Weislauf macht?"

„Ihr seid ein Schmeichler Zaakree. Selbstverständlich dürft Ihr fragen, aber ich muss euch warnen, es ist eine längere Geschichte und sie ist ziemlich traurig, In meinen Augen. Sagt mir, wollt Ihr sie wirklich hören Zaakree?", ein schüchternes Lächeln erschien kurz auf Shavvenas Gesicht. Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund vertraute Sie dem männlichen Argonier.

Zaakree nickte und lehnte sich nach vorne. Das Mädchen hatte sein Interesse geweckt: „Es wäre mir eine wahre Ehre eurer Geschichte zu lauschen. Bitte erzählt mir was euch wiederfahren ist."

Als Shavvena zu erzählen begann, waren seine Augen und Ohren nur auf die Argonierin gerichtet.

„Ok schöner Mann, wie Ihr wünscht", begann Shavvena zu erzählen: „Es begann vor etwa vier Jahren. Meine Eltern und Ich wurden damals von einem hinterlistigen Ork aus Schwarzmarsch nach Himmelsrand gelockt um hier zu arbeiten.

Als wir jedoch hier ankamen, wurden wir von Kaiserlichen gefangen genommen und als Sklaven an einen Dunkelelf verkauft. Zwei Jahre wurde meine Arme Mutter von ihm schikaniert und misshandelt.

Als mein Vater ihre Ehre wieder herstellen wollte und den dreckigen Elfen zu einem Duell herausforderte erschlug dieser Ihn und hängte sich seinen Kopf über den Kamin.

Es war die schlimmste aller Demütigungen jedes Mal Vaters leeren, hasserfüllten Blick zu sehen, wenn der Elf nach uns rief.

Meine Mutter verging fast vor Kummer über den Tod meines Vaters und vor einem Jahr starb sie schließlich auf einem der Felder und alles was der Dunkelelf bei Mutters Beerdigung tat, war dass er sich über gelacht hatte. Seitdem war ich sein Spielzeug. Es war grauenhaft."

Zaakree ballte vor Wut seine rechte Hand zur Faust und voller Mitgefühl griff er mit seiner Linken nach Shavvenas zierlichen Händen: „Das ist ja grauenvoll. Bitte fahrt fort, wenn ihr das denn überhaupt noch wollt. Was ist geschehen? Seid ihr entkommen?"

Shavvena spürte die starke Hand des Argoniers und trotz seiner schweren Handschuhe fühlte sie die Wärme, die von ihr ausging. Ihr Herz schlug etwas schneller und ihr wurde langsam wärmer. Es tat verdammt gut, jemanden zum Reden zu haben, dachte sie und lehnte sich etwas weiter nach vorne. Ihr Gesicht näherte sich dem von Zaakree und mit leicht gedämpfter Stimme fuhr sie fort: „Vor zweieinhalb Monaten war es dann soweit, ich hielt es nicht mehr aus. Eines Nachts habe ich den Entschluss gefasst, dass ich verschwinden musste. Aber vorher sollte der Elf bezahlen. Mit allem was er hatte.

Als es ihm wieder einmal nach mir lustete, habe ich mir ein Messer geschnappt und ihm damit die Kehle durchgeschnitten. Nachdem Ich ihm sein ganzes Geld gestohlen hatte, habe ich sein Haus niedergebrannt und bin davongerannt.

Seitdem ziehe ich durch das Land und lebe von seinem Geld, auch wenn ich nicht mehr viel davon besitze. Ich hoffe Ihr seid deswegen nicht verschreckt Zaakree. Es war schlimm was ich getan habe, aber ich musste es tun. Und ich bin froh, dass ich es euch erzählen konnte. Danke Zaakree", beschämt blickte sie zur Seite und vermied Zaakrees Blick.

