Disclaimer: Twilight und Charaktere gehören SM, nur allein die Geschichte und andere Charaktere stammen von mir!

Rettende Erlösung

Ich war vier Jahre alt, als das schlimmste, was einem Menschen je passieren kann, ausgerechnet mir passierte.
Es war eigentlich ein schöner Tag, soweit meine Erinnerung noch reicht.
Und das ist nicht viel.
Das meißte kenn ich nur aus Zeitungen und von Erzählungen der Heimschwestern.
Meine Eltern, Renee und Charlie, und meine beiden großen Brüder, Jonathan und Matthew, und ich, Isabella, wir waren gerade unterwegs in den Urlaub, als
plötzlich ein Erdbeben mein ganzes Leben veränderte und meine glückliche Welt zerstörte.
Wir fuhren ganz gemütlich, als die Straße sich teilte und unsere Eltern versuchten uns zu retten.
Es ging alles soweit auch ganz gut, meinen Brüdern und mir ist nichts passiert, wir kamen in eine Notunterkunft.
Doch unsere Eltern waren verschwunden.
Niemand konnte uns was sagen. Meine Brüder, die ein bis zwei Jahre älter sind als ich, wurden in ein Heim gebracht, da man unsere Eltern nicht gefunden
hatte. Wo waren sie nur? Doch wir waren noch viel zu jung um es wirklich zu realisieren. Wir dachten, sie hätten uns im Stich gelassen, doch erst jetzt weiß
ich, dass sie nicht mehr leben. Man trennte uns alle drei voneinander, weil meine Brüder in unterschiedliche Familien kamen.
Mich wollte keiner haben. Wieso, wusste ich nicht. Ich konnte es mir nie erklären. Ich weiß es bis heute noch nicht.
Ich weiß noch nicht mals, ob meine Brüder noch leben, wo sie sind, was sie machen, wie es ihnen geht.
Diese Fragen und Erinnerungen begleiten mich jeden Tag.
Es ist, wie die Hölle auf Erden, nur noch viel schlimmer.
Hier sass ich nun, wie jeden Tag in meiner kleinen Kammer, mehr hatte ich in diesem Heim nicht.
12 Jahre bin ich nun schon hier. Niemand wollte mich haben. Die Heimschwestern sind auch nicht gerade freundlich zu mir, genau wie die anderen Kinder und Jugendliche hier.
Ich verkriechte mich mal wieder in mein Zimmer und dachte über mein ach so tolles Leben nach.
Da klopfte es plötzlich.
"Wir machen einen Ausflug, zieh dich an und dann komm runter!" befahl die Heimschwester in einem unterkühlten Ton.
Wenigstens würde ich heute an die frische Luft komme.
Ich ging zwar zur Schule, doch die befand sich direkt neben dem Heim.
Seltsamerweise durfte ich das Heim auch nie verlassen, weil ich angeblich immer böse sei und immer irgendwas anstellen würde, was ich gar nicht verstand.
Nach einer Weile protestierte ich auch nicht mehr. Ich wusste es hätte eh keinen Sinn. Meine netten Heimgeschwister schoben immer alles auf mich. Naja ich
lies es auch mit mir machen. Ich hatte in all den Jahren einfach nicht mehr die Kraft für alles. Ich gab auf, ich gab mich auf und mein Leben. Ich hatte nie
eine Freundin, nie jemanden der mit mir redete, der mir zuhörte. Das alles lernte ich nie kennen.
Dementsprechend baute ich mir meine kleine armselige Welt auf. In der es nur mich und mein Leid gab.
Ich versuchte meine Gedanken für einen kurzen Moment zu unterdrücken und machte mich fertig.
Naja sehr viel Auswahl hatte ich ja eh nicht. Ich besass ja nicht so viel.
Also zog ich mir meine Jeans an, naja man konnte noch leicht erkennen, dass es mal vor Jahren eine Jeans war und mein halbwegs ganzes Top an.
Die Schuhe waren auch nicht mehr gerade der Hit, doch ich musste mich mit dem zufrieden geben, was ich hatte.
Es war ein sehr warmer Sommertag. Die Vögel flogen am Himmel herum und zwitscherten fröhlich.
Der Himmel war blau und wolkenlos.
Alle hatten gute Laune, deswegen durfte ich bestimmt ausnahmsweise mal an einem Ausflug teilnehmen, dachte ich mir.
Ich wollte die Gedanken wirklich vergessen und einfach alles genießen. Ich sog alles in mir auf.
Die frische Luft, die Vögel, die Sonne, die anderen Menschen, die nicht zum Heim gehörten, wobei ich mich von denen fern hielt. Es fiel mir einfach schwer
mit anderen Menschen Kontakt zu haben, aber das lag wohl daran, dass ich seit Jahren mit niemanden mehr großartig gesprochen hatte.
Ich hatte nach meinem vierten Lebensjahr nie wieder Liebe erfahren. Ich kannte auch das Gefühl Geborgenheit und glücklich sein nicht mehr, ich wusste einfach nichts mehr.
Ich verdrängte alles was ich erlebt hatte und wusste noch nicht mals mehr, wie mein Nachname war, wann ich Geburtstag und wie meine Geschwister und Eltern hießen.
Dies alles hatte ich nur aus Unterlagen und Zeitungen herausgefunden.
Wie armselig oder? dachte ich mir.
Doch darauf würde ich wohl nie eine Antwort bekommen.
Ich wusste noch nicht mals wohin der Ausflug ging, so egal war es mir, denn ich wollte einfach nur raus.
Nach einiger Zeit kamen wir zum Strand, ich hatte noch nie das Meer gesehen, naja noch nie ist nicht ganz wahr, im Fernsehen oder auf Zeitungen hatte ich es
wohl schon gesehen, aber so real noch nie. Die Heimleiterin sagte uns, dass wir uns trennen könnten und uns hier in einigen Stunden wieder treffen würden.
Ich war so froh, keine gemeinsamen Aktivitäten, niemand nach dem ich mich richten musste. Ich konnte einfach alles allein genießen und meine Ruhe haben. Ich
ging zum Strand und setzte mich auf einem kleinen Fels. Ich weiß gar nicht wie lang ich so dasass und das Meer beobachtete, es strahlte einfach Freiheit und
Ruhe aus. Es war für mich einfach so faszinierend. Da bemerkte ich, dass ich nicht allein war. Einige Meter von mir entfernt, war eine siebenköpfige nette
Familie. So schien es mir auf jeden fall.
Sie unterhielten sich, waren einfach nur glücklich.
In diesem Moment wurde ich traurig.
Wieso durften alle das haben, was ich nie hatte und nie haben würde?