Zaakree griff zärtlich nach Ihrer anderen Hand und als sie ihn ansah blickte er ihr fest ins Gesicht: „Ihr habt mich nicht verschreckt Shavvena, das habt ihr wirklich nicht. Ich weiß, dass ihr richtig gehandelt habt, ich hätte dasselbe getan. Nun da Ihr mir so viel Vertrauen entgegengebracht habt, möchte ich euch etwas vorschlagen. Ich habe ein kleines Anwesen in der Nähe von Falkenring und es wäre mir eine große Freude, wenn Ihr dort mit mir eine Weile wohnen würdet."

Shavvena blickte überrascht in das gütige Gesicht des Argoniers und sie spürte, wie sich Ihr Herz verkrampfte. Dieser Mann, der Sie erst seit kurzen kannte und genau wusste was sie getan hatte, war so freundlich und höflich zu ihr. Mit zittriger Stimme antwortete sie: „Was? Das kann doch unmöglich euer Ernst sein Zaakree. Ich meine… ähm… es… es wäre mir eine Ehre… Ich meine… Ich weiß nicht was ich sagen soll."

Peinlich berührt sah sie wieder auf die Tischplatte vor sich. Zaakree lächelte erneut und meinte dann: „Die Ehre ist in diesem Fall ganz meinerseits. Ich werde heute Nacht noch hierin der „beflaggten Mähre" verweilen und ich würde mich freuen, wenn ihr mich im Morgengrauen zu meinem, ich meine unserem, Heim begleiten würdet.

Ich werde hier auf euch warten. Ist das in Ordnung für euch Shavvena?"

„In Ordnung? Das ist großartig, Ich kann euch gar nicht genug danken, Zaa…", Shavvena unterbrach sich, als sich plötzlich jemand neben Ihr auf den Tisch stützte. Es war der Nord, der bereits vorhin in ihrer Nähe herumgelungert hatte. Mit kratziger Stimme sprach er sie an: „Hey kleine, sag mal was willst du denn mit so einem Tier wie dem da?", er nickte in Zaakrees Richtung, der sich entspannt zurücklehnte. „Wenn du nen richtigen Mann suchst, dann schau mal her, hier steht einer. Also warum lässt die die Flasche hier nicht einfach sitzen und wir gehen in dein Zimmer. Dann kann ich deine Wohlgeformten Schwanz verwöhnen du argonische Schönheit."

Als sich Shavvena angewidert abwandte, erhob sich Zaakree langsam und baute sich bedrohlich vor dem Nord auf: „Hör mal Freundchen. Ich weiß nicht für wen du dich hältst, aber du solltest lieber etwas weniger trinken. Ich warne dich nur ein einziges Mal. Lass dieses nette Mädchen in Ruhe, oder du wirst es mit mir zu tun bekommen. Ich werde nicht zulassen, dass du ihr etwas antust."

„Nun mal langsam du halbstarke Echse. Es scheint als wüstest du nicht wer ich bin. Ich bin Jardot Grauwolf. Meine Familie ist sehr gut mit dem Jarl von Weislauf befreundet. Also sei jetzt lieber still und ich lass dich vielleicht auch mal über die kleine. Hast du das kapiert?"

Zaakree konnte sich nicht mehr zurückhalten und packte den blonden Mann am Kragen und drängte ihn an die Wand: „Ich werde dir zeigen, was ich von dir halte du vorlauter Narr. Entweder ihr verschwindet auf der Stelle von hier oder wir gehen mal gemeinsam vor die Tür. Kein Waffen nur Fäuste. Keine Tricks! Also was ist nun?"

Jardot Grauwolf warf dem Argonier einen wütenden Blick zu und stürmte in Richtung Ausgang. Dabei rief er mit lauter Stimme: „Fünf Minuten. Ich werde auf dich warten du verfluchtes Tier!" Mit diesen Worten viel die Tür hinter Ihm ins Schloss. Keiner in der „beflaggten Mähre" sah von seiner Tätigkeit auf, jedoch tuschelten einige miteinander und verließen ebenfalls die Taverne. Jedoch nicht ohne dem Argonier einige spöttische Blicke zuzuwerfen.

Zaakree wandte sich Shavvena zu und flüsterte ihr zu: „Es tut mir leid, dass Ihr das mit anhören musstet, aber ich musste das tun. Ich muss ihm einfach ein bisschen Respekt beibringen.

Ich bitte euch, hier zu warten. Ich will nicht dass ihr das mit ansehen müsst. Wärt Ihr aber so freundlich auf meine Habe aufzupassen?"

Sie nickte: „Ja das werde ich", sie schenkte dem Mann einen liebevollen Blick: „doch ich werde es mir mit ansehen, wie Ihr es diesem Drecksack heimzahlt."

Zaakree nickte langsam: „Wenn Ihr das wünscht, werde ich euch nicht davon abhalten. Aber bitte bedenkt: Ich tue das für eure Ehre also haltet euch bitte aus dem Kampf heraus. Ich könnte mir nicht verzeihen, wenn euch etwas passieren würde." Mit diesen Worten zog er die Drachenknochenhandschuhe aus und entfernte seine Beinschützen.

Beides überreichte er der eleganten Frau und trat, nur noch mit seiner Drachenknochenrüstung bekleidet, aus dem warmen Schankraum in die dunkle kühle Nacht.

Mit pochendem Herzen folgte ihm Shavvena, wobei ihre Beine leicht zitterten.

Noch nie hatte sich jemand für sie eingesetzt, geschweige denn sich für sie geprügelt. Auch wenn Shavvena Zaakree kaum kannte, war sie sehr froh darüber ihm begegnet zu sein.

Die warme Nachtluft strich Zaakree um den schuppigen Kopf und mit leuchtenden Augen trat er auf den schwach erleuchteten Platz direkt vor der beflaggten Mähre.

Jardot Grauwolf wartete bereits auf Ihn. Er trug lediglich eine Stoffjacke und eine dünne Stoffhose mit einem breiten Ledergürtel. Um seine Hände hatte er einige Lederstreifen gebunden und ungeduldig tänzelte er auf der Stelle.

„Oh seht nur die GROSSE, MUTIGE Echse traut sich nur in seiner Rüstung in den Kampf", höhnte er in die Menschenmenge und erntete dafür belustigte Zwischenrufe aus der Menge.

Zaakree reagierte nicht auf diese Bemerkung sondern stellte sich direkt vor Grauwolf und zog an einem der Lederriemen an seiner Schulter.

Seine Drachenknochenrüstung viel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden und wirbelte den Staub auf. Der Argonier stand nun im flackernden Licht der Fackeln und trug nichts weiter als einen breiten Lendenschutz.

Sein muskulöser Oberkörper war von roten Schuppen überzogen und über seinem Rücken zog sich ein schöner braunroter Streifen, der nahtlos in das rot der restlichen Schuppen überging.

Sein ganzer Oberkörper war von einigen Narben überzogen, die seinem Auftreten noch mehr Ausdruck verliehen. Er wirkte dadurch alles andere als hässlich oder gar entstellt.

Es war eher so, als ob die Narben seinen Charakter unterstreichen würden.

Shavvena betrachtete den kräftigen Körper des Argoniers und mit zittrigem Atem sah sie, dass Jardots Gesicht vor Wut rot glühte. Er hob seine Fäuste und stürmte auf Zaakree zu, wobei er versuchte einen rechten Kinnhaken zu platzieren.

Der Argonier wich der Faust um Haaresbreite aus und schlug seinerseits zu. Seine Faust traf den Nord direkt in den Magen und Jardot taumelte angeschlagen zurück. Schnell hatte er sich jedoch wieder gefangen und warf sich erneut mit fliegenden Fäusten auf die Echse.

Zaakree hatte nicht damit gerechnet, dass sich der Mann so schnell wieder fassen würde und war sichtlich überrascht als der Nord erneut vor ihm stand.

Eine links-rechts-links Kombination traf Zaakree direkt ins Gesicht und der Argonier stürzte benommen zu Boden.

Mit Blut in den Augen hob er den Kopf und erkannte die verschwommenen Umrisse von Shavvena, die entsetzt die Hand vor den Mund gehoben hatte.

Der Argonier fasste neue Kraft, rappelte sich wieder auf und mit zitternden Beinen wandte er sich wieder Jardot Grauwolf zu.

Voller Wut hob Zaakree die Fäuste und rannte auf den verblüfften Mann zu. Er wich Jardots Fausthieben gekonnt aus und platzierte mehrere gezielte Schläge in Brusthöhe seines Gegners.

Dieser taumelte zurück, hob die Arme schützend vors Gesicht. Während er zurückwich rief er laut: „Genug, genug! Hört auf. Sofort!"

Zaakree stoppte aus seiner Raserei und mit bebenden Schultern ließ er langsam die Fäuste sinken.

Darauf hatten die einige der Schaulustigen nur gewartet. Zwei Männer traten aus der Menge und auf Jardot Grauwolfs Zeichen packten Sie den Argonier bei den Armen und hielten ihn fest umklammert. Jardot trat langsam auf ihn zu und schlug mit der Faust in sein Gesicht.

Für einen Moment sah Zaakree Sterne und er schüttelte seinen Kopf um die Orientierung zurückzugewinnen. „Ihr hättest euch nicht einmischen dürfen, Echse! Ich habe euch gewarnt, Ihr wusstet wer ich bin und trotzdem… Naja Ihr wolltet nicht hören. Jetzt werdet Ihr bezahlen!", mit diesen Worten zog Jardot Grauwolf einen schwarzen Dolch aus seinem Gürtel und presste ihn an die Kehle des Argoniers: „Jaaa Ihr werdet bezahlen. Darauf habe ich mich schon sehr gefreut. Doch keine Angst Freundchen, deine kleine Freundin ist später auch noch dran. Aber erst nachdem ich meinen Spaß mit ihr gehabt habe. Aber dass werdet Ihr nicht mehr erleben."

Vor rasender Wut erfasst spannte der Argonier seine großen Muskeln und mit einem kräftigen Ruck entriss er seine Arme den klammernden Griffen seiner Peiniger.

Wie aus dem nichts zuckte ein heller Blitz durch die Nacht und fuhr einem der Männer durch die Brust. Vor Schmerz wimmernd viel er zu Boden und zuckte heftig zusammen. Der zweite Mann wich vor Schreck zurück und rannte in die Dunkelheit davon

Zaakree hielt immer noch seine linke Hand ausgestreckt und zwischen seinen Fingern kräuselten sich elektrisch leuchtende Linien.

Er hasste es zwar Magie einzusetzen doch er hatte in diesem Moment einfach keine andere Wahl gehabt als sich diesem abscheulichen Mittel zu bedienen.

Mit immer noch gestrecktem Arm deutete er im Halbkraus auf die Menge und sprach mit fester Stimme: „Ich wurde zu einem fairen Kampf herausgefordert und nun? Sieht so ein fairer Kampf aus? Ich habe fair gewonnen doch dieser Mann (er deutete auf Jardot Grauwolf), dieser Mann hat sich unfairer Mittel bedient und hier seht Ihr was es ihm gebracht hat!" Zaakree richtete sein rechte Hand auf den Mann, der immer noch wimmernd am Boden lag. „Ich werde niemanden verletzen solange Ihr mir meine Ruhe lasst und wir diese Rangelei als beendet ansehen können. Am Morgen werde ich Weislauf verlassen, dann werdet Ihr alle nichts mehr von mir hören. Diesem Mann hier wird es in ein, zwei Stunden wieder besser gehen. Das verspreche ich euch, aber lasst uns in Ruhe. Verstanden!?"

Mit diesen Worten lies der Argonier seinen Arm sinken und die Linien in seiner Hand verschwanden. Jardot warf ihm noch einen hasserfüllten Blick zu rannte dann in Richtung der Schmiede davon.

Zaakree streifte sich seine Rüstung über und betrat ohne ein weiteres Wort erneut die beflaggte Mähre.

Es vergingen nur wenige Minuten und schon war in der Taverne wieder das lustige Treiben im Gange, das auch schon vor dem Faustkampf im Schankraum herrschte.

Er hatte sich gerade einen weiteren Krug des leckeren Honigbräu-Mets bestellt und nun saß Zaakree wieder an seinem Platz auf der dunklen Holzbank und massierte seine schmerzenden Wangenknochen. „Dieser Nord hat einen kräftigen Schlag drauf, das muss ich ihm lassen", dachte er, als sich Shavvena neben ihm niederließ und seine Habe vor ihm auf den Tisch stellte.

Bestürzt sah der Argonier zur Seite und sprach mit brüchiger Stimme: "Es… es tut mir leid Shavvena… Ich wollte nicht, dass Ihr dass mit ansehen müsst. Es ist wahr, ich bin ein Monster. Ich hatte mir geschworen, keine Magie mehr zu benutzen seit dem Tag... (für einen Moment versagte ihm die Stimme und Er atmete tief durch. Dann fand sie wieder.) Es ist egal was geschah. Ich wollte nie wieder Zaubern und doch habe ich wieder jemanden verletzt.

Dabei ging es nur um diesen Grauwolf… Er hat schreckliche Dinge gesagt… Ich… konnte mich nicht beherrschen… Ich wollte ihn LEIDEN sehen. Ich erwarte nicht dass ihr mir verzeiht Shavvena, aber es tut mir leid."

Traurig betrachtete er die langen Kerben, die auf dem Holztisch verliefen und wartete darauf, dass sich Shavvena entsetzt von ihm abwandte, wie er es erwartete.

Die schöne Argonierin rutschte jedoch nur näher an ihn heran und lehnt sich gegen Zaakrees kräftige Schulter.

Leise sprach sie in sein Ohr: „Ihr seid wahrlich kein Monster, Zaakree, Ihr seid ein wahrer Edelmann. Egal was euch wiederfahren ist, Ihr musstet diese Magie einsetzen, sonst wärt Ihr jetzt Tot und ich würde es wohl auch bald sein.

Ihr habt so selbstlos gehandelt und das obwohl ich doch eine Fremde für euch bin. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so Edelmütig gehandelt hätte. Darf ich noch immer mit euch ziehen?"

Überrascht wandte Zaakree sich der jungen Frau zu und sah in ihre tiefen gelben Augen. Mit einem unsicheren Lächeln nickte er lehnte seinen Kopf gegen den ihren.

Zwei Stunden später schloss Zaakree die schwere Holztür hinter sich und genoss die Ruhe, die sich plötzlich in dem Zimmer ausbreitete. Trotz der späten Abendstunde war der Schankraum der Taverne immer noch gut gefüllt und der Argonier hatte sich schließlich aus dem Getümmel zurückgezogen.

Nun stand er in dem gemütlichen Zimmer und sah sich um. Die Wirtin hatte darauf bestanden, dass er für die zweite Person in seinem Zimmer extra bezahlen musste und nachdem er sich auf einen angenehmen Preis geeinigt hatte, hatte man Ihm einen Haufen Stoffe zum schlafen in das gemietete Zimmer gestellt, wodurch der wenige Platz im Zimmer noch rarer wurde.

Shavvena hatte sich bereits vor einer halben Stunde zur Ruhe gelegt und schlief nun auf dem breiten Bett. Zaakree hatte darauf bestanden, dass Sie sein Gast war und auf dem Bett schlaffen solle, während er es sich auf dem Haufen Stoffe gemütlich machen würde.

Der Mann betrachtete die schlafende Schönheit noch einen Moment, bevor er sich auf die Stoffdecken legte und mit zufriedener Miene schlief er kurz darauf ein.